Hallo Eric,
Ich hab mal gehört, dass sich die Leistung eines normalen
(Netz-)Trafos verdoppelt,wenn man die Frequenz verdoppelt.
Nö, so geht das nicht !
Dass würde dann heissen: 500VA Trafo bei 50Hz = 50VA Trafo bei
500Hz= ca. 500 Watt Leistung, oder?
Wenn jemand eine (möglichst einfache) Schaltung hat, mit der
man die Frequenz (bis ca. 500Hz bei 100-500VA Leistung
genügen)Verändern kann, binn ich dankbar dafür!
Also mal etwas vereinfahte Theorie:
Ein Trafo ist Induktiv. Also wenn man eine Gleichspannung anlegt baut sich ein Magnetfeld auf, welches dadurch eine gegeninduktion erzeugt, welche den Strom begrenzt. Die Gegeninduktion entsteht aber nur so lange wie sich das Feld „bewegt“, also verändert. Dieser Vorgang dauert eine berechenbare Zeit.
Wenn sich das Magnetfeld aufgebaut hat und stabil ist, fällt die Gegeninduktion weg und der Strom wird nur noch den Ohmschen Widerstand der Wicklung begrenzt.
Durch die Verwendung von Eisen wird das Feld, und somit die Gegeninduktion, verstärkt, bzw. die Zeit für den Aufbau des Feldes verlängert. Allerdings kann das Magnetfeld nicht unedlich verstärkt werden, da das Eisen ab eine bestimmten Feldstärke gesättigt ist, also das Magnetfeld nicht weiter verstärken kann.
Da ein Trafo mit Wechselspannung betrieben wird, wird die Spannung immer nach einer gewissen Zeit umgepolt. Dabei muss darauf geachtet werden, dass in dieser Zeit das Eisen nicht in die Sättigung kommt.
Eine höhere frequenz bedeutet auch schnelleren Wechsel des Feldes und deshalb benötigt man bei höheren Frequenzen weniger Eisen für die gleiche Leistung.
Aus diesem Grund ist es auch kein Problem einen 50Hz-Trafo mit 60Hz zu betreiben, aber im umgekehrten Fall, fehlt etwas Eisen und der Trafo wird heiss …
In Flugzeugen wird übrigens 400Hz verwendet. Damals war das noch mit normalem Trafo-Eisen zu machen, brachte aber eine Gewichtseinsparung, besonders wenn man noch bedenkt, dass dazumal noch Röhrentechnik verwendet wurde.
Nun hat aber normales Eisen noch frequenzabhängige Parameter wodurch dann bei höheren Frequenzen auch spezielle „Eisen“-Kerne, z.B. Ferrit, verwendet werden müssen.
Deine Überlegung enthält noch einen Denkfehler:
Der Drahtquerschnitt der Wicklung ist Stromabhängig, du kannst also nicht einfach nur die Frequenz verzehnfachen, du musst auch einen entsprechend dickeren Draht für die Wicklung verwenden.
MfG Peter(TOO)