Hallo,
Ich denke mal das ist ein Grund dafür, dass in D immer mehr Überstunden geleistet werden.
Aber wirklich nur einer von vielen. Überstunden haben nämlich den Vorteil nicht krank zu werden, keinen Urlaubsanspruch zu haben, keine bezahlten Feiertag zu bekomen, keinen zusätzlichen Aufwand für Betriebsräte, Abrechnung (Steuer, Sozialversicherung) etc. pp. zu verursachen. Sie müssen nicht aufwendig angeworben und eingearbeitet werden und bei Bedarf müssen Überstunden auch nicht gekündigt werden. Das alles sind handfeste wirtschaftliche Vorteile für den Arbeitgeber. Und oft haben auch die AN bei bezahlten Überstunden nichts dagegen.
Auch fiel mir ind en letzten Jahren auf, dass es immer mehr zum Prinzip wurde, keine Urlaubs- oder Krankheitsvertretungen mehr zu haben. Wenn Kollege/-In dann doch mal krank werden sollte, bleiben eben auch sehr dringende und wichtige Dinge einfach liegen, bis er/sie wieder da ist. Die Höhe des evtl. entstehenden Schadens
ist dabei vollkommen unerheblich.
Möglicherweise stehen da Aufwand-Nutzen Überlegungen dahinter. Vielleicht entsteht ein Schaden, vielleicht ist er geringer als das vorhalten von zwei Leuten.
Es kommt auch immer öfter die Ansage, dass ein gewisses Maß an unbezahlten , nicht ausgleichbaren Überstunden einfach erwartet wird (nein, ich rede nicht von der Management-Ebene).
KOmmt sicher auf Branche und insbesondere auf die Relation von Angebot und Nachfrage auf dem jeweiligen Arbeitsnarkt an.
Auch ist es inzwischen annähernd normal geworden, ein Arbeitspensum zu bekommen, dass in 8 Stunden schlichtweg nicht bewältigt werden kann. Aber was solls, 10-20% der Belegschaft kann man ja immer einsparen.
Auf die Dauer kann es sich kein Unternehmen leisten, dass 10 - 20% der notwendigen Arbeiten nicht erledigt werden.
Ja siehe oben, die zurückgebliebenen brauchen ja nur auf 120% Arbeitsleistung zu gehen, dann fällt das gar nicht auf.
Ist doch auch kein Problem. Die Gewerkschaften wollten immer kürzere Arbeitszeiten. Wenn dann heute ein 38 Wochenstunden Arbeitender jede Woche 4 Überstunden macht, arbeitet er immernoch deutlich weniger als seine Altvorderen zu Zeiten des Wirtschaftswunders.
Wobei erstaunlicherweise fast nie nachgefragt wird, warum das eigentlich so ist.
Da gibt es mehrere. Geringer Bildungsstand, nicht befriedigende Arbeit, mangelnde Forderung, scheinbar sicherer Arbeitsplatz etc. pp.
Grüße