Trennung von einem Narzissten - Erfahrungen?

Liebe & Partnerschaft Beziehung
#1

Moin,
ich überlege wieder einmal, aber zunehmend häufiger, ob ich mich jetzt langsam mal von meinem Mann trennen müsste.

Ich werde nicht jünger (Jahrgang 1965) und mittlerweile langweilen mich die ganzen Beleidigungen eigentlich nur noch.
Andererseits hat eine Ehe ja auch Vorteile. Er ist ein guter Handwerker und sehr hilfbereit.

Aber eben auch gemein und unzuverlässig, wenn es um gemeinsame Termine geht.
Gestern hat er mich ausgeladen, weil spontan seine Tochter zu Besuch kommen wollte (deren Entwicklung von einem herzigen Kleinkind zu einer Narzisse ich leider nicht verhindern konnte. Eins meiner größten Kümmernisse.)

Wir wohnen nicht zusammen und haben getrennte Kassen, weil es natürlich als Team nicht geht.

Aber eine Trennung ist natürlich viel Streß und Scheidung von Narzissten soll ja auch gruselig sein.

Und eigentlich will ich nur meine Ruhe und nette Menschen um mich.

Danke,
Tilli

Beerdigung und Nachlass in der Ehe planen - ohne den Partner
#2

Erstmal: das ist natürlich ne doofe Situation und falls der Herr Gemahl alsbald das zeitliche segnen sollte, könnte das in der Tat Ärger geben (es scheinen ja die Fronten zwischen Dir und seinem Nachwuchs etwas verhärtet zu sein und sowas eskaliert dann gerne mal).
Aber: ich glaube nicht, dass Dir hier irgendwer sinnvoll antworten kann. Selbst wenn das bei Familie x in einem Atomkrieg endete kann das bei Euch komplett friedlich ablaufen und umgekehrt.

In Anbetracht dieser bedauerlichen Tatsache

würde ich Dir vielleicht raten, jetzt die Entscheidung für den „Rest Deines Lebens“ treffen. Also: willste mit dem Kerl zusammenbleiben „bis der Tod Euch scheidet“ - dann nimm das jetzt in Angriff. Oder überwiegen am Ende doch die Vorteile, dann klär Beerdigung / Patientenverfügung und all diesen unangenehmen Kram. Am besten geh vorher zu einem Fachmenschen, der Dich ganz konkret berät.

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#3

Hallo,
oh, doch. Natürlich geht das. Wenn du mit der Beziehung unzufrieden bist und auch keine Hoffnung in Sicht ist dass es dir besser geht, beende sie. Geh und leb dein Leben. Es ist kurz und wertvoll. Verschwende keine Zeit an jemanden, der dir nicht dankbar ist dafür. Verschwende keine Zeit an einen Partner, der dich hindert die Liebe deines Lebens kennenezulernen. Auf gar keinen Fall darfst du deine Bedürftnisse unter den Scheffel stellen und dich für jemanden aufopfern der dies nicht respektiert, es dir dankt und dir dein Leben lebenswert macht.
Denke einfach nur an dich, leb dein Leben und genieße es in vollen Zügen.
Gruß

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#4

Hi Tilli!

Ich kann deine Überlegung sehr gut nachvollziehen und bin der Meinung, dass das der richtige Move ist.

Meine Zwillingsschwester war 33 Jahre mit einem narzisstischen Ehemann zusammen und ich habe beobachten können, wie er sich entwickelt hat in all den Jahren. Ich kann nur sagen: Das er sich damals von ihr getrennt hat, war das beste, was ihr passieren konnte.

Ihr habt ja keine intakte Beziehung, mit seinen Kindern herrscht kein liebevoller Kontakt - was gibt es da eigentlich zu verlieren? Du musst nicht einmal ausziehen oder das Geld aufteilen, in diesen Punkten seid ihr ja längst getrennt. Da ist es doch der letzte logische Schritt, die Scheidung durchzuziehen.

Und dann fängst du dein eigenes Leben an! Tilli, überleg mal, was du in den letzten Jahren mitgemacht hast! Verschwende deine Energie nicht mehr an diese Mischpoke, sondern nutze deine Energie für dich und dein Leben!

Zieh die Scheidung durch und dann kehre ihm für immer den Rücken.

Bereite alles gut vor, du weißt nicht, zu was er fähig ist, wenn ihm die Scheidung nicht passt.

Falls du noch unsicher bist, dann empfehle ich dir www.umgang-mit-narzissten.de - oder schreib mir ne PN.

Ich drücke dir die Daumen und wünsche dir die ultimative Befreiung!

Gruß, Diva

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#5

Moin,
naja. Die Frage ist nicht einfach und bestimmt gar nicht über ein online Forum zu beantworten, in dem nur ein Teil seinen/ihren Senf dazu gibt.
Es gilt z.B. auf beiden Seiten zu klären, ob die Langeweile vorherrscht (oder auch nur bei dir, wenn es um die Dinge geht, die du als Beleidigungen ansiehst), oder ob vielleicht doch beide irgendwie ein Interesse an der Fortführung der Beziehung und Ehe haben - oder eben nicht.
Mit der „Diagnose“ Narzisst bin ich vorsichtig, es ist eine Modelaiendiagnose, die schnell vergeben ist. Ich sage aber nichts darüber, ob sie bei ihm stimmt oder nicht.
Ich gebe aber zu bedenken, dass selten nur ein Teil für eine Beziehung nicht gut ist, oder auch sie trägt und hält. Es gehören in jeder Phase zwei dazu, vom ersten Verliebtsein über das Aufrechthalten bis manchmal zum traurigen Ende. Und wenn nicht beide Interesse daran haben und bereit sind, sich dafür einzusetzen, dann ist Schluss. So oder so.
Mit Ende 50 schaust du zu Recht einmal genauer hin, ob es wirklich so weitergehen soll und „ob es das war“. Ich würde mich an deiner Stelle fragen, was ich will, brauche und nicht will und bereit bin einzusetzen und so weiter. Aber ich denke, dass du das alleine nicht so gut hinbekommst. Da gibt es Menschen, die dabei helfen können zu sortieren und so weiter.
Noch ein aber. Besonders aber nicht nur in Beziehung mit einem Narzissten / einer Narzisstin ist es sinnvoll, sich hundertprozentig klar zu sein, dass und wenn man/frau sich trennen will, damit man/frau das auch durchziehen kann. Sonst kommt das hin und her und zerrt und zieht weiter.

Und jetzt: in deinem unserem Alter spätestens kannst du mal in den Spiegel schauen, und auch wenn es schwerfällt diesen wunderbaren Menschen anschauen und fragen, ob sie so behandelt werden möchte, oder ob es vielleicht an der Zeit ist, dich (endlich) mit Menschen zu umgeben, die dich respektvoll und freundlich behandeln. Oder auch die Menschen nicht mehr so nah an dich heranzulassen, die das nicht tun? Mir wären die Überlegungen zu finanziellen Polstern dabei mindestens zweitrangig.
Ich war noch keine 50, als ich eine Ehe mit einer Narzisstin beendete und nahezu finanziell ruiniert mit der Welt konfrontiert war, nicht nur das Geld, auch das Haus war weg - bei ihr. Es sah gar nicht rosig aus. Aber mir war eines Tages klar, dass ich so wie bisher von ihr nicht behandelt werden will. Durchstehen konnte ich das nur mit Rückhalt von anderen Menschen und weil ich felsenfest entschlossen war.
Schöne Grüße

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