Trotz Massenentlassungen kaum Umsatzrückgang?

Hallo,

ich stelle mir seit längerer Zeit folgende Frage: Es kommt ja immer mal wieder vor, dass große Unternehmen sich mit Massenentlassungen gesund sanieren, ohne dass damit eine wirkliche Einschränkung der Geschäftsaktivitäten einhergeht.

Sprich, dieselbe Arbeit, die vorher von 15.000 Mitarbeiter gemacht wird, wird ein Jahr später von 10.000 gemacht. Wie kann das sein? Das heißt doch, dass vor der Entlassung dort entweder zahlreiche Mitarbeiter Däumchen gedreht haben oder es zumindest etwas ruhiger haben angehen lassen, oder dass man durch eine Optimierung der Prozesse die Produktivität gesteigert hat. In beiden Fällen sind die Entlassungen nicht nur gerechtfertigt, sondern sogar geboten. Doch wieso sind sie dann nicht früher geschehen?

Kann mir jemand diesen Widerspruch auflösen? Ich verstehe es nicht, wieso ein Unternehmen z.B. 30.000 Mitarbeiter hat und dann von einen Tag auf den anderen sagt, ach eigentlich geht es ja auch mit 20.000 und da wir jetzt knapp bei Kasse sind, schmeißen wir mal 10.000 raus. Wieso ist es dann nicht früher mit 20.000 gegangen?

Hallo,

Sprich, dieselbe Arbeit, die vorher von 15.000 Mitarbeiter
gemacht wird, wird ein Jahr später von 10.000 gemacht. Wie
kann das sein?

solche Einsparungen rächen sich erst nach einiger Zeit.
Wenn z.B. interne Hilfsbetriebe eingespart werden, die sich um Wartung und Instandhaltung gekümmert haben.

Das ist in etwa vergleichbar mit einem PKW, bei dem man ja durchaus den einen oder anderen Kundendienst/Ölwechsel übergehen kann. Irgenwann ist dann unweigerlich der ganze Motor hinüber. Den „Einsparer“ kann man meist nicht mehr zur Rechenschaft ziehen, denn der treibt auf Grund seines tollen Einsparerfolges bereits in der nächsten Firma sein Unwesen. Natürlich nicht, ohne noch einen fetten Extrabonus mitgenommen zu haben.

Probleme sind oft schon dadurch vorprogrammiert, daß diese „Häuptlinge“ meist nur 2-Jährige Verträge bekommen, und in diesem Zeitraum Erfolge vorweisen müssen, um eine Vertragsverlängerung zu bekommen. Dadurch findet keine längerfristige Planung von sinnvollen Investitionen statt, obwohl genau das den Unternehmen viel mehr nützen würde. Bis die Nachteile einer solchen Unternehmenspolitik spürbar werden, sind diese Entscheider nicht mehr greifbar

Gruß,
Woody

***

Da kann ich nur beipflichten; oft werden Prozesse, die arbeitsintensiv sind (wie z.B. Endkontrollen beim Warenausgang) nur noch sporadisch durchgeführt. Nicht zu vergessen, daß oft ganze Abteilungen ins Ausland verlagert werden oder von Fremdfirmen erledigt werden, die natürlich wesentlich weniger Geld erhalten. Ich weiß von einer großen Firma, die ihre komplette Gehaltsabrechnung ins Auslang verlagert hat: Hier erhalten die Mitarbeiter rd. 1/3 des Lohns von deutschen Mitarbeitern, selbstverständlich keinerlei betriebliche Altersversorgung; Urlaubs-u.Weihnachtsgeld sind ebenfalls nur minimal gegenüber dem deutschen Standard.

Ach ja: Tausende von Mitarbeitern werden frühzeitig in den Ruhestand geschickt und erhalten sowohl weniger Betriebsrende als auch gesetzliche Rente. Außerdem wird das Ganze auch noch von Staats wegen gefördert, um einige wenige Arbeitsplätze zu erhalten.

Gruß
History55

Hallo,

ich stelle mir seit längerer Zeit folgende Frage: Es kommt ja immer mal wieder vor, dass große Unternehmen sich mit Massenentlassungen gesund sanieren, ohne dass damit eine wirkliche Einschränkung der Geschäftsaktivitäten einhergeht.
Sprich, dieselbe Arbeit, die vorher von 15.000 Mitarbeiter gemacht wird, wird ein Jahr später von 10.000 gemacht.

So schnell wird zumindest hier in Deutschland in diesem Umfang nicht entlassen. Solche Zahlen werden angekündigt und dann läuft das auch über Jahre, indem frei werdende Stellen nicht mehr besetzt werden, Abfindungen geboten werden etc.

kann das sein? Das heißt doch, dass vor der Entlassung dort entweder zahlreiche Mitarbeiter Däumchen gedreht haben oder es zumindest etwas ruhiger haben angehen lassen, oder dass man durch eine Optimierung der Prozesse die Produktivität gesteigert hat. In beiden Fällen sind die Entlassungen nicht nur gerechtfertigt, sondern sogar geboten. Doch wieso sind sie dann nicht früher geschehen?
Kann mir jemand diesen Widerspruch auflösen? Ich verstehe es nicht, wieso ein Unternehmen z.B. 30.000 Mitarbeiter hat und dann von einen Tag auf den anderen sagt, ach eigentlich geht es ja auch mit 20.000 und da wir jetzt knapp bei Kasse sind, schmeißen wir mal 10.000 raus. Wieso ist es dann nicht früher mit 20.000 gegangen?

Da lief es eben prima, der Kosten/Konkurrenzdruck war nicht so hoch oder man hat es schlicht nicht erkannt, da man kein ordentliches Controlling hat etc. pp. Solche Entwicklungen verlaufen ja schleichend und man hat immer ein „time-lag“, wenn kein zeitnahes Controlling stattfindet.
Kleines Beispiel: im dritten Quartal 01 beginnt sich ein Problem aufzubauen. Das fällt in der GuV/Bilanz, die dann im Jar 02 vorliegt noch gar nicht auf. Das merkt man erst im Jahr 03. Dann muss noch geschaut werden, wo es denn nun genau klemmt und dann wird frühestens gehandelt. Oder es wird noch verschleppt, so nach dem Motto „wird schon wieder“ oder „so wollen wir das nicht“ Betriebsrat mosert rum etc. Und das Problem wächst weiter und wird doch nicht wieder.
Irgendwann laufen dann die Kosten aus dem Ruder. Dann kommen die Unternehensberater/neue Manager und stellen mal alles in Frage und decken solche Probleme auf. Die sind dann die bösen Überbringer der schlechten nachrichten und die alten Verantwortlichen, die vorher nicht in der Lage waren, dieses Problem zu erkennen und anzugehen können sich die Hände in Unschuld waschen.
Solche Meldungen werden natürlich in Zukunft seltener. Denn inzwischen reagieren viele Unternehmen mit der Beschaffung oder eben Abschaffung von Zeitarbeitern.

Grüße

Guten Abend!

Sprich, dieselbe Arbeit, die vorher von 15.000 Mitarbeiter
gemacht wird, wird ein Jahr später von 10.000 gemacht.

Ein ähnlicher Umsatz wie im Vorjahr kann angehen, aber dieselbe Arbeit/dieselbe Fertigungstiefe wird es i. d. R. nicht sein.

Organisationsveränderungen zur Produktivitätssteigerung, Schließung einzelner, unrentabel erscheinender Bereiche und Beschränkung auf Kernkompetenzen durch Auslagerung/Vergabe an Zulieferer, sind die Klassiker, die zur Verkleinerung der Belegschaft führen.

Die Auslagerung von nicht zum Kerngeschäft gehörenden Aktivitäten auf Zulieferer kann auch gut begründet sein, wenn die Zulieferer keine Billigheimer sind. Zusammen mit der Aktivität wird nämlich auch das Auslastungsrisiko ausgelagert. Die Verringerung der Fertigungstiefe ist oft angezeigt, um von Know-how und wirtschaftlichen Fertigungsmöglichkeiten des Zulieferers zu partizipieren. So stellt ein Autobauer nur den kleineren Teil selbst her und bezieht vom Türschloss bis zum Kolben alles von Spezialisten, die es besser und wirtschaftlicher können.

Gruß
Wolfgang

Aktuelles Beispiel ALCATEL-LUCENT
Hallo Christian,

ich halte die Argumente von Wolfgang und ElBuffo für sehr gut, möchte aber mit einem aktuellen Beispiel ergänzen.

Beim Googlen findet man unter Massenentlassungen gerade einen aktuellen Fall:

http://www.handelsblatt.com/unternehmen/it-medien/kr…

Hier geht es nicht (mehr) um Zigtausende und auch nicht um eine plötzliche Entwicklung. Vielmehr ist es ein strukturelles Problem der Branche, die schon seit zwanzig Jahren im Niedergang ist - ohne dass das in der Öffentlichkeit überhaupt wahrgenommen wurde.

Da hat sich einfach der Markt gewandelt. Die Unternehmen haben von der Produktion von Telekommunikationshardware gelebt. Entsprechend war die Beschäftigungsstruktur: Fertigungsindustrie, hochspezialisierte Entwickler und Elektroinstallateure.

Doch jetzt läuft der ganze Traffic über Internetprotokoll und die Technik ist vergleichsweise einfach. Zwar hat man immer versucht, auch die Belegschaftsstruktur anzupassen, aber das ging halt viel zu langsam. Nicht nur in Deutschland kann man die Leute nämlich nicht nach Lust und Laune entlassen.

Übrigens ist der Niedergang nicht auf die Arbeitsnehmerseite beschränkt. Dort sind, zumindest in Deutschland, hohe Abfindungen gezahlt worden, um den Prozess zu beschleunigen.
Auch die Unternehmenswerte sind abgestürzt. Unternehmen, die vor 20 Jahren noch zu den größten Konzernen der jeweiligen Länder gehört haben, sind quasi nichts mehr wert. Immobilien und Patente sind längst versilbert worden. Aktien, die mal wie eine sichere Anlage aussahen, sind nur noch einige Cents wert.

Ciao, Allesquatsch

Guten Abend,

Schließung einzelner, unrentabel erscheinender Bereiche und
Beschränkung auf Kernkompetenzen durch Auslagerung/Vergabe an
Zulieferer, sind die Klassiker, die zur Verkleinerung der
Belegschaft führen.

Hier kann man noch hinzufügen, dass oftmals auch nicht vom Umsatz, sondern vom Gewinn gesprochen wird, der gleich bleibt (oder sogar steigt). Insbesondere im Filialgeschäft ist das gut vorstellbar: Wenn eine von drei Filialen unrentabel arbeitet und diese nun alle geschlossen werden, wird der Umsatz zwar zurückgehen, der Gewinn jedoch steigen.

Gruß

Anwar

Hai!

Die bisher gebrachten Post entbehren sicher nicht einer gewissen
Realität aber man sollte auch mal ein wenig die andere Seite betrachten.

In einer Abteilung mit 10 Leuten kann ich immer 2 Leute entsorgen und
es passiert nichts. Die Leistung der Mitarbeiter ist auch immer wieder
eine Art Gausskurve, egal wie viele es sind.
Somit ist es durchaus machbar mal 10% - 20% der Belegschaft zu
entlassen und es ändert sich nichts.
Das man sowas nicht in kurzen Intervallen immer wieder machen kann
sollte wohl klar sein aber einmal so einen richtigen Ruck hilft
schon. Nicht wenige Mitarbeiter fallen mit den Jahren in eine
Lethargie und haben gänzlich aus den Augen verloren worum es geht.

Ich denke das hat jeder in seinem Arbeitsleben auch schon erlebt,
der „faule“ Kollege, etc. …

Nur mal so als weiteren Denkanstoß.

Der Plem

Moin auch,

In einer Abteilung mit 10 Leuten kann ich immer 2 Leute
entsorgen und
es passiert nichts.

Ich denke mal das ist ein Grund dafür, dass in D immer mehr Überstunden geleistet werden. Auch fiel mir ind en letzten Jahren auf, dass es immer mehr zum Prinzip wurde, keine Urlaubs- oder Krankheitsvertretungen mehr zu haben. Wenn Kollege/-In dann doch mal krank werden sollte, bleiben eben auch sehr dringende und wichtige Dinge einfach liegen, bis er/sie wieder da ist. Die Höhe des evtl. entstehenden Schadens ist dabei vollkommen unerheblich. Es kommt auch immer öfter die Ansage, dass ein gewisses Maß an unbezahlten , nicht ausgleichbaren Überstunden einfach erwartet wird (nein, ich rede nicht von der Management-Ebene). Auch ist es inzwischen annähernd normal geworden, ein Arbeitspensum zu bekommen, dass in 8 Stunden schlichtweg nicht bewältigt werden kann. Aber was solls, 10-20% der Belegschaft kann man ja immer einsparen.

Somit ist es durchaus machbar mal 10% - 20% der Belegschaft zu
entlassen und es ändert sich nichts.
Das man sowas nicht in kurzen Intervallen immer wieder machen
kann sollte wohl klar sein aber einmal so einen richtigen Ruck
hilft schon.

Ja siehe oben, die zurückgebliebenen brauchen ja nur auf 120% Arbeitsleistung zu gehen, dann fällt das gar nicht auf.

Nicht wenige Mitarbeiter fallen mit den Jahren in eine
Lethargie und haben gänzlich aus den Augen verloren worum es
geht.

Wobei erstaunlicherweise fast nie nachgefragt wird, warum das eigentlich so ist. Soo viele schwarze Schafe gibt es nämlich nicht )IMHO).

Ralph

Hallo,

Ich denke mal das ist ein Grund dafür, dass in D immer mehr Überstunden geleistet werden.

Aber wirklich nur einer von vielen. Überstunden haben nämlich den Vorteil nicht krank zu werden, keinen Urlaubsanspruch zu haben, keine bezahlten Feiertag zu bekomen, keinen zusätzlichen Aufwand für Betriebsräte, Abrechnung (Steuer, Sozialversicherung) etc. pp. zu verursachen. Sie müssen nicht aufwendig angeworben und eingearbeitet werden und bei Bedarf müssen Überstunden auch nicht gekündigt werden. Das alles sind handfeste wirtschaftliche Vorteile für den Arbeitgeber. Und oft haben auch die AN bei bezahlten Überstunden nichts dagegen.

Auch fiel mir ind en letzten Jahren auf, dass es immer mehr zum Prinzip wurde, keine Urlaubs- oder Krankheitsvertretungen mehr zu haben. Wenn Kollege/-In dann doch mal krank werden sollte, bleiben eben auch sehr dringende und wichtige Dinge einfach liegen, bis er/sie wieder da ist. Die Höhe des evtl. entstehenden Schadens
ist dabei vollkommen unerheblich.

Möglicherweise stehen da Aufwand-Nutzen Überlegungen dahinter. Vielleicht entsteht ein Schaden, vielleicht ist er geringer als das vorhalten von zwei Leuten.

Es kommt auch immer öfter die Ansage, dass ein gewisses Maß an unbezahlten , nicht ausgleichbaren Überstunden einfach erwartet wird (nein, ich rede nicht von der Management-Ebene).

KOmmt sicher auf Branche und insbesondere auf die Relation von Angebot und Nachfrage auf dem jeweiligen Arbeitsnarkt an.

Auch ist es inzwischen annähernd normal geworden, ein Arbeitspensum zu bekommen, dass in 8 Stunden schlichtweg nicht bewältigt werden kann. Aber was solls, 10-20% der Belegschaft kann man ja immer einsparen.

Auf die Dauer kann es sich kein Unternehmen leisten, dass 10 - 20% der notwendigen Arbeiten nicht erledigt werden.

Ja siehe oben, die zurückgebliebenen brauchen ja nur auf 120% Arbeitsleistung zu gehen, dann fällt das gar nicht auf.

Ist doch auch kein Problem. Die Gewerkschaften wollten immer kürzere Arbeitszeiten. Wenn dann heute ein 38 Wochenstunden Arbeitender jede Woche 4 Überstunden macht, arbeitet er immernoch deutlich weniger als seine Altvorderen zu Zeiten des Wirtschaftswunders.

Wobei erstaunlicherweise fast nie nachgefragt wird, warum das eigentlich so ist.

Da gibt es mehrere. Geringer Bildungsstand, nicht befriedigende Arbeit, mangelnde Forderung, scheinbar sicherer Arbeitsplatz etc. pp.

Grüße

Hallo,

es passiert nichts.

Ich denke mal das ist ein Grund dafür, dass in D immer mehr
Überstunden geleistet werden.

die Zahl der Überstunden unterliegt konjunkturellen Schwankungen; eine Tendenz im Sinne von „ansteigend“ ist nicht zu erkennen.

Gruß
C.

Moin auch,

traue nie einer Statistik, die du nicht selbst gefälscht hast. Fazit des DIW (zugegeben von 2006):"…Hier wurde von den
Arbeitgebern auf den Rückgang sowohl der regulären
als auch der Mehrarbeit verwiesen, der die
internationale Wettbewerbsfähigkeit der Betriebe
in Deutschland gefährde. Dieser Befund stützt sich
jedoch in der Regel auf die amtliche Statistik, die seit
Jahren einen stetigen Rückgang der bezahlten Mehrarbeit
ausweist. Datenerhebungen aus Personenbefragungen
zufolge sind Überstunden insgesamt
– also bezahlte und nicht monetär kompensierte – jedoch
nicht rückläufig, sondern sie sind während
der letzten zwei Jahrzehnte sogar leicht gestiegen…". Quelle: http://www.diw.de/documents/publikationen/73/44184/0…, Seite 196.

Ralph

Guten morgen,

ausweist. Datenerhebungen aus Personenbefragungen

da glaube ich doch lieber der amtlichen Statistik.

zufolge sind Überstunden insgesamt
– also bezahlte und nicht monetär kompensierte – jedoch
nicht rückläufig, sondern sie sind während
der letzten zwei Jahrzehnte sogar leicht gestiegen…".
Quelle:
http://www.diw.de/documents/publikationen/73/44184/0…,
Seite 196.

Die Grafik gibt auch nur einen leichten Anstieg nicht her (letzte Spalte=Summe aus bezahlt und unbezahlt).

1993 0,55 0,7 1,25
1994 0,7 0,6 1,3
1995 0,6 0,7 1,3
1996 0,65 0,65 1,3
1997 0,75 0,6 1,35
1998 0,7 0,55 1,25
1999 0,65 0,4 1,05
2000 0,6 0,5 1,1
2001 0,85 0,55 1,4
2002 0,7 0,35 1,05
2003 0,65 0,3 0,95
2004 0,75 0,4 1,15
2005 0,8 0,3 1,1

Gruß
C.

Moin auch,

da glaube ich doch lieber der amtlichen Statistik.

Und woher nimmt das IAB die Zahl der unbezahlten Überstunden? Achja, aus Deiner Quelle:
„In der AZR des IAB werden bislang nur die bezahlten Überstunden ausgewiesen,
die aus der Zusammenführung unterschiedlicher Quellen ermittelt werden. Unbe-
zahlte Überstunden sind aufgrund der fehlenden Informationen nicht in der Rech-
nung integriert. Die transitorischen Überstunden werden in der AZR auf Basis von
Schätzungen dargestellt, da empirische Erhebungen zum Auf- und Abbau der Ar-
beitszeitkonten weitgehend fehlen.“
und:
„Informationen zu bezahlten, unbezahlten und transitorischen Überstunden enthalten
beispielsweise Studien des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW) auf
Basis des Sozio-oekonomischen Panels (SOEP) und des Instituts zur Erforschung
sozialer Chancen (ISO). Nach der Studie des DIW ist der Umfang der bezahlten
Überstunden rückläufig, während die unbezahlte Mehrarbeit und die transitorischen
Überstunden zunehmen (Anger 2006).“ (Hervorhebung von mir)

Ralph

Hallo nochmal,

Achja, aus Deiner Quelle:
"In der AZR des IAB werden bislang nur die bezahlten
Überstunden ausgewiesen,

schon richtig, nur geht aus der von Dir verlinkten Untersuchung auf Basis von Mitarbeiterbefragungen eben auch kein Anstieg der Überstunden hervor, obwohl sie unbezahlte und bezahlte Überstunden enthielt.

Außerdem, nebenbei und nicht ganz ernstgemeint: wenn die Leute alle wirklich so einen Druck hätten, hätten sie nicht Zeit, arbeitstäglich das Internet vollzuschreiben.

Gruß
C.

Moin auch,

schon richtig, nur geht aus der von Dir verlinkten
Untersuchung auf Basis von Mitarbeiterbefragungen eben auch
kein Anstieg der Überstunden hervor, obwohl sie unbezahlte und
bezahlte Überstunden enthielt.

Meine Quelle hast du als unglaubwürdig bezeichnet.

Außerdem, nebenbei und nicht ganz ernstgemeint: wenn die Leute
alle wirklich so einen Druck hätten, hätten sie nicht Zeit,
arbeitstäglich das Internet vollzuschreiben.

Touché!

Ralph

Hi,

momentan habe ich keine Lust alle Antworten zu lesen. Teils ist von anderen zu hören, dass heute teils die Arbeit von mehreren Personen mitgemacht werden muss, sprich eine Frau meinte, sie mache heute die Arbeit ihrer drei gekündigten Kolleginnen mit.

Häufig ist den Medien zu entnehmen, dass Mitarbeiter-/innen gekündigt werden und dann z.B. über eine Tochterfirma als Leiharbeiter-/innen wieder für die gleichen Arbeitsplätze nur deutlich günstiger und mit weniger Rechten eingestellt werden.

So lässt sich auch Geld sparen. Ist zwar inhuman. Dcoh wen schert schon in seiner Profitgier bzw. verstelltem Blick einzig allein auf Wirtschaftwachstum gerichtet das Allgemeinwohl bzw. soziale Gerechtigkeit. Es lebe die Lohnsklaverei. :frowning:(

Bei Interesse: http://www.youtube.com/watch?v=w6ioWWkDsyE

Ciao,
Romana