Tropfender Baum

Hallo,

gestern beim spazieren gehen machte ich eine Beobachtung, die ich mir nicht so recht erklären kann - und für die ich hier Aufklärung erhoffe.

Es geht um einen tropfenden Baum (Birke). Die Flüssigkeit (offensichtlich Wasser - ich habe sie mir auf die Hände tropfen lassen: geruchlos, nicht klebrig und von der Viskosität wie Wasser) tropfte im Sekundentakt vom Baum - am Boden hatte sich bereits eine „Pfütze“ (eher schlammig) gebildet. Im ersten Moment dachte ich an einen Eisblock, den ein Witzbold auf den Baum gelegt hat und der vor sich hintaut.
Ein Eisrest war aber nicht zu entdecken. Den Wasserspuren auf der weißen Rinde nach zu urteilen, kam die Flüssigkeit aus der Schnittstelle eines abgeschnittenen Astes.

Die einzige Erklärung, die mir einfiel: an der Schnittstelle hat sich die Wunde nicht geschlossen und das Wasser, das vom Baum aus den Wurzeln bis in die Astspitzen transportiert wird, konnte an dieser nicht vernarbten Wunde frei austreten?!?

Hat jemand eine Erklärung?

Gruß Stefan

Hallo Goosi,

Die einzige Erklärung, die mir einfiel: an der Schnittstelle
hat sich die Wunde nicht geschlossen und das Wasser, das vom
Baum aus den Wurzeln bis in die Astspitzen transportiert wird,
konnte an dieser nicht vernarbten Wunde frei austreten?!?

Hat jemand eine Erklärung?

der Frühling naht: http://de.wikipedia.org/wiki/Wurzeldruck

Der Beitrag ist nicht gerade verständlich geschrieben, also ggf. nachfragen.

Gruß, Zoelomat

Hallo,

Es geht um einen tropfenden Baum (Birke). Die Flüssigkeit

das Phänomen nennt sich: „Wurzeldruck“ und tritt besonders bei Laubbäumen vor dem neuen Laubaustrieb auf. Siehe z. B. NULTSCH W.
„Allgemeine Botanik“ 10. Ausgabe; S. 265 und 273:

„In der Tat reicht bei blattwerfenden Laubbäumen die Annahme eines Transpirationssogs als alleinige Ursache des Wassertransportes nicht aus, ist doch im Frühjahr vor dem Austreiben der Blätter die saugende Wirkung der Transpiration praktisch Null. Hier kommt der Wurzeldruck ins Spiel, der ja einige bar erreichen und somit die Wassersäule über 10 m treiben kann.“

Vor Jahren bohrte ich um diese Jahreszeit das Holz einer Birke, die auf dem Grundstück eines Freundes stand, in 1,3 Meter und 2,6 Meter Höhe mit einem 10 mm Holzbohrer waagrecht an und fing die austretende Flüssigkeit auf.

Aus der höheren Bohrung trat deutlich weniger Flüssigkeit aus als aus der niedriger gelegenen.

Als nach Tagen keine bis nur noch wenig Feuchtigkeit austrat, verschloß ich die beiden Bohrungen mit käuflichem Baumharz wieder. Die Birke hat diese Manipulation blendend überlebt.

Gruß

watergolf

Hallo,

Ergänzend zu den anderen Antworten: es handelt sich dabei um den auch volksmedizinisch genutzten Birkensaft, der entweder frisch getrunken werden kann oder weiterverarbeitet z.B. als Haarwuchsmittel verwendet wird.

Dazu wird übrigens wie in einem der Beiträge beschrieben der Birkenstamm angebohrt und zwischendurch mit einem Holzpflock verschlossen.

Es grüßt

Der Daimio

Danke für die Antworten
Hi,

also wirklich Wasser, das eigentlich für die Pflanze bestimmt ist und auf dem Weg von den Wurzeln in die Krone an der Verletzung austritt.

Ich habe mir nie klar gemacht, welche Wassermengen da transportiert werden - offensichtlich bleibt für den Baum ja noch genug übrig.
Aber es ist ja eigentlich klar: wenn man sich überlegt welche Fläche mit den Blättern eines großen Baumes zusammenkommt, da können schon so einige Liter Wasser verdunsten, die ersetzt werden wollen.

Danke und Gruß
Stefan