Triller

Hallo!
War es in der frühneuzeitlichen Musik gebräuchlich/möglich, Triller als rasche Tonrepetitionen zu notieren oder umgekehrt solche Tonrepetitionen (auf Tasteninstrument) als Triller wiederzugeben?
Mit Dank&Gruß!
Hannes

Hi,

meinst du damit, ob Triller mittels „tr----“ abgekürzt wurden oder in kleinen Notenwerten ausgeschrieben wurden? Das Zeichen „tr“ scheint erst ab dem Barock in Mode gekommen zu sein, während Triller in der Renaissance in der Regel als sich abwechselnde 16- bzw. 32-Noten notiert wurden; teilweise wurden aber auch andere Abkürzungen benutzt: „//“ war bei einigen engl. Renaissancekomponisten als „Was-beliebt-Verzierungszeichen“ gebräuchlich, d.h es repräsentierte nicht nur Triller, sondern auch Praller, Mordents, etc.

lG

Hi,

Auch!

meinst du damit, ob Triller mittels „tr----“ abgekürzt wurden
oder in kleinen Notenwerten ausgeschrieben wurden?

Ich meinte:
Ob die Notation schneller Notenwerte evtl. nur eine Art Abkürzung eines ausgeschriebenen Trillers sein konnte;
ob z. B. mit 4 Achtelnoten d’’ (auf der Orgel ja „allegro“ nicht unproblematisch zu spielen) das Trillern in Sechzehnteln d’’-e’’ gemeint sein konnte. Schon klar: vorklassische Musik.
Schon mal deine für deine obige Antwort!
H.

Hi,

das wäre mit völlig unbekannt. Zumindest im Barock. In Renaissance kenn ich mich zugegebenermaßen nicht völlig aus, aber von so etwas habe ich noch nie gehört. Und Achtelrepetitionen im Allegro sind auf der Orgel durchaus unproblematisch zu spielen.

Gruß
Judith

Hallo,
wenn ich das richtig verstehe, spricht hannes von Tonrepetitionen, also Wiederholungen des gleichen Tons. Das sind dann in keiner Weise Verzierungen wie Triller usw., denn die setzen eine Tonhöhenänderung voraus. Und mit (fast)absoluter Sicherheit wurden sie voll ausgeschrieben. Umgekehrt gibt es „Faulenzerzeichen“, die Tonwiederholungen verkürzt darstellen, aber das gabs in der „vorklassischen“ Musik nicht, jedenfalls nicht in gedruckten Noten.
Wenn es bei hannes jetzt noch Unklarheiten gibt, sollte er mal genau sagen, um welches Stück es sich handelt und nach Möglichkeit eine genaue Notenangabe machen. Dann kann man ihm sicherlich weiterhelfen.
Gruß,
lynndinn

In frühbarocker Musik gibt es die Verzierung „Trillo“ = eine dichte Repetitionsfolge auf einem Ton - da ist der Ausführende wie beim Triller frei im Timing, es wird i.d.R. auch nicht ausgeschrieben.
In barocker Musik gibt’s den „Stilo concitato“, etwa: „aufgeregter Stil“, bei dem die Töne repetiert werden (z.B. Bach, 1.Brandenburgisches Konzert, 1.Satz, Geigenstimme) - das ist dann genau ausnotiert.
Wenn die Frage noch nicht beantwortet ist, helfe ich gern mit, müsste aber genau wissen, um welche Stelle es geht! Gruß - Lurchi