Treffen Schüsse einen Menschen unter Wasser?

hallo, ich schreibe gerade eine Filmanalyse für meine Facharbeit und würde dieses problem gerne in meine kritik aufnehmen. leider kenne ich mich nicht besonders gut mit waffen aus… ich hoffe jemand erbarmt sich :smiley:

in meinem film springt ein mann von c.a. 10m höhe ins wasser. danach feuern mehrere Polizisten Schüsse in Richtung des Mannes im wasser ab.
In dem Film treffen sie den Mann… ist das plausibel, oder eher unwahrscheinlich?

lg :smiley:

Hallo,

klar können die Treffen. Das Wasser kann ein Geschoß zwar verlangsamen, aber nicht die Richtung verändern, da es kein festes Hinderis ist, an dem eine Kugel abprallen würde.
Soweitg zumindest meine Erfahrung vom schießen. Jedoch bin ich kein Physiker, der kann genau erklären, was da passieren würde.

lG
Frank

Hallo Nina,

wie immer, kommt drauf an, die Projektile (Kugeln) werden auf jeden Fall stark abgebremst und je nach Auftreffwinkel ebenso stark abgelenkt. Also im Zweifel kannst Du das als Filmtypische Überteibung abtun.

Gruß Anton

Hallo aus Kiel,

also mit den Waffen im Film ist das nicht immer so richtig. Richtig ist, das Wasser ein andere Dichte als Luft hat. Somit wird ein Geschoß an der Luft schon abgebremst, aber im Wasser noch viel stärker. Ein 9 mm Pistolenkugel, welche nicht die Geschwindigkeit wie eine Gewehrkugel hat, kann bis zu 1 m ins Wasser eindringen und die Perosn verletzen. Ein Gewehrkugel mit 7,62 mm hat eine höhere Gescwindigkeit und kann bis zu 2 m tief in das Wasser eindringen. Also im Film möglich aber aus der Praxis ist das schon ziemlich schwer.
Schau Dir mal den Film Soldat James Ryan an, dort am Anfang ist es eigentlich sehr gut zu sehen wie Kugeln ins Wasser schlagen und Soldaten treffen.
Liebe Grüße
Sascha

hi,
wenn der Mann sich komplett unter wasser befindet treffen in die kugeln mit sicherheit nicht da die Kugel durch den Aufprall auf die Wasseroberfläche
derartig ausgebremst wird das sie wie ein Stein nach unten sackt.

Hallo Nina,

ich kann dir folgendes zu deiner Frage antworten:

Es ist durchaus möglich, mit einer Waffe (Kurz- oder Langwaffe) von Land aus ins Wasser zuschießen und auch umgekehrt ist dies möglich. Nur wird durch den Wasserwiderstand das Geschoss stark abgebremst, aus seiner Rotation gebracht und abgelenkt, dass es eigentlich unmöglich ist, etwas zu treffen.

In Filmen sieht man ja immer, wie die Projektile im Wasser eine Art Spur hinter sich her ziehen und dass diese immer gerade „fliegen“. Dies ist aber eindeutig nicht so. Ein gängiges Pistolenkaliber 9mm wird im Wasser nach ca. 50 - 100 cm keine Geschwindigkeit mehr haben und auf den Grund sinken. Innerhalb dieser Distanz ändert das Projektil aber seine, normalerweise gerade, Flugbahn in einen umbestimmte Richtung.

Somit ist es definitiv unmöglich, eine unter Wasser schwimmende Person mit einer Waffe zu treffen. Sollte die Person sich allerdings nur einige cm unter der Wasseroberfläche befinden, dann ist es durchaus möglich, dass sie ein Schuss trifft.

Ich hoffe, ich konnte dir bei deiner Frage weiterhelfen.

Floh

hallo nina,
also es ist wichtig dass du in deiner facharbeit erwähnst dass es auf die waffe und vorallem auf den einschusswinkel ankommt.bei verschiedensten experimenten ist herausgekommen dass wenn man senkrecht in das wasser schießt die reichweite des projektils viel höher ist als wenn man mit einem 30 grad schusswinkel arbeitet.beispiel: wenn man mit einer 9mm pistole senkrecht ins wasser schießt wird ballistisches gel(was einen menschen perfekt imitiert)das sich in etwa 2,1 meter tiefe befindet komplett durchschossen(mensch wäre tot).bei 2,4 meter bleibt das projektil im gel stecken(mensch wäre also verwundet und unter umständen tot).ab 2,4 meter ist das projektil so abgeschwächt dass dem „menschen“ nichts passiert.wenn man jetzt zu einer schrotflinte wechselt,die eine höhere durchschlagskraft besitzt ist entsprechend die „todeszone“ tiefer gesetzt.wenn man jetzt davon ausgeht dass man vom rand eines sees in einem etwa 30 grad winkel in der waagrechten beschossen wird, ist die durchschlagskraft der waffe relativ egal, da selbst bei ca 1,20m tiefe das ballistische gel unberührt bleibt.erst wenn man sich im bereich von unter 1,20 m bewegt kann man davon ausgehen dass man einen schuss hat der den körper penetriert aber nicht tödlich ist.
wenn nun also in deinem film der verfolgte von 10 m ins wasser springt und die polizisten am fenster stehen(polizisten haben meist 9mm waffen) kann man davon ausgehen dass sie fast senkrecht nach unten schießen(außer er springt weit) entsprechend würde ich sagen dass es bei abgeleiteter tauchtiefe des verfolgten eher unwahrscheinlich ist dass er getroffen wird.(er wird ja nicht so dumm sein und gleich wieder auftauchen^^)
du musst den film genau analysieren und dann dementsprechend schauen welche meiner aussagen am wahrscheinlichsten zutrifft.
als quelle kann ich dir nur das mythbusters experiment empfehlen.
http://kwc.org/mythbusters/2005/07/mythbusters_bulle…
viel glück bei deiner arbeit!

Man muß erstmal grundsätzlich feststellen daß die Wirkung von Schusswaffen und deren Treffgenauigkeit im Kino oftmals dramatisch übertrieben wird.
Was den hier vorliegenden Fall betrifft so muß man folgendes bedenken, die zerstörende Wirkung von Gewehrkugeln beruht in erster Linie auf deren hoher Geschwindigkeit. Auch die Luft setzt diesen einen gewissen Widerstand entgegen so daß diese nicht unendlich weit fliegen können. Wenn die Kugel nun ins Wasser eindringt setzt dieses, bedingt durch seine vielfach höhere Dichte, dem Geschoss einen wesentlich höheren Widerstand entgegen als Luft. In der Praxis bedeutet daß das eine Kugel kurz nach dem Eindringen ins Wasser durchaus noch eine tödliche kinetische Energie besitzen kann, diese aber schon nach wenigen Metern aufgebraucht ist. Die Wirkung hängt also entscheidend von der länge der Strecke ab die die Kugel durchs Wasser zurücklegt.
Weiterhin ist zu berücksichtigen daß im vorliegenden Fall die Möglichkeit besteht daß die Kugel bei einem sehr flachen Auftreffwinkel einfach von der Wasseroberfläche abprallt und weggeschleudert wird.

Guten Tag,

Nimm das Beispiel Mensch.
Wenn der Mensch zu schnell auf die Wasseroberfläche auftrifft, kann das Wasser nicht mehr weichen wegen der Oberflächenspannung und der Trägheit.
Es ist so, als würde der Körper auf Beton prallen.
Wenn ich mich nicht irre ist 35m die maximale Höhe.
Je nach eintritts Winkel gibt es auch Unterschiede, die ich nicht näher erläutern möchte.

Die Kugel, die aufs Wasser trifft wird zerbrechen und so viel Energie verlieren, dass der Person nichts passiert.
Je steiler der Winkel desto ungefählicher ist die Restenergie der Kugel.