Trinkhorn auf Vordermann bringen

Hi Leute,

ich hab vor kurzem ein altes Trinkhorn bei uns zu Hause gefunden - bzw. eben nur ein Horn, welches dementsprechend hergerichtet werden soll.

Der Knochenzapfen ist - glücklicherweiße - bereits entfernt! Soweit so gut. Da das Horn nun wirklich nicht mehr das jüngste ist und dementsprechend dreckig ist, habe ich es bereits ausgekocht. Leider hab ich es trotzdem nicht geschafft, den ganzen Dreck rauszubekommen. Ich habe es schon mit Essigessenz usw. versucht, aber das einzige was hilft ist mit dem Schleifpapier drüber gehen. Das Problem jedoch ist, dass ich mit dem Schleifpapier nicht innen arbeiten kann(zumindest nicht gut). Und von daher die erste Frage: Wie bekomm ich es denn sonst sauber? Irgendwann mal hab ich gelesen, dass man für einen solchen Fall Dritte-Zähne-Reinigunstabletten verwendet. Aber wenn das stimmt, wo bekomme ich solche denn her?

Soweit, so gut. Leider wurde es früher als Wetzsteinhalter verwendet und hat daher ein paar Löcher durch Bohrungen :frowning: Die Frage ist nun, wie kann ich solche Löcher „zukleistern“, ohne dass giftig, oder sonst etwas wird? Außerdem habe ich am oberen Rand schon relativ viel wegfeilen müssen, daher ist es teilweise brüchig. Hier gilt also das selbe.

Und zur letzten Frage: Solche Hörner werden innen immer mit einem Klarlack, etc. lackiert. Welchen soll ich verwenden?(nicht vergessen - ungiftig sollte er sein) Und wo bekomme ich einen solchen her?

Das Horn an sich gefällt mir recht gut. Und ich fände es jammerschade, es wegschmeißen zu müssen.

Von daher schon mal vielen Dank im Voraus für eure Tipps,

lg - Sepp

PS: Kann mir jemand noch empfehlen, wo ich für die Zukunft Rohmaterial für das Bauen von Trinkhörnern herbekomme? (incl. Knochenzapfen, usw.)

Moin,

für einen solchen Fall Dritte-Zähne-Reinigunstabletten
verwendet. Aber wenn das stimmt, wo bekomme ich solche denn
her?

Überall da wo Du Drogerieartikel bekommst, es müssen auch nicht die teuersten Marken sein, die Hausmarken tun´s auch.

Ich benutze sie zum Reinigen der Toilette, da wir sehr hartes Wasser haben und dadurch sehr schnell Kalkspuren.

Gruß Volker

Hallo Josef:

ich hab vor kurzem ein altes Trinkhorn bei uns zu Hause
gefunden - bzw. eben nur ein Horn, welches dementsprechend
hergerichtet werden soll.

Schleifpapier drüber gehen. Das Problem jedoch ist, dass ich
mit dem Schleifpapier nicht innen arbeiten kann(zumindest
nicht gut). Und von daher die erste Frage: Wie bekomm ich es
denn sonst sauber? Irgendwann mal hab ich gelesen, dass man
für einen solchen Fall Dritte-Zähne-Reinigunstabletten
verwendet. Aber wenn das stimmt, wo bekomme ich solche denn

Das ist ja schon geklärt, aber ohne mechanischen Eingriff wirst Du nicht weiter kommen.
Es wäre hilfreich, wenn Du eine alte Zahnbürste oder eine Flaschenbürste in die Bohrmaschine spannst und das Horn von innen noch mal ausbürstest, ein gutes Hilfsmittel ist Handwaschpaste.

Frage ist nun, wie kann ich solche Löcher „zukleistern“, ohne
dass giftig, oder sonst etwas wird? Außerdem habe ich am

Die Löcher reparierst Du Acryl 2 K Kleber, der ist in den meisten Fällen schon ein bisschen eingetönt, aufhellen kannst Du das mit Glaspulver.

oberen Rand schon relativ viel wegfeilen müssen, daher ist es
teilweise brüchig. Hier gilt also das selbe.

Hier würde ich mir vom Goldschmied einen Silberstreifen ( ca. 0,2 mm dick) holen, den Rand mit dem 2 K Kleber modellieren und nach dem Aushärten das Blech darüberziehen.

Und zur letzten Frage: Solche Hörner werden innen immer mit
einem Klarlack, etc. lackiert. Welchen soll ich
verwenden?(nicht vergessen - ungiftig sollte er sein) Und wo
bekomme ich einen solchen her?

Es scheint besser, einen eingefärbten Lack zu nehmen, deer Anblick wirkt hygenischer. Dazu gibt es Lebensmittel verträgliche Lacke, die auch dem Kohlensäure Angriff oder Alkohol Attacken widerstehen.

Das Horn an sich gefällt mir recht gut. Und ich fände es
jammerschade, es wegschmeißen zu müssen.

Jau.

Gruß
Rochus

Ich habe einmal meine Arbeitszeit in einer TBA verbracht.
Da gab es auch immer Hörner.Mit Schädelplatte. Ab in den Kochtopf -draußen natürlich über dem Dreibein. Lange genug kochen lassen,dann das Horn vom Knochen ziehen. Anschließend habe ichn die Hörner ausgekocht, innen mit einer Handelsüblichen Flaschenbürste gebürstet. Dann noch einmal ins kochende Wasser,dieses war alllerdings mit Talcum vermischt. Warum? Weil mir das mal einer erzählt, darum. Ob es wirklich nützlich war, keine Ahnung, es ist nir jemand daran gestorben.
Äußerlich wurden die Hörner dann erst einmal mit einem Messer geglättet, und mit Raspel und Feile behandelt. Dannach mit der Schleifmaschine. Dann , wenn die Riefen rausheschliffen waren habe ich sie mit der Poliermaschine poliert. Solange, bis wirklich keine Riefe mehr zu sehen war.

Ich kann Dir sagen, daß es wirklich eine Heidenarbeit ist, um solch ein Horn herzustellen. Dafür brauchst Du aber auch keinen Klarlack, oder etwas ähnliches um es zu konservieren.
Und innen drinnen, da ist es auch nur Natur. Und ich vermute einmal, Du willst sovieso Alkohol daraus trinken. Und das lernt man doch : Alkohol desinfiziert.

Ob Du heute noch Hörner in einer TBA oder beim Schlachter deines Vertrauen bekommen kannst, das kann ich Dir nicht sagen, da wegen der Rinderseuche damals alle Schädel eingefärbt werden mußten und warscheinlich auch noch müßen, da sie Risikomaterial sind, und mit ihnen auch nicht gehandelt werden darf.

Wenn Interesse besteht, ich habe irgendwo noch Hörner liegen.
Es soll irgendwie im Hessischen einen Betrieb geben, der mit Hörnern handelt, auch speziell aus dem Ausland, denn die sind da größer.Die Hörner, nicht die Betriebe.

Fertige Hörner gibt es auf Mittelaltermärkten.

Koregatabs bekommst Du in jedem Supermarkt. Ich benutze sie immer um meine Weinballons zu spülen.Ein Tipp dazu: Nimm immer die billigsten, weil ,wenn Du mal in Ruhe die Verpackung liest, so wirst Du feststellen, daß sie sowieso immer vom serlben Hersteller stammen, egal wie sie heißen.

Alles klar, oder hast Du noch eine Frage.

…gut, gut. Danke für eure Empfehlungen und Bemühungen! Nur noch ein paar Dinge: Ist dieser 2 k Acryllack wirklich ungiftig?

Hm… BSE - das Risiko scheint ja immer noch da zu sein, daher werde ich nur von geprüften Hörnern in Zukunft Gebrauch machen. Ich denke aber, dass das im öffentlichen Handel sowieso Vorschrift ist…

Achja… noch zum Befestigen des oberen Randes: Bei uns gibt es keinen Goldschmied in der Nähe - von daher: wie fest wird denn dieser oben genannte Acryllack? Reicht der nicht aus? Gibt es evtl. Alternativen?

Danke schon mal im Voraus,

lg - Sepp

PS: @xpleuel: Klar - wenn die Hörner geprüft sind, sie in gutem Zustand sind und du einen guten Preis machst ^^ wäre ich durchaus interessiert.

Hallo Sepp,

Wasserglas müsste gehen, nimmt z.B. zum Dichten von Vasen und Konvervieren von Eiern. Soll sehr hart werden.

Leider habe ich keine eigenen Erfahrung mit dem Stoff.

Schau mal in Wiki rein. Auch im Archiv ist einiges zu lesen.

Viel Erfolg!

Gruß Volker