Treibstofferzeugung mit Strom (Dieselmotor mit Wasserstoff)

Hallo Experten,

ich würde gern wissen welchen Treibstoff ich mit Strom erzeugen kann um Ihn anschließend für einen Dieselmotor als Zusatz oder Ersatztreibstoff zu verwenden.

Mit Elektrolyse kann man ja wasserstoff und sauerstoff erzeugen den man anschließend über den Luftfilter in geringen Mengen einspeisen kann.

Gibt es dafür eine Norm, Vorrichtungen oder ein Gesetzt, wie man die Fahrzeuge umbauen muss?
Erdgass Motoren sind ja auch erlaubt.

Welche Zusatztreibstoffe oder Ersatztreibstoffe gibt es noch für Diesel oder Benzin?

Vielen Dank für alle hilfreichen Antworten.

Lg,
Chris

Moin auch,

wenn du Knallgas über den Luftfilter in die Brennkammer bringst passiert entweder nichts oder bumm, je nach Menge. Bei bumm–>Auto kaputt und du auch. Rumpfuschen solltest du da nicht.

Ralph

Hi,

ich würde gern wissen welchen Treibstoff ich mit Strom
erzeugen kann um Ihn anschließend für einen Dieselmotor als
Zusatz oder Ersatztreibstoff zu verwenden.

Zusätzlich zu meinem Vorschreiber: Vergisses. Das ergibt auch theoretisch keinen Sinn, denn die Energie, die Du per Elektrolyse gewinnst, mußt Du vorher per Generator dem Motor entnehmen. Die Energiebilanz dürfte eher negativ sein, weil auch der Wirkungsgrad des Generators bzw. Elektrolysegerätes unter 100 Prozent liegt.

Gruß S

Hallo,

wenn das alles nur so einfach wäre.
Mit genügend Energie (Strom) könnte man viele Brennstoffe herstellen
z.B. durch Kernfusion.
Für Verbrennungsmotoren kommt außer den fossilen Brennstoffen
und Holzvergasung nur Wasserstoff in Frage.
Da der Wasserstoffbetrieb noch nicht Stand der Technik ist gibt es da keine
Vorrichtungen zum Umbau und Normen für die praxis existierten auch noch keine.
Wasserstoff ist hoch gefährlich in der Anwendung und nicht mit Erdgas vergleichbar.
Autos mit Wasserstoff betreiben gelingt bis heute erst im Versuch.
Es gibt natürlich ein paar Spinner die ihr Auto mit Wasserstoff betreiben wollen
und am besten nur Wasser tanken möchten. 

Gruß

Franz Xaver

Hallo ich würde die Energie von den Solarkollektoren nehmen und nicht vom Auto. Ich habe es schon ausprobiert mit geringen Mengen und es würde funktionieren.

Welche alternativen oder Sicherheitsvorkehrungen würde es dafür geben?

Lg, Chris

Hallo,

mal zum rechtlichen Teil: Mit so einem Umbau erlischt die ABE des Fahrzeugs, wenn er nicht so 1A allen Anforderungen entspricht, die eine Eintragung ermöglichen würden. Da wir hier nicht von inzwischen in ordentlicher Serienfertigung hergestellten Flüssiggasanlagen sprechen, reden wir hier von Einzelabnahme. Und angesichts der Gefährlichkeit von Wasserstoff wird man hierbei von Dir Nachweise für jede einzelne Kleinigkeit haben wollen, die mit der Wasserstoffanlage zu tun hat.

Damit dürftest Du vermutlich Jahre beschäftigt sein, auch wenn die Sache technisch ggf. schon eine Weile akzeptabel läuft (was ich allerdings auch bezweifle, dass man das als Privatmann wirklich konstant und sicher hin bekommt).

Ansonsten würde ich mir mal http://www.bmvi.de/SharedDocs/DE/Anlage/VerkehrUndMo… zu Gemüte führen, damit Dir klar wird, worauf Du Dich bei Experimenten mit Wasserstoff einlässt. Ich hoffe, deine Bastelecke ist weit ab sonstiger menschlicher Ansiedlung. Und nicht vergessen: Verstöße gegen Vorschriften zur Lagerung und Umgang mit Wasserstoff können durchaus auch ins Geld gehen, wenn sie einen nicht gleich das Leben kosten.

Gruß vom Wiz

Hallo!

Es gibt natürlich ein paar Spinner die ihr Auto mit
Wasserstoff betreiben wollen
und am besten nur Wasser tanken möchten. 

Bitte nicht Wasserstoff als Energieträger mit der Wasserauto-Szene in einen Topf werfen. Letztgenannte sind Spinner, während Wasserstoff als Energieträger für Mobilitätszwecke eine durchaus ernst zu nehmende Technik ist. Einiges spricht dafür, dass Wasserstoff auf längere Sicht der dominierende Energieträger mindestens für Straßenfahrzeuge sein wird. Dafür verwendet man aber wegen des schlechten Wirkungsgrads keinen herkömmlichen Verbrennungsmotor, sondern speist eine Brennstoffzelle, die elektrischen Strom für einen E-Antrieb des Fahrzeugs liefert.

Busse u. a. von MAN und Mercedes-Benz mit Brennstoffzellen laufen bereits bei mehreren Verkehrsbetrieben und fahrtüchtige wasserstoffgetriebene Pkw sah ich im F+E-Betrieb schon vor 20 Jahren.

Gruß
Wolfgang

Hallo Chris,

Gibt es dafür eine Norm, Vorrichtungen oder ein Gesetzt, wie
man die Fahrzeuge umbauen muss?

Tja, da gibt es jede Menge Gesetze, welche erfüllt werden müssen, zuerst einmal die Abgasnormen. Und wie auch schon geschrieben wurde brauchst du eine Betriebszulassung!

Nun ein bisschen was zur Technik:

  • Einen grösseren Bums im Zerknalltopf geht auf die Lebensdauer der Mechanik.

  • Mit höherer Verbrennungstemperatur erzeugst du mehr NOx. Das ist ein grundsätzliches Problem. Für den Wirkungsgrad wäre eine hohe Verbrennungstemperatur günstiger, für die Umwelt eben nicht. Da hast du dann Probleme mit den Abgasvorschriften.
    Für den Russ gibt’s auch Vorschriften, dessen Entstehung hängt auch direkt mit dem Ablauf des Verbrennungsprozesses zusammen.
    Leider kann man hier nur zwischen den Übeln wählen:
    Höhere Temperatur --> Mehr NOx, weniger Russ
    Niedrigere Temperatur --> weniger NOx, mehr Russ

  • Höhere Temperaturen machen dann auch mehr Probleme bei der Kühlung und im Bereich der Auslässe. Die heissen Abgase wirken eigentlich wie ein Schneidbrenner …

  • Beim Diesel wird zunächst die Luft verdichtet, wodurch sie so Heiss wird, dass sich der eingespritzte Kraftstoff von selbst entzündet. Die Explosion muss nun aber nach dem oberen Totpunkt erfolgen, andernfalls bremst der Motor! Da das Zünden etwas Zeit braucht, muss entsprechend vorher eingespritzt werden. Wenn du jetzt den Diesel veränderst ändert sich auch die Zündgeschwindigkeit des Gemischs. Das System muss also vom zeitlichen Ablauf ganz anders eingestellt werden.

Bis in die 70er Jahre, war das alles einfacher, da wurde Umweltschutz noch klein geschrieben und es zählte nur was an Kraft bei den Rädern ankommt.
Dafür hatten wir in den meisten Flüssen Badeverbot, es gab sauren Regen und Smog und alles bei viel weniger Fahrzeugen und einer kleineren Bevölkerung als heute!

Da konnte man noch einfach am Fahrzeug basteln.

Heute gibt es viel mehr Vorschriften und man muss mit Messtechnik das Einhalten der Vorschriften belegen. Zudem ist die ganze Technik weiter optimiert worden. Je besser ein System optimiert ist, umso aufwändiger wird es, dieses nur ein kleines bisschen weiter zu optimieren …

Wer jetzt die alten Vorschriften wieder will, will aber gleichzeitig auch wieder Badeverbote usw.

MfG Peter(TOO)

Mit Elektrolyse kann man ja wasserstoff und sauerstoff
erzeugen den man anschließend über den Luftfilter in geringen
Mengen einspeisen kann.

Schade um den Strom.

Das von dir beschriebene Konzept, den Wirkungsgrad von Verbrennern durch Einspeisen geringer Knallgasmengen massiv zu steigern, geistert seit Jahren durch Youtube.

Hat nur leider noch nie funktioniert - wird es auch nicht.

Dein Motor zieht bei 30kW Leistung etwa 9kg Kraftstoff pro Stunde.
Dazu kommen noch rund 130kg Luft.

Das sind die Größenordnungen, jetzt kommst du mit vielleicht 1000l Wasserstoff, den du zugeben willst? Das wären 90g. Und für die bräuchstet du eine 5l Pulle mit 200bar.

Wasserstoff ist unwahrscheinlich schlecht zu transportieren. Beim Verbrennen kommt es auf die Masse des Brennstoffs an, nicht auf dessen Volumen.
Du möchtest 9kg Benzin/Diesel durch Wasserstoff ersetzen.
OK, da benötigst du für den selben Brennwert nur noch 3kg.
3kg sind über 30 Kubikmeter. Auf 200bar immer noch 150l. So eine handelsübliche Druckgasflasche hat 50l Volumen, wiegt leer etwa 50kg. Drei davon wiegen dann 150kg und ersetzen 9kg Benzin.

Hallo Wolfgang,

gebe Dir 100 Prozent recht.
Wasserstofftechnik ist eine absolut seriöse Ingenieursdisziplin und
seit längeren in der Anwendung wie beispielsweise Brennstoffzellen in U-Booten.
Aber zur flächendeckenden und konkurrenzfähigen Antriebsalternative braucht es
halt noch etwas Zeit.

Gruß

Franz Xaver

Hallo ich würde die Energie von den Solarkollektoren nehmen
und nicht vom Auto. Ich habe es schon ausprobiert mit geringen
Mengen und es würde funktionieren.

Die winzigen Mengen Wasserstoff, die Du mit auf dem Fahrzeug montierten Solarkollektoren erzeugst, machen das Kraut nicht fett. Ein Auto benötigt Leistungen von zig Kilowatt!

Zur sonstigen technischen und zulassungsrechtlichen (!) Umsetzung haben ja andere schon was gesagt.

Gruß S