Trennung - so viele Fragen

Hallo liebe www-Mitglieder,

ich brauche euren Rat: Ich möchte mich gerne von meinem Mann trennen, weiß aber nicht, wie ich es anfangen soll. Habe den Mut nicht, weil so viele Fragen ungeklärt sind und ich nicht weiß, wer die Experten hierfür sind, an die ich mich wenden kann. Ich war schon bei eine RA, sie konnte aber nur die rechtlichen Fragen grob klären. Hier sind mal ein paar Eckdaten: Ich bin 42, habe 2 Kinder, 10 und 16. Der 16 jährige lebt in einem Internat. Mein Mann und ich haben eine Zugewinngemeinschaft und sind seit 18 Jahren verheiratet. Unser Haus ist abbezahlt. Mein Mann arbeitet ganztags. Meine berufliche Situation ist ein einziges Chaos: Bis vor kurzem habe ich selbständig als Büroservice gearbeitet, habe Fremdsprachensekretärin gelernt. Jetzt habe ich eine Ausbildung als Kosmetikerin angefangen, weil ich endlich mal was anderes als Büroarbeit machen möchte. Eigentlich wollte ich selbständig im Haus als Kosmetikerin arbeiten. So wie ich das sehe, gibt es auch sehr wenige Stellen zur Festanstellung als Kosmetikerin, schon gar nicht ohne Erfahrung. Mein Ziel ist es, in den nächsten 1,5 Jahren auszuziehen, weil mein Sohn dann in die weiterführende Schule kommt und ein Ortswechsel anliegt. Nur: Wovon soll ich leben? Was, wenn ich keine Teilzeitstelle bekomme? Ach ja: Ich habe von meinen Eltern ein vorgezogenes Erbe bekommen, ca. 150.000 Euro. Von diesem Geld könnte ich eine kl. Wohnung kaufen. Aber was passiert, wenn ich keine Arbeit finde? Und noch eine Frage: Ab wann kann mein 10 jähriger Sohn entscheiden, bei wem er leben möchte? Wer wäre ein guter Ansprechpartner um mir aufzuzeigen, wie ich meinen weiteren Weg planen könnte?

Bitte keine blöden Bemerkungen, ich leide wirklich sehr unter der Situation.Vielen Dank schonmal für viele hilfreiche Tipps.

bean09

Hallo bean09,

da ich selbst kein Familienrechtsanwalt bin hier ein Tipp an wen Sie sich wenden können.

Der VAMV Verband alleinerziehender Mütter und Väter e.V. ist genau für diese Dinge ein/der kompetenter adäquater Ansprechpartner.

Dort arbeiten Sozialpädagogen, Psychologen, Rechtsanwälte, die alle sind mit der besonderen Thematik vertraut sind.

Der Hauptverband ist in Berlin ansässig. Hier ist der direkte Link zu den Landesverbänden: http://www.vamv.de/vamv/landesverbaende.html

Viel Erfolg, Selbstvertrauen, Gelassenheit, Mut und Lebensfreude wünscht

Johanna-Merete

Hallo,
ich weiss nicht was Du mit keine blöden Bemerkungen meinst? Wir sind doch hier um uns gegenseitig zu helfen, wenn man was nicht weiss.
Die rechtliche Lage klärst Du mit einer AW, das ist schon mal gut, denn da könnte ich mich jetzt nicht so aus dem Fenster hängen.
Meine persönliche Einschätzung nach Deinen Zeilen ist Du spielst nicht mit offenen Karten. Eine Trennung ohne Angabe von Gründen, nur einfach weg?
Meine Lebenserfahrung sagt mir da fehlt was.
Hast Du evt.einen anderen Mann kennengelernt.
Hat das Erbe mit der Trennung was tun?
Mir fehlt ein triftiger Grund um sich nach 18 Ehejahren zu trennen.
Ich kann Dir empfehlen nochmal gründlich alles durchzugehen.
Auch wenn es nicht die Antwort ist die Du vielleicht erwartest, ich rate von Trennungen meistens ab, besonders nach so langer Zeit.
Es ist sehr oft hinterher nicht besser und zurückkommen gelingt nicht. Dein Geld wird draufgehen, denn Leistungsanprüche hast Du nicht groß. Mut sagst Du hast Du nicht, ich kann Dir auch keinen Mut machen.
Ich sehe den Sinn nicht. Ich denke da an die Kinder.
Scheidungskinder grade in dem Alter bekommen das volle Elle mit. Und die Pubertät fängt an, eine äusserst ungünstige Zeit für eine Trennung. Wenn Du keine arbeit findest, musst Du das Geld verleben.
Warum machst Du Dich nicht selbstständig in eurem Haus? Auch wenn sich das jetzt blöd anhört, Du musst wirkich erstmal an Deinem Selbstbewusstsein arbeiten, bevor Du irgendwas machst. Ansonsten wird aus dem beruflichen Chaos eine Lebenskrise. Ihr habt ein abbezahltes Haus, Euch geht es gut und das zerreisst Du? Alles was ihr aufgebaut habt in 18 Jahren, nur weil man mal was anderes möchte? Tut mir leid das ich das nicht verstehe, ich komme aus erbärmlich armen Verhältnissen, meine Mutter hat mir Müll und Dreck hinterlassen, ich habe alles was ich heute habe hart erarbeiten müssen. Mir hat keiner was geschenkt, eine Erbschaft davon kann ich nur träumen. Ich habe viele geschiedene Ehen gesehen, wo die ganze Familie nachher zerstritten war, samt Kinder und Enkelkinder. Nie habe ich gesehen das nachher die Leute glücklicher waren(ausgenommen die Extremfälle,denn das Geld geht mit der Scheidung schnell zuende.
Viele liebe Grüsse von Susanne

Hallo bean09,

die rechtliche Frage mit Deinem 10-jährigem Sohn wo er leben möchte kläre mit Deinem Anwalt,wobei ein 10-jährger das emotional schon selbst entscheiden kann.

Ich gehe davon aus, dass Dein Entschluß 100%-ig feststeht.

Dein durchgängiges Problem ist die finanzielle und existentielle Angst.

Klingt zwar blöd, aber im Leben geht es immer irgendwie weiter.

Hier mal einige Denkanregungen und Lösungsansätze, weil Du wahrscheinlich nicht weißt wo Du beginnen sollst Dein Problem zu lösen.

Deine berufliche Situation ist kein Chaos, sondern normal für diese Zeit.
Du hast eine abgeschlossene Ausbildung als Fremdsprachen-Sekretärin. Eine Variante wäre wieder in diesen Beruf zurück zu kehren, sich bei Verlagen und Firmen als „Honorar-Übersetzerin“ anzubieten.
Sich in Deiner Situation selbständig zu machen ist, abgesehen von Business Plänen, riskant, weil ich glaube dass Dir momentan die nervliche Stabilität fehlt. Gerade zu Beginn der Selbständigkeit kommen so viele Aufgaben und ein 12 bis 14 Stunden-Tag auf Dich zu.

Bei einer Scheidung kann das Haus verkauft werden und die Verkaussumme wird geteilt (Wie weiß der Rechtsanwalt). Oder einer behält das Haus und zahlt den anderen aus.

Wenn einer von Euch das Haus behalten möchte, stellt sich die Frage ob der andere ihn auszahlen kann.

Dein Erbe von 150.000 Euro bei 3% Zinsen sind 375 Euro monatliche Zinsen bei Erhalt der Summe + ähnliche Rechnung bei Verkauf des Hauses. So hast Du ein kleine monatliche „Eigenrente“. Allein durch Dein Erbe wirst Du wahrscheinlich keine Unterstützung von irgendeinem staatlichen Amt erhalten.

Wie solltest Du vorgehen?

Ich schlage Dir folgendes vor.

Schreibe alle Dir einfallenden Probleme und Fragen auf, egal wann und wie sie Dir einfallen. Mach das mal 1-2 Wochen.

Dann ordne diese Fragen nach rechtlichen Fragen Fragen Kinder, Fragen Finanzen, Fragen Beruf usw…

Jetzt nimmst Du jede der Fragen und überlegst was sich daraus für neue „Unterfragen“ ergeben.

Dann lässt Du das ganze 1 Woche ruhen um den Kopf frei zu bekommen. Dann schreibst Du alle Lösungsgedanken auf, die Dir in den Sinn kommen auch wenn sie noch so abwegig erscheinen. Wirklich egal was es ist.

Erst dann beginnt das Sortieren, weil Du jetzt genügend Infos hast um Dein Problem zu lösen.

Begleitend zu diesem wahrscheinlich über Wochen dauerndem Prozess versuche hier und da Dich mit Lesen, Radfahren, Kindern, abzulenken

Die Aufgabe kannst Du nur für Dich lösen. Ich habe Dir nur Anregungen geben können um in Tritt zu kommen, weil bei so einem großen Problem man das Gefühl hat erschlagen zu werden.

Wenn Du das Große in kleine Schritte teilst, Dir bewusst bist dass es über 2 Jahre dauert fällt es leichter. Denke daran wie schön es sein wird endlich von dem Mann getrennt zu werden mit dem Du jetzt unglücklich bist. Du bist im besten Frauenalter und wenn Du Dich wieder verlieben wirst, glücklich bist, wieder jeden Tag lachen kannst wirst Du garantiert auch über Deine heutige Situation lächeln und Dich fragen: Warum habe ich mir so einen großen Kopf gemacht.

Du hast ein Haus gebaut, bist intelligent was Dein Beruf zeigt, hast zwei hervorragende Kinder und wirst es schaffen!!

Ich wünsche Dir viel Energie, Kraft und das Quentchen Glück

ausgefuchsterfrank

Hallo,

vielen lieben Dank für diesen Tipp. Da werde ich auf jeden Fall mal mit meinem zuständigen Ortsverband Kontakt aufnehmen! Es klingt sehr gut, viele Experten an einer Stelle zu haben, denn es ist ja ein komplexes Thema.

LG

Bean09

Hallo Susanne, stimmt, so eine harte Antwort habe ich nicht erwartet, hat mir aber natürlich Futter zum Nachdenken gegeben. Ich habe mich hier extra nicht allzu groß über die Gründe ausgelassen, ich könnte Bücher schreiben. Ein paar Stichpunkte: Ich finde mit meinem Mann keine Basis für eine funktionierende Kommunikation. Für mich ist das sehr wichtig, für ihn nicht. Es gibt Gewalt in unserer Ehe, vor 2 Monaten hat er mich geschlagen, vor einem halben Jahr in den Rücken getreten. Unsere Kinder leiden sicher auch sehr unter den vielen Auseinandersetzungen, ich denke, es kann nicht viel schlimmer für sie kommen. Und bitte nicht falsch verstehen: Ich habe auch meinen Anteil an dem ganzen Elend, ist mir völlig bewußt.

Klar gibt man das alles nicht einfach so auf, deswegen wäge ich auch schon seit mind. 4 Jahren ab, und mache mir die Entscheidung so schwer. Aber glaub mir: Ein Haus und finanzielle Sicherheit macht nicht glücklich!!! Klar könnte ich die finanzielle Sicherheit im Falle einer Trennung gut gebrauchen, da stimme ich dir zu. Aber ich kann bestimmt „irgendwas“ arbeiten, und wenn ich putzen gehe, oder?

Danke für deine Einwände!

LG

bean09

Hallo ausgefuchsterfrank,

über deine Antwort habe ich mich sehr gefreut und sie hat ein wenig Ordnung in mein Wirrwar gebracht. Ich werde es mit dem Aufschreiben genauso machen.

Dass mein kleiner Sohn schon aussuchen könnte, wo er lebt, macht mich ganz krank. Er würde wahrscheinlich Papa wählen, weil er dort mehr darf - ist das nicht ungerecht? Da kümmert man sich als Mutter jahrelang, dass alles in geordneten Bahnen läuft, Hausaufgaben, Sport, gute Erziehung, Körperhygiene und was noch alles. Und dann wird einem genau das zum Verhängnis. Wer würde nicht mit 10 Jahren Nintendo und Co. der strengen Mama vorziehen??? Ich habe keine Ahnung, wie ich das aushalten würde - ich hänge total an ihm.

Mein Entschluß steht leider nicht 100 % ig fest, sonst wäre ich schon längst weg. Die Hoffnung stirbt immer zuletzt. Aber ich habe das Gefühl, dass es im Laufe der letzten Jahre immer klarer geworden ist und irgendwann geht kein Weg mehr dran vorbei.

Wer könnte mich denn, unabhängig, und ohne mir nur was verkaufen zu wollen, finanztechnisch beraten? So ist es ja leider nicht, dass es fest 3 % Zinsen auf das Geld gibt, ich bekomme nur 2% auf mein Festgeld. Und die Steuern sind davon auch noch nicht abgezogen. Das ist also nichts, worauf man bauen könnte.

Darf ich dich mal fragen, was dich befähigt, so gute, klare Tipps in dieser Lebenssituation zu geben? Sind es eigene private Erfahrungen oder berufliches Können? Sorry, bin halt neugierig… :wink:

Tja, und was das Neu-Verlieben angeht: Es ist nicht wirklich so, dass da draußen eine Männerwelt in meinem Alter nur auf mich wartet. Denn die wollen ja eher ein jüngeres Modell, weiß ich von Gesprächen mit Freunden und Bekannten. Und schüchtern bin ich auch noch obendrein.

Nochmal vielen lieben Dank für deine Sicht auf meine Dinge!

bean09

Hallo bean09,

vielen Dank für das Lob. Es freut mich Dir helfen zu können. Mein Wissen und meine Fähigkeiten sind eine Mischung von „Natur-Talent“ (glaube ich), sehr vielen Niederlagen im Leben und lesen von entsprechenden Büchern.

Du hast richtig geschrieben: Dein Sohn würde WAHRSCHEINLICH seinen Papa wählen. Wissen wirst Du es, wenn es denn soweit ist. Ob ihm die „Freiheiten“ wirklich so gefallen weiß niemand. Selbst wenn er sich für Papa entscheiden sollte, er keine Kontrolle der Hausaufgaben hat und dann in der Schule schlechter wird, wird ihm das zum Nachdenken anregen.

Er wird schon wissen wer sich besonders um seine Freizeitinterssen, wie Sport kümmert, wer mit ihm über die Probleme redet und dazu kommt noch die mütterliche Wärme.

Mach Dir darüber jetzt keine Gedanken. Ausserdem gibt es noch das Umgangsrecht. Noch ist dazu überhaupt nichts entschieden. Und denk an die Fragen und Unterfragen, daraus werden sich Möglichkeiten ergeben an die Du jetzt noch nicht denkst.

Die Geldanlage war ein Rechenbeispiel. Ich habe mal schnell im Internet recherchiert. Es ist möglich bei einer Anlage von 150.000 Euro eine monatliche Auszahlung von 380 bis 390 zu bekommen, je nach Anbieter. Natürlich geht das meist nicht bei der „Bank um die Ecke“.

Richtig erkannt hast Du, dass Du Dich von jemand unabhängig beraten lassen solltest. Da sich die Konditionen aller Monate ändern ist das ein Thema für später.

Wenn Du dann 100% weißt, was Du willst dann zieh das auch 100% durch. Alles andere hat keinen Sinn, weil es inkonsequent ist und Du dann finanziell und zeitlich drauf zahlst. Ich habe selbst immer mit meinen Entscheidungen (zu) lange gewartet. Doch dann habe ich knallhart durchgezogen und es hat sich immer für mich positiv ausgezahlt, weil ich meine Interessen vertrat.

Das Neu-Verlieben kannst Du Dir jetzt noch nicht vorstellen. Das ist normal, weil der Schmerz zur Zeit stärker ist. Auch nach einer Trennung braucht man Zeit um wieder offen zu werden und langsam Hoffnung und Vertrauen in die Liebe zu setzen.

Woher wollen Deine Freunde wissen, dass alle Männer nur ein jüngeres Modell wollen? Sind sie auf Partner-Suche und haben es getestet? Dann schau mal das 4-Minuten Video an und urteile selbst über den Altersunterschied der Paare, die sich gefunden haben.

http://www.online-dating-partner.eu/singleboersen-ve…

Mal abgesehen davon, dass ein Altersunterschied nicht das entscheidende Kriterium ist.

Schüchtern? Na und, ist das Dein einziger Vorteil? Es gibt reichlich Männer, die eine etwas schüchterne Frau wollen. Schüchternheit erweckt beim anderen den Eindruck des soliden ordentlichen verantwortungsvollen Menschen. Und bei Dir trifft das sogar zu!!

bean090, Du hast wahrscheinlich noch 40 bis 50 oder mehr Jahre vor Dir. Du entscheidest wieviel Zeit Du mit Freude oder Leid, mit Lust oder Schmerz, mit Lachen oder Weinen verbrigen willst.

Alles Gute und erstmal Frohe Ostern

ausgefuchsterfrank

Hallo,
wie ist Dein Vorname?
Gewalt und viel Streit ist natürlich ein anderes Thema und ein triftiger Grund sich zu trennen. Auch wenn er nur ab und zu Gewalt anwendet. Als Frau hat man da keine Chance.
Nun verstehe ich Dich auch besser.
Dann macht es keinen Sinn im Haus etwas aufzubauen.
In jedem Fall solltest Du ihn bei dem nächsten Gewaltakt anzeigen. Das ist erstmal eine Überwindung und vermutlich wirst Du die Anzeige wieder zurückziehen, aber Du signalisierst ihm das Du bereit bist dich zu wehren und das wird ihn zukünftig vorsichtiger sein lassen. Ein kleines Bußgeld auch wenn Du es mitträgst wirkt Wunder.
Weiter kann ich Dir empfehlen , Frauen in Not" zu kontaktieren, die haben eine Menge wissen, das Dich im Umgang mit ihm sicherer macht. Und die wissen auch was zu tun ist. Die können Dir eine Menge Tipps geben zu den organisatorischen Fragen wie und wo das Geld herkommt für Deinen Unterhalt und sowas. Dann brauchst Du nicht unbedingt einen teuren Anwalt nehmen.
Ich habe auch eine Gewaltbeziehung gehabt und muss sagen, die haben mir sehr weiter geholfen.
Ob eine Trennung notwendig ist, sagen die Dir dann und stärken Dir in jeder Beziehung den Rücken was den Mut angeht. Es ist kostenlos und die Termine lassen sich meist irgendwo zwischen schieben.
Viel Glück auf Deinem Weg und viele Grüsse von Susanne

Lieber ausgefuchsterfrank: DANKE!!!

bean09

Hallo,

Deine Fragen sind alle sehr wichtig, den Anfang hast Du aber schon mit dem Aufsuchen eines RA gemacht.
Denn bei einer Trennung/Scheidung ist es immer wichtig zu wissen, wohin mn finanziell geht.
Der RA hat Dir bestimmt einen evt. Unterhalt für Dich ausgerechnet. Vor einigen Jahren war es 3/7 des Nettoverdienst des Hauptverdieners - alle Kosten abgezogen. Jetzt hat sich das zu Ungunsten der Frau geändert, die meistens weniger oeder unregelmäßiger verdient als der Mann.
Dazu kommt der Kindesunterhalt, wenn die Kinder bei Dir bleiben.
Wie ist es mit Euerem Haus? Soll es verkauft werden oder bleibt einer drin?
Zum vorgezogenen Erbe, lese bitte unter /www.rechtsanwaeltin-luchtenberg.de nach und frage den Anwalt, damit die 150.000 € nicht geteilt werden. Ich glaube, dass nur der Wertzuwachs der Summe im Zugewinnausgleich eine Rolle spielt.

Ein persönlicher Rat: Überlege gut, bevor Du Dich scheiden lässt. Du bist noch jung, aber nicht unbedingt für potentielle Arbeitgeber ! Es ist so!
Vielleicht schafft Ihr einfach eine räumliche Trennung, mit einem vernünftigen Unterhalt.
Bei mir hat sich die Spannung mit der Zeit gelöst und nach jetzt über 10 Jahren, wo ich mich selbständig gemacht habe, bekomme ich sogar provisorische finanzielle Hilfen meines Mannes, wenn es nicht so gut läuft.
Wir leben sogar „getrennt im eigenen Haus“, mit etwas Rücksicht, geht es.
Ich wünsche Dir viel Geduld und Weitsicht. Jacqueline

Hallo,

dein Mann müsste nach seinen Einkommen laut Düsseldorfer Tabelle deinen Kindern und dir Unterhalt bezahlen. Dein verdienst müsstest du dir beim Eheunterhalt anrechnen lassen. Nach der Scheidung und deiner Ausbildung bist du für dich allein verandwortlich, d.h dein Mann bezahlt nur noch für deine Kinder Unterhalt. Mit 14 jahren kann dein Sohn entscheiden wo er leben möchte, aber sollte er den Wunsch äußern bei deinen Mann zu bleiben, kann er bei Gericht den Aufenthaltsbestimmungsrecht einklagen.

Gruß
zutom

Hallo Jacqueline, deine Antwort ist sehr interessant für mich! Ich habe mir auch schon darüber Gedanken gemacht, wie man vielleicht durch eine räumliche Trennung eine Verbesserung vielleicht auch für unsere Ehe schaffen könnte. Wie funktioniert das blos, getrennt sein in einem Haus? Bei uns geht das wohl nicht, es ist halt ein 1Familienhaus. Und ich habe es bisher nur meinem Mann angedeutet, dass ich mich evtl. bald trenne (mal abgesehen, wo man sowas in Wut von sich gibt und der Mann es eh nicht ernst nimmt, weil man dann nach so langer Zeit immernoch da ist). Ich möchte mich halt nicht zu weit aus dem Fenster lehnen, ohne alles für mich geregelt zu haben.

Was ist oder wäre bei Euch, wenn einer von beiden einen neuen Partner hat oder hätte??

Kann ich auch ausziehen, ohne dass es auf eine Scheidung hinausläuft (also es verhindern, dass ich geschieden werde)? Wie könnte ich denn meinen Mann dazu bekommen, dass wir uns räumlich trennen und er mir noch Unterhalt bezahlt? Das macht er bestimmt nicht.

LG

Birgit

Hallo,

sorry, wegen Krankheit komme ich erst jetzt zum Antworten.

Bei einem 10-Jährigen Kind wird von den meisten Gerichten erwartet, dass der betreuende Elternteil Vollzeit arbeitet.

Unterhaltsmäßig kann der Ehemann - nach dem Trennungsjahr - erwarten, dass die Ehefrau alles unternimmt um ihr eigenes Überleben zu sichern. Die Gerichte nehmen dabei wenig Rücksicht darauf, ob der unterhaltsbegehrende Ehepartner einen Beruf ausüben will den er ausüben kann oder nicht.

Gruß

Hallo bean 09 ist dein Fall noch aktuell. Vielleicht könnte ich dir helfen…bzw. ist deine Situation jetzt schon aufgeklärt?

Hallo liebe www-Mitglieder,

ich brauche euren Rat: Ich möchte mich gerne von meinem Mann
trennen, weiß aber nicht, wie ich es anfangen soll. Habe den
Mut nicht, weil so viele Fragen ungeklärt sind und ich nicht
weiß, wer die Experten hierfür sind, an die ich mich wenden
kann. Ich war schon bei eine RA, sie konnte aber nur die
rechtlichen Fragen grob klären. Hier sind mal ein paar
Eckdaten: Ich bin 42, habe 2 Kinder, 10 und 16. Der 16 jährige
lebt in einem Internat. Mein Mann und ich haben eine
Zugewinngemeinschaft und sind seit 18 Jahren verheiratet.
Unser Haus ist abbezahlt. Mein Mann arbeitet ganztags. Meine
berufliche Situation ist ein einziges Chaos: Bis vor kurzem
habe ich selbständig als Büroservice gearbeitet, habe
Fremdsprachensekretärin gelernt. Jetzt habe ich eine
Ausbildung als Kosmetikerin angefangen, weil ich endlich mal
was anderes als Büroarbeit machen möchte. Eigentlich wollte
ich selbständig im Haus als Kosmetikerin arbeiten. So wie ich
das sehe, gibt es auch sehr wenige Stellen zur Festanstellung
als Kosmetikerin, schon gar nicht ohne Erfahrung. Mein Ziel
ist es, in den nächsten 1,5 Jahren auszuziehen, weil mein Sohn
dann in die weiterführende Schule kommt und ein Ortswechsel
anliegt. Nur: Wovon soll ich leben? Was, wenn ich keine
Teilzeitstelle bekomme? Ach ja: Ich habe von meinen Eltern ein
vorgezogenes Erbe bekommen, ca. 150.000 Euro. Von diesem Geld
könnte ich eine kl. Wohnung kaufen. Aber was passiert, wenn
ich keine Arbeit finde? Und noch eine Frage: Ab wann kann mein
10 jähriger Sohn entscheiden, bei wem er leben möchte? Wer
wäre ein guter Ansprechpartner um mir aufzuzeigen, wie ich
meinen weiteren Weg planen könnte?

Bitte keine blöden Bemerkungen, ich leide wirklich sehr unter
der Situation.Vielen Dank schonmal für viele hilfreiche Tipps.

bean09

hallo bean09,
leider bin ich lange weg gewesen und konnte daher nicht antworten.

deine lage ist leider ziemlich verzwickt.
ich hoffe, dass du mittlerweile zu einer für alle brauchbaren lösung gekommen bist.

liebe grüsse dublin6