Huhu!
bist du 2010 aber auch nicht viel weiter über die Erkenntnisse
von 1972 hinausgekommen:
Naja, das liegt daran, das ich keine Lust hatte, einen tierisch langen Artikel zu schreiben. Es gibt mindestens 5 Arten von Geschmackszellen (süß, sauer, bitter, salzig und unami).
Sauer ist recht einfach zu erklären: Diese Zellen messen den pH-Wert in der Zelle. D.h., Säuren, die leicht durch die Zellmembran kommen (organische) schmecken bei gleichem pH-Wert saurer als anorganische Säuren.
Unami ebenfalls: Einfach ein Glutamat-Rezeptor mit einer an Glutaminsäure-Salze angepassten Bindetasche.
Salzig auch noch: Natrium-Ionen-Detektor. Einige andere Metallkationen, die einen passenden Ionenradius haben, werden auch als „Salzig“ geschmeckt.
Zucker ist schon schwerer zu erklären bzw. zu verstehen:
U.A. schmecken Ringsysteme mit/ohne Alkohol- Aldehyd und Ketogruppen Süß. (Zucker, L-Tryptophan, etc.)
Das wird auch von einem einzelnen Detektor vermittelt.
Der entsprechende Rezeptor ist T1R2/T1R3. (Zwei Proteine, ein Rezeptor).
Der Rezeptor hat mindestens 3 Bindestellen, mit der er unterschiedliche Chemikalien als „Süß“ erkennt und bindet.
Die Kristallstruktur des Rezeptors ist bekannt, ebenso wie einige seiner Substrate.
Bitter: Es gibt diverse Rezeptoren, die alle in den selben Zellen vorhanden sind, und alle unterschiedliche Substanzen binden. D.h. dieselbe Geschmackszelle spricht auf unterschiedliche Substanzen an.
Aus diesen Grünen kann man bei Süß und Bitter nur schwer auf die chemische Strukturen schließen, die einen bestimmten Geschmack verursachen: Es gibt verschiedene Rezeptoren, die exakt den selben Geschmack verursachen.
Und insofern ist man sehr wohl weiter als 1972, da wenigstens Ansatzweise erklären kann, warum ein bestimmter Stoff bitter oder süß schmeckt.
Viele Grüße!
Ph.