Ugh.
Das Problem: Ich extrem unmusikalisch.
Ja, dämliche Lehrer können einem sowas richtig gut einbleuen. Dann funktioniert es irgendwann tatsächlich nicht mehr. http://de.wikipedia.org/wiki/Self-fulfilling_prophecy
Musikalisch ist ein jeder. Ob z.B. der Klang der eigenen Stimme anderen gefällt, ist weitestgehend Geschmacksache, und die Technik muss man - auch als Superhyperbohlenraufundruntertalent - beigebracht bekommen (oder sich selbst beibringen).
Gitarre als Instrument hat, außer, dass sie leichter unterzubringen ist als eine Dampforgel, noch andere Eigenschaften, die sie zu einem für einen totalen Anfänger geeigneten Instrument machen:
-
Aus einer Gitarre kommt kein schräger Ton, wie man ihn aus einer Geige, Flöte oder Trompete hervorquetscht beim Lernen. Es schnarrt höchstens mal atwas. Selbst eine total verstimmte Gitarre macht noch saubere Einzeltöne.
-
Um Gitarre zu lernen, brauchst du so gut wie keine Kenntnisse in Noten - gut, ein bisschen Harmonielehre schadet nicht …
-
Wenn es nach recht kurzer Zeit nicht mehr Aua macht und du zwei Griffe kannst, kannst du auch schon Lieder begleiten.
-
Die Klampfe kannst du zwischendurch immer mal hervorkramen und loslegen, ohne lange Vorbereitungen und irgendwelchen Klimbim.
-
Die Gitarre selbst und das Zubehör kosten nicht gleich ein Vermögen.
-
Wenn der Segler kentert, schwimmt die Gitarre oben - das kann lebensrettend sein:smile:
Wenn du also Lust dazu hast: Leg los! Der beste Zeitpunkt dafür ist jetzt. Wenn ihr das nächste Mal auf Törn geht und ein anderer ein Jammerholz dabei hat, nimmst du deines auch mit, und wenn ihr dann Musik macht, setzest du dich ihm gegenüber und guckst dir ab und machst nach, was da stattfindet. Sollte dein Schiffskamerad allerdings Tommy Emmanuel heißen, relativiert sich dieser Ratschlag etwas 
auch sonst habe ich natürlich keine Kenntnisse und/oder
besondere Fähigkeiten im Bereich Musik. Ich kann weder singen,
noch tanzen noch sonstwas.
Ach Quatsch.
Ich denke ja immer „schaden kann es ja nicht“, aber ich möchte auch
kein Geld rausschmeißen.
Siehe oben: im allerschlimmsten Falle - wenn du dir eine Erstausrüstung kaufst und dann erst merkst, dass du dir in der Vergangenheit vor lauter Selbstzweifeln alle Finger bis zum Handgelenk abgenagt hast - hast du 100 oder 150 € ausgegeben (und kannst das Ding immer noch für 50 € weiterverkaufen). Das sollte es dir wert sein.
Nimm übrigens zum Kauf deines ersten Instruments einen Kumpel mit, der schon ein bisschen weiter ist und auf die Dinge achten kann, von denen du notwendigerweise keine Ahnung hast. Und kauf nicht das erstbeste billige Brett beim Pflaumenaugust *allesbillich*, sondern geh ins Fachgeschäft. Die verlangen auch nicht so viel mehr, dass du gleich Omas klein Häuschen verpfänden musst - und sie wissen, worauf es ankommt. Gönn dem neuen Instrument gleich einen Satz neuer Saiten - und nimm noch Reservesaiten mit; die gehen nämlich garantiert nicht im Hafen kaputt, sondern irgendwo zwischen Kap Kanasta und der Kaktusinsel Pieks-Aua.
Das Erste, was du lernen musst, ist das Stimmen. Es gibt aber für kleines Geld auch Stimmgeräte - und wenn dein musikalisches Gehör bisher systematisch verschüttet wurde, wie du schrubst, solltest du die 20 € dafür auch noch ausgeben.
Was brauchst du noch? Einen Koffer würde ich empfehlen, muss aber nicht unbedingt sein; wenn du nur eine Tasche nimmst, musst du halt darauf achten, dass keiner dranlatscht oder so. Hefte und Bücher zum Lernen gibt es reichlichst, auch verschiedene. Wenn du erstmal nur „lagerfeuern“ willst, spricht nichts gegen Peter Bursch http://www.amazon.de/Peter-Bursch/e/B0045TU3B8/ref=e… - Da kommst du ohne Noten aus und kannst (fast) sofort loslegen.
Viel Erfolg und
Aga,
CBB