Was kommt euch so Grundsätzliches zum Thema „Transformation“ in den Sinn?
Ich schreibe eine Arbeit darüber und bin mal auf andere Meinungen gespannt…!? mhm. Merci
Hallo erstmal.
Was kommt euch so Grundsätzliches zum Thema :„Transformation“ in den Sinn?
In welcher Disziplin ? Unter http://de.wikipedia.org/wiki/Transformation findet sich der Begriff zusammen mit ‚Philosophie‘ jedenfalls nicht…
mfg M.L.
haii
eben deshalb…?
Transformation = Umwandlung, Verwandlung…ist doch schon ein recht generell - philosophischer - Begriff, der Ausdenkwürdig ist…?
Dieses Thema ist als Maturthema gegeben = nix Disziplin.
Musste zwar schon weitere Unterthemen definieren. und bin jetzt auch glücklicherweise fertig damit.
Zuletzt folgt nun das Grundsätzliche zu ‚Transformation‘…? fällt mir nicht viel ein, ausser gewöhnlich-aussagendem blablabla…
grüsse
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Was kommt euch so Grundsätzliches zum Thema „Transformation“
in den Sinn?
Ich schreibe eine Arbeit darüber und bin mal auf andere
Meinungen gespannt…!? mhm. Merci
Der Gedanke der Transformation ist ein zentraler Punkt in der Philosophie Sri Aurobindos. Diese zielt auf einen höheren Menschentyp als dem jetztigen und wird durch seinen Integralen Yoga durchgeführt.
Es gibt auch noch eine Reihe anderer Philosophen, die sich mit diesem Thema beschäftigt haben, wenn auch nicht als Hauptthema.
http://de.wikipedia.org/wiki/Sri_Aurobindo
http://de.wikipedia.org/wiki/Jean_Gebser
http://de.wikipedia.org/wiki/Bergson
gruß
rolf
Hallo erstmal.
Was kommt euch so Grundsätzliches
zum Thema „Transformation“ in den Sinn?Transformation = Umwandlung, Verwandlung…ist doch schon ein
recht generell - philosophischer - Begriff, der Ausdenkwürdig
ist…?
Dieses Thema ist als Maturthema gegeben = nix Disziplin.
Musste zwar schon weitere Unterthemen definieren. und bin
jetzt auch glücklicherweise fertig damit.
Zuletzt folgt nun das Grundsätzliche zu ‚Transformation‘…?
fällt mir nicht viel ein, ausser gewöhnlich-aussagendem
blablabla…
grüsse
Hallo „meta“,
Es ist schade, daß Du nicht klarzumachen vermagst, auf welchem Niveau dieses Thema abgehandelt werden soll.
Aus Deinem Text ersehe ich, daß Du es nicht mit Universitätsansprüchen zu tun hast…
But: Nehmen wir mal an es wären doch solche. (Drunter hab ich keinen Spaß).
ALSO:
Du hast ZWEI Möglichkeiten.
Zum EINEN: Eine geordnete Aufzählung von Transformationen.
Von der Raupenverpuppung zum Schmetterling zur Mimikry der Schmetterlinge im 50gerJahre Bergbau-England. – Das ist die biologische Perspektive und da finden sich noch viele Beispiele.
Die soziale Perspektive auf Transformation ist auch nicht schlecht. Da hab ich grad keine Statistiken, sind aber leicht zu finden: Bauern gab es vor Hundert Jahren etwa 50 % , heute weniger als 15% (die Daten stimmen nicht, aber die Tendenz ist klar.). Ein weiteres Beispiel für soziale Transformation ist die Auflösung der klassischen Familienstruktur zugunsten diverser Patchwork-Konstellationen bzw. der städtischen Single-Kultur. Was außerdem momentan stark diskutiert wird und somit thematisch „sexy“ erscheint, ist zum einen die gesellschaftliche Vergreisung (Methusalem-Komplex), zum anderen alles, was das Prekariat als sozialen Faktor betrifft (ist das Prekariat, die gesellschaftliche U40 gut ausgebildeter, jung-dynamischer, flexibel-ausbeutbarer und dennoch perspektivloser Singles das entkleinbürgerlichte Proletariat des 21.Jahrhunderts?).
Politische Transformationen kann man sowohl historisch sehen (Beispiele: Rußland 1917; Deutschland nach dem 2.WK; Mauerfall & Implosion des Ostblock) als auch tagesaktuell (Irak unter Saddam + heute; Castros Cuba gibt’s bald nicht mehr, etc.).
Philosophisch sind Transformationen nicht mehr oder weniger, als Paradigmenwechsel. In der Geistesgeschichte hat es solcher recht viele gegeben. Irriger weise denkt man, daß sich solche Wandlungen bei ihrem Auftreten recht revolutionär zu geben haben. Tatsächlich war z.B. die Kopernikanische Wende ein schleichender Prozeß – das dominierende Weltbild Roms mußte sich erst einfühlen und arrangieren und genügend Argumente und Interpretationsweisen entwickeln und auch schwach genug werden, um Duldung und Toleranz gegenüber der nur bedingt theologisch kontrollierbaren Wissenschaft zu üben. Wie schleppend sich ein solcher intellektueller Transformationsprozeß, der mit revolutionärem Elan begann, darstellen kann und daß er auch als erfolgreiche Revolte, als unabgeschlossenes Projekt enden kann, zeigt das Beispiel Reformation.
Jede psychologische Transformation läßt sich im Grunde genommen auf den biblischen Saulus-Paulus-Effekt zurückführen (oder wie ich als Berliner jedesmal wieder erstaunt feststellen muß, nicht nur bei SS-Günther: Die größten Kritikerder Elche waren früher selber welche!). Die selbe Nummer, die gerade bei dem Pseudo-Moralisten Grass durchgezogen wird, wurde Anfang der 90ger bei der dazumal hochgeschätzten Autorin Christa Wolf, deren zentrales Motiv die „Authentizität“ war, durchgezogen, als bekannt wurde, daß sie eine billige Stasi-Flitte mit dem perversen Decknamen „Margarethe“ war. Aber wir müssen nicht bei den hach so sensibel mit sich und den eigenen Wahrheiten und so fahrlässig mit der ojektiven Wahrnehmung umgehenden Schriftstellern enden. Es gibt viel lustigere Saulus-Paulusse: Zum Beispiel George Walker Bush. Ein reiches Söhnchen, das sich versucht auf Papas Rat (Papa= damals CIA-Abteilungsleiter, danach Chef-Spion + später Präsident) mit einer Öl-Firma selbsständig zu machen. George W. ist zu dieser Zeit ein Suffkopf, dessen Bankrott in den Achzigern WER mit einer fetten Geldspritze vereitelte?: Ein Mann namens Bin Laden. Ein Bruder Osamas. Der Saulus George Dabbeljuh dieser Zeit wird sich als Paulus Jahre später zu bedanken wissen: Als am 11.9.2001, kurz nach den WTC-Anschlägen alle Flugzeuge (außer dem des Präsidenten) keine Flugerlaubnis hatten, gab es zwei Zivilflugzeuge, welche die USA verlassen durften. Niemand ahnt es: vollgestopft mit BinLadens und Entourage… Angeblich hat George W. Busch die Transformation zum „wiedergeborenen Christen“ nach seinem Geburtstag in einem texanischen Motel in Katerstimmung ereilt. Er erzählte dies gerne im ersten Wahlkampf. Und es erklärt einiges. Der größte Kritiker der Elche – noch so ein GraSSscher Moralapostel – war früher selber einer. Wenn das mal keine Transformation ist: vom Alkoholiker zum Fundamentalchristen. Aber seine Feinde sind ja nicht weniger bigott. Egal, wie Korantreu sie vorher gelebt haben: Per Massenmord glauben sie an ein anderes Leben mit 79 (72?) Jungfrauen etc. – was letztlich nichts anderes ist, als ein Glaube an Transformation: Ich habe in diesem Leben geloost, im nächsten wird es mir besser gehen. Ich muß nur dieses beenden… (Interessant ist auch, daß diese SuicideBombers von ihrer Gemeinde als „Märthyrer“ verehrt werden. Der Begriff ist rein christlich, lehnt sich an „Marter“ an und meint eigentlich das überdimensionale Leiden, welches derjenige im Namen seines Glaubens auf sich genommen hat und gerade nicht das überdimensionale Leiden, das er verursacht.) Da sind Buddhismus und Christentum ethisch kultivierter: Beide sagen, daß wer Leiden verursacht, wird nach dem Tod selber leiden. Der Christ in der Hölle, der Buddhist durch vergrößerte Entfernung zur Erlösungsstufe. Die jüngste der monotheistischen Religionen scheint Moral nicht nötig zu haben. Schopenhauer hat den Koran eine „Afterphilosophie“ genannt (vgl.„Die Welt als Wille und Vorstellung“). Man ahnt warum.
(Wie gesagt: dies war das EINERSEITS, eine Sammlung von Transformationsbeispielen, in welcher ich die Saulus-Paulus-Nummer am einfachsten zu beschreiben finde.
Das ANDERERSEITS gestaltet sich komplizierter, denn es will philosophischen Ansprüchen genügen und kann sich daher nicht in soziologischen Kurzschlüssen gefallen.)
Zum ANDEREN: meine bevorzugte Weise.
Die rein philosophische Betrachtung von Transformation hat drei Hinsichten:
(1) Formveränderung.
(2)Inhaltsveränderung (Paradigmenwechsel).
(3)Menschveränderung.
An zwei Beispielen wird klar, wie diese drei Ebenen ineinander spielen:
A:
Transsexualität.
(Da muß ich wohl wenig zu sagen. Es ist offensichtlich, wie durchdringend transformatorisch die Problematik ist. Formveränderung und Paradigmenwechsel sind zwangsläufig. Eine Veränderung des Menschen ergibt sich zwangsläufig. — Sollte Dich dies näher interessieren, empfehle ich Dir die Texte von Hilge Landweer zum Thema. Ich habe diese zwar nicht gelesen, aber ich kenne die Frau – es kann nicht schlecht sein.)
B:
Cyborgs.
(Hierzu muß man auch nicht viele Worte machen. Der kybernetische Organismus ist eine bis dato nur als literarisches Motiv existierende Kopfgeburt? Irrtum. Was in Robocop und diversen Schwarzenegger-Filmen am Menschen durchgespielt wird, ist auf micro-Ebene schon gängiger Alltag: Das funktionelle Verknüpfen von organischer und anorganischer Materie. Das organische Material wird seiner ursprünglichen Bestimmung entzogen (Paradigmenwechsel), wird in seiner ursprünglichen Funktion in ein neues Beziehungsgefüge gestellt (Formveränderung) und relativiert damit jene menschlich-organischen Eigenheiten, welche durch anorganisches Material ersetzt wurde. Diese Relativierung verändert zwar nicht den Menschen - jedoch sein Selbstbild…
Die beiden Extreme menschlicher Transformation, „von innen – Transsexualität“ und „von außen – Cyborgs“, eröffnen ein weites Spectrum der Interpretation. Sehr spannend, aber auch sehr arbeitsintensiv=zeitraubend
Ein wirklich spannendes Thema.
Es würde mich freuen, wenn Du mit meinen ad hoc geordneten Assoziationen zum Thema etwas anfangen könntest.
fB
p.s.: Was heißt, Du mußtest schon unterthemen definieren?
p.p.s.: Sorry: matur=matura=Abitur? Jottojott. Schwere Geburt.