Trinkgeld lieber dem Chef geben?

Via SuFu habe ich leider nichts (passendes) gefunden, daher eröffne ich mal eine neue Frage. Ich versuche auch mal mich an diese Regel der „neutralen Form“ zu halten…

Arbeiter A arbeitet am Wochenende immer in einer Disco an der Bar und je später der Abend (und alkoholisierter die Gäste), desto großzügiger das Trinkgeld…

Worauf A hinauswill:
A ist über diesen Artikel gestolpert:
So hat A das noch nie betrachtet. Kann das wirklich nützlich sein, bei 4 Arbeitstagen pro Monat? Und wie genau wirkt sich das dann auf die Rente aus, falls man es wirklich dem Chef geben sollte?

Vielleicht ist hier ja der ein oder andere Barkeeper B_M/die ein oder andere Barkeeperin B_W und hat das schon mal miterlebt…

Hallo,

das ist ja nichts wirlich Neues. Wenn man steuer- und sozialabgabenfrei Geld kassiert (Trinkgeld) ist doch klar, dass dieses Geld sich nicht auf die späteren Bezüge von Rente oder Arbeitslosengeld auswirken.

Das ist wie legales Schwarzgeld.

Viele Grüße

=HALLO()

sinnvoller ist es dann eher, das Trinkgeld (oder vielleicht die Hälfte davon, entsprechend der anfallenden Abgaben) in eine Altersvorsorge (z.B. Riester-Vertrag) zu investieren. Da kommt mehr für den Arbeitnehmer bei rum.

=TSCHÜSS()

Naja, wenn man Vertrauen in die Rente hat…

Und wie genau wirkt sich das dann auf die Rente aus, falls man es wirklich dem Chef geben sollte?

Drücken wir’s mal so rum aus:
Man kann tatsächlich sein Trinkgeld komplett den Abgabenverordnungen unterwerfen, um „langfristige Vorteile“ in der weitentfernten Zukunft zu erhalten.

Inklusive Kranken-, Renten-, Sozial-, Pflegeversicherung, Lohnsteuer, Soli und was weissich noch immer fällig wird, gibt man dann 50% seines Geldes dafür aus, dass man in 30-50 Jahren VIELLEICHT mal etwas wieder bekommt, was sich in der Summe so auswirkt, dass man im Alter von 115 Jahren sogar das zurückbekommen hat, was man jetzt aufgegeben hat.

Vorausgesetzt, es gibt keine Inflation in der Zwischenzeit, wodurch sich der Zeitraum bei 2-3% Realinflation pro Jahr eher so auswirkt, dass man etwa 180-200 Jahre alt werden muss, um netto einen Kaufkraftgewinn zu haben.

Und nebenbei vorausgesetzt, dass man im Rentenalter später mal mehr als das Existenzminimum erhält - denn in diesem Fall hätte man genau gar nichts durch die Mehrabgabe gewonnen.

Also: wenn man plant, deutlich über 200 Jahre alt zu werden, ist es definitiv sinnvoll, das Geld jetzt in die staatliche Rentenkasse einzuzahlen.

Kurzform: Vergiss’ das mit dem Nutzen für die Rente einfach.

Gruß,
Michael

…bleibt natürlich auch noch zu bedenken, daß

  1. Dein „Chef“ Dir vermutlich den „Vogel“ zeigen wird, wegen der zusätzlichen Arbeit, die das für ihn bedeutet
  2. Du bei nur vier Arbeitstagen im Monat ja wohl kein normales Dienstverhältnis hast, und durch den „Mehrverdienst“ eventuell in eine andere „steuerliche Kategorie“ fallen könntest
  3. Dein „Chef“ ja auch Dein „neues, höheres Gehalt“, bzw. vor allem seinen „Abgabenanteil“ davon bezahlen müßte, was ihm vermutlich gar nicht recht sein dürfte
    und 4. man nicht jeden „Schmonzes“ glauben sollte, der so in diversen Magazinen und auf diversen „sites“ als „Geheimtip“ oder „wichtiger Hinweis“ angepriesen wird.

Gruß
nicolai