Treten treten treten

Hallo!

Ich bin stolzer Besitzer eines furchtbaren Fahrrads. Ich habe es vor kurzem aus dem Keller geholt und bin seit 3 Jahren nicht mehr damit gefahren. Das Fahrrad lässt sich nur sehr schwer fahren, dh man muss richtig in die Pedalen treten, um überhaupt etwas voran zu kommen. Nach 15 Minuten fahren (was nun wirklich net lange ist), komme ich jedes mal verschwitzt bei der Arbeit an. Woran könnte das liegen? Vielleicht muss man die Pedalen irgendwie verstellen, weil sie zu fest sitzen? Ich habe mir auch sagen lassen, dass es am Kugellager liegen könnte oder es liegt einfach am Fahrrad. Wäre nur schade es wegzuschmeißen und für teuer Geld ein neues kaufen.

Hallo Isabell,

Ich bin stolzer Besitzer eines furchtbaren Fahrrads. Ich habe
es vor kurzem aus dem Keller geholt und bin seit 3 Jahren
nicht mehr damit gefahren. Das Fahrrad lässt sich nur sehr
schwer fahren, dh man muss richtig in die Pedalen treten, um
überhaupt etwas voran zu kommen. Nach 15 Minuten fahren (was
nun wirklich net lange ist), komme ich jedes mal verschwitzt
bei der Arbeit an. Woran könnte das liegen?

mal das Einfachste: Hast Du den Reifendruck überprüft? Auf neueren Reifen sollte der zulässige Maximaldruck draufstehen. Mindestens 80 Prozent soll man normalerweise drin haben, wenn ich mich richtig erinnere, wenn Du aber auch nur Asphalt fährst, könnte auch der Druck auf das Maximum gepumpt werden. Wenn die Reifen schon ziemlich alt sind, wäre da evtl. auch eine Neuanschaffung interessant, da alte Reifen oft den Maximaldruck nicht aushalten.

Vielleicht muss
man die Pedalen irgendwie verstellen, weil sie zu fest sitzen?
Ich habe mir auch sagen lassen, dass es am Kugellager liegen
könnte oder es liegt einfach am Fahrrad. Wäre nur schade es
wegzuschmeißen und für teuer Geld ein neues kaufen.

Wenn es der Reifendruck nicht ist, ist eine Ferndiagnose tatsächlich schwierig. Da hülfe gerade jetzt im Winter auch ein Besuch bei einer Fahrradwerkstatt. (Im Sommer möchten die nicht mit Rädern belästigt werden, die nicht bei ihnen gekauft sind.

Gruß, Karin

Hallo Isabell,

neben Reifendruck gibt es 2 einfache Möglichkeiten

  • einen Abhang runterrollen (ohne zu treten), mal mit einem „guten“ Rad, dann mit Deinem. Hier würde das „Rollverhalten“ untersucht

  • Beim runterrollen die Pedale so langsam treten, dass das Rad nicht angetrieben wird. Hier würde das Pedal-Kette-Freilaufverhalten untersucht.

  • Zur not auch

  • Kette abnehmen und Pedale drehen (sollte praktisch kein Widerstand feststellbar sein

  • Vorderrad hochheben, und einzeln drehen (sollte mit etwas Schwung einige Umdrehungen schaffen)

  • Hinterrad genauso. (Hier meist deutlich weniger, aber doch mindestens etwa … ~ 1 Dutzend)

Gruß
achim

Das hört sich gut an, werde ich am Wochenende gleich mal testen. Reifendruck ist ok, neue Reifen hab ich auch drauf gemacht, daran kann es nicht liegen.
Ich berichte dann mal, danke schonmal

wie hoch ist der druck genau?

Das hört sich gut an, werde ich am Wochenende gleich mal
testen. Reifendruck ist ok, neue Reifen hab ich auch drauf
gemacht, daran kann es nicht liegen.
Ich berichte dann mal, danke schonmal

ist vielleicht etwas lästig, wenn ich jetzt auch noch auf den
Reifendruck zu sprechen komme.ABER, 1. wird die Bedeutung des Drucks
für geschmeidiges Gleiten von Laien durchweg unterschätzt.
2. Wird unterschätzt, wie hoch der Druck sein muss, nämlich meist höher als
bei pkw-Reifen (ca 2bar).

Du schreibst, dein Druck ist ok. Bist du sicher? Hast du ihn gemessen?
Je Dünner ein Reifen umso höher der benötigte Druck (Beim Rennrad bis zu 10bar!).
Bei Cityrädern im Schnitt ca. 3bar. Der Daumen-Druck-Test ist wohl eher was
für erfahrene Experten, besser ist eine pumpe mit Druckmesser. Es gibt eh’
nur wenige ‚Handpumpen‘ die den benötigten druck aufbauen können. Wer mit einer ‚Wald und Wiesen-Pumpe‘ 2bar gepumpt hat, hat 'ne medaille verdient und ist
trotzdem noch nicht am Ziel.

Du schreibst, du hättest neue Reifen aufgezogen. Hast du das selbst gemacht?
Hat deine Pumpe genug power? Sitzen die Reifen richtig? Ich habe meherere Jahre
in einer Rad-Werkstatt gearbeitet und bin trotzdem nicht gefeit vor dem
‚bösen Knall‘. Falls du nämlich nun vorhast, den druck zu prüfen und gegebenenfalls zu erhöhen, dann könnte sich ein montagefehler auswirken:

erst entsteht eine Beule im Reifen (meist am Schlauchventil)
der Reifen rutscht von der Felge
der Schlauch kriecht zw. Felge und Reifen durch
der Schlauch platzt mit infernalischem Knall, tinitusgefahr!!!

Der Rat, die Sache einer Werkstatt zu übergeben, mag abgedroschen klingen. Meine Werkstatt-Erfahrung sagt mir aber, dass der Unterschied zwischen einem
versiertem Laien und dem Fachmann (der am Tag 10 Räder repariert) manchmal schon
bei so einfachen Aufgaben wie dem Reifen-Pumpen über Erfolg und Misserfolg
entscheidet.

Ich fasse zusammen:
ein Radl brauch ‚fetten‘ Reifendruck (gem. Angabe auf dem Reifen)
fetten druck kriegt man nur von einer guten pumpe
fetten Druck nur bei korrektem Sitz des Reifens einfüllen

Leute wundern sich immer wieder, wie leicht ein Rad plötzlich läuft, wenn
man Luft nachgefüllt hat.

gruss
pedro

2 Like

Hallo Pedro,

Es gibt eh’ nur wenige ‚Handpumpen‘ die den benötigten druck aufbauen
können.

schon ziemlich lange keine Handpumpe mehr in der Hand gehabt? Zumindestens nicht die Topeak-Dinger?

Ich habe meherere Jahre in einer Rad-Werkstatt gearbeitet
und bin trotzdem nicht gefeit vor dem
‚bösen Knall‘.

Und Du glaubst deswegen, dass das andere auch nicht können? Ich habe noch nie in einer Radwerkstatt gearbeitet, aber zum Reifenaufziehen beauftragt mich auch mein Lebensgefährte gerne, weil ich den wesentlich „runder“ draufkriege als er. Und der gefürchtete „Knall am Ventil“ ist am einfachsten dadurch zu erreichen, dass man eben nicht gegenüber vom Ventil anfängt, sondern unmittelbar bei demselben: Reifen beidseitig drauf, Ventil fast versenken (geht besonders gut bei den französischen) und fut ists.

Der Rat, die Sache einer Werkstatt zu übergeben, mag
abgedroschen klingen. Meine Werkstatt-Erfahrung sagt mir aber,
dass der Unterschied zwischen einem
versiertem Laien und dem Fachmann (der am Tag 10 Räder
repariert) manchmal schon
bei so einfachen Aufgaben wie dem Reifen-Pumpen über Erfolg
und Misserfolg entscheidet.

Meine einzige Erfahrung mit von einer Werkstatt aufgezogenen Reifen war eine heftige Unwucht, die dann leider auch nicht mehr aus den teuren Marathons rausging. Nie wieder mit so einer Aufgabe in die Werkstatt!!!

Auch wenn ich sonst mit Deiner Aussage zur Wirkung des Reifendrucks auf den Radlauf (die ja nichts neues zu meiner brachte) einverstanden bin.

Gruß, Karin

[…] neue Reifen hab ich auch drauf
gemacht, daran kann es nicht liegen.

ich vermute stark, dass dein problem damit zusammenhängt.

hast du eine nabenschaltung?
wenn ja, hast du wahrscheinlich bei der montage des hinterrades die kette zu fest gespannt, so dass du nun so schwer treten musst. die kette soll immer etwas locker (aber auch nicht zu locker) sein. faustregel: so etwa ein bis zwei zentimeter soll sie sich ohne probleme nach oben und unten bewegen lassen.

Hallo Isabell,

Hallo nochmal!
Habe deine Tips beherzigt und alles mal ausprobiert.

neben Reifendruck gibt es 2 einfache Möglichkeiten

  • einen Abhang runterrollen (ohne zu treten), mal mit einem
    „guten“ Rad, dann mit Deinem. Hier würde das „Rollverhalten“
    untersucht

nimmt sich mit einem anderen fahrrad nichts

  • Beim runterrollen die Pedale so langsam treten, dass das Rad
    nicht angetrieben wird. Hier würde das
    Pedal-Kette-Freilaufverhalten untersucht.

auch alles in ordnung

  • Zur not auch
  • Kette abnehmen und Pedale drehen (sollte praktisch kein
    Widerstand feststellbar sein
  • Vorderrad hochheben, und einzeln drehen (sollte mit etwas
    Schwung einige Umdrehungen schaffen)
  • Hinterrad genauso. (Hier meist deutlich weniger, aber doch
    mindestens etwa … ~ 1 Dutzend)

Scheint alles ok zu sein. Wahrscheinlich lautet jetzt die Diagnose schlechtes Fahrrad, oder?

Gruß
achim

Hallo!

ich vermute stark, dass dein problem damit zusammenhängt.

Ich wüsste nicht was ich falsch gemacht haben sollte, weil das Fahrrad auch schon vor meinem Reifenwechsel schwergängig war. Aus dem Grund habe ich auch die neuen Reifen draufgezogen, was eigentlich nötig war, aber daran kann es eigentlich nicht liegen.

hast du eine nabenschaltung?
wenn ja, hast du wahrscheinlich bei der montage des
hinterrades die kette zu fest gespannt, so dass du nun so
schwer treten musst. die kette soll immer etwas locker (aber
auch nicht zu locker) sein. faustregel: so etwa ein bis zwei
zentimeter soll sie sich ohne probleme nach oben und unten
bewegen lassen.

Nein ich habe eine Kettenschaltung, die immer wieder streikt und ich in der Vergangenheit 3 mal reparieren bzw neu machen lassen habe. Könte es auch daran liegen, dass der Widerstand beim treten dadurch zunimmt?

  1. wird die Bedeutung des

Drucks
für geschmeidiges Gleiten von Laien durchweg unterschätzt.
2. Wird unterschätzt, wie hoch der Druck sein muss, nämlich
meist höher als
bei pkw-Reifen (ca 2bar).

Der Druck beträgt ca 2 bar, viell minimal darunter. Als ich die neuen Reifen und auch neue Schläche drauf gemacht habe, habe ich immer nur Stück für Stück aufgepumpt, am besten fuhr das Fahrrad mit ca 2 bar.

Du schreibst, dein Druck ist ok. Bist du sicher? Hast du ihn
gemessen?
Je Dünner ein Reifen umso höher der benötigte Druck (Beim
Rennrad bis zu 10bar!).

Ich habe recht dicke reifen, ist ein Mountainbike.

Du schreibst, du hättest neue Reifen aufgezogen. Hast du das
selbst gemacht?
Hat deine Pumpe genug power?

Hab es an der Tankstelle aufgepumpt, weil ich nur eine normale Pumpe hatte, ohne Anzeige. Die Reifen hab ich selbst draufgezogen.

gruss
pedro

Grüsse zurück

Hallo Isabell,

Der Druck beträgt ca 2 bar, viell minimal darunter. Als ich
die neuen Reifen und auch neue Schläche drauf gemacht habe,
habe ich immer nur Stück für Stück aufgepumpt, am besten fuhr
das Fahrrad mit ca 2 bar.

das scheint mir sogar für MTB-Reifen arg knapp. Sogar der Schwalbe Big Apple soll mit 2,5 bar im Schnitt gefahren werden.

Hab es an der Tankstelle aufgepumpt, weil ich nur eine normale
Pumpe hatte, ohne Anzeige. Die Reifen hab ich selbst
draufgezogen.

Und? Was steht denn als Maximaldruck auf den Reifen? Die Methode, nach Aufdruck auf den Reifen zu pumpen dient sehr viel besser dem leichten Rollen als irgendwelche kurzen (denn Du hast Dich ja wahrscheinlich nicht weit von der Tankstelle entfernt, oder kam da eine Probefahrt von mehreren Kilometern dazwischen) Eigenversuche.

Gruß, Karin

Die

Methode, nach Aufdruck auf den Reifen zu pumpen dient sehr
viel besser dem leichten Rollen als irgendwelche kurzen (denn
Du hast Dich ja wahrscheinlich nicht weit von der Tankstelle
entfernt, oder kam da eine Probefahrt von mehreren Kilometern
dazwischen) Eigenversuche.

Eine Probefahrt von mehreren Kilometern? Ich will nicht in die nächste Stadt damit fahren. Ich kenne mein Fahrrad, nach spätestens 200 Metern weiß ich ob das Fahrrad einfacher läuft oder eben nicht. Wie gesagt es ist sehr schwergängig, wenn ich das erst nach mehreren Kilometern merken würde, dann hätte ich kein Problem damit, schließlich brauche ich nur 15 Minuten zur Arbeit.

Gruß, Karin

Grüße

Hallo Isabell,

Wie gesagt es ist sehr schwergängig, wenn ich
das erst nach mehreren Kilometern merken würde, dann hätte ich
kein Problem damit, schließlich brauche ich nur 15 Minuten zur
Arbeit.

15 Minuten à 12 km/h, das macht dann doch schon 3 Kilometer…

Aber wenn Du partout nicht ausprobieren willst, wie sich Dein Fahrrad mit vom Reifen-Hersteller empfohlenen Druck fährt, dann ist das natürlich Deine Angelegenheit.

Gruß, Karin

15 Minuten à 12 km/h, das macht dann doch schon 3 Kilometer…

Wie schnell fährt man mit einem Fahrrad, dass nur unter Anstrengung zu fahren ist? 12 km/h ist die Durchschnittsgeschwindigkeit mit einem normalen Fahrrad. Da mein Fahrrad aber nur sehr schwer zu treten ist, fahre ich automatisch langsamer. Es sind 2 km bis zur Arbeit, also habe ich eine Durchschnittsgeschwindikeit von ca 8km/h.

Aber was ich damit zum Ausdruck bringen wollte:
Du hattest gesagt man solle mehrere Kilometer Probe fahren. Ich muss keine halbe Stunde fahren, um zu gucken ob der Druck in Ordnung ist, bzw ob sich das Fahrverhalten ändert.

Gruß, Karin