Hallo Mina,
bist Du Dir sicher, daß es ein zufälliges
insFettnäpfchentreten war???
Nunja, Monika hat mich ja nun belehrt dass es sich
um einen Wiederholungstäter handelt.
Für mich gibt es nichts Dümmeres und Mieseres als das, was ich
nicht erfassen kann lächerlich zu machen.
Das ist keine Kleinigkeit,das nimmt dem anderen jeden Wert und
jede Basis. Wenn er,sie es sich denn nehmen lässt.
So unter dem Motto, ich versteh Dich nicht, dann mach ich Dich
eben lächerlich.
Und ich unterstelle es den meisten, die das tun, daß sie es
nicht aus Unwissenheit tun, sondern mehr oder weniger gezielt.
Auch wenn ihnen das oft nicht bewußt ist.
Ich habe den Eindruck das es besonders männliche Skeptiker
sind, und zudem recht junge, die versuchen, sich auf diese Weise
mit Besserwisserei stark zu fühlen. So das typische
männliche Kampf- und Hierarchiedenken.
Als ob sie sich einfach nur Überlegen fühlen wollen.
Manchmal habe ich regelrecht den Eindruck,
sie lassen auf die Weise ihren privaten Frust ab weil ihre
Ex-Freundin oder ihre erdrückende Mutter sich auch mit
esoterischen Dingen beschäftigt hat.
Das hat ganz klar etwas Aggressives, ob bewusst oder unbewusst,
und gilt nicht unbedingt wirklich der angegriffenen Person.
Der Ausschnitt aus dem Spiegel, das ist übrigens richtig gut.
Wenn Du mehr lesen willst, hier ist der Link:
http://www.spiegel.de/spiegel/0,1518,32734,00.html
Ich bin doch immer wieder versucht, mich von den Skeptikern in
ihre Rationalebene ziehen zu lassen,
Was ist rational? Da geht es nämlich schon um den Ansatz.
Ich finde es schön, dass sich inzwischen neue Ansätze
entwickelt haben z.B. mit dem Phänomen Spuk
umzugehen. Neulich z.B. im Themenabend auf arte (!)
„Geister sind auch nur Menschen“, war der Ansatz der,
einfach zu akzeptieren, dass da jemand etwas ERLEBT
hat und das ERLEBEN endlich als eine Realität
akzeptiert. Und dann wird geguckt, wie sich das
Erlebte erklären lässt. Dazu braucht es natürlich einen
offenen Geist, der erstmal alles für möglich hält,
was man nicht mit absoluter Bestimmtheit ausschliessen kann.
und auf diesem
Schlachtfeld sollte man auch gute Waffen besitzen…
Hier habe ich noch was für Dich.
Aus dem Amanita-Newsletter. (http://www.amanita.de)
(Achtung lang!)
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DER DENKER UND DER BEWEISFÜHRER
Von R.A.Wilson
William James, der Vater der amerikanischen Psychologie, be-
richtet von einer Begegnung mit einer alten Dame, die davon
überzeugt war, dass die Erde auf dem Rücken einer riesigen
Schildkröte ruhte.
«Aber gute Frau», meinte Professor James so höflich er konnte,
«was hält die Schildkröte denn aufrecht?»
«Ach», antwortete sie, «das ist doch ganz einfach. Sie sitzt
nämlich auch wieder auf dem Rücken einer Schildkröte.»
«Verstehe, verstehe», murmelte der Professor, immer noch höf-
lich. «Aber wären Sie wohl so gut, mir zu sagen, was die zwei-
te Schildkröte aufrecht hält?»
«Geben Sie sich keine Mühe, Professor», sagte die alte Dame,
die wohl merkte, dass er versuchte, sie in eine logische Falle
zu locken. «Es sind Schildkröten und nochmals Schildkröten,
eine auf der anderen!»
Lachen Sie nicht über diese kleine alte Dame. Jedes menschli-
che Gehirn funktioniert grösstenteils nach dem gleichen Prin-
zip. Mag sein, dass ihr Universum ein kleines bisschen ausge-
flippter war als die meisten anderen, aber es basierte auf den
gleichen geistigen Prinzipien wie all die anderen Universen,
an die die Menschen je glaubten.
Laut Dr. Leonard Orr verhält sich das menschliche Gehirn so,
als wäre es in zwei Hälften geteilt, den Denker und den Be-
weisführer.
Der Denker kann buchstäblich alles Mögliche denken. Die Ge-
schichte zeigt, dass er beispielsweise denken kann, die Erde
balanciere auf dem Rücken unendlich vieler übereinandergesta-
pelter Schildkröten, oder die Erde sei hohl oder die Erde
schwebe im Raum. Das glauben übrigens Millionen von Menschen,
einschliesslich der Autor. Vergleichende Religionswissenschaft
und Philosophie zeigen, dass der Denker sich für sterblich,
unsterblich, für sterblich und unsterblich zugleich (das Rein-
karnationsmodell) oder auch für nichtexistent (Buddhismus)
halten kann. Er kann sich jederzeit in ein christliches, ein
marxistisches, ein wissenschaftlichrealistisches oder ein na-
tionalsozialistisches Universum hineindenken unter vielen an-
deren Möglichkeiten.
Wie Psychiater und Psychologen häufig beobachten (sehr zum
Verdruss ihrer Kollegen von der medizinischen Fakultät), kann
der Denker sich krank, aber auch selber wieder gesund denken.
Beim Beweisführer handelt es sich um einen sehr viel einfache-
ren Mechanismus. Er funktioniert einzig und allein nach fol-
gendem Gesetz: was immer der Denker denkt, wird der Beweisfüh-
rer beweisen.
Um auf ein berüchtigtes Beispiel zurückzukommen, das zu Anfang
unseres Jahrhunderts unvorstellbares Grauen provozierte:
wenn der Denker denkt, dass alle Juden reich sind, wird der
Beweisführer das beweisen. Er wird sogar Indizien dafür fin-
den, dass auch der ärmste Jude im heruntergekommensten Ghetto
noch irgendwo irgendwelche Schätze versteckt hat.
Wenn der Denker denkt, dass sich die Sonne um die Erde dreht,
wird der Beweisführer geflissentlich sämtliche Sinneseindrücke
so filtern, dass sie in dieses Gedankengebäude hineinpassen;
wenn der Denker jedoch seine Meinung ändert und entscheidet,
dass sich die Erde um die Sonne dreht, wird der Beweisführer
wiederum sämtliche Indizien umorganisieren.
Wenn der Denker glaubt, dass das «Heilige Wasser» von Lourdes
seinen Hexenschuss kurieren kann, wird der Beweisführer alle
Signale von Drüsen, Muskeln und Organen so aufeinander abstim-
men, dass sie wie von selbst genesen.
Natürlich ist es ein Leichtes, zu beobachten, dass die Gehirne
anderer Leute auf diese Art und Weise funktionieren, aber Ver-
hältnismassig schwierig, sich darüber klar zu werden, dass es
mit dem eigenen Gehirn nicht viel anders ist.
So glaubt man beispielsweise, dass es Menschen gibt, die ob-
jektiver sind als andere (von Frauen wird das übrigens nur
ganz selten behauptet)… Geschäftsleute sind angeblich knall-
hart, pragmatisch und in diesem Sinne objektiv. Doch eine kur-
ze Überprüfung der ausgeflippten Geschäftspraktiken, die die
meisten dieser Geschäftsleute an den Tag legen, wird diesen
Eindruck schnell korrigieren.
Wissenschaftler gelten heute noch als objektiv. Dabei wird
nicht eine Biographie grosser Wissenschaftler dies bestätigen.
Sie waren genauso leidenschaftlich und von daher mit Vorurtei-
len ausgestattet wie jede xbeliebige Versammlung von grossen
Malern oder Musikern. Es war ja nicht nur die Kirche, es waren
auch die etablierten Astronomen seiner Zeit, die Galileo ver-
dammten. Und 1905 lehnte die Mehrheit der Physiker Einsteins
spezielle Relativität ab. Einstein selbst weigerte sich bis
1920, auch nur Teile seiner Quantentheorie zu akzeptieren,
ganz gleich, wie viele Experimente auch seine Entdekkung er-
härten mochten. Edisons Leidenschaft für elektrische Gleich-
stromDynamos brachte ihn so weit, dass er allen Ernstes darauf
bestand, WechselstromDynamos für gefährlich zu halten, und das
noch Jahre, nachdem ihre Sicherheit längst allgemein anerkannt
war. Edisons Starrköpfigkeit in dieser Angelegenheit war teil-
weise das Resultat seiner Eifersucht auf Nikola Tesla, den Er-
finder der WechselstromDynamos. Tesla wiederum weigerte sich,
den Nobelpreis in Empfang zu nehmen, der ihm und Edison ge-
meinsam verliehen worden war, weil er nicht mit Edison zusam-
men auf der Bühne stehen wollte. So waren auch diese beiden
Genies zu «Objektivität» nur unter bestimmten, eingeschränkten
Laborbedingungen in der Lage. Wenn Sie glauben, Sie hätten ei-
nen höheren «Objektivitätsquotienten» als diese beiden wieso
sind Sie dann noch nicht für den Nobelpreis vorgeschlagen wor-
den?
Die Wissenschaft erreicht die Objektivität, oder kommt ihr zu-
mindest nahe, nicht weil der individuelle Wissenschaftler im-
mun gegen die psychologischen Gesetze wäre, die den Rest der
Menschheit regieren, sondern weil sich die wissenschaftliche
Methode eine Gruppenschöpfung auf lange Sicht und letztend-
lich über alle individuellen Vorurteile hinwegsetzt.
Nehmen wir ein berühmtes Beispiel aus den sechziger Jahren. Da
gab es einen bestimmten Zeiptunkt, zu dem drei Forschungspro-
jekte «bewiesen» hatten, daß LSD die Chromosomen schädigt,
während drei andere Forschungsprojekte zu dem Schluss gekommen
waren, dass LSD überhaupt keinen Effekt auf die Chromosomen
hat. In beiden Fällen hatte jedoch der Beweisführer bewiesen,
was der Denker gedacht hatte.
In der Physik laufen momentan vier Experimente, die ein sehr
umstrittenes Konzept, das unter der Bezeichnung Beils Theorem
bekannt ist, erhärten sollen und zwei weitere, die es widerle-
gen. Im Bereich der aussersinnlichen Wahrnehmung hat sich seit
mehr als einem Jahrhundert nichts Wesentliches verändert: je-
der, der sich vornimmt zu beweisen, dass es ASW gibt, hat Er-
folg und jeder, der das Gegenteil beweisen will, hat ebenfalls
Erfolg.
Die «Wahrheit» oder doch eine relative Wahrheit kommt erst
nach Jahrzehnten von Experimenten mit Tausenden von Gruppie-
rungen auf der ganzen Welt ans Licht.
Auf lange Sicht kommen wir hoffentlich im Lauf der Jahrhunder-
te der Wahrheit immer näher.
Auf kurze Sicht gilt immer noch Orrs Gesetz:
Was immer der Denker denkt, wird der Beweisführer beweisen.
Wenn Sie, lieber Leser, Wissenschaftler sein sollten regen
Sie sich nicht auf. Das bezieht sich nicht auf Sie, sondern
nur auf die umnachteten Schwachköpfe aus dem anderen Lager,
die einfach nicht einsehen wollen, dass Ihre Theorie die ein-
zig wahre ist. Ist doch klar.
Und wenn der Denker leidenschaftlich genug denkt, wird der Be-
weisführer den Gedanken so schlüssig beweisen, dass man dem
betreffenden Individuum seinen Glauben nie im Leben ausreden
kann, selbst wenn es etwas so Bemerkenswertes ist wie die
Idee, dass es ein gasförmiges Wirbeltier von astronomischen
Ausmassen geben muss («Gott»), das von Ewigkeit zu Ewigkeit
nichts Besseres zu tun hat, als denjenigen, die nicht an seine
Religion glauben, die Hölle heiss zu machen.
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In diesem Sinne beste Grüsse
Pamela