Hallo Leute,
zu Isolationszwecken benötige ich ein ca. 800 mm langes und 20 mm breites Glimmerblättchen. Nun kann ich aber nur eine entsprechend lange, aber deutlich breitere Glimmerplatte bekommen (Dicke: 2 mm), von der ich mir dann immer Streifen von 20 mm Breite abschneiden müsste. Da ich dieses Material noch nicht bearbeitet habe, nun meine Frage: Wie kann ich das machen? Folgende Ideen habe ich:
- Bandsäge
- Mit Teppichmesser durchschneiden
- Mit Teppichmesser anritzen und brechen
Ich habe Angst, dass das Material (wird erst in einer Woche geliefert) spröde ist und in viele kleine, unbrauchbare Teile zersplittert, wenn ich falsch an die Sache herangehe. Hat jemand von Euch eine Idee?
Danke schon mal, Thomas
Hallo!
Glimmer ist ein Schichtsilikat, d.h. bei mechanischer Belastung trennt es sich auf und einzelne Blättchen (Dicke >0,1 mm ) heben sich ab.
- Bandsäge
Das geht zu 100% schief.
- Mit Teppichmesser durchschneiden
- Mit Teppichmesser anritzen und brechen
Das habe ich noch nicht probiert, müsste man auf einen Versuch ankommen lassen.
Ich habe oft mit dem Material gearbeitet, als Probenunterlage bei Sinterversuchen, und meine Erfahrung war, dass es sich gut mit einer scharfen Schere schneiden lässt. Ob das allerdings bei solch einer Länge praktikabel ist, kann ich nicht berurteilen, versuchen würde ich es trotzdem.
Ich habe Angst, dass das Material (wird erst in einer Woche
geliefert) spröde ist und in viele kleine, unbrauchbare Teile
zersplittert, wenn ich falsch an die Sache herangehe.
Die Angst ist eigentlich unbegründet, denn zersplittern wird dir das Material nicht. Aber wie erwähnt kann es zur Schichttrennung kommen.
mfG Dirk
Hallo Thomas.
- Bandsäge
- Mit Teppichmesser durchschneiden
Kannst Du beides vergessen!
- Mit Teppichmesser anritzen und brechen
schon besser!
Hatjemand von Euch eine Idee?
Idee schon, aber keine eigene, einschlägige Erfahrung. Aber ich kenne Glimmer!
Ich denke an Trennen mit Diamantstaub-Scheiben. Es gibt für feinmechanische Arbeiten solche Scheiben mit ca. 30 mm Dm. und ca. 1 bis 1,5 mm Dicke, mit einem Aufnahmedorn für Spannzangen an schnelllaufenden Motoren für Wechselwerkzeuge mit etwa 4000 - 5000 U/min. Das Problem besteht nur darin, dass Du dazu eine geeignete Führung brauchst. Ich setze mir in einem solchen Fall so etwas aus allen möglichen Halbzeugen provisorisch zusammen (ebene Platten, Zwischenlagen, Profilschienen usw., fixiert mit Spannelementen).
Du bräuchtest also eine ebene, stabile Platte mit mindestens 1000 mm Länge. Darauf eine Anschlagschiene als Führung und einen Schlitten für den Motor. Eine Höhenverstellung für die Schnitttiefe mache ich in so einem Fall mit Unterlagen unter dem Schlitten.
Die Glimmerplatte solltest Du dann mit einer Schiene festspannen und haarscharf an der Kante vorbei trennen. Die Schnitttiefe würde ich in Stufen von 0,2 bis 0,4 mm vergrößern. Schnittrichtung auf jeden Fall gleichläufig, d.h. der Schnittkraftvektor ist in das Material hinein gerichtet. Das verhindert meiner Meinung nach das Spalten des Glimmers. Aber nur so lange Du noch nicht ‚durch‘ bist. Die letzte Zustellstufe, d.h. das endgültige Trennen, dann gegenläufig. D.h. Du bewegst den Schlitten in die entgegngesetzte Richtung und schneidest somit wieder in das Material hinein.
Und wichtig!!! Staubmaske tragen!!!
So könnte es gehen.
Solltest Du einen Schreiner in der Nähe haben, der eine gute Furnier-Fügemaschine hat, dann könntest Du mit dem klären ob es für seine Maschine Trennscheiben mit Korund- oder Diamantbeschichtung gibt. Diese Maschinen haben einen geführten Motor mit schnelllaufenden Minisägeblättern.
Viel Glück. Ich würde es so versuchen, was nicht heißt, dass es nicht noch eine einfachere Möglichkeit gibt.
Mit freundlichen Grüßen
Alexander Berresheim
Danke schon mal, Thomas
hallo thomas,
glimmer ist ein sehr weiches gestein. ich habe es fast ein jahr lang täglich verarbeitet.
mit einer scharfen schere kannst du glimmer in dieser dicke (2 mm) problemlos schneiden. noch besser wird das resultat allerdings mit einer (papier- oder blech-) hebelschneidemaschine.
schöne grüße
ann
hallo alexander,
Idee schon, aber keine eigene, einschlägige Erfahrung. Aber
ich kenne Glimmer!
ich habe in einem betrieb gearbeitet, der glimmer verarbeitete. die einzelnen platten (ca. 2mm stark) wurden von den arbeiterinnen mühelos mit einer handelüblichen haushaltsschere geschnitte/nachbearbeitet, falls die hebelschere (auch nichts besonderes, sondern handelsüblich) zuviel material hat stehenlassen, oder sonderformen benötigt wurden.
Ich denke an Trennen mit Diamantstaub-Scheiben.
unnötig.
schöne grüße
ann
1 „Gefällt mir“
Trennen von Glimmer: Danke Euch allen! (o.w.T.)
o.w.T.: ohne weiteren Text (was jetzt nicht mehr stimmt)
Grüße, Thomas