Tote Katze auf dem Mist / Zucchini noch essbar?

Hallo,

mein Problem ist etwas eklig, sorry.

Wir leben auf einem Hof, wo es leider auch sehr viele Katzen gibt. Der alte Bauer hat nun wieder eine tote Katze gefunden und sie einfach auf den Misthaufen geschmissen (so ist das nunmal und „so war das schon immer“ so macht er das auch mit Vögeln, Mäusen etc…).
Der Misthaufen ist nicht mehr in Betrieb, da kein Vieh mehr da ist, er fungiert also nurnoch als Kompost. Wir wissen leider nicht, wie oft er das schon gemacht hat und das eigentliche Problem ist, dass da Zucchini und Kürbisse wachsen… nur 1-1,5m entfernt.
sind die nun „vergiftet“??
Vielen Dank!

Hallo.
Nein. Aus den toten Tieren wird Kompost/Erde, so wie alles Irdische. Das ist der Kreislauf der Natur.
Das Gemüse nur gut abwaschen, da ja die Fliegen, die vorher auf dem Kadaver gesessen haben, jetzt auch auf dem Gemüse sitzen könnten. Irgendwelche Giftstoffe wird von den Pflanzen nicht aufgenommen.
Gruss Peter

Mahlzeit,

sind die nun „vergiftet“??

und was passiert, wenn dummerweise mitten in Deinem Gemüsebeet eine Maus oder ein anderes Tier verendet und Du merkst es nicht?!
Das größte Problem dürfte der Geruch sein, den der Kadaver ausströmt, alles andere ist unerheblich, es sei denn es lägen dutzende toter Katzen auf dem Haufen (aber das würdet ihr geruchlich schon nicht aushalten).

Gandalf

alles klar, vielen dank :smile:

Hallo,
habe mit ziemlich Schreck gelesen, welche Antworten auf Eure Frage eingegangen sind ! Bin Agraringenieur und speziell in solchen Bereichen oft beruflich beschäftigt.

Habt Ihr Euch mal gefragt, warum es verboten ist, Säugetiere ( Hunde, Katzen )selbst zu begraben ? Das hängt neben anderen Gründen hauptsächlich damit zusammen, dass bei der Verwesung der Tiere Leichengift entsteht. Die Aufnahme dieses Leichengiftes führt zur sogenannten „Botulismuskrankheit“, ausgelöst durch das Chlostridium botulinum. Das ist - um es kurz zu machen - das toxischste Nervengift überhaupt.

Landwirte kennen das Problem sehr gut. Siliert man bei der Ernte eine Maus, eine Ratte oder einen Hasen mit in den Futterstock, und wird dann dieser Bereich an Kühe verfüttert, dann fallen mal so eben 5 oder 10 Kühe so einfach und sehr schnell tot um.

Also, Kadaver müssen entsorgt werden und wenn man sich das sparen möchte, dann muss das „Grab“ so tief sein, dass Gemüse- oder andere zum Verzeh gedachte Pflanzenwurzeln da nicht dran kommen.

Auf keinen Fall diese Art von Kompost auf ein gemüsebeet !! Das könnte schlimm enden !

Bei Fragen dazu, einfach melden

barnybastler

Noch ein ergänzender Satz:

Alles was auf oder neben diesem „Komposthaufen“ steht, bitte auf keinen Fall als Nahrung nutzen. Neben dem bekannten und tödlich verlaufenden Botulismus gibt es auch die „viszerale“ Form. Dann hat diese Krankheit einen langsameren Verlauf, zumindest bei Tieren.

Natürlich wird ein Kadaver irgendwann eimal zu Erde, dafür sorgen bestimmte Bakterien - Clostridien - aber davor kommt der Zersetzungsprozess und da passiert das dann unter bestimmten Umständen, Temperatur, Feuchtigkeit des Bodens, Bodenzusammensetzung usw.

Ich hoffe, dass Ihr das lest, mache mir echt Sorgen !

Hallo barnybastler,

habe mit ziemlich Schreck gelesen, welche Antworten auf Eure
Frage eingegangen sind ! Bin Agraringenieur und speziell in
solchen Bereichen oft beruflich beschäftigt

jetzt lass mal die Kirche beim Dorf.

Habt Ihr Euch mal gefragt, warum es verboten ist, Säugetiere (
Hunde, Katzen )selbst zu begraben ? Das hängt neben anderen
Gründen hauptsächlich damit zusammen, dass bei der Verwesung
der Tiere Leichengift entsteht.

Die Frage stellte sich erst vor ein paar Tagen im Haustierbrett - ein Auszug dazu:

_TierKBG § 5 Beseitigung von Tierkörpern

(1) In Tierkörperbeseitigungsanstalten sind zu beseitigen

  1. Körper von Einhufern, Klauentieren, Hunden, Katzen, Geflügel, Kaninchen und Edelpelztieren, die sich im Haus, Betrieb oder sonst im Besitz des Menschen befinden,
  2. Körper von Tieren, die in Zoologischen Gärten oder ähnlichen Einrichtungen sowie in Tierhandlungen gehalten werden,
  3. herrenlose Tierkörper der in Nummer 1 genannten Tierarten, ausgenommen solche von frei lebendem Wild.
    Dies gilt auch für Körper anderer Tiere, einschließlich solcher von frei lebendem Wild, soweit es zur Wahrung des Grundsatzes des § 3 erforderlich ist und die zuständige Behörde dies anordnet. Vor der Beseitigung dürfen Tierkörper zu diagnostischen Untersuchungen in tierärztliche Untersuchungsanstalten verbracht werden.

(2) Absatz 1 Satz 1 gilt nicht für einzelne Körper von Hunden, Katzen, Ferkeln, Kaninchen, unter vier Wochen alten Schaf- und Ziegenlämmern sowie einzelne Körper von Geflügel oder in Tierhandlungen gehaltenen Kleintieren und Vögeln , die auf geeigneten und von der zuständigen Behörde hierfür besonders zugelassenen Plätzen oder auf eigenem Gelände, jedoch nicht in Wasserschutzgebieten und nicht in unmittelbarer Nähe öffentlicher Wege und Plätze, vergraben oder in dafür zugelassenen Abfallbeseitigungsanlagen verbrannt werden. Die Tierkörper müssen so vergraben werden, dass sie mit einer ausreichenden, mindestens 50 Zentimeter starken Erdschicht, gemessen vom Rande der Grube an, bedeckt sind. § 26 Abs. 2, die §§ 32b und 34 Abs. 2 des Wasserhaushaltsgesetzes bleiben unberührt._

Landwirte kennen das Problem sehr gut. Siliert man bei der
Ernte eine Maus, eine Ratte oder einen Hasen mit in den
Futterstock, und wird dann dieser Bereich an Kühe verfüttert,
dann fallen mal so eben 5 oder 10 Kühe so einfach und sehr
schnell tot um.

Das hat allerdings überhaupt nichts mit dem Anbau von Nahrungs- und Futtermitteln auf verrotteten Tieren zu tun.
Die UP will schließlich keine unter anaeroben Bedingungen faulende tote Katze verspeisen, sondern Zucchini und Kürbisse, die auf eine kompostierten Katze wuchsen - das würde selbst dem für Botulismus empfindlichen Rind nicht schaden.

Also, Kadaver müssen entsorgt werden und wenn man sich das
sparen möchte, dann muss das „Grab“ so tief sein, dass Gemüse-
oder andere zum Verzeh gedachte Pflanzenwurzeln da nicht dran
kommen.

Das stimmt nicht - s. o.

Auf keinen Fall diese Art von Kompost auf ein gemüsebeet !!
Das könnte schlimm enden !

Das ist reine Angstmacherei.

Bei Fragen dazu, einfach melden

Ich frage mich, wie ein Agraringenieur deines Jahrgangs, der kleinbäuerliche Landwirtschaft und Schlachtung ja noch kennen müsste, sich so weit von der Praxis entfernen kann.

Gruß

Johnny

P.S.:

http://de.wikipedia.org/wiki/Botulismus
http://www.medizinfo.de/infektionen/bakterien/botuli…

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Tja, das nenn ich eindeutig :wink: ich würde jetzt natürlich gerne einem von euch beiden 100% zustimmen… das fällt aber schwer.
Es geht um Gemüse, die Frage ist also, ob Gemüse diesen Erreger aufnimmt, bzw ob er „abwaschbar“ ist. In den Quellen heißt es ja, dass er sich in eiweißhaltigen Pflanzen vermehrt. Aufnahme ist somit ausgeschlossen aber auf der Oberfläche kann er ja dann möglicherweise, resistent wie er ist, überleben - wenn er sich dorthin verirrt.

Auch wenn Barnybastler möglicherweise Panik macht, beruhigen mich die Infos von Johnny nicht ausreichend… und zwar weil die Kürbisse und Zucchini direkt auf dem Mist aufliegen, wenn ich sie nicht stütze, sobald sie sichtbar sind und das geht nicht, zumindest beim Kürbis nicht, weil die Pflanze riesig ist.

Alles blöd :frowning: Ich glaub das is mir zu eklig und ich lass es bleiben… außer jemand liefert noch einen richtig guten Beweis :wink:
bitte nicht sowas wie „hatten wir auch schon, hat nichts gemacht“…

Danke trotzdem!

Hallo,

In den Quellen
heißt es ja, dass er sich in eiweißhaltigen Pflanzen vermehrt.

frische Pflanzen und Fleisch sind nicht das Problem. Gefährlich wird es erst, wenn sich unter Luftabschluss (Silage/Konserven) die Clostridien vermehren.

Gruß

Johnny

Lass´ schlicht die Finger von dem Komposthaufen mit den Kadavern, es muss ja nicht aus Vernunft sein, Ekel reicht auch.

Wikipedia - Johnnys mit Internet - Ahnung scheint es in diesem „wer weiss was“ sehr viele zu geben, Grund genug, die Zelte schnell abzubrechen, schauder…

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