Training der Logik = Abbau der Fantasie ?

Einen wunderschönen Guten Abend!

Ich hoffe, ich bin im richtigen Board gelandet, ansonsten kurz Bescheid geben wo es hinsoll und ich kopiere den Text dann in das Entsprechende.

Eigentlich bin ich ein sehr fantasievoller und sehr kreativer Mensch, der beides in verschiedenen Bereichen auslebt.
Leider durfte ich miterleben, wie meine Großmutter aufgrund ihres Alters zwar, aber dennoch an schwerer Demenz erkrankte. Eine sehr schlimme Krankheit, die ich keinem Menschen wünsche.
Darum überlege ich, ob ich nicht sicherheitshalber mit Logikrätseln (oder auch Logikspielen am Computer) meinen Kopf trainieren sollte, um diese Krankheit…nun, verhindern läßt sie sich nicht, aber man kann sie mittels Kopftraining zumindest weit nach hinten verzögern, vielleicht sogar - mit viel Glück - tatsächlich verhindern.
Nun aber habe ich Angst, dass durch das Trainieren des Kopfes mittels Logikrätsel die Fantasie/Kreativität verkümmert, und diese ist etwas, auf das ich ehrlich gesagt sehr stolz bin.
Besteht diese Gefahr?

Lieben Gruß und danke im voraus

Michael Vogl

Guten Abend, auch.

„Darum überlege ich, ob ich nicht sicherheitshalber mit
Logikrätseln (oder auch Logikspielen am Computer) meinen Kopf
trainieren sollte, um diese Krankheit…nun, verhindern läßt
sie sich nicht, aber man kann sie mittels Kopftraining
zumindest weit nach hinten verzögern, vielleicht sogar - mit
viel Glück - tatsächlich verhindern.“

Nunja, zuerst einmal denke ich nicht, dass man Demenz, aufhalten, verzögern oder verhindern kann. Jedenfalls nicht jede Art von Demenz. Ich glaube manche Formen von Demenz können im Anfangsstadium verzögert werden, aber ich persönlich glaube nicht an die Effektivität von Kopftraining als „Therapie“ gegen Demenz.
Natürlich ist für mich, mit 15 Jahren, diese Krankheit wahrscheinlich (und zum Glück) noch sehr weit entfernt, aber ich erlebe sie gerade bei meiner Großtante und bei meiner Oma hautnah mit.
Dabei einmal meine Großtante, deren Gehirn von Jahr zu Jahr mehr abgebaut hat. - Bis heute. Heute hat sich ihre Persönlichkeit sehr verändert. Wenn man es überhaupt noch Persönlichkeit nennen kann. Sie kann uns nicht mehr folgen, wenn wir mit ihr reden, ihr Sprachzentrum scheint wohl schon angegriffen, Motorik, Orientierung, Auffassung und vorallem ihr Bewusstsein scheinen nicht mehr vorhanden zu sein.
Auf der anderen Seite meine Oma, die bis vor 2 Monaten noch top fit war und jeden Tag ihre Kopfrechenübungen, Kreuzworträtsel ect. gemacht hat. Bei ihr ging es fast von einem Tag auf den anderen… Trotz Gehirnjogging ein spürbarer Abbau des Gedächtnisses innerhalb von 2 Monaten.

Aber nun zu der eigentlichen Frage. Ich denke nicht, dass Phantasie oder Kreativität durch Logikrätsel verkümmern. Höchstens vielleicht durch monotone, langweilige Zahlenrätsel oder Rechenaufgaben. Ganz im Gegenteil, es gibt genug Aufgaben zum Trainieren des Kopfes die sogar die Kreativiät, Phantasie UND Logik verbessern. Klingt auch irgendwo logisch, oder? Meines Erachtens muss der Kopf gewissermaßen trainiert sein um phantasievoll und kreativ sein zu können. Oder siehst du/sehen sie das anders?

Liebe Grüße,

Jenny

Hallo,

ich denke auch nicht, dass die Logik die Fantasie unterdrückt. Beides lässt sich sicherlich trainieren und stärken, so dass deine Fähigkeit logisch zu denken und deine Fantasie ausgebaut wird.

Aber: Wenn du Angst vor Demenz, usw… hast. Es gibt immer wieder Studien in denen hinweise gefunden wurden, dass evtl. Sport und gesunde Ernährung (viel Obst und Gemüse) das Gehirn vor Neurodegenerativen Erkrankungen schützten kann. Desweiteren wurden Hinweise gefunden, dass durch gesunde Lebensweisen die Gehirnleistung steigt und damit sogar eine Demenz verzögern bzw. positiv beeinflussen kann oder ein gesundes Gehirn Leistungsfähiger machen. Sport träg somit meiner Ansicht nach zur Bildung bei. Ein gesunder, fitter Mensch lernt sicherlich besser. Ausserdem wird durch Sport Stress abgebaut, was dem Denkorgan ebenfalls auf die Sprünge helfen sollte. (Die Geschichte mit der Bildung neuer Nervenzellen bei Sportlichen Aktivitäten habe ich im Netz gelesen) Also Sport und einen gesunden Lebensstil halte ich für die beste Vorbeugemaßnahme gegen Demenz und andere Neurodegenerative Erkrankungen. Natürlich ist dass keine Garantie dass man dadurch die Erkrankung verhindern kann, aber selbst wenns nichts bringt so hat Sport idr. keine Nebenwirkungen und Stärken die Gesundheit auf einem anderen Weg.

Hier mal 2 Quellen:

http://www.daserste.de/wwiewissen/beitrag_dyn~uid,x2…

http://www.projekt-ida.de/media/downloads/newsletter…

Hallo!

Nunja, zuerst einmal denke ich nicht, dass man Demenz,
aufhalten, verzögern oder verhindern kann. Jedenfalls nicht
jede Art von Demenz. Ich glaube manche Formen von Demenz
können im Anfangsstadium verzögert werden, aber ich persönlich
glaube nicht an die Effektivität von Kopftraining als
„Therapie“ gegen Demenz.

Vor zwei Wochen habe ich die Einweihungsrede des Deutschen Zentrums für degenerative Erkrankungen der Helmholtz-Gemeinschaft (Die ist so ähnlich wie die Max-Planck-Gesellschaft) durch den Direktor Herrn Nicotera gehört.
Er hat Daten vorgestellt, die recht überzeugend dargestellt haben, dass bei Alzheimerdemenz Hirntraining durch synaptischen Input den Krankheitsprozess verlangsamen/verzögern kann.
Wenn Demenzkranke in Pflegeeinrichtungen kommen und ihre Beschäftigung dort dann abnimmt etc. dekompensieren viele Patienten dann jedoch auch umso schneller und brechen geradezu ein.
Synaptische Aktivität ist für die Stabilisierung, Neubildung und den Erhalt von Synapsen wichtig.
Noch bevor in recht guten Alzheimerdemenzmodellen ein Zelltod eintritt, wird die synaptische Aktivität herabgesetzt.
Und im Krankheitsverlauf sind nicht plötzlich alle Neurone kaputt.
Das ist ja ein gradueller Prozess.
Ordentliche Quellen habe ich leider nicht.
Ich habe nicht jeden Literaturverweis mitgeschrieben.

Viele Grüße,
Stefan

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Guten Morgen!

Vielen lieben Dank für die Antworten. Sie haben mich beruhigt. Allerdings muss ich zugeben, dass Sport jetzt nicht unbedingt mein Ding ist, auch wenn ich hin und wieder welchen ausübe…)

LG und noch einmal vielen lieben Dank für die Mühen

Michael Vogl

Hallo Vogl,

Wichtig ist eigentlich nicht das Lösen von bestimmten Rätseln, sondern das tägliche beschäftigen mit Neuem.
Dazu gehören auch Dinge wie das Erlernen der Programmierung des neuen Videorecorders :smile:

Mein Grossmutter hat, bis zu ihrem Schlaganfall mit 82, täglich Zeitung gelesen. Wegen ihrer Augen ging das gegen Ende nur noch per Videokamera auf dem Fernseher.
Bis zu ihrem Schlaganfall wusste sie über das Tagesgeschehen besser Bescheid als ich, ich hatte auch nicht den ganzen Tag Zeit um Zeitung zu lesen, und man konnte mit ihr stundenlang über aktuelle Themen diskutieren.
Für Geschichten von den Kriegen war da wenig Platz, die gabs eigentlich nur bei expliziter nachfrage.

MfG Peter(TOO)

Hi

Das Gehirn wird von einer Aktivität mehr gefördert als von jedem Logikrätsel der Welt: Musizieren!

Und wenn das nicht kreativ ist, dann weiß ich es auch nicht :wink:

Ne aber mal im Ernst: Musik fördert Taktgefühl, Kreativität, Erinnerungsvermögen, Koordination, und Spaß macht es auch noch. Es hält einen emotional und im gewissen Grad auch physisch fit.

Grüße

Laralinda

P.S.: auch alte Menschen können noch mit dem Musizieren anfangen. Es ist also nie zu spät!

Hallo Michael!

Also ich denke die Gefahr, sich durch Bilder, Denksport oder ähnliches die Fanatsie zu nehmen besteht sicherlich eher nicht, vor allem wenn man wie du die eigene Fanatsie bewusst wahrnimmt und schätzt.
Ich studiere Naturwissenschaften und beschäftige mich auch privat sehr gerne mit wissenschaftlichen und aktuellen Themen, lese Sachbücher schaue Dokus usw.

Meiner immer schon sehr lebhaften Fanatsie konnte das rein gar nichts anhaben. Im Gegenteil, in manchen Bereichen der Fanatsie kann ein vernünftiges Hintergrundwissen sogar hilfreich sein. So habe ich mich einige Jahre lang mit einem ziemlich verschrobenen Hobby beschäftigt: der Weltenbastelei. Da entstehen auf einem erdachten Planeten ganz eigene Landschaften, Tiere, Pflanzen und ganze Kulturen… mir hat es immer Spaß gemacht mir Sachen auszudenken und zu schauen, wie ich das nach gängigen Naturgesetzen erklären könnte…

Es liegt an einem selber, was man daraus macht :wink:
lieben Gruß
aj

Hallo Stefan,

Wenn Demenzkranke in Pflegeeinrichtungen kommen und ihre
Beschäftigung dort dann abnimmt etc. dekompensieren viele
Patienten dann jedoch auch umso schneller und brechen geradezu
ein.

Hier haben die Herren sicher recht, aber es geht auch ganz anders. Und diese Erfahrung zeigt zumindest mir, dass einmal verlerntes bis zu einem kleinen Punkt in der Vergangenheit tatsächlich wieder kommen kann.

Meine Oma hat Alzheimer schon seit etlichen Jahren. Es gab Zeiten, da ging es langsam und auch wieder Zeiten, da ging der Abbau ziemlich schnell.
Jeder, der dies schon mal erlebt hat, stimmt mir sicher zu, es geht für die Familie um eine Menge Nerven und vor allem um jede Menge Kraft. In jeder Hinsicht. So lieb man den Patienten auch hat, und wie schwer es fällt, das zuzugeben.
Für Oma kam die Zeit, wo sie keine Zeitung, kein Fernsehen (die Zoosendungen waren mal ihr liebstes), keine kleinen Hausarbeiten mehr interessiert haben. Auch Familienmitglieder, die sie nicht täglich sah, kannte sie manchmal nicht mehr. Miteinander reden? Man konnte ihr erzählen, und das wurde auch gemacht, aber ob es ankam, konnten wir nicht sehen. Oder nur selten.
Die körperliche Pflege wurde trotz Pflegedienst irgendwann zum größten Problem, es war abzusehen, dass sie in nächster Zeit nur noch liegen würde, weil die Möglichkeiten und Kräfte fehlten, sie aus dem Bett zu bekommen.

Es war schon lange im Gespräch…Oma muss wohl ins Heim. Sich damit zu beschäftigen und auch, das zu erkennen und auch dazu ja zu sagen, ist keinem von uns leicht gefallen. Trotzdem haben wir uns umgehört, uns Heime angesehen und uns ne Meinung gebildet. Denn es gibt schon riesengroße Unterschiede.
Am Ende wurde es ein Heim mit einer speziellen Demenzabteilung. Und echt, da kann man sich wirklich wohl fühlen. Den Angestellten dort sind wir unendlich dankbar. Denn:

Oma blättert wieder in Zeitungen, ihre Kommentare zu manchen sind nicht unbedingt sinnvoll, aber oft zum schießen. Und lachen kann sie auch wieder. Neulich hab ich mit ihr Mensch ärger dich nicht gespielt…sie hat mich zwar beschissen, aber egal… sie hat selbst gewürfelt und manchmal auch selbst gerückt. Sie isst wieder allein und zieht ne Schnute, wenn es nicht schmeckt oder sie was nicht kennt. Und auch wenn ich mal 2 Wochen nicht da war…hab ein ganzes Stück zu fahren…kramt sie ein wenig in der Rübe… manchmal bin ich meine Mutter…aber es gibt auch Tage, wo sie weiß, wer ich bin. Neulich hat sie meinen Cousin, der lang nicht bei ihr war…damit empfangen: " Mensch S…, du warst aber lange nicht da!!!" Sie hatte recht!!!

Sie wohnt jetzt ein knappes Jahr dort und das war die beste Entscheidung für sie, die wir fällen konnten. Denn das, was ihr dort geboten wird, das kann man zuhause nicht schaffen. Und als sie anfangs noch ein wenig ängstlich war, hat die Gruppe sie mitgezogen. Sport, Singen, basteln, Kuchen backen… es ist einfach toll, was man dort mit den Patienten macht.

Wenn wer in Südthüringen mal einen Tipp braucht, kann mich gern anmailen.

Um aufs Ursprungsposting zu kommen, ganz aufhalten lässt es sich sicher nicht. Aber alles, was unser Hirn anregt, wird uns helfen. Ständig die gleichen Logikrätsel also auch nicht, sondern immermal was anderes.
Und wenn du keinen Sport magst, geh doch einfach wandern. Viele neue Eindrücke und jede Menge frische Luft hast du schließlich auch da.

Ich wünsch euch einen schönen Sonntag Abend.
Uta

Hi Michael,

Nun aber habe ich Angst, dass durch das Trainieren des Kopfes
mittels Logikrätsel die Fantasie/Kreativität verkümmert, und
diese ist etwas, auf das ich ehrlich gesagt sehr stolz bin.
Besteht diese Gefahr?

Du tust so, als wären Logik und Fantasie zwei unabhängige Planeten und man müsse eine Entscheidung treffen, sich in der einen oder der anderen Welt aufhalten zu wollen. Dem ist nun wahrlich nicht so. Und das kann ich Dir als Künstlerin sagen. Ich bin zwar auch eher ein Bewohner des „Phantasialandes“, aber ich nutze bei meiner Arbeit (Bildhauerei) oder auch bei meinem zweiten kreativen Standbein, dem Schreiben, ständig logische Systematiken, die sich wechselweise auf die jeweilige Technik als auch auf Schlüssigkeit von Gedanken, Handlungsabläufen etc. bezieht.

Nebenbei - aber nicht OT:
Was ich am Wochenende (in der FAZ war es glaube ich) gelesen habe ist, dass man bei empirischen Untersuchungen festgestellt hat, dass verwitwete oder als Single lebende ältere Menschen eher an Demenz erkranken als solche, die mit Partnern oder gar in Familienverbänden leben. Das erscheint mir sehr schlüssig, denn bei Alleinlebenden fällt der wichtige Faktor der Kommunikation weitgehends weg, ein Mittel, die eigene Denkfähigkeit und das eigene Handeln im Spiegel der anderen überprüfen zu können.

Gruß,

Anja

Heihallo und GUten Morgen!

Ersteinmal bedanke ich mich recht herzlich für die neuen Antworten. Gleichzeitig entschuldige ich mich für meine so späte Antwort; leider hatte ich in den letzten Tagen ein bißchen zu viel um die Ohren, als dass ich mich mit Brüderchen Compi beschäftigen konnte.

Du tust so, als wären Logik und Fantasie zwei unabhängige
Planeten und man müsse eine Entscheidung treffen, sich in der
einen oder der anderen Welt aufhalten zu wollen. Dem ist nun
wahrlich nicht so. Und das kann ich Dir als Künstlerin sagen.

Ich will es einmal so herum ausdrücken: Logik und Fantasie SIND zwei verschiedene Planeten. In meiner Fantasie kann ich Dinge möglich machen, die in der Realität einfach nicht möglich sind (zumal ich eher im Bereich skurille Fantasy, skurille Krimis schreibe)

Logik ist (okay, wie Fantasie auch) vom Wissen abhängig, man muss aber eben nach einem anderen Systemen arbeiten. Logik (Ausnahme Kreative Logik) läßt Fantasie nicht zu, und selbst die Kreative Logik läßt nur im begrenzten Rahmen Fantasie zu.

Ich bin zwar auch eher ein Bewohner des „Phantasialandes“,
aber ich nutze bei meiner Arbeit (Bildhauerei) oder auch bei
meinem zweiten kreativen Standbein, dem Schreiben, ständig
logische Systematiken, die sich wechselweise auf die jeweilige
Technik als auch auf Schlüssigkeit von Gedanken,
Handlungsabläufen etc. bezieht.

Sicherlich haben Sie recht: auch ein Roman braucht eine schlüssige Logik (obwohl ich schon Romane gelesen habe, in der Logik ein Fremdwort ist). Die Frage ist, ob diese Logik ausreicht, um seinen Kopf zu trainieren und damit eine potentielle Demenz möglicherweise nach hinten schieben kann.

Nebenbei - aber nicht OT:
Was ich am Wochenende (in der FAZ war es glaube ich) gelesen
habe ist, dass man bei empirischen Untersuchungen festgestellt
hat, dass verwitwete oder als Single lebende ältere Menschen
eher an Demenz erkranken als solche, die mit Partnern oder gar
in Familienverbänden leben. Das erscheint mir sehr schlüssig,
denn bei Alleinlebenden fällt der wichtige Faktor der
Kommunikation weitgehends weg, ein Mittel, die eigene
Denkfähigkeit und das eigene Handeln im Spiegel der anderen
überprüfen zu können.

Ich bin 41jähriger Single, schreibe aber sehr viel in Foren, schreibe auch Briefe/E-Mails.
Bei der Gelegenheit: meine Großmutter war 63 Jahre verheiratet, war sehr viel unter Menschen. Allerdings hat sie mehr Fernsehen geschaut als gelesen. Weitaus mehr…

LG
Michael Vogl

P.S.: auch alte Menschen können noch mit dem Musizieren

anfangen. Es ist also nie zu spät!

Wieso komme ich mir plötzlich so alt vor…? :wink:

Ansonsten ist der Tipp sehr gut: ich selber möchte sogar drei Instrumente erlernen (Saxophon, Synthesizer, Trommeln), aber dass wäre dann noch zu viel des Guten (bei all dem, was ich schon mache und noch machen will)

Hallo Michael,

wir haben gelernt, dass Demenzkranke im bisherigen Leben Entscheidungen eher anderen überlassen haben, sich evtl. auch einer Lebensweise untergeordnet haben, dass es also bestimmte Persönlichkeitsmerkmale als Prävalenz gibt (bei Alzheimer-Demenz). Aus meinen Erfahrungen mit Demenzkranken kann ich das bestätigen. Es gibt neben neurologischen auch psychische Aspekte als Ursache.

Die Demenzkranken nutzen ihre eigene „Rückentwicklung“ (irgendwann sind sie wieder in ihrer Kindheit angekommen) zur Verarbeitung von ungelösten Konflikten (auf ihre Art und Weise).

Daher glaube ich, dass man, wenn man diese Konflikte früher sieht und angeht (Verantwortung übernimmt), die Wahrscheinlichkeit, an Demenz zu erkranken verringern kann.

Das Gehirn in Schuss zu halten ist nie schlecht, aber wenn man sich interessiert und offen ist, tut man das automatisch. Logisches Denken und Kreativität kann man nur theoretisch trennen. Logiktraining allein wäre mir selbst jedenfalls zu uninteressant (lebensfern), und „ohne Kreativität“ auch, was auch immer das dann sein soll.

VG
Anwärter

HI Michael
Schade, dass du nicht in deiner ViKa wenigstens dein Alter angegeben hast. Aber ich nehme einfach mal an, du bist noch keine 80, sondern erst 60 oder 70 Jahre alt. Vorher wärs ja auch ein bißchen albern, sich so viele Gedanken über Altersdemenz zu machen, aber nun gut.
Wenn du mit, sagen wir, jetzt also 65 Jahren noch keinerlei geistige Abbauerscheinungen spürst und noch so flotte Postings hier reinstellen kannst, brauchst du dir imho keine Sorgen zu machen und statt Kreuzworträtsel lösen kannst du auch Volleyball spielen oder Frauen nachstellen.
Es grüßt dich
Branden

HI Michael
Schade, dass du nicht in deiner ViKa wenigstens dein Alter
angegeben hast. Aber ich nehme einfach mal an, du bist noch
keine 80, sondern erst 60 oder 70 Jahre alt. Vorher wärs ja
auch ein bißchen albern, sich so viele Gedanken über
Altersdemenz zu machen, aber nun gut.

Ich bin 41 Jahre. Nur ich habe die Altersdemenz meiner Großmutter mitbekommen. Mein Großvater tut zeit seines Lebens was für den Kopf, und er hat kaum Demenzerscheinungen (auch wenn er schon was vergißt)

Wenn du mit, sagen wir, jetzt also 65 Jahren noch keinerlei
geistige Abbauerscheinungen spürst

och, mein Gedächtnis läßt mich leider schon hin und wieder im Stich. Man hat mir aber gesagt, dass dieses in diesem Alter normal seí.

LG
Michael Vogl

Hallo Michael,

das Fördern einer Hirnregion hat nicht automatisch eine „Deaktivierung“ einer anderen zur Folge. Das Hirn nimmt jeden Impuls auf - und ist „dankbar“ dafür. Da helfen Logikspiele, auch mal die linke, statt der rechten Hand (oder umgekehrt) zu nutzen, rückwärts zu gehen - einfach Dinge, die für das Gehirn „neu“ sind.

Deine Angst ist leider nicht unberechtigt, da eine genetische Disposition nicht auszuschließen ist. Allerdings: Die jüngere Schwester meiner Oma ist seit über 15 Jahren dement; meine Oma hingegen (88 Jahre) löst immer noch ihre Kreuzworträtsel, liest Bücher, geht einmal in der Woche Schwimmen und in die Sauna und kocht leidenschaftlich gern etc. Kann sein - muss nicht.

Der Lebensgefährte meiner Oma (jetzt 86 Jahre) ist auch an Demenz erkrankt. Der Abbau war rapide: Im Januar letzten Jahres ist er noch Auto gefahren, ein halbes Jahr später wurde er auf Anraten der Ärtze in ein Pflegeheim eingewiesen, mittlerweile erkennt er niemanden mehr. Dabei war er immer aktiv, hat sich für alles interessiert, hat gemalt, ist jeden Tag spazieren gegangen, aber sein Vater ist auch an Demenz erkrankt.

Kann sein - muss nicht!

Du könntest parallel zum Hirntraining Ginkgo einnehmen.

Viele Grüße

Kathleen