Ich benötige Infos (auch Literaturangaben
willkommen !) zum Thema Transferpreise.
Es geht um die Berechnung der Preise, zu
denen eine deutsche Muttergesellschaft
Produkte an ihre US-amerikanische
Tochtergesellschaft liefern soll.
Die Tochtergesellschaft betriebt
allerdings teilweise auch eine eigene
Produktionsabteilung, d.h. es werden auch
Halbfertigteile und Einzelteile
geliefert.
Eine reine Verkaufsmarge reicht also nicht
aus.
Wer hat Tips ?
Ich arbeite selbst in einem Maschinenbau-Unternehmen, das einem internationalen Konzern angehört, in dem ebenfalls mit Transferpreisen gearbeitet wird.
Hierbei gibt es konzernweit (weltweit) quasi eine einheitliche Kalkulationsrichtlinie. Hierbei werden kurz zusammengefaßt alle Kosten eingerechnet, die mit dem Verkauf in Verbindung gebracht werden. Dies umfaßt praktisch alle Kosten im Unternehmen (inkl. Verwaltungsgemeinkosten) mit Ausnahme der Vertriebs-/Marketingkosten, da unterstellt wird, daß die Tochterfirma den Vertriebs-/Marketingpart (z.B. Außendienst, Werbung usw.) nicht „in Anspruch“ nimmt. Zusätzlich wird dem produzierenden noch ein kleiner Gewinn zugestanden.
Philosophie des Transeferpreises ist, daß die Fabrik ihre Kosten (+kleiner Gewinn) deckt, dies muß natürlich dann alle Kosten, sei es Material oder Verwaltung (der Verwaltungskostenanteil ist sicherlich geringer als bei Verkauf an Endkunden außerhalb des Konzerns, da ja z.B. der Vertriebsapparat nicht beansprucht wird) abdecken. Eine Unterscheidung zwischen Fertigwaren und Einzelteilen/Halbfertigen wird hierbei nicht gemacht. Die Schwankungen am Markt (Bsp: Mit diesem Produkt verdiene ich zwar nix, wenn ich es zu Transferpreis einkaufe, ich brauch es aber für meine Marktpräsenz) muß dann die jeweilige Vertriebsgesellschaft tragen und sehen, daß es insgesamt unterm Strich paßt.
Kurz gesagt: Mit einer reinen Verkaufsmarge (sofern Du hiermit Deckungsbeitrag=Umsatz-HK meinst) macht das produzierende Unternehmen Verlust, was nicht im Sinne des Erfinders sein kann, außer ihr wollt’ Gewinne verlagern und habt einen wohlwollenden Wirtschaftsprüfer
Fair wäre eine Selbstkostenrechnung mit Aussparung gewisser Kostenblöcke, die für so ein Geschäft nicht anzusetzen sind (z.B. Kostenstellen einzeln überprüfen, wenn das nicht den Rahmen sprengt) plus einen Gewinn nach eigenem Ermessen, denn schließlich wollt ihr doch auch leben, gelle.
Gruß
Kai