Trockene Alveole

Hallo,
offensichtlich sind im Forum Fachleute also Zahnärzte aktiv, daher meine Frage:
Nach Extraktion eines Backenzahns (vor 3 Tagen) besteht eine trockene Alveole mit einem doch etwas unangenehmen ziehenden Schmerz. Es hat sich also kein Koagulum gebildet. Nun würde ich als Nichtzahnmediziner denken, kein Problem, da muß ein künstliches Koagel her: desinfizierende Spülung, Trocknen und Instillation von 0,5 ml eines Fibrinklebers (Beriplast oder Tissucol) und schon ist die Alveole geschlossen. Im Rahmen der Heilung wird der Fibrinblock dann durch die körpereigenen Enzyme abgebaut. Die Kosten für z.B. Tissucol von ca. 90 EUR dürften durch einige ersparte Konsultationen zumindestens zum Teil ausgeglichen werden.
Also was haltet Ihr von einem derartigen Vorgehen, oder ist es schon bekannt?
Viele Grüße
jukla

ich darf meine Frage erweitern: eine andere Möglichkeit wäre z.B. die Einlage eines Fibrinogen/Thrombin Schwammes (Tachsil)
Gruß
jukla

Bevor wieder jemand schreit…
das ich kein Zahnarzt bin… :wink:

Erst mal Hallo,

ja da gibt es z.B. das Gelastyp ein
resorbierbarer Gelatineschwamm aus reiner Schweinegelatine für die Wundversorgung in der Mundhöhle. Zum Füllen von Operationshohlräumen nach Zahnextraktionen und zur Blutstillung

Zuvor erfolgt jedoch eine so genannte Wundrevision, das heißt es wird mit einem so gennatem scharfem Löffel, eine erneute Blutung herbeigeführt, im Anschluss dazu dann das Schwämchen in die Alveole eingeführt und auch zugenäht.

Wurde den die Wunde bei dir nicht zugenäht? Das könnte nämlich der Grund dafür sein das die Alveole trocken und leer ist, weil durch den Speichel und Essen das Koagel quasi rausgeholt wurde…

Oder Blutest du sowieso nicht arg?

Gruß

Servus Jukla,

Deiner Wortwahl nach scheinst Du ja durchaus vorinformiert. Dann hilft Dir wohl am ehesten dieser Link:

http://www.zm-online.de/m5a.htm?/zm/20_05/pages2/zme…

Meine Erfahrung ist die, daß es für den Weg des Anfrischens und Provozierens einer erneuten Blutung bei einer manifesten Alveolitis nur ein sehr schmales Zeitfenster gibt. Für die Reorganisation und Vaskularisation eines Koagels ist die Nekrose der umgebenden Knochenwände das Haupthindernis. Es kommt nach trockener Alveole selten zu einem stabilen Koagulum - auch nicht mit den teuren Hilfststoffen, die Du erwähnst.

Da muss man meist doch den steinigen Weg der Epithelisierung der Alveolenwände gehen.

Gruß

Kai Müller