Hallo,
Bei einer Messung habe ich aber festgestellt, daß von
Sekundär auf Erde ~ 290V sind und auch zwischen Primär und
Sekundärseite lässt sich eine Spannung messen. Liegt hier ein
defekt des Trafos vor oder habe ich hier einen Denkfehler?
dieser Effekt lässt sich relativ einfach erklären:
Zwischen den beiden Spulen (primär und Sekundär) existiert eine sog. kapazitive Kopplung. Denn die beiden Spulen sind technisch betrachtet zwei Leiter mit einem Isolator dazwischen.
Dadurch verhalten sich diese beiden Spulen bei Wechselstrom wie ein Kondensator, der „durchgängig“ für Wechselspannung ist.
Hinzu kommt der hohe Innenwiderstand deines (wahrscheinlich digitalen) Multimeters, der meist im Megaohmbereich liegt. Damit kannst Du diesen Effekt tatsächlich nachmessenm weil Du diese Spannungsquelle quasi nicht „belastest“.
Wenn Du nun beispielsweise einen Widerstand von sagen wir 50kOhm parallel zum Messgerät schaltest und nochmal misst, wirst Du sehen, dass diese Spannung sofort nahezu komplett zusammenbricht, da der fliessende Strom aufgrund der niedrigen Frequenz (50Hz) extrem gering ist. Sollte das der Fall sein, ist der Trafo in Ordnung.
Eine mesabare galvanische Verbindung gibt es
zwischen beiden Wicklungen nicht, denn das habe ich
per Multuimeter gecheckt.
Richtig, weil das Multimeter mit Gleichspannung misst. Damit tritt dieser Effekt nicht auf, sondern nur mit Wechselstrom.
Viele Grüße,
Liebig