Trunkene Schweine

Hallo!
Nein, keine Angst, ich will kein Schwein betrunken machen, ich möchte nur wissen, kam/kommt es vor, dass Maische, Trester, Treber oder Schlempe, die an Schweine verfüttert werden, noch Alkohol enthalten?

Es geht um „früher“, also nicht um die heutige hygienelastige und ausgeklügelte Zeit der Schweinefleischerzeugung. Ich brauche für eine Übersetzung eine Redewendung in der Art von „trunken wie die Sau in der Maische“. Kam so was ähnliches in alten Zeiten öfter vor? Ich erinnere mich, dass Michel von Lönneberga die Hühner mit gärenden Kirschen gefüttert hat, aber das war Absicht, was ich brauche, ist ein eher zufälliges Ereignis, andererseits so häufig, dass daraus eine Redewendung entsteht.

Gruß,
Eva

Hi ob´s dafür ´ne Redewendung gibt, entzieht sich meiner Kenntnis.
Bekannt ist allerdings, dass, wenn in den Tropen bestimmte wilde Früchte, z.B. Feigen, reifen, die dann in Massen von den Bäumen fallen und am Boden vergähren, es auch betrunkene Papageien, Affen, Rehe und sonstiges Getier gibt.
MfG ramses90

Hallo ramses,

Bekannt ist allerdings, dass, wenn in den Tropen bestimmte
wilde Früchte, z.B. Feigen, reifen, die dann in Massen von den
Bäumen fallen und am Boden vergähren, es auch betrunkene
Papageien, Affen, Rehe und sonstiges Getier gibt.

diese Filme scheinen aber gefaket zu sein - die Tiere fressen diese Früchte, aber nicht so viel, um davon betrunken zu werden (besser gesagt: so viel, um davon betrunken zu werden, würden sie gar nicht fressen können).
Es wurden hierbei vor allem Szenen von mit Betäubungspfeilen betäubten Tieren passend zusammengeschnitten, auch Früchte zusätzlich mit Alkohol versehen.

Viele Grüße,
Nina

WOW
Hi Nina, jetzt bin ich geschockt. Hättest Du da mal was wo ich das nachlesen kann?
Ist ja ´ne Schweinerei ohnegleichen, wenn das so gemacht wird.
MfG ramses90

Hallo ramses,

ich weiß, dass es Sinn macht, sowas zu belegen, bzw. man dies eigentlich sollte. Tut mir aber leid, ich habe leider keinen Link, Buchtitel (ich habe es definitiv auch in einem Buch gelesen) etc. parat; ich habe nunmal nicht jeden gelesenen Text mit Stichwortverzeichnis archiviert :wink:

Es handelte sich jedenfalls um ein Interview mit dem Macher dieser Filme, der dies zugegeben hat(oder, besser gesagt, gesagt hat - theoretisch könnte ja auch dessen Aussage gelogen sein).
Ich vermute sehr, dass ich es im selben Zusammenhang gelesen habe wie die Sache mit den Lemmingen (deren angeblicher kollektiver Selbstmord in einem Film gezeigt wird, bei dem ebenfalls üppig nachgeholfen wurde; für letzteres kann ich zumindest jenen „Beleg“ liefern: http://www.zeit.de/stimmts/1997/1997_38_stimmts)

Viele Grüße,
Nina

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kam/kommt es vor, dass Maische, Trester,
Treber oder Schlempe, die an Schweine verfüttert werden, noch
Alkohol enthalten?

Hallo Eva.

Das war eine allbekannte Tatsache.
Die armen Viecher waren alsbald abhängig und hatten morgens regelrechte Entzugserscheinungen.
Man hörte es am Quieken.

Weil sie viel fressen mussten, um auf ihren Alkoholpegel zu kommen, wurden sie schneller fett. Es war also erwünscht, eine subtile Art der Tierquälerei.

Gruß, Nemo.

„Rennschwein Rudi Rüssel“ fiel während der Dreharbeiten tot um, weil ihm zuviel Alkohol eingeflößt wurde.
Das Drehbuch verlangte ein „besoffenes Schwein“, aber Schweine reagieren weit empfindlicher auf Alkohol als Menschen.

Hühner mit Brot zu füttern, das in Schnaps getaucht war, war früher ein beliebter „Lausbubenstreich“.

Heidschnucken fressen sich manchmal einen Rausch mit Porst an.

Hunde die süchtig sind, sind nichts Neues.

Gruß, Nemo.

Hallo,

damals war alles möglich, auch Tiere betäuben, Hauptsache es hilft!

Und heute? Gibst Büchsenbier
http://www.dailymotion.com/video/x37zqr_besoffen-wie

VG René

Das Sprichwort „betrunken wie ein Schein“, kommt ja sicher nicht von ungefähr.
Daher wird es mit dem Futter der Tiere zu tun haben.
Laub ist im übrigen nen tolles Futter und da sind die Schweine happy!

Ugh.

möchte nur wissen, kam/kommt es vor, dass Maische, Trester,
Treber oder Schlempe, die an Schweine verfüttert werden, noch
Alkohol enthalten?

Schlicht ja. Speziell dann, wenn das Gelumpe in der Sonne steht, fängt es an zu gären. Das kann auch mit Kartoffelresten/-schalen oder mit Körnerpampe passieren. Was aber nicht passieren kann, ist, dass ein Schwein davon so strunkelig wird wie Michels „Ferkelchen“ - wenn die Pampe so lange gegärt hat, dass die Alkoholkonzentration nennenswert wird (der alloholische Heidelbeerkohl beginnt zu faseln), stinkt das Zeug wie Hans-Jochen, weil da u.a. auch Methanol gebildet wird („wilde Gärung“), und man kann es nur noch wegschmeißen. Da geht ein Schwein selbst dann nicht dran, wenn es Kohldampf schiebt, und wenn doch, wird es nach dem ersten Maul voll Pfötchen geben und nie mehr wiederkommen.

Ich will allerdings nicht ausschließen, dass ein Schwein Gefallen bspw. an einem mit Bier versetzten Körnerfutter Gefallen finden könnte.

Aga,
CBB

Mei, mei …
… manche Dinge möchte man gar nicht wissen, z.B. wie Tiere für bescheuerte Filmaufnahmen oder um möglichst schnell verzehrfähig zu sein, manipuliert, gequält oder umgebracht werden. Heutzutage sehe ich eh nicht gern Filme mit Tieren, aber in meinen Jugendjahren habe ich sehr über den besagten Disney-Film gelacht. Ich glaubte in heiliger Einfalt, das sei echt und echt harmlos.

Genug davon. Ich habe jetzt geschrieben „trunken wie die Sau im Maischebottich“, weil ich mir dachte, im Mittelalter (schon gut, ich weiß, der Begriff ist dehnbar :wink: braute lange Zeit jeder Haushalt sein Bier selbst (Schnapsbrennen war noch nicht so verbreitet, erst ab dem 15. Jhdt. begann man sich damit die Lampe zu begießen, vorher war’s Arznei)und die Schweine liefen sogar in den Städten frei herum, zwecks Selbstverprflegung. Nun stelle ich mir vor, dass Maischebottiche schon mal versehentlich offen und erreichbar herumstanden, wie gesagt, man achtete noch nicht so sehr auf Hygiene, und dass die Schweine sich da eine Mahlzeit geholt haben und ein Räuschelchen.

Sagt mir, ob das logisch ist oder ob ich irre.

Gruß,
Eva

Servus,

Genug davon. Ich habe jetzt geschrieben „trunken wie :die Sau im Maischebottich“,
weil ich mir dachte, im Mittelalter …

Schon Aristoteles erwähnt, dass Schweine, mit Traubentrester gemästet, betrunken werden. Warum also nicht auch von Biertreber/maische?

Und recht alt dürfte auch das Sprichwort sein:
Wer sich unter die Treber mengt, den fressen die Schweine:smile:)

http://books.google.at/books?id=Jhr3xfKinDsC&pg=PA42…

Gruß, jenny

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Hallo, Jenny!
Danke, auch für den schönen Link!
Gruß,
Eva

In dem besagten Disneyfilm sollen die Tiere anscheinend wirklich mit Betäubungspfeilen bearbeitet worden sein, dazu findet sich im www-Archiv auch ein Beitrag mit Link der viel zu früh von uns gegangenen Ekel.

Es gab aber auch seriöse Berichte in Formaten wie z.B. Universum, die betrunkene Affen und Elefanten gezeigt haben. Persönlich hab ich das schon bei Vögeln gesehen, die sich im Sommer frech über Weingläser hermachen.

Seinerzeit fanden wir es lustig, Maiskörner in Schnaps einzulegen und damit die Hühner zu füttern. Die sind wie Störche auf einem Bein gestanden bevor sie umgefallen sind. Natürlich lehne ich heute diese verabscheuungswürdigen Streiche aufs Massivste ab.

fg
MT

Seinerzeit fanden wir es lustig, Maiskörner in Schnaps
einzulegen und damit die Hühner zu füttern. Die sind wie
Störche auf einem Bein gestanden bevor sie umgefallen sind.

Der Michel hat die Hühner mit den gärenden Kirschen gefüttert. Die Lina (hieß die Magd so? Ist schon lange her …) hat dann gemeint, die Viecher sind alle tot, weil sie regungslos dagelegen sind.

Natürlich lehne ich heute diese verabscheuungswürdigen
Streiche aufs Massivste ab.

Natürlich!

Grüße,
Eva

P.S. Schlimmer - ich sag’s mal so, ohne die körperlichen Folgen genau zu kennen - als alkoholisierte Tiere, sind alkoholisierte Menschen mit Tieren, z.B. Hundebesitzer in der Kneipe, die dann mal allen zeigen wollen, wie prompt ihr Rex pariert und wehe wenn nicht, dann zeig’ ich ihm, wer’s Herrchen ist. Zum K…!