Transparenz bei weniger als halber Wellenlänge

Hallo Leute,
ich habe mal ein Problem das ich mir selber nicht beantworten kann.

Sobald der Abstand zwischen zwei Körpern kleiner als die halbe Wellenlänge des sichtbaren Lichts wird, wird das Licht an dieser Stelle nicht mehr gebrochen. Damit wird diese Stelle transparent. Das nutzt man z.B. bei der Erzeugung von Transparentpapier. Man Verdichtet die Fasern so stark, dass die Zwischenräum unter die halbe Wellenlänge sinken.
Wieso ist das so? Wieso wird das Licht in Räumen die kleiner als die halbe Wellenlänge sind nicht gebrochen? Wieso genau die halbe Wellenlänge?
Hat das was mit dem Abbschen Beugungssatz zu tun? Dieser besagt ja auch, dass man Teile die kleiner als die halbe Wellenlänge des Lichtes gar nicht oder nur verschwommen sieht.

Danke für die Antworten.

Sebastian

Huygensches Prinzip und Tunneleffekt
Hallo Sebastian,

Sobald der Abstand zwischen zwei Körpern kleiner als die halbe
Wellenlänge des sichtbaren Lichts wird, wird das Licht an
dieser Stelle nicht mehr gebrochen. Damit wird diese Stelle
transparent.

Du meinst vermutlich transparente Körper, zwischen denen sich ein ebenfalls transparenter Spalt mit unterschiedlicher optischer Dichte befindet.

Das nutzt man z.B. bei der Erzeugung von
Transparentpapier. Man Verdichtet die Fasern so stark, dass
die Zwischenräum unter die halbe Wellenlänge sinken.

Dabei findet nicht nur keine Brechung mehr statt sondern auch keine Reflexion.

Wieso ist das so?

Man sagt, dass die Welle durch den Spalt "hindurchtunnelt), wenn er hinreichend klein ist. Bei der Herleitung des Brechungsgesetzes nach dem Huygenschen Prinzips kommt die Brechung dadurch zustande, dass ebene Wellen, die schräg auf eine Grenzfläche treffen, dort mit unterschiedlicher Phasenlage ankommen. Wegen der unterschiedlichen Lichtgeschwindigkeiten in den Medien hat nun die Wellenfront (Bereich gleicher Phase) einen anderen Winkel als die ursprüngliche Welle (siehe auch http://de.wikipedia.org/wiki/Snelliussches_Brechungs… ).
Wenn nun der Spalt, in dem sich das Medium anderer optischer Dichte befindet, sehr klein ist, wird auch der Laufzeitunterschied sehr gering, sodass er irgendwann nicht mehr ins Gewicht fällt. Die Wellenfront kann sich dann fast ungestört in gleicher Richtung weiter ausbreiten. So kann z.B. auch eine Totalreflexion in eine völlige Transparenz übergehen, wenn man den Luftspalt zwischen zwei Glaskörpern immer kleiner werden läßt. Das kann man sehr schön sehen, wenn man zwei Prismen zusammendrückt.

Wieso wird das Licht in Räumen die kleiner
als die halbe Wellenlänge sind nicht gebrochen? Wieso genau
die halbe Wellenlänge?

Der Übergang sollte eher fließend sein und vom Brechungsindex der Medien abhängen. Bei fast gleichem Brechungsindex müßte die Welle auch wesentlich größere Strecken ungestört überwinden können.

Hat das was mit dem Abbschen Beugungssatz zu tun? Dieser
besagt ja auch, dass man Teile die kleiner als die halbe
Wellenlänge des Lichtes gar nicht oder nur verschwommen sieht.

Sehr kleine Objekte können kein Licht mehr mit wesentlich unterschiedlicher Phasenlage abstrahlen. Ein mit einer Optik abgebildetes Objekt ist nichts weiter als das Interferenzmuster des vom Objekt abgestrahlten Lichtes. Wenn das Objekt aber nur Licht mit mehr oder weniger einer Phasenlage abstrahlt, gibt es im Interferenzmuster auch nur ein einziges mehr oder weniger Scharfes Maximum, selbst wenn das Objekt eine feinere Struktur besitzt.

Jörg

Hallo Jörg,

Du meinst vermutlich transparente Körper, zwischen denen sich
ein ebenfalls transparenter Spalt mit unterschiedlicher
optischer Dichte befindet.

Das meine ich nur bedingt. Ich bin in der Papierindustrie tätig und hier passiert es oft (gewollt und ungewollt), dass das Papier transparent wird. Die Fasern sind an und für sich nicht transparent, aber sie werden es unter hohem Druck. Die Faser (vergleichbar mit einem Rohr) kollabiert und die Zwischenräum zwischen den Fasern sinken auf ein Minimum. Das Resultat ist die Transparenz.

Dabei findet nicht nur keine Brechung mehr statt sondern auch
keine Reflexion.

Richtig.

Wenn nun der Spalt, in dem sich das Medium anderer optischer
Dichte befindet, sehr klein ist, wird auch der
Laufzeitunterschied sehr gering, sodass er irgendwann nicht
mehr ins Gewicht fällt. Die Wellenfront kann sich dann fast
ungestört in gleicher Richtung weiter ausbreiten. So kann z.B.
auch eine Totalreflexion in eine völlige Transparenz
übergehen, wenn man den Luftspalt zwischen zwei Glaskörpern
immer kleiner werden läßt. Das kann man sehr schön sehen, wenn
man zwei Prismen zusammendrückt.

Wenn ich deine Worte richtig interpretiere, dann wäre die Transparenz ein schleichender Prozess. Erst ist es nur etwas transparent und dann wird es mit abnehmendem Abstand immer transparenter. Dem scheint aber in der Realität nicht so zu sein. Diese Transparenz tritt sehr schlagartig und plötzlich ein.
Die eigentliche Frage steht leider immer noch. Wieso muss der Abstand kleiner als die halbe Wellenlänge des Lichtes sein um keinen Einfluss mehr auf die Streuung zu haben und nicht eine ganze Wellenlänge oder eine dreiviertel Wellenlänge?

Danke für die Antworten.

Sebastian