Hallo Christian,
bist Du sicher?
Natürlich nicht! Woher sollte ich verläßliche Daten nehmen, um da sicher sein zu können?
Die Sparquote geht seit einigen Jahren
sukzessive nach oben und das ganz sicher nicht, weil die Leute
jetzt mehr Geld haben.
Bist Du mit Vermutungen einverstanden?
Vielmehr ist nach gängiger Einschätzung
Wessen Einschätzung? Von den AG-Verbänden oder von Schröder bezahlte Experten? Gib mir ein paar Millionen und ich bringe Dir Gutachten, die das Gegenteil aussagen. 
Unsicherheit insbesondere bzgl. des Arbeitsplatzes ein Grund
dafür. Teile des disponiblen Einkommens werden jetzt auf die
Seite gelegt, die bis vor ca. 2 Jahren verkonsumiert worden
wären.
Das ist sicher nicht ganz falsch.
Die Nachfragesschwäche ist m.E. genau darauf
zurückzuführen und nicht darauf, daß die Bezieher der ganz
niedrigen Einkommen durch irgendwelche Reformen weniger
ausgeben.
Es ist aber so, daß die Bezieher ganz kleiner Einkommen jetzt weniger Geld haben, u.a. durch diese Reformen und genau deshalb weniger ausgeben. Dazu zählt auch die ‚Geringfügige Becshäftigung‘.
Das ergibt sich allein schon aus den Beträgen, die da im Spiel
sind. Ob 2 Mio. Sozialhilfempfänger
Um SoHi-Empfänger geht es mir dabei absolut gar nicht, sondern um niedrige Löhne.
zukünftig 100 oder 150
Euro im Monat weniger zur Verfügung haben, spielt da kaum eine
Rolle.
Damit meinst Du jetzt aber nicht Hartz IV, denn diese auswirkung hat das Gesetz nicht.
Interessanter wirds, wenn von den rd. 35 Mio.
Beschäftigten die Hälfte den gleichen Betrag auf die Seite
legt.
Ja, nur tun die das ja nicht. In den neuen Bundesländern liegt der Durchschittslohn bei rund € 24 000/Jahr. Wohlgemerkt, Durchschnitt! Meinst Du, die Leute, die unter diesem Durchschitt liegen sparen auch nur einen Euro? Auch in den alten Bundesländern liegen sehr viele Einkommen unter € 25 000/Jahr. Wenn das für eine Vierköpfige Familie reichen muß, bleibt da absolut nichts zum Sparen übrig!
Bevor sich die Lage am Arbeitsmarkt nicht bessert, wird sich
das Konsumverhalten der Mittelschicht nicht nachhaltig ändern
Da hast Du Recht. Das ist aben nicht der größere Teil der Bevölkerung in Deitschland. Das ist eher eine Minderheit.
und damit auch nicht in wesentlichem Maße die Wirtschaftslage.
Der Impuls muß damit entweder vom Ausland kommen oder über
eine kollektive Stimmungsverbesserung.
Oder eben durch eine Stärkung der kleinen Einkommen, die den Zugewinn ohne Verzögerung verkonsumieren würden.
Woher eines von beidem
kommen soll, ist mir unklar.
Die Stimmung wird sich bei steigender Arbeitslosigkeit und Sparparolen sicher nicht bessern. Die Exporte sind auf Rekordniveau, was für Impulse sollen da noch kommen? Die Industrie hat einen Berg bestiegen, steht nun auf dem Gipfel und jammert, daß es nicht mehr aufwärts geht, statt nun den zurück gelassenen AN zu helfen, auch nach oben zu kommen.
Aber dann wird es da zu eng, man ist gern unter sich.
Gruß, Rainer