Szenarium-Die Welt ist kalt und unpersoenlich
Fuehrt das Jahr 2000 die zivilisierte Welt an ihr Ende? Ist die Welt schon im untergehen? Beginnt jetzt schon Unkraut zu spriessen , wo noch gestern reges Leben war, wo Autos parkten und heute bereits Risse im Asphalt zu sehen sind - Apokalypse, Chaos und Anarchie , das juengste Gericht, oder hat Nostradamus doch richtig prophezeit ? Oder, Schuld sind die Computer, weil sie nicht weiter als 1999 denken koennen und sie nicht merken, welche Stunde geschlagen hat, sie denken, das alte Jahrhundert beginne von neuem.
Vor wenigen Wochen traf sich in Potsdam die Elite der Physik . Das Ziel ihrer String-Tagung war, all ihr Wissen um die Materie in eine Gleichung zu fassen, wobei sie glauben, die Umrisse dazu schon erkannt zu haben: In ihrem Innersten besteht das Universum aus vibrierenden Superstrings. Diesen Wissenschaftlern, wie S. Hawkins, Horowitz, Thiemann , Brook und all den anderen ist wohl eine bestimmte Weisheit und Klugheit, Einsicht und Erfahrung nicht abzusprechen.
Aber, es gibt dem gegenueber bei uns so viele Dummkoepfe und Schwaetzer,
es ist jedoch ein Vorzug der Demokratie,dass man nicht jeden Interessen-
haufen zum Volk erklaert, der meint, wo gestritten wird und Verwirrung herrscht, meist der Kluegere nachgibt. Aber, wo immer der Kluegere nachgibt, kann nichts Gescheites herauskommen, so dass man sich nicht wundern darf, wenn der Zuwachs der Verwirrung von einer Abnahme der Vernunft begleitet wird. Wir brauchen also eine Politik, die durchaus Werten verpflichtet ist, die aber auch aufgebaut ist auf dem soliden Fundament der praktischen Vernuft, aus Stahl und nicht aus Schaumstoff, den der Wind der Mode dorthin blaest, wo er ihn haben will!
In Hiob 7,1 heisst es nach der Vulgata:„Militia est vita hominis“ und Luther uebersetzt :„Muß nicht der Mensch immer im Streit sein auf Erden?“
Wieder einmal ist das politische Sommerloch da und schon wird der Streit zum Ladenschlussgesetz gefuehrt, engstirnig und mit wenig Sachverstand und zu weilen schon mit krimminellen Handlungen betoniert. Obwohl, oder vielleicht gerade wegen der bevorstehenden Sonnenfinsternis, und jeder weiss, Idee und Zeitpunkt sind das Entscheidende. Der Astrologe Noe hat erst kuerzlich darauf verwiesen, das 1794 eine gleichstarke Sonnenfinsternis und Sternenkonstellation zu verzeichnen war, wie am 11.08.1999 , und viele Menschen wurden in dessen Ergebnis umgebracht. Man bedenke, welches Gewaltpotential damals vorhanden war und welches heute?
M. Mauriac sagte einmal:„Ich liebe Deutschland so sehr,dass ich froh bin, dass es zwei davon gibt. " und Konrad Adenauer aeusserte mal ueber die Sozialisten: „Das einzige, was Sozialisten von der Wirtschaft verstehen, ist, wie man an das Geld anderer Leute herankommt.“ Wir wissen heute, wie sehr er sich diesbezueglich geirrt hat.
Und auch G. Hauptmanns Aussage, vor vielen Jahrzehnten gemacht, ist heute Realitaet: „Der Osten verliert sein Oestliches, der Weste, sein Westliches, beide ihr Koestliches- die Zivilisation!" Und Gerhart Haupt-mann hat sich nicht geirrt, denn genau da stehen wir heute.
Die Sonnenfinsternis am 11.August 1999 wird kommen und nach wenigen Minuten bei uns wieder vorbei sein, die Diskussion zu den Ladenschluss-
zeiten wird bleiben, so glaube ich. Ich habe jedoch diesbezueglich den
Eindruck, das die Souffleure manchmal lauter sprechen , als die Darsteller!
Es ist gefaehrlich und das wissen wir aus der Vergangenheit, solchen Leuten wie den Herren Dussmann und Mandac ein oeffentliches Podium zu geben und diejenigen, die dies ermoeglichen, wussten nicht, was sie tun !!!
Es ist wahrscheinlich heute das beste Image, ein abgehobenes Auftreten , schwarz oder nadelgestreift gekleidet zu sein, ein uebersteigerdes aber nicht
fundamentierdes Selbstbewusstsein an den Tag zu legen und dabei selbst-
verstaendlich vergisst, die Wahrheit zu benennen, denn die Wahrheit nicht zu sagen, heisst natuerlich nicht, das man luegt, oder?
Fakt ist, das Herr Dussmann, der eher ein Retoriksemenar benoetigt, sein Kulturkaufhaus nur solange oeffnen kann, indem er eine Gesetzesluecke nutzt und die spaet abends taetigen Mitarbeiter einfach zu „Prokuristen" erklaerte.
Herr Mandac, VV der Kaufhof AG, kennt das ueberzogene Preisgefuege in seinen Haeusern und er kennt auch die Leere, denn eine interne Kaufhofstudie besagt, das seit 1996 rund ein Drittel zahlender Kundschaft weggebrochen ist . Dies ist sicherlich auch in anderen Einrichtungen, besonders in den Innenstaedten zu verzeichnen, aber Herr Mandac laesst seine Geschaeftsfuehrer im Osten Deutschlands, die allesamt Westexport sind, sagen, die ostdeutschen Menschen haetten mit den Fuessen abgestimmt und der Sonntag muesse im Handel kein tabu mehr sein.
So waechst wohl nie zusammen, was zusammen gehoert.
Auch sollte die Globalisierung und Amerikanisierung unseres Landes fuer uns Deutsche,ob Nationalist oder Demokrat, kein Thema sein.
Das Gesetz zur Liberalisierung der Ladenschlusszeiten 1996 wurde u.a. damit eingefordert und begruendet, das mit der Verlaengerung der Oeffnungszeiten Arbeitsplaetze gesichert und neue geschaffen werden. Heute wissen wir, das genau das Gegenteil eingetreten ist, aber auch der erwartete Umsatz blieb aus. Hier wirkt sich sichtbar die relative und schleichende Verarmutung aus und die juengsten Arbeitslosenzahlen , besonders im Osten Deutschlands alamieren, welches Geld sollen dann die Menschen spaet abends oder sonntags ausgeben, das was sie nicht haben!?
Und wo bleibt hier die Zukunft unserer Jugend, vorallem der junge Mensch braucht die Hoffnung auf Fortschritt, denn uns aelteren genuegt es, wenn wir hoffen koennen, dass es nicht schlechter wird, oder?
Auch die Gewerkschaften haben ihre Aufgaben , Schutzfunktion und sind Verhandlungspartner, nur wie lange noch, denn auch sie beugen sich immer mehr dem Markt und versuchen gute Mine zum boesen Spiel zu machen.
Der Artikel 140 wird angetastet, von denen, die schon mehr als genug haben und sie bescheinigen dadurch nur, dass der menschliche Verstand und die Phantasie wesentlich besser funktionieren, wenn sie sich mit dem Negativen statt mit dem Guten befassen.
In einem bundesweit ausgestrahltem 3. Programm waren sich letztens Wissenschaftler verschiedener Gebiete einig, dass das hoechste Stadium des Kapitalismus , das organisierte Verbrechen sei. Eine Vielzahl der taeglichen Pressemeldungen ueber Korruption, Steuerhinterziehung, Misswirtschaft, Fehlmanagement , Finanzierungsluecken, Bestechung und politische Fehl-
entscheidungen , Mafia, Drogen, Geldwaesche und Ohnmacht bestaetigen dies mit Nachdruck.
Schon F. Schiller lies 1801 in seiner Jungfrau von Orleans sagen :
„Mit der Dummheit kaempfen Goetter selbst vergebens."
Welch Zukunftserwarten, ein Szenarium nach der Frage, was wird aus unseren Traeumen?
Welch Zukunftserwarten, ein Szenarium nach der Frage, was wird aus unseren Traeumen? Alle Geschaefte, alle Aemter, alle Behoerden haben 24 Stunden am Tag geoeffnet und die oeffentlichen Verkehrsmittel fahren rund um die Uhr im viertelstunden Takt und man findet in ihnen immer einen Sitzplatz und es gibt keine Arbeitslosen mehr und alle Menschen sind gluecklich- bis zum naechsten Knall- welch Szenario !!!