Träume in der umgekehrten Totenwelt

hallo liebe Experten,
um vorab auszuräumen, mich im falschen Brett zu befinden, habe ich lange gesucht und hoffe hier richtig zu sein. es geht um folgendes:
Ich träume oftmals von verstorbenen Familienangehörigen, allerdings vermischt sich dabei die reale Welt dermaßen, dass die Verstorbenen in meinen Träumen die Lebenden sind und die noch Lebenden als verstorben beklagt werden.
beispielsweise:
Meine Großmutter ist im Jahre 2004 im Alter von 72 Jahren gestorben, der Großvater meiner Frau im vorigen Jahr. Im Traum sehe ich nun eine Familienfeier, wo meine Großmutter sich mit meinem Schwiegergroßvater unterhält, und dabei sehr bedauert, dass ihr Mann, mein Opa, der lebt, nun sie verlassen hätte.
Weiterhin erscheint meine Mutter, die schon seit 9 Jahren tot ist, und spricht, sie solle sich keine Sorgen machen, sie wäre auch lange tot gewesen und es ginge ihr wieder gut.
Ich schreibe dies nicht aufgrund eines einzelnen Traumes, sondern diese Träume wiederholen sich in verschiedenen Versionen und nach ähnlichem Muster immer wieder.
Beispielsweise sehe ich meine Mutter im Krankenhaus liegen, zwar im Koma aber nicht gestorben und neben dem Bett meinen Vater mit seiner Lebensgefährtin. Und so geht das oft durcheinander, so dass ich oftmals wahrlich schweißgebadet aufwache. Kann jemand in die Nähe einer Deutung kommen?

Gruß Osram

Lieber Osram,
wer Dir hier aus Deinen Angaben die Träume deuten sollte, wäre unseriös. So einfach geht das nicht.

ABER:
Du scheinst darüber beunruhigt. Warum?

1.) Gehören derartige Träume ganz normal zur Trauer. Deine Oma hat Dir wohl sehr viel bedeutet. Ich kenne sogar Menschen, die das Gefühl hatten, der/die Verstorbene wäre Nachts als Schatten am Bett erschienen. Alles ganz normal oder aber eine Frage für das Esoterikbrett.
2.) Das Gehirn wirft vieles zusammen, was im Alltag keinen Bezug zueinander hat.
3.) Das, was als Erinnerung an Deinen Traum bleibt, ist wiederum wild durcheinander gewürfelt. Anderes ist eher selten.

Etwas Problematisches hast Du zumindest nicht beschrieben.
Herzlichst
Ole

Als erstes vielen Dank für Deine Antwort.Natürlich bedeutet(e) mir meine Oma sehr viel, wem würde es wohl anders gehen. Die Suche nach dem richtigen Brett glich auch einer Irrfahrt, vor dem Esoterik-Brett habe ich noch etwas zurückgescheut, da ich mir eine eher natürliche Erklärung erhoffte. vielleicht handelt es sich auch eher um eine Art Trauma, denn leider sind in meiner Familie in den letzten Jahren viele Mitglieder gestorben, es häuft sich sozusagen, so dass ich jedesmal, wenn meine Frau irgendwo Schmerzen andeutet ich in eine regelrechte Panik verfalle. Es ist bei uns der berühmte Satz: „Es wird schon gutgehen“ fast nie eingetroffen. Meistens ging es eben mit dem Äußersten aus. Und das war leider meistens der Tod. (Dabei graust es mir schon das Wort zu schreiben, um denselben nicht auf uns aufmerksam zu machen)
GrußOsram

Lieber Osram,
ich kann nachvollziehen, wie es Dir geht.
In meinem Alter hat man schon viele „überlebt“.

Ich kann auch herauslesen, das Deine Träume für Dich verwirrend sind, gerade in dieser Situation.

Das gehört manchmal zur ganz normalen Trauer

manche sagen „Trauerarbeit“, weil etwas verarbeitet werden muss, weil man ungefragt loslassen muss, was man doch gern noch behalten hätte.)

Ich will hier nicht beraten (das kann man nicht und hier, öffentlich sollte man es schon gar nicht), vielleicht nur ein paar Fragen stellen und Denkimpulse setzen. Du musst sie hier im Brett auch nicht beantworten.

Sind die Menschen in letzter Zeit überraschend gestorben
oder warst Du auf ihren Tod vorbereitet?
Warst Du dabei, als sie gestorben sind?
Gibt es Menschen in Deinem Umfeld,
mit denen Du über Deine Gefühle, Deine Trauer reden kannst?
Hast Du Dich jemals vorher mit Sterben, mit der Endlichkeit des Lebens beschäftigt?
Glaubst Du daran, dass sich nach dem Tod die Körperhülle von einer Seele oder etwas vergleichbarem trennt, die dann weiter existiert?
Kannst Du Dir vorstellen, dass deine Oma auch dadurch weiter existiert, weil es Dich gibt, weil Du genetisch und durch das, was sie Dir an Werten und Wissen mitgegeben hat, in Dir trägst?

Herzliche Grüße
Ole

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Dein Titel ist mir viel zu theatralisch!
Guten Abend

Es ist bei uns der berühmte Satz: „Es wird
schon gutgehen“ fast nie eingetroffen. Meistens ging es eben
mit dem Äußersten aus. Und das war leider meistens der Tod.
(Dabei graust es mir schon das Wort zu schreiben, um denselben
nicht auf uns aufmerksam zu machen)

Hier vermute ich den Auslöser für die Träume. Du vermutest eine zu
lapidare Haltung gegenüber der Tatsache, dass man sterben könnte. Es
macht dir Angst, dass jemand aus Leichtsinn in seinen Tod rennen
könnte und passt ja schon beim Schreiben akriebisch auf, dass dieses
Thema auch nur ja nicht auf die leichte Schulter genommen wird. Unter
diesem Druck könnte ich auch keine lustigen Träume haben. Ich kann
auch nachvollziehen, dass diejenigen, die verstorben sind, vor deinem
Geiste als die Fachleute für dieses Themengebiet zu Worte kommen.

In meinen Augen gibt’s da noch was: interessanter Weise gibst du dir
selbst die Antwort auf die Frage, wie sehr man nun aufpassen soll,
dass nichts Schlimmes passiert, deine Antwort heißt, es könnte jedem
passieren und hätte auch jedem anderen passieren können. Da steckt
auch was von „lass mal locker“ drin, weil man eh keinen merklichen
Einfluss darauf hat.

Mal etwas anderes, es wurde dir ja schon mitgeteilt, was zur
Trauerarbeit mit dazu gehört, das ist nunmal Trauer und auch Angst
und schlag mal so über den Daumen, wie lange es dauern könnte, bis
deine Trauer um deine verstorbenen Lieben und deine Ängste um alle,
die du lieb hast, in einem für dich angemessenen Rahmen sind. Wenn du
die Jahreszahl hast, denkst du dich da hin und träumst, von dem, was
dann deinen Lebensmittelpunkt ausmachen wird.

Gruß

Sprite

Hallo
Obwohl ich Dir bereits etwas in meiner e-mail gesagt habe, denke ich für das allgemeine Interesse ist es besser,ich schreib noch ein bißschen mehr darüber.

Zunächst ist das was wir Tod nennen, nur ein Übergang in eine andere Welt, in der das Leben weitergeht, nur unter anderen Bedingungen.

Man kann von dort aus sehr gut die Menschenwelt sehen, aber eben nicht mehr mit ihr kommunizieren, da die äußeren Sinnesorgane nicht mehr vorhanden sind, - sodaß man von dort aus zurecht sagen könnte, daß wir Tote sind.

Also es ist erstmal nur ein Bewußtseinswechsel, der stattfindet.

Was Du im Traum siehst scheint diese Welt derer zu sein, die für uns tot sind. Damit hast Du eine Erklärung für deine Erfahrung.

gruß
rolf