Treibstoff im Boden, was passiert da?

Guten Tag,

Guten Tag,

mich beschäftigt seit Längerem eine Frage. Was passiert wenn ein Traktor auf dem Feld oder ein PKW auf einem Parkplatz auf einer Wiese Treibstoff verliert. Also Diesel oder Benzin in den Mutterboden gelangt. Wächst da noch etwas?

Sollte so etwas mal passieren was kann man tun, um den Boden und das Grundwasser zu schützen?

Welche Auswirkungen haben 5 Liter Treibstoff im Boden?

Wenn sich jemand damit auskennt, würde gern ins Gespräch kommen …

Gruß Martin

Hallo Martin

Es passiert das, was bei jedem Mineralölunfall geschieht, der nicht mit Bodenaustausch in speziellen Anblagen endet.

Ottokraftstoff verdunstet innerhalb einiger weniger Wochen. Da Benzin aber z. T. etwas wasserlöslich ist, wird dieser Teil mikrobiell abgebaut, also verstoffwechselt. Letztendlich bleiben also H2O und CO2 übrig. In kontrollierten Bodensanierungsanlagen werden z.T. spezielle Mikroorganismen zugesetzt, damit dieser Vorgang schneller abläuft.

Dieseltreibstoff, JET A1, Kerosin und ähnliches werden auch im Boden abgebaut, das dauert allerdings wesentlich länger, da die KW-Ketten länger sind und die kleinen Viecher immer nur kleine Stücke des KW-Wurmes abbeissen können, bzw. ihre Kumpels machen weiter. Auch in diesem Falle wird ein Teil des Treibstoffes verdunsten, aber auch das dauert halt länger als bei Benzin.

Grundsätzlich gilt: Was riecht, verdunstet, -sonst könnte man es nämlich nicht über die Nase wahrnehmen- und ist irgendwann in der Atmosphäre zu finden, wo es durch Sonnenlicht und Sauerstoff sowie einige Katalysatoren in der Luft zu CO2 und H2O endet.

Bei den Bodensanierungsanlagen wird zur Beschleunigung des Ausgasungsprozesses das kontaminierte Erdreich in atmosphärendichten Zeltbauten regelmäßig durchgefräst und dadurch belüftet -auch werden Belüftungsdrainagen in die Mieten eingebaut.
Die abgesaugte Abluft wird in speziellen Filteranlagen gereinigt (Reisig, auf dem Mikroorganismen sitzen, mit Wasserberieselung in luftdichten Containern) Polizeifilter (Aktivkohle ist nachgeschaltet) Überwachung der Anlagen durch PID und automatische GC Geräte.

Du Schlingel, ist Dir beim Kettensägen im Wald der Reservekanister umgefallen? Zweitaktöl für die STIHL ist inzwischen genauso wie Kettensägeöl organisch abbaubar.

Hat Dir das weitergeholfen, in der Kürze oder brauchst du das episch breitgetretener?
Wikieren und googeln hilft mit den entsprechenden Suchworten „biologische Bodenreinigung“ „Bodensanierung“, „Ölkontamination“ „Boden“ etc. sollte einiges bringen.

Viel Spass

gruß vom Klugscheisser

Hallo Martin,

ausbuddeln und entsorgen.

Gruß Dieter

Vielen Dank für diesen Umfangreichen Beitrag.
keine Kettensäge, das Zenario ist eher mit einem Tracktor und einem Maisfeld dar zustellen. Es flossen ungefair 5 bis 10 Liter Treibstoff in den Boden. Ich dachte, man müsse den Boden Ausbagern und das da wohl nichts mehr wächst.

Und es ist eher Ineresse Ob Disel oder Benzin schlimmeren Schaden anrichtet. Da ja Disel mehr Öl enthällt, und wie du schon sagtest, Benzin stärker richt.

Aber so wie ich das jetzt Verstanden habe, wird das schon alles wieder oder sind 10 Liter zuviel?

Danke.

Moin Martin,

Aber so wie ich das jetzt Verstanden habe, wird das schon
alles wieder oder sind 10 Liter zuviel?

solche Mengen sollten schon der Unteren Wasserbehörde und/oder dem Ordnungsamt gemeldet werden, denn wenn die das (selber oder nach Meldung eines ‚lieben‘ Mitmenschen) rauskriegen, kann es für den Verursacher mehr als unangenehm werden!

Je nach Bodenbeschaffenheit, Grundwasserspiegel und anderen Parametern, kann es zu nicht unerheblichen Schäden kommen.

Wenn z.B. der Wasserversorger deshalb Probleme kriegt, können die Schadenssummen schon mal gerne siebenstellig werden.

Gandalf

@G a n d а l f

Siebenstellig, AUA das tut ja richtig weh. Okay. Wo können wir soetwas Melden? Umweltamt? Landratsamt?

Moin Martin,

Siebenstellig, AUA das tut ja richtig weh. Okay. Wo können wir
soetwas Melden? Umweltamt? Landratsamt?

wie schon geschieben
Untere Wasserbehörde und/oder dem Ordnungsamt

Gandalf

Hallo,

ich habe mal an der Untersuchung der alten DDR-Tabkstellen mitgearbeitet.
Heraus kam: Bezin im Boden ist erhebllich gefährlicher, als Diesel.
Bezin besteht aus mehr und weniger leichtflüchtigen Bestandteilen, leichteren und schwereren. Ein Teil, die ganz leichtflüchtigen, verdunsten überwiegend gleich, der Rest versickert zum großen Teil, trennt sich dann aber im Boden langsam, so dass man schließlich Ansammelungen von z.B. Benzolen in bestimmten Bodenschichten bekommt.
Bei 5 Litern ist das alles nicht so gravierend, wenn nicht in der Nähe eine Wasserwerk ist (Nähe ist in diesem Fall relaitv, hängt vom Boden und vom Einzugsbereich des Wasserwerkes ab).

Diesel ist rel. schwer, kommt nicht allzu weit, sammelt sich gern in Senken innerhalb des Bodens (auf undurchlässigen Schichten, sofern es solche gibt) und wird dann gemütlich abgebaut.

Bei Erreichen des Grundwasserspiegels sieht es natürlich anders aus, obwohl auch da Diesel eher schwerfälliger ist, teil verklumpt und eher am Ort bleibt.

An der Ausschüttstelle selbst wächst verm. ein paar Jahre nicht allzu viel. Hier könntest Du den Boden austauschen - wohin mit dem verunreinigten Boden, weiß ich allerdings auch nicht genau - vermutlich Sondermüll.

Gruß, Anne

hallo Martin.P,
hast du schonmal beim Straßenbau zugesehen?
Was kippen die da aus ihren großen Lastwagen und bringen es flächendeckend aus?
Das nennt man macadam! http://www.sma-viatop.com/SMAviatop/history/mc_adam… ,damals wußten die nichts von einer gesunden Umwelt, sie lebten ja in ihr, aber ihn den ersten Verbrecher gegen die Umwelt zu nennen, läge relativ nahe bei den Indizien, seit ihm (seiner Erfindung/Idee, mit der er nur die Kosten für die Wiederinstandsetzung der Straße, die durch sein Eigentum ging und zu der er verpflichtet war), reduzieren wollte und auf ein Minimum reduziert hat). Ich bin kein Richter und kann/will/werde kein Urteil fällen.
hauptbestandteil ist nämlich seither bitumen http://de.wikipedia.org/wiki/Bitumen (gemischt mit Steinchen bestimmter Größen)! Erdölraffinerien gab es keine, nur Erdpech, auch Bitumen genannt (auf mc adams grund auch).
…und jeder der nach oder während eines Regens über eine neu mit dem Zeugs bedeckte Straße gefahren ist, wird die Spektralfarben im Ablauf des Wassers gesehen haben!
Vor solchen neuen Belägen warnen sogar Verkehrsschilder, sie sind nämlich noch nicht im Idealzustand, das heißt, sie sind schlüpfrig, warum? Weil sie ölig sind! Bis sie ihre erwünschten Eigenschaften haben, dauert es - was müssen sie hinzugewinnen, was müssen sie verlieren?
Im Gegensatz zu deinen hier geschilderten Problemen bei der umweltrechtlichen Zuordnung handelt es sich dabei aber um tausend, zigtausend oder im Falle der Autobahnen millionen Tonnen toxischer, ergo umweltschädlicher und aufgrund bestimmter Bestandteile auf jeden Fall krebserregender Gemische, falls man der anderen Sparte von Wissenschaftlern Glauben schenken will, die überall nach Ursachen für Krebs suchen und seltsamerweise die Straßen vergessen, auf denen sie zu ihren Kongressen fahren. Sollte es da etwa eine Art Gentlemen-Agreement geben nach dem Motto: eine Krähe hackt der anderen nicht das Auge aus?
Im Wiki schreibt der im obigen link, Bitumen sei hydrophob (nicht wasserlöslich), was ist es dann, das durch Wasser „gelöst“ wird? gesund sieht es jedenfalls nicht aus!
Warum regst du dich über ein paar Liter Benzin auf, wie von Vorrednern schon korrekt erwähnt: das verdunstet in vergleichsweise und temperaturabhängig relativ kurzer Zeit (auch nicht perfekt, zugegeben), Diesel wird von bestimmten Bakterien, die man nicht züchten mußte, sondern entdeckt hat, begeistert als Nahrungsquelle gesehen, aber im Vergleich mit dem Straßenbau bezeichne ich die Tendenz, du könntest ein Umweltsünder sein, als nichtig!
Unsere Gesetzgeber sorgen für Straßen, die aus „macadam“ bestehen, bestrafen uns aber hart, wenn uns eine Dose Öl umfällt!? Wer „mißt“ hier was wie?
Wie bitte definiert man in so einem Fall eine „bewiesene“ Vergleichsgröße, die zu Messungen herangezogen werden kann? Ich halte (in deinem Beispiel) 5 Liter für völlig unerheblich (egal was da drin ist) verglichen mit der staatlich geförderten Umweltzerstörung und Verschmutzung, die mit dem Straßenbau einhergeht und wegen unserer Forderung nach ungestörter Mobilität täglich einige km² an wasserdurchlässiger Oberfläche frißt.
Dir rückt das Landratsamt mit harten Bußgeldern aufs Fell, das gleichzeitig neue Straßen baut, für mich und dich :smile: Verstehst du den Zusammenhang? Seltsam, gell?
Leute, ich weiß, das ist kontrovers, aber denkt mal nach, es ist die Umwelt eurer Kinder, die ihr zu zerstören erlaubt, mit der aber sie und eure Kindeskinder leben müssen.
Beim üblichen Korrekturlesen ist mir natürlich aufgefallen, daß diese meine Meinung heftige Gegenreaktionen erzeugen, ergo polarisieren werden, aber nach nur wenigen Wochen bin ich quasi stone-washed hihiii
ich freue mich auf wütende, noch mehr allerdings auf „gute“ Kommentare, die das Schwert in der Scheide lassen!
Das Thema (nennt es thread, wenn ihr wollt, aber was soll das? könnt ihr echt Englisch?) ist klasse und mit ein bißchen Phantasie und Zivilcourage ist es viel wichtiger, als es sich ursprünglich dargestellt hat.
wart nur ab, das Ding hier wird möglicherweise explodieren, weil jeder seinen Senf dazu abgeben will und du lernst was-weiß-ich ist hihi

liebe Grüße
berni