Trafo defekt?

Hallo zusammen,
ich habe mich heute unseren Einbaustrahlern in der Küche gewidmet, bin aber nicht ganz klar gekommen. Situation ist: Verbaut sind Strahler und Trafo seit 16 Jahren. Strahler sind 2 x 12 V 20 W, der Trafo ein 70VA mit 12 V und min 20 - max 70 W. Die Strahler fallen inzwischen aus den Halterungen raus, daher wollte ich sie durch neue ersetzen. Um sicher zu sein, dass die Strahler das defekte Element sind, habe ich mit einem Phasenprüfer (handelsüblicher Schraubenzieher-Prüfer) am Ausgang des Trafos gemessen, ob da Strom drauf ist. Er meldet das jedoch an beiden Ausgängen. Ist das bei 12 V so?
Auf jeden Fall neue Strahler angeschloßen, gehen aber nicht. An den Leitungen (auch hier an beiden) meldet der Phasenprüfer jedoch Strom. Deutet das darauf hin, dass der Trafo hinüber ist? Hab ihn aufgeschraubt, Sicherung ist von mir keine identifizierbar, könnte also von mir auch nicht gewechselt werden. Der Trafo ist „elektronisch geschützt“ und hat einen „Temperaturwächter.“ Was meint ihr? Braucht es einen neuen Trafo? Danke für Tipps.

hi,

sag mal ein zwei Worte zu den neuen Strahlern.

LED erwischt? Falsche Spannung erwischt?

grüße
lipi

Hallo,
also wenn Du mit einem „Phasenprüfer“, da ran gehst, dann ist das schon verdammt gefährlich!
Denn die Dinger leuchten ja erst ab etwa 100 V auf.
Entweder Du hast an den falschen Polen (kann ja passieren), oder der Trafo ist wirklich hin.
Ich hoffe, Du lebst noch.
Grüße, jo_enn

Nope! Alles passend vom gleichen Hersteller - Hallogen 2 x 20 W und 12 V

LOL - ja, ich lebe noch! Hab auch den Zugang mit 230V mit dem Phasenprüfer gemessen - ohne Struwelpeterhaare!
Was ich halt so nicht kenne ist, dass nach dem Trafo beide Leitungen Saft anzeigen - mit dem Phasenprüfer :sweat_smile:

Um mal Funktionweise und mögliche Ursachen zu erläutern:

Der Phasenprüfer leuchtet an der Steckdose nur deshalb an der einen Leitungen, weil die andere Leitung mit der Erde, also auch dem Boden, auf dem du stehst, verbunden ist. Du schließt mit dem Prüfer einen Stromkreis und da im Prüfer ein hoher Widerstand verbaut ist, fließt nur ein winzig keiner, für dich ungefährlicher Strom durch dich hindurch. Das bringt den Prüfer zum Leuchten. Wie du bereits gelesen hast, es sind Spannungen ab etwa 100V nötig, vorher leuchtet der Prüfer nicht.

So ein einfacher Trafo besteht aus zwei Spulen auf einem Eisenkern, die erste (primäre) Spule geht ans Stromnetz, die zweite (sekundäre) an deine Lampen. Beide Spulen sind normalerweise voneinander elektrisch völlig isoliert, und die zweite hat keine Verbindung zum Boden. Selbst, wenn die zweite auch 240V liefern würde, würde dein Prüfer nichts anzeigen.

Wenn der Prüfer jetzt doch leuchtet, kann das zwei Gründe haben:

  1. Es gibt einen Defekt im Trafo, durch den die beiden Spulen doch elektrisch miteinander verbunden sind. Das ist ziemlich gefährlich. Es leuchet auch bei beiden Ausgängen, denn der Strom fließt an irgendeiner Stelle in ie sekundäre Spule rein, und dann weiter in die eine oder andere Richtung, je nachdem, wo du den Prüfer dran hälst.

  2. Die Netzspannung koppelt kapazitiv von der einen Spule in die andere ein. Soll heißen, die beiden Spulen liegen nahe beieinander, und verhalten sich auch ein bischen so wie ein Kondensator. Wie im ersten Fall kann ein Wechselstrom von der ersten Spule in die zweite und durch dich fließen, und auch hier ist es egal, welchen der beiden Anschlüsse du testest. Der Strom, der hier fließen kann, ist winzig und ungefährlich, reicht aber eben, um den Prüfer zum Leuchten zu bingen.

Da beide Fälle den gleichen Effekt haben, solltest du zur Sicherheit vom gefährlichen ersten Fall ausgehen!

Leider lässt sich das mit dem Prüfer allein nicht überprüfen, dafür braucht es besseres Gerät, wie z.B. ein Multimeter, sowie Ahnung von der Materie.