Transport von Strom ohne Kabel = Teleportation?

Hallo,

eben noch aus einem Buch einiges über dem serbischstämmigen Nikola Tesla gelesen. Er hat ja unter anderem versucht dahinterzukommen wie man Strom ohne Kabel übertragen könnte. Nun so ganz hat das ja nicht geklappt. Auch Heute ist es immernoch unmöglich auf einem sehr weiten Distanz zu übertragen oder zu übetragen ohne dabei Verluste zu machen.

Wenn man jetzt also (rein von der Theorie her) wirklich Strom verlustfrei, ohne Kabel, auf einem sehr weitem Distanz UND ohne dabei irgendwas (die Umgebung zum Beispiel) zu beschädigen übertragen möchte müsste man quasi schon die Technik für die Teleportation erforscht haben? (oder würde das doch Auch anders gehen?) Also ich versuchs mir so vorzustellen: Objekt X von A nach B bringen ohne dabei das sich Objekt X irgendwie verändert (kein Verlust) aber auch ohne irgend einen Transporter (Kabel). Das ist dann für mich die Teleportation. Zumindest so stelle ich mir das vor. Kein Wunder das der lieber Tesla nie wirklich dahinter kam, es war doch schlicht unmöglich, zumindest in der Zeit wo er gelebt hat.

Was ist jetzt eigentlich die Frage? Nunja was davon jetzt stimmt was ich sage und was eigentlich nicht? :wink: Und freue mich über sonstige Infos von den netten Physikbegeisterten.

Danke und Gruß

Hallo,

jedenfalls kann man Kabel ohne Strom teleportieren, mit einem LKW!

viele Grüße von
Haubenmeise

Hallo!

Elektrischer Strom ist nach seiner Definition fließende Ladung. Ladungen sind immer an Materie gebunden. Deswegen kann man Strom genausowenig teleportieren wie jede andere Materie auch.

Anders ist es mit Elektrischer Energie. Man kann dafür sorgen, dass an einem anderen Ort ein Strom anfängt zu fließen. Das ist aber überhaupt nicht mysteriös, denn das macht jeder Radiosender. Er bewirkt, dass in einer Antenne, die viele Kilometer entfernt ist, ein kleiner Strom fließt. So funktioniert jede Art der drahtlosen Kommunikation, vom Radio bis zum WLAN. Die Überträger sind in diesem Fall Felder und Wellen.

Für die Kommunikation ist das super, für die Energieübtragung allerdings sehr ineffizient, und zwar aus einem ganz simplen Grund: Es ist sehr schwierig, die Abstrahlung in eine Richtung zu bündeln und dann beim Empfänger auch noch vollständig zu absorbieren.

Michael

Wenn man jetzt also (rein von der Theorie her) wirklich Strom
verlustfrei, ohne Kabel, auf einem sehr weitem Distanz UND
ohne dabei irgendwas (die Umgebung zum Beispiel) zu
beschädigen übertragen möchte müsste man quasi schon die
Technik für die Teleportation erforscht haben? (oder würde das
doch Auch anders gehen?)

Leider stimmt das nicht. Michael hats ja schon kurz erklärt, aber ich weiß nicht, ob das ausführlich genug für dich war. Strom ist kein „Ding“ sondern ist die Bewegung von Elektronen. Diese Bewegung kann man über elktromagnetische Wellen - ganz ohne Kabel - schon ziemlich gut übertragen. Ganz ohne Materie sogar besser als durch die Luft und zwar ohne Verluste. Allerdings wird dabei nicht das einzelne Elektron übertragen, sondern ähnlich wie bei den Newton Kugeln wird nur die Bewegung des Elektrons am Sendeort auf ein anderes Elektron am Zielort übertragen. Es sind aber 2 verschiedene Elektronen. So wie bei einem Fax am ende auf beiden Blättern dasselbe steht, aber es sind noch 2 verschiedene Blätter.

Also ich versuchs mir so
vorzustellen: Objekt X von A nach B bringen ohne dabei das
sich Objekt X irgendwie verändert (kein Verlust) aber auch
ohne irgend einen Transporter (Kabel). Das ist dann für mich
die Teleportation.

ja, das stimmt. Aber wie gesagt, Strom ist kein Objekt.

ich denke nicht das das teleportation ist, und würde es eher als ein wunder bezeichnen, wenn irgendein strom ohne kabel von a nach b ohne verlust transportiert wird.

ich denke nicht das das teleportation ist, und würde es eher
als ein wunder bezeichnen, wenn irgendein strom ohne kabel von
a nach b ohne verlust transportiert wird.

Versuch mal:
erst lesen,
dann denken,
dann antworten.

Jeder Rundfunksender macht genau das, was Du als Wunder bezeichnest. Und es steht sogar schon hier im Thread…

Versteh ich nicht
Komisch, und ich dachte immer, Rundfunksender arbeiten eher mit elektromagnetischen Wellen oder so und der elektrische Strom funktioniert eher wie von Michael und Simon beschrieben.

Komisch, und ich dachte immer, Rundfunksender arbeiten eher
mit elektromagnetischen Wellen oder so und der elektrische
Strom funktioniert eher wie von Michael und Simon beschrieben.

Tja, und was bewirken die elektromagnetischen Wellen beim Empfänger? Genau: einen Stromfluss.
Denk mal an einen Transformator. Da besteht keinerlei Verbindung zwischen den beiden Wicklungen außer einer magnetischen Kopplung. Und doch wird da doch irgendwie Strom übertragen, oder?

Und doch wird da doch irgendwie Strom übertragen, oder?

Eben nicht. Der Strom wird zwar durch elektromagnetische Wellen erzeugt , aber nur, weil diese die Elektronen zu Bewegung anregen, einfach gesagt. Und dabei wird kein Strom übertragen. Daher mein Verweis auf die beiden anderen Beiträge.
Man könne den elektrischen Strom auch mit einem Wasserfluß vergleichen. Um Wasser über eine Strecke zu transportieren, benutzt man Rohre. Nutzt man Wasser, um Strom zu erzeugen und diesen Strom wiederum, um weiter entfern Wasser zu pumpen, hat man ja auch nicht das zur Stromerzeugung genutze Wasser transportiert. (Der Vergleich hinkt zwar, aber ich hoffe trotzdem, dass er die Problematik verständlicher macht).
Elektrischer Strom ist einfach bewegte Elektronen in einem Leiter. Ohne Leiter, kein Strom. Batterien sind schließlich auch nur ein Speichermedium für den Strom, nicht der Strom selber. Der entsteht eben erst wieder, wenn die Elektronen fließen können.

A.

Und doch wird da doch irgendwie Strom übertragen, oder?

Eben nicht. Der Strom wird zwar durch elektromagnetische
Wellen erzeugt
, aber nur, weil diese die Elektronen zu
Bewegung anregen, einfach gesagt.

Und was genau ist da Deiner Meinung nach der Unterschied zu ‚übertragen‘?
Dir ist bekannt, dass es immer dieSELBEN Elektronen sind, die das Kraftwerk hin- und herschubst? Und wie werden die in Schwung gebracht, wenn nicht mittels Trafo? Fließt da also auch gar kein Strom? Und wie genau schubst ein Elektron eigentlich das Nachbarelektron an, wenn nicht durch ein elektrisches Feld? Und schließlich: ein magnetisches Feld ist nichts anderes als die relativistische Betrachtung bewegter Elektronen. Also eigentlich gar kein Unterschied zu einem elektrischen Feld. Weshalb man die magnetische Kraft auch nicht zu den vier Grundkräften (http://de.wikipedia.org/wiki/Grundkr%C3%A4fte_der_Ph…) zählt.

Man könne den elektrischen Strom auch mit einem Wasserfluß
vergleichen.

Nö.

Btw., Dir ist die Funktionsweise einer Elektronenröhre bekannt? Dass da Strom ohne Leiter fließt?
Gruß
loderunner

Moin,

Man könne den elektrischen Strom auch mit einem Wasserfluß
vergleichen.

Nö.

Gleichstrom aber schon - oder?!
(so als ganz simples Modell)

Gandalf

Hallo,

Man könne den elektrischen Strom auch mit einem Wasserfluß
vergleichen.

Nö.

Gleichstrom aber schon - oder?!
(so als ganz simples Modell)

Ist elektrischer Strom schwerkraftabhängig? Und muss der Wasserkreislauf geschlossen sein, damit was fließt? Wie treibt man das Wasser mit einem magnetischen Feld an, wie mit einem elektrischen - wie kann man das bei Wasser sich überhaupt vorstellen?

Es wird zwar immer wieder gern gemacht, aber ich halte von diesem Modell nichts. Das langt nicht mal zum hinken. Und für die Darstellung der Übertragung von Strom wie hier im Thread taugt es gar nicht.
Gruß
loderunner

Also, zur kurzen Erklärung: der Vergleich mit dem Wasser stammt nicht von mir, sondern von meiner 7jährigen Nichte, die versucht hat, sich den Stromfluss vorzustellen. Ich fand es nur gerade einigermaßen passend und der UP hat aus meiner Sicht schon zwei gute Antworten erhalten.

Und so, wie ich die Frage verstanden habe, ging es darum, ob die Übertragung des Stromflußes mittels Teleportation funktioniert. Und da dabei keine Elektronen übertragen werden, funktioniert es nicht. Daher habe ich das Wasserbeispiel genommen, um zu verdeutlichen, dass in dem von mir genannten Vergleich ja schließlich auch keine Wassermoleküle übertragen werden.
Zwar entsteht ein elektromagnetisches feld, aber das überträgt ja nicht den Strom, so wie es in der Frage mMn gemeint gewesen ist. Desweiteren, um auf den Trafo nocheinmal einzugehen, müßte man da ja meinen, der Strom kommt in das eine Kabel rein und wird durch das elektromagnetische Feld in das andere Kabel übertragen, so dass aus dem ersten Kabel keine Elektronen mehr herauskommen (übrigens, ein Trafo funktioniert nur mit Wechselstrom --> http://de.wikipedia.org/wiki/Transformator, http://de.wikipedia.org/wiki/Wechselstrom#Geschichte, http://de.wikipedia.org/wiki/Gleichstrom, http://de.wikipedia.org/wiki/Magnetismus#Elektromagn…).
Zusammengefasst würde ich also sagen: über eine kurze Distanz funktioniert zwar die Stromübertragung mittels elektromagnetischen Feldern, da es in der Frage des UP aber um den verlustfreien Transport über eine längere Strecke ging, ist es nicht möglich. Selbst bei der Umwandlung von Sonnenlicht in Strom haben wir Verlust.

Hallo,

Also, zur kurzen Erklärung: der Vergleich mit dem Wasser
stammt nicht von mir, sondern von meiner 7jährigen Nichte, …

Ist nicht das erste Mal, das dieser Vergleich bemüht wird. Vermutlich hat sie das auch nicht ‚erfunden‘, sondern in Schule oder Fernsehen so mitbekommen. Wie gesagt ist das aber imho kein so guter Vergleich. Und hier passt er schon gar nicht.

Und so, wie ich die Frage verstanden habe, ging es darum, ob
die Übertragung des Stromflußes mittels Teleportation
funktioniert.

Ja.

Und da dabei keine Elektronen übertragen werden,
funktioniert es nicht.

Das hast Du falsch verstanden. Die Stromübertragung funktioniert, aber es ist keine Teleportation.

Daher habe ich das Wasserbeispiel
genommen, um zu verdeutlichen, dass in dem von mir genannten
Vergleich ja schließlich auch keine Wassermoleküle übertragen
werden.

Sorry, aber man kann nicht das Nichtfunktionieren eines Vorgangs damit begründen, dass es bei einem Modell davon auch nicht funktioniert. Jedes Modell hat Einschränkungen, sonst wäre es ja das Original. Mit Deinem Modell kann man auch ‚beweisen‘, dass Strom bergab besser fließt als bergauf.

Zwar entsteht ein elektromagnetisches feld, aber das überträgt
ja nicht den Strom, so wie es in der Frage mMn gemeint gewesen
ist.

Es überträgt, aber es teleportiert nicht.

Desweiteren, um auf den Trafo nocheinmal einzugehen,
müßte man da ja meinen, der Strom kommt in das eine Kabel rein
und wird durch das elektromagnetische Feld in das andere Kabel
übertragen, so dass aus dem ersten Kabel keine Elektronen mehr
herauskommen

Nö. Aber das weißt Du doch.

(übrigens, ein Trafo funktioniert nur mit
Wechselstrom -->

Nein. Ein Schaltnetzteil funktioniert auch mit geschaltetem Gleichstrom: http://de.wikipedia.org/wiki/Sperrwandler

Zusammengefasst würde ich also sagen: über eine kurze Distanz
funktioniert zwar die Stromübertragung mittels
elektromagnetischen Feldern,

Nö. Über kurze Distanz geht es mittels magnetischen Feldern. Mit elektromagnetischen Feldern bzw. -wellen geht es über weite Distanzen.

da es in der Frage des UP aber um
den verlustfreien Transport über eine längere Strecke ging
ist es nicht möglich.

Ja. Aber aus anderen Gründen als Du hier anführst.

Selbst bei der Umwandlung von
Sonnenlicht in Strom haben wir Verlust.

Was das jetzt mit der Ausgangsfrage zu tun hat, bleibt Dein Geheimnis.
Gruß
loderunner