Hi Zusammen,
Habe grad gelesen „der treueste Hund“ und fand, dass es falsch klingt, weil ich eher „treuste“ ohne das zweite „e“ sagen würde.
Beim googeln find ich aber beides. Ist beides etwa gleich richtig??
Grüßle
dL
Hi Zusammen,
Habe grad gelesen „der treueste Hund“ und fand, dass es falsch klingt, weil ich eher „treuste“ ohne das zweite „e“ sagen würde.
Beim googeln find ich aber beides. Ist beides etwa gleich richtig??
Grüßle
dL
Ja, beides ist gleich richtig; im Duden ist das folgendermaßen angegeben:
treu[e]ste - man kann also das „e“ verwenden, mssu aber nicht
LG
Günther
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Hallo,
Habe grad gelesen „der treueste Hund“ und fand, dass es falsch
klingt, weil ich eher „treuste“ ohne das zweite „e“ sagen
würde.
Treu - treuer - am treuesten?
Klingt für mich so oder so falsch. Entweder ist jemand treu oder nicht. Treuer als treu geht doch nicht.
Gruß
Didi
Klingt für mich so oder so falsch. Entweder ist jemand treu
oder nicht. Treuer als treu geht doch nicht.
Und wie begründest du das? Natürlich kann jemand treuer sein, als jemand anderes, vor allem wenn man an Hunde denkt. „Treu“ ist ja kein polares Adjektiv.
Liebe Grüße,
Klingt für mich so oder so falsch. Entweder ist jemand treu
oder nicht. Treuer als treu geht doch nicht.Und wie begründest du das? Natürlich kann jemand treuer sein,
als jemand anderes, vor allem wenn man an Hunde denkt. „Treu“
ist ja kein polares Adjektiv.
Genau!
Solange man nicht tot ist, hat man oftmals die Möglichkeit sich zu steigern.
Hallo,
Und wie begründest du das? Natürlich kann jemand treuer sein,
als jemand anderes, vor allem wenn man an Hunde denkt. „Treu“
ist ja kein polares Adjektiv.
Ich kann das nicht begründen, weil ich mich mit der deutschen Sprache leider nicht auskenne, deswegen schrieb ich, dass es sich für mich komisch anhört. Mehr nicht.
Aber trotzdem: Entweder ist jemand treu oder nicht. Ein bisschen treu geht doch nicht, oder? Das Gegenteil ist Untreue. Niemand kann untreuer sein als untreu.
Treue ist doch auch nicht messbar oder vergleichbar, wie solte es dann Steigerungen geben?
Gruß
Didi
Letztlich wie mit der vollsten Zufriedenheit. Hört sich einfach alles komisch an.
Aber trotzdem: Entweder ist jemand treu oder nicht. Ein
bisschen treu geht doch nicht, oder? Das Gegenteil ist
Untreue. Niemand kann untreuer sein als untreu.
Nein, das ist nicht der Fall. Das Gegenteil ist natürlich Untreue, aber wenn eine Person oder ein Hund in „nur“ 99% aller Fälle auf die Bezugsperson hört, ist sie nicht untreu, aber schon etwas weniger treu als jemand, der wirklich ausnahmslos das tut, was die Bezugsperson erwartet.
Ein Hund kann trotzdem treu sein, auch wenn er manchmal erst beim 2. Mal Rufen kommt. Ein anderer Hund kommt vielleicht manchmal erst beim 3. Mal Rufen, trotzdem macht das beide Hunde nicht untreu, auch wenn der erstgenannte Hund treuer ist als der andere.
Man kann auch untreuer sein als jemand anderes. Wer einmal fremdgeht, ist untreu, ganz klar. Wer das mehrmals tut, ebenfalls, aber er ist noch untreuer als der, der es nur einmal tut.
Niemand, weder Hund noch Mensch, ist wahrscheinlich absolut treu.
Treue ist doch auch nicht messbar oder vergleichbar, wie solte
es dann Steigerungen geben?
Doch, genau das ist der Fall, wie oben am Beispiel gezeigt. Ich sehe keinen Grund, das Adjektiv „treu“ als polar (d.h., mit nur den beiden Eigenschaften ‚treu‘ und ‚untreu‘ und nix dazwischen) anzusehen. Die meisten Leute und Hunde befinden sich ja unabstreitbar irgendwo dazwischen.
Letztlich wie mit der vollsten Zufriedenheit. Hört sich
einfach alles komisch an.
Das ist deine Meinung, viele Leute finden das komisch, weil sie irgendwo gelesen haben, dass man das nicht sagen soll (bei Bastian Sick und Konsorten).
In Wirklichkeit drückt „vollste“ hier aber keine Steigerungsstufe aus, sondern den Elativ — eine Art Hervorhebung, wie man sie auch aus „mittelster“, „in keinster Weise“ oder „einzigster“ kennt. Das wird im Schriftdeutsch nicht gern gesehen, ist aber grammatikalisch völlig in Ordnung. Sowas gibt’s in allenmöglichen Sprachen… Latein, Englisch, Spanisch, Itelmenisch, wahrscheinlich auch Russisch und Französisch usw.
Grüße,
Hallo,
beides ist richtig, man verwendet aber im Allgemeinen TREUESTe bei der, die das Treueste, als Nomen, und treuste Sache als Adjektiv, aber eine Regel gibt es da nicht.:
Hi Zusammen,
Habe grad gelesen „der treueste Hund“ und fand, dass es falsch
klingt, weil ich eher „treuste“ ohne das zweite „e“ sagen
würde.
Beim googeln find ich aber beides. Ist beides etwa gleich
richtig??Grüßle
dL
Hallo Andrè,
Nein, das ist nicht der Fall. Das Gegenteil ist natürlich
Untreue, aber wenn eine Person oder ein Hund in „nur“ 99%
aller Fälle auf die Bezugsperson hört, ist sie nicht untreu,
aber schon etwas weniger treu als jemand, der wirklich
ausnahmslos das tut, was die Bezugsperson erwartet.
Ein Hund kann trotzdem treu sein, auch wenn er manchmal erst
beim 2. Mal Rufen kommt. Ein anderer Hund kommt vielleicht
manchmal erst beim 3. Mal Rufen, trotzdem macht das beide
Hunde nicht untreu, auch wenn der erstgenannte Hund treuer ist
als der andere.
Ich habe schon verstanden, was du meinst. Aber das was du oben schreibst hat mit Treue doch nichts zu tun. Das ist Gehorsam.
Gruß
Didi
Hallo André,
Nein, das ist nicht der Fall. Das Gegenteil ist natürlich
Untreue, aber wenn eine Person oder ein Hund in „nur“ 99%
aller Fälle auf die Bezugsperson hört, ist sie nicht untreu,
aber schon etwas weniger treu als jemand, der wirklich
ausnahmslos das tut, was die Bezugsperson erwartet.
Ein Hund kann trotzdem treu sein, auch wenn er manchmal erst
beim 2. Mal Rufen kommt. Ein anderer Hund kommt vielleicht
manchmal erst beim 3. Mal Rufen, trotzdem macht das beide
Hunde nicht untreu, auch wenn der erstgenannte Hund treuer ist
als der andere.
Ach, benutzt man das Wort treu in Bezug auf Hunde tatsächlich so? Ich bin, ehrlich gesagt, kein Freund von Hunden; hätte aber nie gedacht, dass dies so zu Verständnisproblemen führen kann. Für mich war ein „treuer Hund“ immer einer, der seinem Herrchen nicht von der Seite weicht, im Notfall dessen Leben verteidigt, am Fußende des Bettes wacht usw., nicht einfach ein folgsamer Hund.
Man kann auch untreuer sein als jemand anderes. Wer einmal
fremdgeht, ist untreu, ganz klar. Wer das mehrmals tut,
ebenfalls, aber er ist noch untreuer als der, der es nur
einmal tut.
Das sehe ich vollkommen anders. Wer einmal fremdgeht, der ist genauso untreu wie jemand, der dies wiederholt tut. Ich stelle mir gerade meine Freundin vor, zu der ich sage: „Du, ich muss Dir was beichten: Ich bin fremdgegangen - aber nur einmal!“ Macht dieser Zusatz die Sache besser?
Treue ist etwas Vollkommenes, entweder man hält sie oder man bricht sie. Wenn man nach dem Treuebruch Reue zeigt und verspricht, es nie wieder zu tun, dann war man eben untreu, bleibt jetzt aber treu.
Letztlich wie mit der vollsten Zufriedenheit. Hört sich
einfach alles komisch an.In Wirklichkeit drückt „vollste“ hier aber keine
Steigerungsstufe aus, sondern den Elativ — eine Art
Hervorhebung, wie man sie auch aus „mittelster“, „in keinster
Weise“ oder „einzigster“ kennt.
Da stimme ich Dir zu und bin auch gern bereit, den treuesten Diener als Elativ anzusehen; nur eben nicht als Superlativ.
Liebe Grüße,
Immo
Ach, benutzt man das Wort treu in Bezug auf
Hunde tatsächlich so? Ich bin, ehrlich gesagt, kein Freund von
Hunden; hätte aber nie gedacht, dass dies so zu
Verständnisproblemen führen kann.
Du könntest Recht haben. Ich bin auch kein Hundefan, Gehorsam trifft’s möglicherweise besser. Ich zieh mein Beispiel zurück, gedenke aber bei meiner Meinung zur Nichtpolarität von „treu“ zu bleiben.
Für mich war ein „treuer
Hund“ immer einer, der seinem Herrchen nicht von der Seite
weicht, im Notfall dessen Leben verteidigt, am Fußende des
Bettes wacht usw., nicht einfach ein folgsamer Hund.
Wenn der Hund nun all das macht und dann doch einmal von des Herrchens Seite weicht, auch wenn grad kein schlimmer Notfall ist? Ist der Hund dann sofort untreu? Oder nur nicht ganz so treu wie er vorher war. Ich finde die Bezeichnungen „sehr treu“, „außerordentlich treu“, „ziemlich treu“, „nicht sehr treu“, „übelst untreu“ usw. zum Beispiel allesamt richtig und unauffällig. Ich würde die so äußern. Wenn man hier „treu“ durch „tot“ ersetzt, werden die Aussagen komisch/ungrammatisch, wenn sie wörtlich zu verstehen sein sollen.
Bin ich da allein mit meinem Sprachgefühl? Denn ich denke, wenn etwas mit Adverb(i)en graduiert werden kann, sollte es auch steigerbar sein, oder? Da es *sehr tot nicht gibt, kann es auch *toter und *am totesten nicht geben. Da man aber sehr treu sagen kann, sollte treuer und am treu(e)sten doch eigentlich auch möglich sein, oder?
Liebe Grüße,
Hallo André!
Ich finde die Bezeichnungen „sehr
treu“, „außerordentlich treu“, „ziemlich treu“, „nicht sehr
treu“, „übelst untreu“ usw. zum Beispiel allesamt richtig und
unauffällig.
Bin ich da allein mit meinem Sprachgefühl? Denn ich denke,
wenn etwas mit Adverb(i)en graduiert werden kann, sollte es
auch steigerbar sein, oder? Da es *sehr tot
nicht gibt, kann es auch *toter und
*am totesten nicht geben.
Da magst Du recht haben; aber es gibt doch auch sehr richtig bzw. übelst falsch und sogar hochschwanger. Kann man richtig, falsch und schwanger deshalb graduieren?
Liebe Grüße,
Immo
Da magst Du recht haben; aber es gibt doch auch sehr
richtig bzw. übelst falsch und
sogar hochschwanger. Kann man richtig,
falsch und schwanger deshalb graduieren?
Hallo,
Mir kam auch etwas wie „ziemlich rot“ oder „total grün“ in den Sinn, das passt auch zu „übelst falsch“ — ich denke, da bezieht man sich nicht auf ein Einzelstück oder -faktum, sondern auf eine Gruppe von Objekten, die jeweils alle die Eigenschaft haben können oder nicht.
Ein T-Shirt kann man z.B. als blau bezeichnen, auch wenn eine weiße Aufschrift drauf und der Kragen und die Ärmel schwarz sind. Das T-Shirt ist trotzdem blau. Ein Shirt, wo keine Aufschrift und auch keine andersfarbigen Krägen und so dran sind, könnte man also als „noch blauer“ oder „ganz blau“ bezeichnen. Bei Autos kann ich mir das auch gut vorstellen.
Eine einzelne Frage kann falsch oder richtig beantwortet sein. Eine Klausur oder ein Test mit mehreren Fragen kann sich zwischen komplett falsch und komplett richtig bewegen. Wer 80% der Fragen richtig hat, dessen Test ist also möglicherweise „richtiger“ als der von einem, der nur 40% hat. Allerdings spricht man bei kompletten Klausuren kaum von „richtig“ und „falsch“.
Ich finde’s eigentlich auch recht plausibel, z.B. das Wort „räschtschraipunk“ als ‚falscher‘ als „Rächtschreibung“ zu bezeichnen, da mehr Fehler enthalten sind. Falsch sind beide, aber in dem 1. Wort gibt es mehr falsche Einheiten als im 2. Wort. Hier könnte man sagen: „Das ist ja wohl die falscheste Schreibung dieses Wortes, die ich je gesehen habe!“
Oder wenn man den Charakter von Leuten einschätzt, dann kann man sich sehr vertun und hinterher sagen: „So falsch hab ich noch nie jemanden eingeschätzt.“
Bei „sehr richtig“ liegt vermutlich einfach ein Phraseologismus vor, oder wie man das nennt. Ein kleines Idiom. Vielleicht ist das mit einem Elativ vergleichbar.
Liebe Grüße,