Die Funktion des Bunsenbrenners ist als Solches nicht geeignet, einen gerichteten Schub zu erzeugen. Das Stellrad am Fuß dient nur dazu, die Flammtemperatur zu regeln. Zugedreht mischt sich das Brenngas erst beim Austritt am oberen Ende und es entsteht eine gelbliche Flamme, die leicht rußt. Wenn man das Regelventil so einstellt, dass sich die Luft schon im Brenner mischen kann, entspricht das durchaus einer Vorstufe eines Strahltriebwerks und die Flamme ist blau und deutlich heißer-man kann jetzt Einleitrohre und Rührwerke aus Glas biegen.
Am leichtesten Schub erzeugen könnte man, wenn man den Bunsenbrenner zum Pulsorohr umbaut (Fieseler 103/V1). Die Luftzufuhr muss mit Flatterventilen diskontinuierlich unterbrochen werden und es sollte eine Schubdüse geben. Das Gas wird dann in dem zur Brennkammer erweiterten Fuß des Bunsenbrenners gezündet, wobei sich eine Stoßwelle in alle Richtungen ausbreitet. Die Flatterventile (Rückschlagklappen) verschließen nun die Lufteinlässe, sodass der Stoß nur nach hinten durch die Schubdüse entweichen kann. Die Flatterventile öffnen sich, Frischluft strömt ein und der Prozess kann von vorn beginnen. Funktioniert, ist aber infernalisch laut und daher ist der Betrieb solcher Apparate in Deutschland eigentlich verboten.
Die Konstruktion einer Gasturbine (Modellbau) ist schon deutlich schwieriger. Man braucht eine Drehbank und eine Wuchtmaschine. Außerdem muss alles auf den tausendstel Millimeter genau gearbeitet sein, sonst funktioniert es nicht. Die Brennkammer ähnelt immerhin tatsächlich irgendwie einem Bunsenbrenner. Inzwischen kann man da für Geld aber einiges kaufen, sodass man nicht über abenteuerliche Eigenbauten aus Bunsenbrennern nachdenken muss. Manche werden tatsächlich auf Gas gestartet, aber dann mit Diesel/Kerosin betrieben. Inzwischen sind sie vollautomatisiert mit elektrischem Anlasser, Nachkühlung und Diagnosesoftware für PC im Handel erhältlich. Der Spaß kann dann auch mal um die 3000€ kosten. Der Eigenbau über den Umweg „schraube Bunsenbrenner an alten Turbolader vom Schrottplatz“ ist nicht weniger aufwändig, aber auch das ist schon gemacht worden.
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