Traumata machen Schäden an den Zellen ......die man auch noch Jahre später nachweisen kann

Hallo !

Ich lese das immer wieder - zwar meistens im Zusammenhang mit Posttraumatischen Traumata - aber das gilt wohl auch für andere Bereiche ( auch für Stress ? ) .

Ich bereite mich auf eine Hausarbeit vor . Mich interessiert, WAS sich an der Zelle verändert und wie - und wie man das nachweisen kann .

Nun möchte ich wissen, ob jemand „Quellen“ für sowas kennt . Habt Ihr von Fachaufsätzen oder sonstigen wisssenschaftlich relevanten Quellen gelesen, die Ihr mir nennen könntet ?

Vielen Dank für Eure Hinweise und Postings !

Das Stichwort, das du suchst, ist Epigenetik.

Von was für einem Trauma redest du denn? Ein physisches oder ein psychisches Trauma?

Deine Frage ist derart wischiwaschi gestellt, dass sie schon den Eindruck erweckt, als ob du dir gerne die Hausarbeit von uns machen lassen würdest. In dem Zusammenhang wäre es zum Beispiel super, wenn du dich zunächst minimal mit den Begriffen beschäftigst, über die du da schreiben möchtest. Jemandem, der von „posttraumatischen Traumata“ schon viel gelesen zu haben meint, traue ich nicht zu, auch nur einen vernünftigen Satz zum Thema Psychotrauma (wenn das gemeint ist) und Neorobiologie zu schreiben (was eher auf sichtbare Veränderungen im Gehirn abheben würde) oder Psychotrauma und Epigenetik (was eher Vererbung thematisieren würde). Mal stark vereinfacht ausgedrückt.

Was und wofür soll denn diese Hausarbeit sein?

Keineswegs. Aus dem verlinkten Artikel:

Epigenetik beschränkt sich nicht auf Vererbungsfälle. Zunehmende Beachtung finden epigenetische Forschungsergebnisse im Zusammenhang mit anhaltenden Veränderungen im Lebenslauf sowie im Zusammenhang mit der Ausbildung von Krankheiten. So konnte an 80 eineiigen Zwillingen nachgewiesen werden, dass sie im Alter von drei Jahren epigenetisch noch in hohem Maß übereinstimmen, nicht mehr aber im Alter von 50 Jahren, wenn sie wenig Lebenszeit miteinander verbrachten und/oder eine unterschiedliche medizinisch-gesundheitliche Geschichte hinter sich haben. So war der Methylierungsgrad bis zu zweieinhalb mal höher bei einem Zwilling, sowohl in absoluten Zahlen als auch was die Verteilung der epigenetischen Marker angeht. Ältere Zwillinge sind demnach trotz ihrer genetischen Identität epigenetisch umso verschiedener, je unterschiedlicher das Leben der Zwillinge verläuft.
(…)
Die Erklärung von Stressfaktoren bildet einen Schwerpunkt der epigenetischen Forschung. Individuen mit frühen traumatischen Lebenserfahrungen, zum Beispiel ausgelöst durch mangelnde Mutterschaftsfürsorge von Rattenmüttern, wurden dafür herangezogen. Stress setzt eine Kaskade von Hormonausschüttungen zu seiner Kontrollierung in Gang, deren Kette im Hypothalamus, einem Teil des Zwischenhirns beginnt. Nachgewiesen werden konnte, dass ein Glucocorticoid-Gen bei den betreffenden Individuen auffallend unterschiedliche Methylierungen aufweist. Entsprechend ist das Gen bei Vorliegen von Stressvergangenheit gehemmt. Das Genprodukt in der Nebennierenrinde als Endstation der Hormonkette ist in der Folge unterschiedlich. Mehr als 900 Gene werden im Gehirn als Folge mütterlicher Verhaltensweisen herauf- oder herunterreguliert. Die Ergebnisse konnten bei Menschen ebenfalls bestätigt werden. Das Rezeptorgen im Hippocampus stimmt beim Mensch mit dem anderer Säugetiere weitgehend überein. Epigenetische Veränderungen sind daher ähnlich wie bei den Ratten. Eine Studie mit Suizidkandidaten teilte Betroffene in zwei Gruppen auf, solche mit Missbrauchserfahrungen in der Kindheit und solche ohne. Nur bei den Kandidaten mit Missbrauchsvergangenheit war das Rezeptorgen mit Methylierung blockiert.

Ich habe geschrieben, „stark vereinfacht ausgedrückt“. Worauf ich abheben wollte: Die Veränderung auf Ebene der Gene ist nicht die einzige Veränderung „der Zelle“, die durch ein Psychotrauma entsteht! *

Im Übrigen: Glaubst du allen Ernstes, dass die Fragestellerin mit einem Text, wie dem von dir verlinkten, etwas anfangen kann?

Wahrscheinlich nicht, aber ich kann damit etwas anfangen :- ) .
Und der eine oder die andere möglicherweise auch.
(Mich würde brennend interessieren, wie viele Psychologen und Ärzte, die im Bereich Psychiatrie unterwegs sind, davon wirklich wissen.)
Vor einigen Jahren hatte ich mich intensiv mit Epigenetik beschäftigt aus dem Wunsch heraus, Erklärungen für transgenerationale Prozesse, deren Vorhandensein für mich offensichtlich ist auf biologischer Ebene, zu finden.
Allein die Methylierungsgeschichte und die Histonenmodifikation waren echte Sensationen in diesem Zusammenhang.
Dann hatte ich das aus den Augen verloren.
Nun lese ich von Methylierungsveränderungen, die sich aufsummieren und möglicherweise schon innerhalb eines Lebens Auswirkungen auf Krankheit und Gesundheit haben können.
Es war schon immer mein Eindruck, dass weit mehr Krankheiten psychosomatischer Natur sind, als es die psychosomatische Medizin glaubt und dass deren Grundkonzept dringend erweitert gehört.
Das ist ein ganz spannendes und großes Thema, das gar nicht oft genug thematisiert werden kann.
Insofern bin ich der Fragestellerin für ihre -zugegebenermaßen unbeholfene-Frage und KamikazeKatze für die Antwort recht dankbar!

Möglicherweise habe ich das blöd ausgedrückt!

Mir ging es mitnichten um eine Kritik daran, dass dieser Artikel verlinkt wurde! Dass egal welche Frage bzw. welcher Fragesteller auch Sinn haben für Mitleser, ist Bestandteil des Forums.

Ja, hm, den „posttraumatischen Traumata“ kann man mit erheblich viel gutem Willen allenfalls noch Sinn entnehmen , wenn man sie als Retraumatisierung oder eben auch als Aufsummierung von traumatisch bedingten epigenetischen Prozessen verstehen will.
Aber so war es wahrscheinlich nicht gemeint.

Wenn ein Laie hier nach „posttraumatischen Traumata“ fragt, kann man das ja erklären. Wenn jemand aber wegen einer Hausarbeit anfragt und der Rest auch noch auf dem Niveau oder drunter ist, dann wird es etwas schwierig.

Beantworte doch die einfach gestellte Frage in jeglicher Richtung - also vom neurobiologischen Ansatz her - und vom epigenitischen.

Und was DU anderen zutraust oder nicht - ist eine Unterstellung, nicht sehr sachlich, hat in so einer Antwort ( als Deine Meinungsäußerung ) nichts zu tun - danach hat keiner gefragt !

Danke für die Antwort !

Die Frage ist nicht „einfach“ gestellt worden, sondern höchst ungenau. Sie ist außerdem mit fachlichen Fehlern gestellt worden. „In jeglicher Richtung“ würde Bibliotheken füllen. Im Ganzen dann auch noch ein reichlich fordernder Ton. Mach. Gefälligst. Meine. Arbeit.