Hallo Bussibaer666,
ich fange mal mit G.U.B. an: Die leben wie eine Reihe anderer (Scope, venture-capital-magazin,…) davon, Fondsprodukte zu bewerten und diese Bewertungen dann zu verkaufen…
Grundsätzlich gebe ich auf einzelne dieser Bewertungen nicht allzu viel, weil namentlich auch G.U.B. schon mit positiven Bewertungen mächtig daneben lag. Wenn die allerdings den TreSelect schon in Bausch und Bogen niederschreiben, wäre mir das Risiko persönlich zu groß. „Nicht platzierungsfähig“ heisst nichts anderes, als dass dieser Fonds nicht vermittelt werden sollte/dürfte, und der Anleger nach Auffassung der G.U.B.-Redakteure die Finger davon lassen soll.
Mit geschlossenen Beteiligungen verhält es sich dem Grunde nach so: In Summe laufen die auch in Krisenzeiten besser als Geldmarktprodukte, d. h. die Ergebnisse liegen ein paar Prozent über denen von Aktienfonds, offenen Immobilienfonds und einer Reihe anderer „Bankprodukte“.
Der Anleger verzichtet für den Zeitraum der Anlage auf die Verfügbarkeit seines Geldes, dafür bekommt er i. d. R. unterm Strich höhere Eträge (sog. „Illiquiditätsprämie“). Wenn’s allerdings schlecht mit einem Fonds läuft, kann er keine Reissleine ziehen, um sein Geld zu retten.
Deshalb sind geschlossene Beteiligungen eigentlich nur etwas für erfahrene Anleger, die während der Laufzeit auf das angelegte Kapital verzichten können, und es sollte nie der Löwenanteil in geschlossenen Beteiligungen investiert sein. Hier empfiehlt sich zudem eine möglichst breite Streuung, um das Verlustrisiko zu minimieren. Läuft eine Beteiligung schlecht, machen das die anderen wieder wett.
Damit komme ich zu dem TreSelect, den ich allerdings nicht in der Tiefe kenne. Der investiert wohl direkt in Unternehmen, das Fondsvolumen lässt aber m. E. nur die Investition in nicht viel mehr als eine Handvoll davon zu - und damit fehlt es an der notwendigen Streuung.
Der Punkt Erfahrung des Managements wirft für mich weitere Fragen auf, schließlich haben die nachher Dein Geld in der Hand.
Gleichermaßen schlecht ist es um die Interessensgleichheit von Anleger und Emissionhaus bestellt: Verdienen die mit dem Anleger oder in jedem Fall ihr Geld, auch wenn der Erfolg des Fonds ausbleibt?
Mit der wichtigste Punkt für die Entscheidung gegen die Empfehlung deines Finanazberaters (und damit gegen dieses Produkt) wäre für mich hier aber die Tatsache, dass dieser das G.U.B.-Statement mit „die haben keine Ahnung“ abtut und offenbar nicht mit Argumenten aufwarten kann.
Ich hoffe, dass ich dir helfen konnte, ansonsten gerne mehr.
Liebe Grüße
Frank