Treppensteigen Golden Retriever

Hallo!

Habe mir vor irgendwann in der nächsten Zeit einen Goldie zuzulegen!

Nun meine Frage wir wohnen in einem Haus und dort habe ich mein Zimmer im zweiten Stock. Der HUnd soll dann auch bei mir im Zimmer schlafen.
Nun weiss ich das Goldies zur HD neigen können.
Mir ist auch bekannt, dass Welpen in den ersten Monten keine Treppen steigen sollen. Würde den Hund natürlich so lang wie möglich die Treppen tragen nun aber meine eigentliche Frage.
Wie schädigend ist es evtl für die Gelenke wenn der Hund später viele Treppen steigen muss wenn er ausgewachen ist? Ist es ungüstig wenn er mehrmals täglich viele Stufen steigen muss?

Treppauf - Treppab
Hi,

ich will auf die anderen Aspekte gar nicht eingehen - das werden die üblichen Verdächtigen hier schon noch machen :smile:

Das Treppensteigen sollte kein Problem darstellen.
Kritischer ist da schon das Treppenabwärtssteigen. Hunde machen das nicht so manierlich langsam wie Menschen. Das liegt einfach daran, dass Treppen eben nicht für Hunde entwickelt und gebaut wurden. Die Stufenabstände sind hundeunfreundlich.
Zweiter Stock ist da schon eine Belastung für die Hundewirbelsäule - es ist ungünstig, sehr ungünstig.
Ein athletischer und durchtrainierter Hund steckt das etwas besser weg als ein Couchpotato.

Ich würde mir das mit einem Hund nochmal überlegen - zumindest solange Du in einer kleinen Wohnung in einem zweiten Stockwerk wohnst.

Ach ja, ein Gutes Neues Jahr noch :smile:

Ray

Hallo,

es gibt keinen wissenschaftlich fundierten Zusammenhang zwischen Treppensteigen des jungen Hundes und HD (Hüftgelenksdysplasie).

Die klassische HD ist eine hauptsächlich erblich bedingte Krankheit.
Einfluss auf die Schwere der Beschwerden kann man über die Fütterung und Training der Muskulatur nehmen
Wichtig ist v. a., dass gefährdete Hunde (dazu gehören Golden Retriever) möglichst mager aufgezogen werden. Lt. Prof. Ellen Kienzle (Uni München) sollten Welpen großwüchsiger Rassen „hochgehungert“ werden. Der Rassestandard für Retriever sieht zwar anders aus, ist aber auch nicht von Medizinern erstellt und hat mit Gesundheitserhaltung nichts zu tun.

Desweiteren ist regelmäßige und abwechslungsreiche Bewegung wichtig, dadurch wird die Muskulatur gestärkt, diese wiederum entlastet das Skelett.

Der ideale Junghund sollte immer eine deutliche Taille haben, kaum Unterhautfett und kräftige Muskeln.

Sollte die Belastung beim Treppensteigen über 2 Etagen zu groß für einen Hund sein, müsste man ihm jedes Spielen mit Artgenossen gänzlich verbieten, denn da wirken ganz andere Kräfte aufs Skelett als bei ein paar Treppenstufen.
Treppen wurden ja extra „erfunden“, um Schrägen schonender zu überwinden - und wenn schon das Treppensteigen zu viel für den Hund wäre, könnten in hügeligen oder bergigen Gegenden überhaupt keine Hunde aufgezogen werden.

Junge Hunde dürfen alles tun, was ihnen Spaß macht und die geistigen und taktilen Fähigkeiten fördert - alles mit Maß und Ziel. Für die Beurteilung reicht i. d. R. der gesunde Menschenverstand.
Alles, was einseitig in Richtung Hochleistungssport geht, ist natürlich tabu.

Der „Züchter-Rat“, im ersten halben oder auch ganzen Jahr Treppensteigen zu verhindern, hat m. E. oft einen ganz praktischen Grund, nämlich Reklamationen im Falle einer später diagnostizierten HD vorzubeugen:

Der Welpenkäufer bekommt die Anweisung, den Welpen bzw. Junghund keinesfalls Treppen steigen zu lassen. Sollte sich z. B. nach einem Jahr bei einer Röntgenuntersuchung eine HD herausstellen, wird sich der Käufer natürlich an den Züchter wenden.
Auf die Frage, ob er seinen Hund auch wirklich immer die Treppen hinauf und hinunter getragen hat, muss aber so gut wie jeder eingestehen, dass der Hund doch das eine oder andere Mal schneller war (oder sich nicht mehr tragen lassen wollte oder wegen Rückenproblemen des Halters nicht mehr getragen werden konnte, …).
Schon hat der Hundekäufer den schwarzen Peter :wink:

Lass dich nicht verrückt machen und halte ihn immer schön gertenschlank.

Gruß

Johnny

Ja das diese Hunde schlank aufgezogen werden sollen und nicht allzu lang welpenfutter und auch keine Knochenaufbauenden Zusatzprodukte bekommen soll habe ich mir schon angelesen.

Ich wohne nicht in einer Wohnung, ich wohne mit meinen Eltern in einem „großen“ Haus mit grossen Garten, sosnt würde so ein Hund für mich auch nicht in Frage kommen.
Nur ich will mich Hauptsächlich um die Erziehung kümmern und möchte ihn gern zu einem Theraiebegleithhund ausbilden lassen, daher ist der Bezug zur mir wichtig und ich denke der Hund wird dann bei mir schlafen darum die Frage mit dem Treppensteigen.

Guten Morgen,
ja ja die Züchter mit ihren Ausreden ;o)
Da es ja scheinbar in Deinen Augen „nur“ eine Erbkrankheit ist, erklär bitte folgendes:
Ich habe 25 Jahre lang Neufis, ziehe als Züchter im VDH alle gleich groß… achte auf die Verpaarungen… warum kommen dann bei HD freien Eltern doch immer wieder mal schwerste HD’s vor ? Du weißt selber, es kann über Generationen vererbt werden, wie also soll man die Welpen in der Aufzucht schützen, als die Käufer zu warnen ? Hast Du einen Tipp ?
Ich habe auch schon Neufis vermittelt die eine Treppe müssen, sehe aber sehrwohl einen Unterschied WIE die Leute den Hund die Treppe laufen lassen und wie oft. Geht ein Welpe oder Junghund die TReppe gesittet am Halsband 4 oder 5 mal am Tag mit, ist das sicher kein Problem in meinen Augen, aber lass den mal diese Treppe 30 mal am Tag „rasen“. Die Knochen, vor allem die Ellebogen, möchte ich nicht sehen, schon alleine von der Verletzungsgefahr her nicht.
Ich denke schon, das Besitzer großer Rassen etwas aufpassen sollten. Kein seriöser Züchter züchtet mit HD kranken Tieren und trotzdem steckt man nicht drin. Schließlich geht es um die Tiere und nicht darum, ob ich belangt werden kann.
Deshalb sind mir als Züchter auch Wohnungen die ebenerdig oder Häuser mit Garten eben lieber, als eine Etagenwohnug.
Ich finde es schade, wie Du einen „solchen Züchter“ dann hinstellst.
Und Vermehrern ist es eh egal, wie die Hunde auf der Strecke bleiben…die nehmen zurück ( schläfern ein ) und geben den Leuten einen neuen Welpen, sind ja genug da.
Grüße
Margit

Hallo Margit,

Da es ja scheinbar in Deinen Augen „nur“ eine Erbkrankheit
ist, erklär bitte folgendes:
Ich habe 25 Jahre lang Neufis, ziehe als Züchter im VDH alle
gleich groß… achte auf die Verpaarungen… warum kommen
dann bei HD freien Eltern doch immer wieder mal schwerste HD’s
vor ?

sobald aus einer Verpaarung auch nur leichte HD herauskommt, musst du davon ausgehen, dass die Eltern eben nicht HD-frei sind.
Es mag durchaus sein, dass dein Zuchtpaar phänotypisch keine Anzeichen einer HD hat, über den Genotyp sagt das aber überhaupt nichts aus.

Du weißt selber, es kann über Generationen vererbt
werden, wie also soll man die Welpen in der Aufzucht schützen,
als die Käufer zu warnen ? Hast Du einen Tipp ?

Wie ich schon schrieb, Muskeltraining durch vielseitige Bewegung und „Hochhungern“ – gerade damit haben aber viele Neufundländerbesitzer Probleme, schließlich wollten sie ja keinen Windhund.

Ich habe auch schon Neufis vermittelt die eine Treppe müssen,
sehe aber sehrwohl einen Unterschied WIE die Leute den Hund
die Treppe laufen lassen und wie oft. Geht ein Welpe oder
Junghund die TReppe gesittet am Halsband 4 oder 5 mal am Tag
mit, ist das sicher kein Problem in meinen Augen, aber lass
den mal diese Treppe 30 mal am Tag „rasen“. Die Knochen, vor
allem die Ellebogen, möchte ich nicht sehen, schon alleine von
der Verletzungsgefahr her nicht.

Natürlich ist die Sturz- und Verletzungsgefahr auf einer Treppe höher als auf der Ebene. Gerade deshalb ist es aber wichtig, dass der Hund das Treppensteigen beizeiten lernt. Das Gleiche gilt für das Spiel mit Artgenossen – Bremsen, Lenken und Stürzen müssen geübt werden.
Ansonsten gilt: alles mit Maß und Ziel; der Neufundländer braucht ja nicht 30-mal rauf und runter – das ginge schon in Richtung einseitige Sportausübung.

Ich denke schon, das Besitzer großer Rassen etwas aufpassen
sollten. Kein seriöser Züchter züchtet mit HD kranken Tieren
und trotzdem steckt man nicht drin.

Bisher ist ein zuverlässiger Gentest noch nicht praxisreif, und es bleibt nur die Beurteilung des Röntgenbildes, das über die erblichen Anlagen nur bei positivem Befund etwas aussagt.
Solange aber Hunde mit röntgenologisch leichter HD zur Zucht zugelassen werden und Verpaarungen, in deren Linien HD (in welcher Ausprägung auch immer) schon aufgetreten ist, wiederholt werden, wird das Problem eher größer als kleiner.

Schließlich geht es um die Tiere

Dann dürfte, sobald auch nur ein Nachkomme einer Verpaarung Anzeichen einer HD hat, mit keinem Tier aus der gesamten Linie jemals mehr gezüchtet werden - das wäre das Ende der Rassenzucht.

Deshalb sind mir als Züchter auch Wohnungen die ebenerdig oder
Häuser mit Garten eben lieber, als eine Etagenwohnug.

Wie gesagt, es gibt trotz dahingehender Untersuchungen keinen wissenschaftlich haltbaren Hinweis, dass Treppensteigen die Ausbildung einer HD bedingt.

Ich finde es schade, wie Du einen „solchen Züchter“ dann
hinstellst.
Und Vermehrern ist es eh egal, wie die Hunde auf der Strecke
bleiben…die nehmen zurück ( schläfern ein ) und geben den
Leuten einen neuen Welpen, sind ja genug da.

Dem Vermehrer geht es rein ums Geld, da gebe ich dir Recht. Und vielen – nicht allen - Züchtern geht es um ihre Liebhaberei zu einer Rasse, um Prestige, um Anerkennung, um Konkurrenzdenken, u.s.w. Manchmal – nicht immer - spielen Ehrgeiz und Eitelkeit dabei eine mindestens genauso große Rolle wie bares Geld.
Es geht mir auch gar nicht darum, jemanden schlecht zu machen – alle genannten Motive sind durchaus menschlich und beeinflussen unser Handeln in fast allen Lebensbereichen.

Nur ein paar Beispiele aus meinem Erfahrungsbereich:

  • Sind Hüften beim Hauptröntgen nicht „astrein“, werden die Aufnahmen regelmäßig nicht zum Hauptgutachter eingeschickt und tauchen dadurch nicht in der Statistik auf.
  • Ein Zuchtwart möchte statt seiner zur Zucht vorgesehenen Hündin einen anderen Hund auf den Röntgentisch legen.
  • Ausgeliehene Röntgenaufnahmen verschwinden auf Nimmerwiedersehen.
  • Sind Hüften nicht ganz so „sauber“, lässt man nochmal bei mit dem Hauptgutachter verwandten oder befreundeten Tierärzten röntgen.
  • Werden Zuchtsperren gegen ein Verbandsmitglied verhängt, wird die Zucht unverändert über Familienmitglieder oder Freunde fortgeführt.

Ich könnte die Liste noch ein ganzes Stück weiterführen, da ich relativ viel mit in Fachkreisen angesehenen Züchtern zu tun habe - ausnahmslos solche, die die Zucht nicht wegen des Geldes betreiben.

Ein Ausmerzen der HD ist beim Hund nicht möglich, und solange die Zuchtverbände leichte HD und Übergangsformen zur Zucht zulassen, die Nachkommenschaft nicht in ihrer Gesamtheit überprüft wird - und dann auch (rückwirkend) Konsequenzen gezogen werden, wird das Problem HD nicht kleiner.
Die reine Rassenzucht wird niemals zur Gesunderhaltung des Haushundes beitragen. Falls man das wollte, müsste man wieder rein auf Hunde_typen_ und reinen Gebrauchswert züchten, wie es früher der Fall war. Da der Hund als wirklicher Gebrauchshund kaum mehr eine Rolle spielt – reine Utopie.

Liebe Margit, es geht mir in keinster Weise darum, Hundezüchter schlecht zu machen oder die Motive für ihr Handeln zu bewerten – aber falls das Hauptmotiv die Gesunderhaltung des Nachwuchses wäre, müssten sie die Zucht in der bisherigen Form aufgeben.

Gruß

Johnny

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