Ich kann meine Geschichte selbst noch nicht so ganz glauben und hoffe immer noch darauf, dass ich irgendwann aus diesem Albtraum aufwache
Ich habe meinen Mann mit 17 kennengelernt, habe ihm und seiner Mutter gleich am Anfang geholfen seinen todkranken Stiefvater zu pflegen, nach 2,5 Jahren sind wir zusammen gezogen, er hat mich durchs Abi, Ausbildung und Studium begleitet, nach 5 Jahren hat er mir im Urlaub mit allem drum und dran einen Heiratsantrag gemacht, nach 6 Jahren dann Traumhochzeit in weiĂź, nach 8 Jahren haben wir im Juni 2012 unser Wunschkind bekommen.
Die Schwangerschaft war alles andere als schön, ich musste 10 Wochen nur liegen und durfte absolut nichts machen,sodass er sich um alles kümmern musste. Trotz aller Probleme ist die Kleine dann doch nicht zu früh gekommen und kam putzmunter nur zwei Tage vor Termin. Leider hatte sie mit Koliken zu kämpfen sodass sie die ersten Monate ein absolutes Schreikind war…Durch die Belastung in der Schwangerschaft seit Anfang des Jahres, das Geschrei, meine Hormone etc war ich wirklich etwas schwierig…
So kam es dann dass mein Mann mir vier Monate nach der Geburt verkündete dass er sich evtl in seine Kollegin verliebt habe…ich konnte das alles nicht glauben, habe ihn angeschrien wie er mir sowas kurz nach unserem gemeinsamen Kind und der schwierigen Zeit die ich hatte antun könne…
Er ging dann eine Nacht zu seinem Kollegen, kam für drei Tage noch nach Hause und sagte dann immer wieder er wisse nicht mehr was er denken solle und ließ sich auf eigenen Wunsch in eine psychosomatische Klinik einweisen. Ich besuchte ihn die ersten wei Wochen noch mit der Kleinen am Wochenende. Danach brach er den Kontakt ab und meinte er bräuchte Zeit für sich. Wieder eine Woche später erhielt ich einen Anruf aus der Klinik und wurde zum Gespräch gebeten und sollte mich fahren lassen. Die fünf Tage bis zum Gespräch waren für mich der absolute Horror, ich musste mich ja zu Hause auch noch um Kind Haus und Hund kümmern.
Als ich dann in der Klinik ankam hatte mein Mann seinen Ehering schon ab, ich wurde ins Büro gebeten wo er, sein Arzt und seine Psychologin mir das Eheaus verkündeten. Ich wollte kämpfen, wollte eine Paartherapie, noch eine Chance zumal er nie was gesagt hatte. Er sagte jedoch nur ich wäre ihm zu eifersüchtig und würde mich nie ändern…sein Arzt bat mich dann zu gehen.
1,5 Wochen später erfuhr ich durch Freunde dass er aus der Klinik draußen ist und bei seiner Mutter wohnt. Ein Wochenende nach unserer Trennung war er bereits bei seiner Kollegin, drei Wochen später fuhr er mit ihr in den Skiurlaub und verbringt seitdem quasi seine ganze Zeit mit ihr und die beiden sind auch ein Paar. Die beiden gehen fast jedes Wochenende feiern etc. Ich sitze zu Hause mit der Kleinen, unserem Haus und Hund und bin am Boden zerstört.
Kann ein Mann der laut eigener Aussage eine „depressive Episode“ hatte direkt wieder eine neue Freundin haben, ständig feiern gehen und der glücklichste Mensch der Welt sein?
Er lässt sein komplettes Leben zurück, hat vorher nie gesagt dass er so unglücklich ist, war total stolz auf die Kleine, hat kurz vor der Trennung noch ein neues Familienauto gekauft…
Was soll ich nur tun/davon halten?! Ich verstehe die Welt nicht mehr, mir wurde der Boden unter den Füßen weggerissen…