Trockenbau

Liebe/-r wer-weiss-was Experte/-in,

Ich habe ein Problem und wär total froh, wenn Sie mir helfen können.

Heute haben Mauerer mein Zimmer nach 3 tägiger Arbeit fertig saniert.
Dort war es schimmlig, der Putz wurde bis zum Mauerwerk entfernt und darüber haben sie Gipskartonplatten (beschichtete in hellgrün für Nassräume) installiert. Diesen auf imprägnierte Holzleisten geschraubt (diese grünen Holzleisten).

Jetzt habe ich von einem Allroundhandwerker erfahren, dass diese grünen Leisten giftig sind (Pestizide enthalten) und nur für Dächer verwendet werden, um Schädlingsbefall zu verhindern.

Jetzt habe ich Angst, dass ich in dem Zimmer langfristig den Pestiziden ausgeliefert bin.
Oder kann da nichts mehr durchkommen, wenn die Gipskartonplatten davor sind? Die Anschlussstellen wurden mit Gipsputz verspachtelt, aber das ganze ist ja auch diffusionsoffen so weit ich weiß und die Pestizide können durchdringen…?!

Nun leider ist schon alles fertig, man müsste alles wieder abreißen und neu machen, aber vielleicht wäre es die Sache wert?

Ich hätte dazu gern mal eine Expertenmeinung, können Sie mir da helfen?

Viele Grüße,
derwerwurm

Hi derwerwurm,
die Aussage grün imprägnierte Latten nur aussen, ist nur bedingt richtig.
Die Imprägniermittel sind heute nicht mehr so giftig wie früher.
ich zeige dir mal den Text EINES Holzschutzmittels.

lösemittelfreies, vorbeugendes Holzschutzmittel auf Borsalzbasis. PH-neutral, mit tiefem Eindringvermögen

Anwendung/Eigenschaften:
Farbloses, flüssiges, anwendungsfertiges Salzpräparat ohne Ausgasungen. Vorbeugendes Holzschutzmittel gegen tierische Holzschädlinge und holzzerstörende Pilze im Innen- und Außenbereich für Hölzer, die nicht direkt mit Wasser in Berührung kommen, wie: Dachgebälk, Kanthölzer, Unterkonstruktionen von Fußböden, Stallungen, Wintergärten, sowie Feucht- und Nassräumen. Insbesondere auch dort, wo andere Holzschutzmittel nicht angewendet werden dürfen: Lagerräume für Nahrungs- und Futtermittel, Erntevorratshallen und Stallungen.

Verarbeitung:
Schmutz, Rinden und Baststückchen entfernen. Das Holz muss unbehandelt und saugfähig sein. Zur Verbesserung der Eindringtiefe sollte glattgeschliffenes oder trockenes Holz mit Wasser gleichmäßig angefeuchtet werden. Vor allem bei Eiche oder Exotenhölzern immer einen Probeauftrag vornehmen.
Vor und während des Gebrauchs Inhalt gut umrühren.
Verarbeitung durch Streichen, Spritzen oder Tauchen.
Bei Verarbeitung durch Streichen je nach Holzbeschaffenheit 1-2 Anstriche.
Wenn zweiter Anstrich erforderlich, nach mindestens 2-3 Stunden ausführen.
Am nächsten Tag: Eventuell weiße Schicht vom auskristallisierten Salz mit feuchtem Schwamm nachwässern.
Borsalze sind leicht auswaschbar; die behandelten Hölzer dürfen deshalb nicht dem Regen ausgesetzt werden. Nachträglich auftretende Trockenrisse erneut mit PNZ-BOR-IMPRÄGNIERUNG behandeln.

Verbrauch:
Schutzklasse I: Innenbauteile unter ständig trockenen Bedingungen;
1 Liter für ca. 6-7 m² pro Anstrich.
Schutzklasse II: Innenbauteile sowie unter Dach verbaute Außenteile, die nur einer vorübergehenden Befeuchtung ausgesetzt sind: 1 Liter reicht für 5 m² pro Anstrich.
(Bauteile sind Holzwerkstoffe, die tragenden oder aussteifenden Zwecken in baulichen Anlagen dienen.)

Reinigung
Werkzeuge mit Wasser und Seife reinigen.

Lagerung:
Kühl aber frostfrei. Im nicht angebrochenen Gebinde 3 Jahre haltbar. Angebrochenes Gebinde in kleineren, geeigneten Behälter umfüllen, luftdicht verschließen und bald aufbrauchen. Eventuelle Kristallbildung ist durch Erwärmen auf 50° bis 60°C, z. B. in heißem Wasserbad, aufzulösen. Empfohlene Lagertemperatur: über 8°C.

Inhaltsstoffe:
Wasser, Natriumborate, 4,75 g/100 g. Form flüssig.

Hinweise:
Biozide sicher verwenden. Vor Gebrauch stets Kennzeichnung und Produktinformation lesen. Registriernummer nach ChemBiozidMeldeV: N-22488. Haut und Augenkontakt vermeiden. Nicht in die Hände von Kindern gelangen lassen. Kann allergische Reaktionen hervorrufen. Spritzer mit viel Wasser spülen. Darf nicht in das Erdreich oder in Gewässer gelangen. Vor oder nach der PNZ-BOR-IMPRÄGNIERUNG nicht mit Stahlwolle schleifen, da der Eisenstaub zu schwarzen Verfärbungen führen kann. Nicht auf Eisenteile streichen. Nur völlig restentleerte Dosen der Wertstoffsammlung zuführen. Größere Produktreste in der Originalverpackung der Abfallentsorgung zuführen. Tel. +49 8465 17380, ASN-Nr.: 060314.

Gebindegrößen:
1 Liter, 5 Liter, 10 Liter, 30 Liter, 120 Liter und größer.

Du siehst auch für innenbauteile geeignet.
Wir wissen beide nicht welches Mittel für deine Latten benutzt wurde, ich denke aber deine Sorge ist nur zum Teil berechtigt und der Aufwand steht in keinem Verhältniss zum Nutzen.
Genaueres könnte ich dir nur Sagen wenn du das Protukt wissen würdest mit dem dein Holz behandelt wurde.
Viele Grüße aus Bad Kissingen
struppi-hs

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Hi struppi-hs,
danke für die informative Antwort.
Ich hoffe nun, dass das Holz, welches bei mir verbaut wurde, auch nur mit diesem scheinbar recht harmlosen Holzschutzmittel imprägniert wurde…es hieß schon, es sei üblich so.

Viele Grüße!

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hallo derwerwurm

jetzt mal im ernst…ich hab noch nie im bauhaus oder so eine gesundheitswarnung bei den dachlatten gesehen!? aber das ist meine persönliche meinung u. einstellung. wenn sie da sicher gehen wollen bleibt ihnen wohl nichts anderes übrig als sich direkt im holzhandel zu erkundigen.

Mfg

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Hallo Frank!

Mir wurde halt gesagt, die wären nur für Dächer, und dann muss da wohl keine Gesundheitswarnung drauf stehen, da das Dach eh noch isoliert wird…

Aber mittlerweile glaube ich ihren Vorrednern, dass es wohl nicht gesundheitsschädlich ist.

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Hallo lieber „holzwurm“ ;o)

es gibt wirklich keinen grund zur Beunruhigung.
Die verwendeten Latten sind an der Oberfläche mit einem „Salz“ versehen, was Pilzen und Würmern den Appetit auf das Holz verdirbt.
Gerade in der heutigen Zeit, in der auf geringste Schadstoffe geachtet wird, werden diese so imprägnierten Hölzer noch immer verbaut, weil sie absolut unschädlich sind. Es handelt sich bei der grünen Farbe meistens um mit Chromsalz eingefärbte Holzschutzmittel, die seit vielen Jahren auf jedem Bau zu finden sind.
Ich - sowie mein Vater als Architekt und Bauing. - habe derartig behandeltes Holz seit Jahren verarbeitet und weder selber gesundheitliche Beeinträchtigungen erfahren noch von anderer Seite davon gehört. Lediglich zur Kontrolle der gleichmäßigen Benetzung mit dem Holzschutz soll das Chromsaltz als Farbe hinzugefügt sein.

Mehr Informationen kann ich dazu leider nicht liefern.
Ich hoffe, mit meinen Infos trotzdem ein wenig weitergeholfen zu haben.

Gruß aus Berlin

Mattes

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Hallo
Also, ich hab mal bei meiner Zimmerei nachgefragt.
Nach deren Meinung brauchst du dir keine Sorgen zu machen, wenn man nicht gerade Reinbeist.:smile:
Ich selbst verwende kaum noch andere Latten. Eingebaut habe ich sie unter allen Holzdecken und beim Umbau unserer Küche. Auch in allen anderen Bereichen setze ich diese ein.
Bis jetzt (ca. 20 Jahre) habe ich noch nichts bemerkt.

Ich hoffe, ich konnte dir Helfen und deine Bedenken zerstreuen!
Wenn du noch Fragen hast, bitte gern!

Gruß,
Jürgen

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Hallo,
wegen der Pestiziden brauchst Du keine Bedenken zu haben. Aber hat man die Ursache für den alten Schimmel gesucht und behoben???
Falls nein, war diese gesamte Arbeit für die „Katz“. Ich vermute,dass der alte Schimmel durch ein temperaturbedingtes Problem entstanden ist. Dieser bauphys. Fehler hätte erst beseitigt werden müssen. Der Schimmel wird mit großer Wahrscheinlichkeit wieder kommen.

Zweite Frage: wie wurde der alte Schimmel beseitigt? Hoffentlich nicht so, dass man einfach den alten Putz abgeschlagen und entsorgt hat. Dieser Schutt ist Sondermüll und muß gemäß einschlägiger Gesetzte als solcher behandelt werden.
Hier muß mit ganz besonderer Vorsicht gearbeitet werden, damit die Schimmelpollen nicht im ganzen Raum verteilt werden und überall dort, wo nahrhafter Untergrund vorhanden ist neue Kolonien bilden!

Ich würde zunächst eine genaue Luftanalyse machen lassen, um den Pollengehalt in der Raumluft zu prüfen.

Alle weiteren Maßnahmen sind dann in diesem Protokoll nach zu lesen.

bis dann
hg

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Danke für die Antwort!
Ich kam nicht früher dazu Ihnen zu antworten…

Zu der Schimmel-Sache:
Die Maurer meinten, dass der Schimmel nicht durchkommen kann, der Putz wurde an den befallenen Wänden entfernt bis zum Mauerwerk. Aber gesondert entsorgt haben wir es nicht, ich wußte nicht, dass es Sondermüll ist.
An den Fensterrahmen war noch etwas Schimmel, das hab ich selbst schnell vorher noch grob abgekloppt, obwohl sie meinten, dass das eh nicht durchkommt.
Etwas komisch kam es mir auch vor, da der Schimmel sich ja darunter weiter ausbreiten kann.
Die Maurer haben das mit einer Imprägnierung eingesprüht, und das sollte reichen meinten sie.

Wegen den Sporen habe ich auch keine Ahnung, das Zimmer war schon länger im halb aufgerissenem Zustand. Wenn dann sind die Sporen sowieso schon überall, hoffe es natürlich nicht.
Ich lüfte viel und wenn das Zimmer fertig eingerichtet ist, werde ich die nächsten Zimmer vornehmen, einige Möbel habe ich schon entsorgt, aber alles aufgeben will ich auch nicht, kommt mir auch nicht so vor, als ob jetzt alles voller Schimmel wär.
Aber eine Luftanalyse ist ein guter Tipp, danke.

Die Ursache des Schimmels war wahrscheinlich eine früher mal feucht gewordene Außenwand. Aber die Hausverwaltung will das jetzt wohl mal von außen abdichten oder so.
Die Maurer meinten, dass die Riegipsplatten, die mit etwas Abstand zum Mauerwerk geschraubt wurden, eine erneute Feuchtigkeit abhalten würden, weil diese imprägniert wären. Wie lange die Imprägnierung ihre Funktion hält, weiss ich allerdings nicht.

Gutachter sind so teuer, aber was meinen Sie zu meiner Beschreibung?

Vielen dank schonmal für alle hilfreichen Antworten!