traumabewältigung

Ich bin vor zwei Jahren vergewaltigt worden. Seit einem Jahr bin ich in therapeutischer Behandlung. Es ging mir zwischenzeitlich viel besser. jetzt war vor kurzem erst die Gerichtsverhandlung, die mich irgendwie in eine total neue und veränderte traumatisierung zurückgeworfen hat.
Momentan gehe ich einmal in der Woche zur Therapie. Diese stunde reicht gerade so aus, davon zu berichten, wie die Woche war und wiee es mir geht. Aber ich habe das Gefühl, keinen schritt weiterzukommen. es geht mir gerade sehr schlecht. Kann meine Emotionen nur mit allergrößter Anstrengung kontrollieren und ich bin einfach total überfordert. Ich kann nicht mehr und komme mit meinem Alltag nur gannz schwer zurecht. Ich weiß aber auch nicht, was ich zusätzlich tun kann. Was brauche ich, um das Trauma wirklich aufzuarbeiten. Auch wenn das schmerzt und weh tut und mit Gedanken verbunden ist, die ich überhaupt nicht haben will. ich weiß, dass es sein muss, um weiterzukommen. Was kann ich tun?

Hallo,

Hallo

Ich bin vor zwei Jahren vergewaltigt worden. Seit einem Jahr
bin ich in therapeutischer Behandlung. Es ging mir
zwischenzeitlich viel besser. jetzt war vor kurzem erst die
Gerichtsverhandlung, die mich irgendwie in eine total neue und
veränderte traumatisierung zurückgeworfen hat.

Es ist doch normal, dass alles wieder hochkommt!! Meistens kommt es dann „schlimmer“ hoch! Musstest du den Täter auch noch ins Gesicht schauen?? Dann ist es ja noch schlimmer!

Momentan gehe ich einmal in der Woche zur Therapie. Diese
stunde reicht gerade so aus, davon zu berichten, wie die Woche
war und wiee es mir geht. Aber ich habe das Gefühl, keinen
schritt weiterzukommen.

Diese Phasen gibt es in der Therapie! Das hatte ich auch damals.
Ich habe das meiner Therapeutin gesagt. Dann konnte man das Gefühl des auf-der-Stelle-tretens genau unter die Lupe nehmen!
Es hat sehr geholfen!

es geht mir gerade sehr schlecht. Kann
meine Emotionen nur mit allergrößter Anstrengung kontrollieren
und ich bin einfach total überfordert. Ich kann nicht mehr und
komme mit meinem Alltag nur gannz schwer zurecht.

Diese Phasen kenne ich leider zu gut.
Das einzige, was mir hilft/half: Akzeptieren, Urlaub von der Arbeit nehmen (nur wenige Tage!) und einfach mal die Gefühle durchkommen lassen.

Ich weiß
aber auch nicht, was ich zusätzlich tun kann. Was brauche ich,
um das Trauma wirklich aufzuarbeiten. Auch wenn das schmerzt
und weh tut und mit Gedanken verbunden ist, die ich überhaupt
nicht haben will. ich weiß, dass es sein muss, um
weiterzukommen. Was kann ich tun?

Zulassen. Vor allem deine Gefühle!
Therapien sind kein Zuckerschlecken. Das musste ich auch erst sehr leidvoll erfahren.

Sag deinem Therapeuten, dass er/sie dich am Ende der Stunde bitte soweit abfangen soll, dass du mit deinem Alltag klar kommst.

Ich hatte ja mehrere Therapeuten mit der Zeit.
Bei dem einen hatte ich fast nach jeder Sitzung eine halbe Stunde mit Heulen im Auto verbracht. Bis ich irgendwann nicht mehr konnte, und dann kam, was kommen musste: ich habe versucht mir die Pulsadern aufzuschneiden.
Ich habe dann auf Anraten eines Freundes, der Sozialpädagoge ist, den Therapeuten zu wechseln, mir eine Therapeutin gesucht.
Die konnte mich sehr gut abfangen. Ich hatte danach keine schlechten Gedanken oder Gefühle mehr.
Kein halbstündiges Heul-Marathon im Auto.

Ich würde erst versuchen, das deinem Therapeuten zu sagen.
Wenn es nichts bringt, du immer mehr „schlechte“ Gefühle hast und immer weniger im Alltag klar kommst, solltest du ebenfalls über einen Wechsel nachdenken.

Ich drücke dir von ganzem Herzen die Daumen.
Glaub mir, es kommen wieder schöne Zeiten, auch wenn es nie wieder so sein wird wie früher. Es wird besser. Jeder braucht eben seine Zeit!
Du schaffst das!

Liebe Grüße
Ayse

Hallo,

Was kann ich (zusätzlich) tun?

So allgemein gefragt, lässt sich nur zurückfragen, was Dir dazu schon alles einfiel? Es kommt auch darauf an, wie sehr Du dich von Umständen bestimmen lässt, allgemein gefragt. Welche sind es, konkret gefragt. Wie frei oder wie eingebunden bist Du durch die Umstände?

Den Therapeuten solltest Du umgehend wechseln. Es braucht auch gar kein graduierter Therapeut zu sein, der bei Dir Aufbruch und Zuversicht wieder auslöst.

Grüße mki

Hallo Du,
weine gerne ein paar Tränen für Dich :.)

mir wurde auch vor zwei Jahren übelst mitgespielt wenn auch „nur“ psychisch, es war aber vom Machtmissbrauch und der Dehmütigung her sehr heftig. Das A****loch war noch stolz auf das, was es getan hat, kann sich überall einschleimen, was für ein toller Mensch er ist. Er hat vier Kinder zu ernähren, darum habe darauf verzichtet, ihn ins Gefängnis zu bringen.
Möchte nicht über mehr Details reden.

Dass die Sch***** immer wieder hoch kommt, wenn es irgendwie angetickert wird ist normal. Einen schönen Teppich über die Sache legen hilft nun mal nicht, wenn man eine Ecke hochheben kann.

Mir haben vier Dinge geholfen:

  • Das Vergessen: Mit der Zeit verblasst die Erinnerung an das Leid.
  • Die Auseinandersetzung mit mir selbst: Ich habe mich alleine aus dem Dreck gezogen, in die mich mein Peiniger gebracht hat. Ganz einfach weil ich mich nicht unterkriegen lassen wollte. Ich habe ihm die Macht über mein Leben aus der Hand gerissen. (ok vielleicht tut „Mann“ sich da etwas leichter)
  • Die Liebe von Mitmenschen/Freunden und Therapeuten. Mir hat das Beten enorm geholfen (ist halt Geschmackssache).
  • Und das ist ganz hart: Ich habe mir selbst verziehen und den Teil meiner Verantwortung übernommen, der zum Unglück geführt hat.

Ja es ist immer auch Eigenverantwortung dabei, selbst wenn man nur ein unnötiges Risiko eingegangen ist oder einen Menschen gereizt hat. Ich denke man sollte niemand provozieren, den man nicht 100%tig kennt, das könnte lebensgefährlich werden! Glaub mir, das kotzt am meisten an, aber wer sich freiwillig drauf einlässt, hat einen enormen Lebensgewinn. Es ist niemals alleine das böse Schicksal, was über einen hineinbricht!

Hoffe Du ärgerst Dich nicht über das was ich sage.
Das „Schwein“ muss ja geradestehen, ziehe wenigstens ein bischen Genugtuung daraus.

Hoffe es geht Dir bald besser :smile:

Vorsicht!!!
Moin!

Ja es ist immer auch Eigenverantwortung dabei, selbst wenn man
nur ein unnötiges Risiko eingegangen ist oder einen Menschen
gereizt hat.

Und du bist therapeutisch soweit ausgebildet, dass du es verantworten kannst, der UP an dieser Stelle eine Mitverantwortung vorzuhalten?
Geht’s noch?

Ich denke man sollte niemand provozieren, den man
nicht 100%tig kennt, das könnte lebensgefährlich werden!

Ja genau, wer Minirock trägt ist selbst schuld, wenn man vergewaltigt wird!

Glaub
mir, das kotzt am meisten an, aber wer sich freiwillig drauf
einlässt, hat einen enormen Lebensgewinn. Es ist niemals
alleine das böse Schicksal, was über einen hineinbricht!

Sondern?
Sie hat etwas falsch gemacht?
Oder nicht doch der Vergewaltiger?

Hoffe Du ärgerst Dich nicht über das was ich sage.

Ärgern. Du meinst, dass sie sich „ärgern“ könnte ist hier das Problem?
Was ist, wenn du sie an diesem Punkt auch wieder in einen Heulmarathon stürzt?

Ich finde, man kann ihr erst einmal beistehen, bevor man eine Seite wie die eigene Mitverantwortung versucht auszuleuchten.

Niemand muss sich selbst vorwerfern, vergewaltigt worden zu sein, weil er irgendetwas nicht richtig gemacht hat.
Bei einer Vergewaltigung ist der Täter derjenige, der falsch handelt, nicht das Opfer!

Das „Schwein“ muss ja geradestehen, ziehe wenigstens ein
bischen Genugtuung daraus.

Ich glaube, bis sie soweit ist, muss sie erst eine ganze Menge anderer Dinge bearbeiten.

Gruß, Fo

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Hallo!

Den Therapeuten solltest Du umgehend wechseln. Es braucht auch
gar kein graduierter Therapeut zu sein, der bei Dir Aufbruch
und Zuversicht wieder auslöst.

Ich halte diesen Rat für kontraproduktiv. Schwierigkeiten bei der Bewältigung eines Traumas oder einer psychischen Erkrankung lassen sich in den seltensten Fällen durch einen Therapeutenwechsel lösen.

Die Probesitzungen vor einer Psychotherapie sind dazu da, um festzustellen, ob man den Therapeuten kompetent und sympathisch findet, ob er „Aufbruch und Zuversicht“ auslöst und man deshalb mit ihm eine Arbeitsbeziehung eingehen möchte. Dass es trotzdem während einer Therapie schwierig werden kann, ist normal, ich würde sogar sagen fundamental wichtig, weil sich an diesen Schwierigkeiten, Hemmungen oder Widerstände, wie die Tiefenpsychologen sagen, die bedeutendsten Entwicklungen vollziehen.

Ein Therapeutenwechsel in solchen Phasen entspricht eher einer Vermeidungsstrategie. Dahinter verbirgt sich oft die Wunschphantasie, dass es irgendwo den Therapeuten gibt, der heilen kann, ohne dass es schwer wird - nach dem Motto: „Wasch’ mir den Pelz aber mach’ mich nicht nass.“

Übrigens hatte ich aus dem Text der Fragestellerin nicht den Eindruck, es gäbe Probleme in ihrer therapeutischen Beziehung. Sie schrieb doch, ihr würden die Sitzungen helfen. Ihre aktuellen Belastungen stehen in einem ziemlich klaren Zusammenhang mit dem Beginn der Gerichstverhandlungen. Die Gerichtsverhandlungen sind ja eine Art (erzwungene, da nicht therapeutisch geplante) Expositionsbehandlung. Expositionsbehandlungen führen immmer zu einer zeitweisen Verstärkung negativer Emotionen, wonach es den Patienten aber dafür deutlich besser geht als zuvor. Das entspricht dem Wachsen an Schwierigkeiten im oben geschildertem Sinne.

Grüße von Hans-Peter

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Wer unter einer Brücke durchfährt und von Steinen erschlagen wird, die ein Idiot runterwirft, kann wirklich nichts dafür, das ist die Ausnahme.

Ansonsten gibt es viele Möglichkeiten sich durch unkluges Verhalten zum Opfer zu machen. Mir hat es geholfen aus der Rolle des Selbstmitleids zu kommen. Die Täter nehmen keine Rücksicht darauf, was „normal“ und „richtig“ ist.

Du warst nicht dabei, ich war nicht dabei, wir kennen die Geschichte nicht. Deshalb habe ich auch von mir selbst gesprochen.

Mag sein, dass ich die Fragestellerin damit (im Moment) überfordere, dann bitte ich wirklich herzlich um Entschuldigung.

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Ich bin schon unzufrieden mit der momentanen Therapie. nicht, weil es schwer ist und anstrengend, sondern weil es das eben nciht ist. Belastend und erdrückend ist mein Alltag. Ich falle immer wieder in Erinnerungssituationen zurück und kann das kaum aushalten. Ich schaffe mein Alltag nciht mehr, weil mich das so anstrengt, diese Situationen zu vermeiden oder dann irgendwie zu meistern. Alleine durchstehen kann ich das nicht. Und das würde ich mir eigentlich von der Therapie wünschen. Aber dann bin ich einmal in der Woche dort (jetzt mit Pfingsten ist der nächste Termin sogar erst in zwei Wochen)und die Zeit reicht gerade mal dafür, dass ich berichte, wie es mir geht und was die Woche wieder alles passiert ist. Und der Rest läuft einfach weiter und weiter. Ich setze meine Maske auf und versuche zu schaffen, was in der Woche so anfällt. Aber ich selbst habe das Gefühl, ich breche einfach bald zusammene. Ich habe Angst, ich habe fast Panik. Und das halte ich in der Form einfach nicht mehr aus.

Nach der Gerichtsverhandlung wurde es schlimmer. Viel schlimmer. ich habe ihn an drei Gerichtsterminen in drei Wochen vor mir gesehen. damals war ich im tunnel, das habe ich nciht mitbekommen, nicht realisiert. ich habe nicht gemerkt, was diese situation in mir erneut ausgelöst hat. er wurde schuldig gesprochen. für die meisten ist die sache damit abgeschlossen. aber für mich ist es das gegenteil.

ich spiele basketball, bin trainiern. jeden tag stehe ich gut gelaunt, vorbereitet und mich einem lächeln in der halle. aber ich kann das nicht mehr. ich schaffe es nicht.

wir überlegen gerade, ob ein aufenthalt in eine klinik oder sowas sinnvoll wäre. aus dem alltag raus und in einem anderen rahmen intensiv an der sache arbeiten. so dass, ich mich nur auf mich konzentrieren kann und nicht denke, so viele erwarteungen dabei immernoch erfüllen zu müssen.

Ich bin schon unzufrieden mit der momentanen Therapie. nicht,
weil es schwer ist und anstrengend, sondern weil es das eben
nciht ist.

Das verstehe ich nicht!
Es muss nicht schwer und anstrengend sein.

Belastend und erdrückend ist mein Alltag. Ich falle
immer wieder in Erinnerungssituationen zurück und kann das
kaum aushalten. Ich schaffe mein Alltag nciht mehr, weil mich
das so anstrengt, diese Situationen zu vermeiden oder dann
irgendwie zu meistern. Alleine durchstehen kann ich das nicht.

Was dich im Alltag belastet, würde ich mit dem Therapeuten besprechen.

Ich hatte damals das Problem, dass ich bis zur Sitzung nicht mehr wusste, was ich alles anbringen wollte.
Meine Therapeutin bat mich immer einen Block und einen Stift parat zu haben zu Hause und dann, wenn ich merkte, was mich „fertig“ macht, es aufzuschreiben und dann zur Therapie mitzubringen!
Mach das mal, oft hilft auch das Aufschreiben alleine!!!

Und das würde ich mir eigentlich von der Therapie wünschen.

Es kommt immer darauf an, wie weit man (die Seele) bereit ist mitzumachen!!

Aber dann bin ich einmal in der Woche dort (jetzt mit
Pfingsten ist der nächste Termin sogar erst in zwei Wochen)und
die Zeit reicht gerade mal dafür, dass ich berichte, wie es
mir geht und was die Woche wieder alles passiert ist. Und der
Rest läuft einfach weiter und weiter.

Ich setze meine Maske
auf und versuche zu schaffen, was in der Woche so anfällt.

Hilft dir diese Maske? Oder strengt es dich an, sie aufrecht zu halten?

Aber ich selbst habe das Gefühl, ich breche einfach bald
zusammene. Ich habe Angst, ich habe fast Panik. Und das halte
ich in der Form einfach nicht mehr aus.

Ich kenne das. Das ist ein schrecklicher Zustand!!
Mir hat es geholfen, wenn ich gedacht habe: es geht vorbei, es wird vorbeigehen, es vergeht alles auf dieser Welt.
Ein Spruch von C. Chaplin hatte ich immer im Kopf: Nichts ist in dieser Welt von dauer, nicht einmal unsere Sorgen!!

Nach der Gerichtsverhandlung wurde es schlimmer. Viel
schlimmer. ich habe ihn an drei Gerichtsterminen in drei
Wochen vor mir gesehen. damals war ich im tunnel, das habe ich
nciht mitbekommen, nicht realisiert.

Der Tunnel ist dein Schutz! Die Seele schützt sich selbst!

ich habe nicht gemerkt,
was diese situation in mir erneut ausgelöst hat. er wurde
schuldig gesprochen. für die meisten ist die sache damit
abgeschlossen. aber für mich ist es das gegenteil.

Leider ist es eben nicht mit der Verurteilung getan.

ich spiele basketball, bin trainiern. jeden tag stehe ich gut
gelaunt, vorbereitet und mich einem lächeln in der halle. aber
ich kann das nicht mehr. ich schaffe es nicht.

Kannst du davon nicht mal 2 Wochen Pause machen?

wir überlegen gerade, ob ein aufenthalt in eine klinik oder
sowas sinnvoll wäre. aus dem alltag raus und in einem anderen
rahmen intensiv an der sache arbeiten. so dass, ich mich nur
auf mich konzentrieren kann und nicht denke, so viele
erwarteungen dabei immernoch erfüllen zu müssen.

Einerseits ist ein Klinikaufenthalt, gerade wenn man meint, man kann nicht mehr, eine gute Idee.
Andererseits hat man zu viel Zeit zum Nachdenken. Ich kenne mich nicht so aus mit Kliniken. Aber wenn man soviel Zeit hat und die Gedanken sich nur noch im Kreis drehen, wird es gefährlich.

Was ich dir noch empfehlen könnte: Eine Selbsthilfegruppe in deiner Nähe!!
Dort lernst du Menschen kennen, die ähnliches erlebt haben wie du. Siehst, wie sie damit umgehen.
Was ich wichtig fand /finde ist, dass man sich die Geschichten der anderen anhört und merkt, dass es wirklich Frauen gibt, die es noch viel schlimmer getroffen hat.
Dann ist man froh, dass einem selbst es noch so gut geht!
Und ist dankbar dafür, dass es nicht schlimmer gekommen ist.
Das hat mir auch immer sehr geholfen, weil ich sehen konnte, dass mein eigenes Leid wirklich im Gegensatz zu anderen wesentlich angenehmer war! Ich weiß nicht warum mir das geholfen hat, aber es hat geholfen!

Einen Wechsel des Therapeuten würde ich erst vornehmen, wenn ich merke es geht rückwärts.
Das Auf-der-Stelle-treten war bei mir genauso.

Anfangs ist nicht die Therapiesitzung, das was schwer ist, sondern eben der Alltag.
Schlimm ist auch das Selbstmitleid.

Vielleicht gehst du in einen Selbstverteidigungskurs? Das gibt Sicherheit und auch sogar Selbstbewusstsein.
Wenn du dich wehren kannst, dann kann dich auch keiner angreifen!!

Es gibt spezielle Kurse für Frauen.
Probier das doch mal. Man kann bestimmt reinschnuppern!

Generell solltest du schauen, dass du dich mit schönen Dingen beschäftigst.
Dir Zeit nimmst und diese nicht zum Nachdenken „verbrauchst“, sondern Dinge tust, die du gerne tust. Ohne Zwang etwas fertigstellen zu müssen. Und wenn es nur 10 Minuten am Tag sind. Hauptsache du kommst auch mal auf andere Gedanken.

Ich drücke dir die Daumen.

Du hast hier in einem Internetforum öffentlich geschrieben, damit bist du schon mal weiter als viele andere in deiner Situation.
Daher weiß ich auch, dass du das schaffen wirst.
Gib dir mehr Zeit.

Liebe Grüße
Ayse

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Ansonsten gibt es viele Möglichkeiten sich durch unkluges
Verhalten zum Opfer zu machen.

Und es gibt viele Möglichkeiten, das Opfer zum Täter zu machen.

Und viele Menschen, die meinen dem Opfer einreden zu müssen, das alles wäre nicht passiert, wenn es sich nur „richtig“ verhalten hätte.

Mir hat es geholfen aus der
Rolle des Selbstmitleids zu kommen.

Es geht hier aber nicht um dich.

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Vorsicht!!! sage ich nur, bevor Du hier jemandem irgend etwas einfach unterstellst.

Brems Dich bitte ein, sonst droht, dass jeder Dialogansatz verloren geht.

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Hallo,

Du bist, wie weit, das weiß ich nicht, aber jedenfalls außerhalb der Spur. Gemessen daran, wieviel Du schreibst, kommt inhaltlich gar nichts rüber.

Psychotherapie gerät bei Dir zum Dogma, zu einem Glaubensstreit. Dabei ist die angewandte (!) Psychotherapie ein ganz trivialer Industriezweig. Nur ist es so, dass allein mit dessen Existenz niemanden geholfen ist, außer dieser höchst fragwürdigen Innung. Denen nach, ist häufig der Patient nur nicht therpiefähig und dann Schluss.

Blumenvase geht´s nicht gut (traumatisiert). Darum dreht sich´s.

Aber weiter:

Die Probesitzungen vor einer Psychotherapie sind dazu da, um
festzustellen, ob man den Therapeuten kompetent und
sympathisch findet,

Das ist bloß der erste Schnitt in den Geldbeutel der Patienten bzw. der Krankenversicherungen, denn das lässt sich so niemals sagen, Und andererseits werden für die Theapie eine Unzahl an Stunden zur Aufarbeitung eines ganzen Lebens oder eines Ereignisses angesetzt werden. Bitte, da ist doch was Faul!

Dass es trotzdem während einer Therapie schwierig werden kann,
ist normal, ich würde sogar sagen fundamental wichtig, weil
sich an diesen Schwierigkeiten, Hemmungen oder Widerstände,
wie die Tiefenpsychologen sagen, die bedeutendsten
Entwicklungen vollziehen.

Theorie!

Ein Therapeutenwechsel in solchen Phasen entspricht eher einer
Vermeidungsstrategie.

Pauschalisierung. Ein Treppenwitz.

Dahinter verbirgt sich oft die
Wunschphantasie, dass es irgendwo den Therapeuten gibt, der
heilen kann, ohne dass es schwer wird - nach dem Motto:
„Wasch’ mir den Pelz aber mach’ mich nicht nass.“

Das Opfer zum Täter machen. Also doch: Beutelschneiderei.

Übrigens hatte ich aus dem Text der Fragestellerin nicht den
Eindruck, es gäbe Probleme in ihrer therapeutischen Beziehung.
Sie schrieb doch, ihr würden die Sitzungen helfen.

Hä?! Oh, oh.

Aktuelle Belastungen stehen in einem ziemlich klaren
Zusammenhang mit dem Beginn der Gerichstverhandlungen. Die
Gerichtsverhandlungen sind ja eine Art (erzwungene, da nicht
therapeutisch geplante) Expositionsbehandlung.
Expositionsbehandlungen führen immmer zu einer zeitweisen
Verstärkung negativer Emotionen, wonach es den Patienten aber
dafür deutlich besser geht als zuvor. Das entspricht dem
Wachsen an Schwierigkeiten im oben geschildertem Sinne.

Lehrbuchrethorik.

5 Sterne? Au! Weia.

Grüße von Hans-Peter

Dito

Hallo!

Ich hatte damals das Problem, dass ich bis zur Sitzung nicht
mehr wusste, was ich alles anbringen wollte.
Meine Therapeutin bat mich immer einen Block und einen Stift
parat zu haben zu Hause und dann, wenn ich merkte, was mich
„fertig“ macht, es aufzuschreiben und dann zur Therapie
mitzubringen!
Mach das mal, oft hilft auch das Aufschreiben alleine!!!

Ein sehr guter Rat, meine ich.
Auch der belastenden Situation durch Malen, Basteln, Dichten, oder wie auch immer, feste Gestalten/Grenzen/Worte/Formen zu geben, hilft, um die Woche bis zum nächsten Termin zu überbrücken.
Auch solches Material kann die sie dann in die Therapiestunde mitbringen.

Ich kenne das. Das ist ein schrecklicher Zustand!!
Mir hat es geholfen, wenn ich gedacht habe: es geht vorbei, es
wird vorbeigehen, es vergeht alles auf dieser Welt.
Ein Spruch von C. Chaplin hatte ich immer im Kopf: Nichts ist
in dieser Welt von dauer, nicht einmal unsere Sorgen!!

Es gibt dafür auch bestimmte ‚Techniken‘.
Zum Beispiel hilft es manchen Menschen, belastende Gedanken auf ein Blatt zu schreiben/malen/usw. und dieses Blatt dann (immer wieder) vom Wind oder vom Fluss wegtragen zu lassen.
So erreicht dieser wichtige Gedanke, dass alles weitertreibt, eine „tiefere“ Ebene als nur den Kopf.

Gruß
Tyll
der deine wertvollen Gedanken nur noch ein bißchen anreichern wollte

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