hinter dem triforium bei den kirchen liegt doch das pultdach …
wie kann es dann sein das die fenster im triforium trotzdem beleuchtet sind ?
wie kann durch das schrägdach licht durchkommen
sorry, weiß leider keine Antwort!
In der Tat verblendet das Triforium das Dach des Seitenschiffs. Daher ist es auch nur „Architektur“ und nicht „Fenster“. Mir ist kein Beispiel bekannt, wo das Triforium von außen belichtet wäre und wäre dankbar für das Beispiel, das die Frage ausgelöst hat.
Ursprünglich hatte das Triforium keine Fenster, eben weil das Pultdach hier eine Dunkelzone begründete. Dieses Architekturelement wurde eingeführt, um diese Wandfläche zu gliedern. In der Hoch- und Spätgotik fand man einen Weg, auch diese Wand zu durchbrechen , indem man die Pultdächer über den Seitenschiffen durch Satteldächer ersetzte. Da hierbei die eine Traufe gegen die Außenwand des Hauptschiffs stieß, war die Ableitung des Regenwassers technisch ungünstiger als bei den Pultdächern, die lange Rinne dort ein Schwachpunkt. Daher wurden später oft statt des längslaufenden Satteldachs über dem Seitenschiff einzelne Walmdächer über den Jochen der Seitenschiffe angeordnet, eine konstruktiv sehr viel aufwendigere Lösung als die Pultdächer.
leider keine Ahnung…
Viele gotische Triforien sind nicht durchfenstert (siehe Reims oder Amiens). Ein durchfenstertes Triforium ist zum Beispiel möglich, indem das Seitenschiff ein Satteldach anstelle eines Pultdaches erhält.
Das Triforium an der Mittelschiffwand des Langhauses einer mittelalterlichen Basilika ist eine Blendbogengliederung oder ein Laufgang zwischen Arkaden und Obergaden. Manche Kirchen des Mittelalters haben auch an der Hochwand ihres Querschiffs und Chores Triforien.
Bereits im romanischen Kirchenbau gab es Basiliken mit Triforium, das die Mittelschiffwand innen auf der Höhe der Seitenschiffdächer gliederte. Die romanischen und frühgotischen Triforien waren nicht durchfenstert, weil außen über den Seitenschiffen ein Pultdach direkt an die Hochschiffwand lehnte. Die romanischen und frühgotischen Triforien waren außen vermauert, zum Mittelschiff hin öffneten sie sich durch Bogen, manchmal zweischalig als Laufgang ausgebildet, oder sie waren flach nur durch Blendbogen gegliedert („Blendtriforium“).
Das durchlichtete Triforium entstand in der hochgotischen Kirchenarchitektur, erstmals um 1231 in der ehem. Abteikirche von Saint-Denis (seit 1966 Kathedrale), deren Seitenschiffe mit Satteldach gedeckt sind, so dass Licht durch die Triforiumfenster einfallen kann (http://www.gotik-romanik.de/Saint-Denis%20Thumbnails…); das Strebewerk stützt die Hochschiffwand außen ab. Auch im Langhaus des Straßburger Münsters (1235-1375) sind die Seitenschiffe mit Satteldach bedeckt (http://www.epifania-del-senor.org/gotik/strassburg/s…).
Hallo Schimbounis,
ursprünglich lag in der spätromanischen und gotischen Architektur hinter dem Triforium tatsächlich das Pultdach, so dass das Triforium nur zum Mittelschiff hin geöffnet war und keine Fenster besaß. Es ist in Verbindung mit einem Pultdach also tatsächlich nicht belichtet.
In der historischen Weiterentwicklung der gotischen Architektur wurde die Bedeutung des Lichts jedoch mehr und mehr zentral, die gesamte Kirche sollte vom Licht erfasst werden und fensterlose Flächen sollten daher vermieden werden. So wurden die Pultdächer durch Sattel- oder Walmdächer ersetzt, so dass auch durchleuchtete Triforien möglich wurden.
Meines Wissens nach, sind Triforien daher nur belichtet, wenn sich hinter ihnen kein Pultdach, sondern ein Sattel- oder Walmdach befindet.
Viele Grüße!
Hallo,
also das ist damals in der Gotik etwas kompliziert abgelaufen mit den Triforien.
Zunächst waren die Rundgänge auf halber Höhe lichtdurchlässig, als jedoch die Seitenschiffe mit den Pultdächern von aussen angebaut wurden, gab es nur noch «blinde» Triforien, d.h. sie waren höchstens nach vorne in den Kirchenraum offen, die Rückwand war zugebaut, es kam kein Licht herein.
Erst später hat die Hochgotik eine raffinierte Idee entwickelt: So Mitte des 13.Jhdt. kam man auf die Idee, aus dem Pultdach des Seitenschiffs ein Satteldach zu machen, d.h. dessen Innenseite wurde zur Mauer des Hauptschiffs hin abgesenkt, sodass in der Mittelzone (im Triforium) Licht herein kam.
Und nachdem für die Baumeister der Gotik LICHT ohnehin das wichtigste Gestaltungselement war, wurde eine solche Satteldach-Lösung (es entwickelten sich noch andere bauliche Lösungsformen, um Licht hindurch zu lassen) fürs Triforium willkommen geheissen.
Du kannst mit dem Stichwort Triforium im Internet eine ganze Menge Informationen zusammentragen…
Es grüsst Dich
Arnica montana
Hallpo Schimbounis,
der Wikipedia- Eintrag zum Triforium erklärt es bestens:
„In der Weiterentwicklung der gotischen Architektur entwarf man andere Dachformen für das Seitenschiff, um jedwede fensterlose Zone zu vermeiden. Entweder erhielt das Seitenschiff ein Satteldach oder jedes Joch des Seitenschiffes bzw. Joch-Paar bei doppelten Seitenschiffen eine separate Haube als Walmdach. So konnte das Triforium mit Fenstern versehen werden und fast die gesamte Wandfläche war durchlichtet. Hierdurch hatte das Triforium zwar seine eigentliche Funktion verloren, wurde aber als Gliederungselement noch lange Zeit beibehalten.“
http://de.wikipedia.org/wiki/Triforium
Schönen Gruß
M.
Das weiß ich leider auch nicht. Vielleicht reicht das Triforium etwas in den Obergaden hinein?
Schöne Grüße
Odysseus
Hallo,
Es tut mir leid wegen der Verzögerung.
Ich denke, dass Sie über die Funktion des Triforiums als Bauelement Bescheid wissen. Darum schreibe ich hier nicht darüber.
Soweit ich weiß, durch Entwurf anderen Dachformen für das Seitenschiff ermöglichte das hinterfensterte Toriforium. Ein Beispiel : Kölner Dom mit quergestelleten Walmdächern von Seitenschiffen.
Ich hoffe, dieses Antwort ausreichend gewesen wär.
Mit herzlichen Grüssen