Gehts Euch auch so?
Manche Tage kann ich mir nur sehr schwer vorstellen, wie es ist, tot zu sein. Oder sagen wir mal: Nicht mehr unter den Lebenden.
An anderen Tagen fällts einem wieder leichter.
Der Mensch als solcher hat offenbar GEWISSE Schwierigkeiten mit der Vorstellung des eigenen Todes.
Hab mal gehört, dass ein paar Zen-Buddhisten sich schonmal probeweise zu Lebzeiten beerdigen ließen. Nur so vorübergehend, aber mit dem gesamten Zeremoniell. Nix für Klaustrophoben, keine Frage.
Wie geths Euch denn so mit dem eigenen Tot-Sein?
will
Branden
wissen
Hallo Branden
Eine wirklich interessante Frage.
Allgemein stellt man sich das Totsein natürlich als Nichtsein vor. Aber die Spiritualität beantwortet diese Frage anders.
Das Dasein endet nicht mit dem Ende physischer Existenz. Da nach dieser, der Mensch mehrere Körper, aus immer subtileren Substanzen hat (sieben), lebt man folgedessen in einem anderen Körper weiter. In der Praxis würde das so aussehen, daß man sich in der alten Umgebung wiederfindet, aber keine Möglichkeit hat, mit dieser zu kommunizieren. Wenn man das bemerkt, wird man sich bewußt, daß man tot ist.
alles weitere beantwortet Dante in seiner „Göttlichen Kommödie“ sehr gut; - Hölle, Purgatorium, Paradies.
gruß
rolf
Stellt euch einfach mal vor, ihr seid wie Robinson verschollen auf einer Insel. Nach mehreren Jahren denkt jeder, ihr seid tot. Für jeden Verschollenen gibt das jedoch eine ganz neue Lebenserfahrung: nicht Denken ans Geld, ans Vergnügen, an die Rente, sondern Existenzkampf pur - je nach den Umständen und Umwelteinflüssen. Schaut mal jeden Montag LOST auf Pro7. Einer von denen hat mehrere Millionen Dollar in der Zivilisation, aber die nutzen ihm nichts auf einer einsamen Insel. Daneben gibt es ganz besondere Glücksgefühle, wenn man etwas Schwieriges bewältigt hat. Es gibt einem auch das Gefühl, mit der Natur verbunden zu sein.
Hi,
Gehts Euch auch so?
Manche Tage kann ich mir nur sehr schwer vorstellen, wie es
ist, tot zu sein. Oder sagen wir mal: Nicht mehr unter den
Lebenden.
An anderen Tagen fällts einem wieder leichter.
Ähnlich geht es mir sehr oft bei dieser Vorstellung. An einem Tag kann ich mich überhaupt nicht in solch ein Gedankenexperiment einfühlen, an einem anderen überrennt mich eine Art „Erkenntnis“ für den Bruchteil einer Sekunde - sehr erschreckend - doch dann braucht es wieder viel Überlegung, um wieder so nah an die Vorstellung des Todes zu kommen.
Der Mensch als solcher hat offenbar GEWISSE Schwierigkeiten
mit der Vorstellung des eigenen Todes.
Nicht nur mit der des Eigenen. Generell - so glaube ich - ist der Gedanke an die Endlichkeit ein Gedanke, für den das Gehirn nicht viel übrig hat, da Gerät es an seine Grenzen. Ich denke, dass der Gedanke tot zu sein vielmehr auf der emotionalen Ebene eine Rolle spielt, als auf der rationalen.
*jetzt hab ich wieder was zum grübeln*
Lieben Gruß,
Daniel
Um mal etwas genauer auf Brandens Frage einzugehen, so ist es schon ein Wunder, daß der Tod obwohl als Realität erfahren, auf sich bezogen, kaum von Bedeutung zu sein scheint. Besonders natürlich in jüngeren Jahren.
Es ist wirklich so: Im Grunde glaubt man nicht an den Tod.
Und wer ist dieses ‚man‘ - nicht die unsterbliche Seele im Menschen?
r.
Hallo Daniel
Generell - so glaube ich - ist
der Gedanke an die Endlichkeit ein Gedanke, für den das Gehirn
nicht viel übrig hat, da Gerät es an seine Grenzen. Ich denke,
dass der Gedanke tot zu sein vielmehr auf der emotionalen
Ebene eine Rolle spielt, als auf der rationalen.
*jetzt hab ich wieder was zum grübeln*
Ja, so ist es wohl. Nietzsche hatte ja auch dieses Verlangen nach der Unendlichkeit, der Unsterblickeit, der „ewigen Widerkehr“.
Ich war kürzlich in Sils-Maria im Oberengadin, wo Nietzsche immer spazierenging und zu seinem „Zarathustra“ inspiriert wurde.
Herzlichen Gruß,
Branden
Hallo Rolf
Es ist wirklich so: Im Grunde glaubt man nicht an den
Tod.Und wer ist dieses ‚man‘ - nicht die unsterbliche Seele im
Menschen?
Vielleicht… Es kann natürlich auch der Wunsch der Vater des Gedanken sein, wie so häufig. Der Wunsch, dass mit dem Tode nicht alles zuende sei.
Gruß,
Branden
Wie geths Euch denn so mit dem eigenen Tot-Sein?
Also wenn ich tot bin, bin ich tot. Ende, Schluß, Aus. Als Toter ist mir alles egal, Organspende, Verbrennung etc. Nur als Lebender kommt mir bei dem Gedanken daran das K*****. Deswegen will ich das auch nicht für die Zeit wenn ich tot bin, weil ich eben nicht 100% sicher sein kann, ob wirklich Ende, Schluß, Aus ist.
Je älter ich werde, je schöner werde ich mir das Totsein ausmalen. An die Möglichkeit, dass ich die Zeit danach mit 1000 nackten Jungfrauen unter Einverständnis meiner Frau verbringen werde, werde ich immer stärker glauben . Naja…jetzt noch nicht.
Alles ganz natürlich, wie ich meine.
Derzeit beschäftige ich mich eher ab und zu mit den Auswirkungen von Totsein meiner Liebsten auf mich.
Um die Sorgen etwas zu lindern gibt es Versicherungen.
Trotzdem schießen mir ab und zu die fürchterlichsten Gedanken durch den Kopf, wenn sich meine Liebste mal verspätet oder sie vom Kinderzimmer ruft „Komm mal schnell!“, auch wenn es nur dazu ist das neuste Kunststückchen meiner Tochter zu bewundern.
Tja so ist und so wird es sein.
Besten Gruß
Mathias
Hallo Branden,
als Kind stellte ich mir vor, wie traurig meine Mutter sein müßte, wenn ich tot wäre. Du als Psychologe kannst sicherlich meinen Liebeshunger erkennen.
Heute sehe ich das ähnlich. Tot hat nur eine Bedeutung für die Lebenden, nicht für die Toten.
Bevor ich lebte, war ich tot. Daran habe ich keine Erinnerung. Wenn ich nicht mehr lebe, werde ich tot sein. Mir ist gewiss, dass ich dann nichts mehr empfinde.
Da ich nur fühle und mein Leben realisiere, während ich lebe, lebe ich ewig. Meine Ewigkeit dauert genau mein Leben lang.
Schwierig und schmerzhaft sind die Übergänge, der vom Tod zum Leben, Zeugung und Geburt, und der vom Leben zum Tod, das Sterben.
Da fürchte ich mich schon davor.
LG, Karin
Meine Angst vor dem Sterben ist gänzlich verflogen seit 08/1979, bin da über nen feingeharkten Mienenstreifen gerobbt, in Sichtweite der Wachtürme an der ungarischen Grenze und anschließend mit Klamotten durch einen breiten Fluß mit gefährlichen Ströhmungen.Mein Kumpel wäre fast ertrunken.
Um es kurz zu machen, seit dem habe ich keine Angst mehr vor dem Tod.
Vielleicht machen sich die Menschen so viele Gedanken darüber weil sie nicht einschätzen können wie der Übergang sein wird und was sie dabei fühlen wenn die Todesangst kommt.
Über die Zeit die danach kommt mach ich mir wenig Gedanken.
Das einzige worin ich mir sicher bin, aufgrund haarsträubender Situationen in der vergangenheit, das ich noch nicht dran bin und das bringt mich doch manchmal zum nachdenken.
FG
sterben ist das Problem
Hallo,
mit dem Tod sein habe ich kein Problem. Warum auch, dann
ist mir eh alles egal.
Ich denke, das sterben ist eher das was Angst macht.
Gruß Uwi
[Bei dieser Antwort wurde das Vollzitat nachträglich automatisiert entfernt]
Das geht mir genauso. Aber auch die Entgültigkeit macht mir zu schaffen, die Einsicht jemanden sehr weh getan zu haben und sich nicht mehr entschuldigen können oder wenn man jemanden nicht gesagt hat, wie sehr man ihn liebt, vlt. auch weil es Gefühlsduselei ist- das ist das, wovor ich Angst habe. Vor dem Augenblick dieser Erkenntnis und eben auch Schmerzen habe ich Angst. Aber oftmls ist auch für mich die Vorstellung vom eigenen Tod so unreal und mnachmal wieder so nahe. Hatte davon erst die letzte nacht so einen komischen Traum, in dem es um dieses Thema ging. Also beschäftigt dies wohl mein Unterbewusst sein schon. Auch die Angst, was ist wenn meine geliebten Mitmenschen mich mal verlassen ist unerträglich. Die welt dreht sich weiter- klar. Aber wie ich mit dieser Leere, die Schmrez erzuegt umgehen könnte- ich weiß es nicht…
Regina
[Bei dieser Antwort wurde das Vollzitat nachträglich automatisiert entfernt]
Merci für alle eure Gedanken dazu
Hallo Branden,
Wie die meissten Menschen, fürchte auch ich das Sterben und den Tod.
Über das was danach kommt kann man nur spekulieren, oder
glauben…(für die Religionsanhänger unter uns) aber das geht so in Ordnung.
Für mich ist der Tod das ganz schlichte Ende der aktiven Anwesenheit auf dieser Erde.
Nichts weiter!
Gruß
Markus
Ich begegne dieser Frage, indem ich erstmal suche: Wer bin ich, wer ist es denn, der stirbt.
Immer mehr und immer öfter stellt sich in mir das Gefühl ein, dass ausser diesem Ich, welches es selbstverständlich fürchtet, zu sterben (wer will schon nicht mehr sein…), dass da noch etwas ist.
Das, was war, bevor ich geboren wurde, das was ist, wenn ich schlafe, das , was ist, wenn ich das Ich-Bewusstsein verlasse, und das, was vermutlich auch ist, wenn „Ich“ tot ist.
So frage ich mich immer wieder, ob vielleicht dieser Ich-Gedanke der Ansatzpunkz ist, ist der denn überhaupt absolut gültig, oder wahrhaftig?
Dieses Gefühl jenseits des Ich ist freilich nichts diskutierbares, aber etwas wahrnehmbares.
Auf der Ichebene wiederum ist der Tod der Holokaust, das absolute Ende und dort gibt es auch keine Antworten, ich glaube, das Ich kann es sich nicht vorstellen, tot zu sein, das liegt nicht in seiner Natur.Mit anderen Worten:
Wissen wollen macht fertig…
War fein, durch diese Frage mal wieder in tieferes Bewusst-Sein geschubst zu werden.
Gruß,
Anja
Gehts Euch auch so?
Manche Tage kann ich mir nur sehr schwer vorstellen, wie es
ist, tot zu sein. Oder sagen wir mal: Nicht mehr unter den
Lebenden.
Hallo Branden,
kaum zu beantworten, denn noch ist niemand gestorben und wieder aufgewacht, ausser natürlich in der Legende von der Auferstehung Christi.
Ich halte mich an die Tatsache : Keine Lampe - kein Licht, oder wenn Du willst: Lampe kaputt - Licht aus !
Gruss: hardy