Hallo liebe Mitgleider,
meine Frau ist vor 6 Monaten durch Krebs verstorben.
Ich komme einfach nicht darüber hinweg, die Gedanken kreisen immer nur um dieses Thema, es gibt keinen Tag ohne dass ich mehrmals weinen muss. Freunde gibt es nicht mehr, Fanilienangehörige auch nicht. Es gibt nichts was mich interessiert, oder was mir Freude macht. Ich denke nicht an Selbstmord, aber öfter denke ich einzuschlafen und nicht mehr aufzuwachen, das wäre die Lösung. Ich besuche eine Trauergruppe. In diesem Kreis fühle ich mich wohl, aber wenn ich nach Hause komme, die leere Wohnung, ist alles wie vorher. nur noch Trauer. Kann mir jemand raten, wie ich aus diesem Loch herauskomme?
Hallo ptclaus,
meine aufrichtige Anteilnahme zu deinem Verlust. Es ist zunächst gut das du weinen kannst den dadurch staut sich nicht soviel Trauer in dir auf. Auch möchte ich dich bestärken die Trauergruppe weiter zu besuchen, da sie dir hilft deinen Trauerweg zufinden. Das Gefühl der Leere und des Alleinseins hatte ich auch, was mir geholfen hat waren Bilder und persönliche Gegenstände die ich bei mir hatte und in der Wohnung standen. Auch habe ich mit meiner verstorbenen Frau geredet und manchmal geschumpfen. Ich habe Plätze besucht wo wir glücklich waren und neue Orte die auch ihr gefallen hätten, da habe ich ihr erzählt was ich sah und fühlte. Es gibt viele Wege die nicht alle auch für dich gut sein müssen, hier kann ich dir nur raten versuche was dir einfällt und schaue was dir gut tut. Fange etwas neues an was du schon lange tun wolltest. Es liegt noch ein langer Weg vor dir, wie er wird und wo er hinführt ist an dir.
Gruß Bernd
Danke Bernd,
danke für die rasche Antwort. Danke für Dein Beileid.
Es scheint aber, kein für Alle gültiges Rezept zu geben. Du besuchst Plätze Die Dich erinnern, und es scheint Dir geholfen zu haben. Wenn ich nur an einer Bank auf einem Spazierweg vorbeikomme, dann ist der Gedanke da, hier habe ich noch vor einem Jahr mit meiner Frau gesessen, und die Tränen lassen sich nicht mehr aufhalten. So ging es mir auch kürzlich bei einem Besuch einer schönen Kirche, die wir uns oft angeschaut haben, Tränen. Vielleicht sollte ich mich in psychologische Behandlung begeben. Ich weiss es nicht, es ist alles so unwichtig geworden.
Nochmals ganz herzlichen Dank.
Grüße Claus
Ein herzliches Hallo,
zuerst einmal: Trauer braucht Zeit, das werden Sie in Ihrer Trauergruppe auch schon thematisiert haben und das ist bei jedem unterschiedlich, wie lange sie sehr im Vordergrund steht oder mit der Zeit abnimmt und weniger bestimmend ist. Sie dürfen sich Ihre Zeit zum Trauern lassen. Sie dürfen auch nach 6 Monaten noch jeden Tag weinen, auch wenn bei anderen die Trauerbewältigung anders abläuft. Setzen Sie sich nicht unter Druck. Geben Sie sich die Zeit, die Sie brauchen.
Mit der Teilnahme an einer Trauergruppe haben Sie schon einen guten und wichtigen Schritt getan. Wenn Sie das Gefühl haben, dass Sie mehr Hilfe brauchen, gibt es die Möglichkeit, einen professionellen Trauerbegleiter oder psychotherapeutische Unterstützung in Anspruch zu nehmen.
Hilfreich ist, jeden Tag „vor die Tür“ zu gehen - mindestens einmal am Tag die Wohnung zu verlassen. Und eine erste Aufgabe, die Sie mitnehmen und „erledigen“ sollten ist diese: Wenn Sie draußen sind, nehmen Sie Ihre Umgebung, die Menschen, all’ das, was sich tut, bewusst wahr und zählen sie jedes Lächeln oder Lachen bei den Menschen, die Sie umgeben. An welchem Wochentag haben sie die meisten gezählt?
Herzlichen Gruß
Ein ganz herzliches Danke für Ihre Antwort. Jeder Tip ist hilfreich und gut. Ja ich werde wohl psychologische Hilfe in Anspruch nehmen, mein Hausarzt rät ebenfalls dazu.
Es ist nicht leicht, wenn man nach 30jähriger Ehe den geliebten Partner verliert.
Danke und herzliche Grüße