Tryptophan

hey…
lern grad für ne klausur und versteh folgende aufgabe nich…
L-tryptophan schmeckt bitter und D+tryptophan süß …was sagt das über die teilchenstruktur in geschmackrezeptoren aus?

kann mir das jemand sagen, find im internet nichts und kanns selbst nicht erklären (biologie hab ich nich mehr^^)
danke
liebe grüße

Hallo Sissi,

ganz einfach, daß die Geschmacksrezeptoren zwischen den Isomeren unterscheiden können.

Gruß
Peter

Hi Peter

dass die Geschmacksrezeptoren zwischen den Isomeren unterscheiden können…ok ja klar…hinten schmeckt man ja bitter und vorne süß …aber wie unterscheiden sich denn die rezeptoren hinten und vorne an der zunge voneinander?

lg

Das kann ich dir leider nicht sagen.

Gruß
Peter

Hallo!

Das heißt, das Geschmacksrezeptoren stereospezifisch sind.

Wenn man sich ein bisschen mit Enzymen beschäftigt hat, ist das genau das Gegenteil von überraschend, aber in der Chemie ist das Unterscheiden und trennen von Stereoisomeren keineswegs trivial.

Viele Grüße!
Ph.

Da muss ich dich leider enttäuschen: diese „klassische“ Einteilung der Zunge gilt als überholt. Die Geschmacksrezeptoren können jeweils alle Geschmacksrichtungen feststellen. Allerdings ist für jeden Geschmack ein Rezeptor zuständig.

Grüße,
Bernd

Hei,

laut Adolf Faller: „Der Körper des Menschen“ dtv-Verlag (1972) Seite 360:
„Ein Zusammenhang zwischen Geschmack und chemischem Bau der Stoffe ist nicht ersichtlich. Möglicherweise könnte die Molekülform einen Einfluß haben. Nur die Empfindung sauer ist eindeutig mit dem pH der Flüssigkeit verknüpft.“

In einem Buch über Physiologie fand ich noch: „Süß schmecken Stoffe aus den verschiedensten Körperklassen (Zucker, Saccharin, … D-Asparagin [L-Asparagin dagegen fade]), …“.

Das wäre für uns auch wissenswert, wenn du die Antwort deiner Lehrkraft auf die Frage:

L-tryptophan schmeckt bitter und D+tryptophan süß …was sagt
das über die teilchenstruktur in geschmackrezeptoren aus?

hier für uns bringen würdest.
Vielleicht hat der Lehrer/in eine eigene Theorie entwickelt und man sollte ihn/sie ermuntern, diese zu veröffentlichen.

Grüße

watergolf

Huhu!

Heute kann man das glücklichweise besser eingrenzen als 1972. Siehe hier:
http://de.wikipedia.org/wiki/Gustatorische_Wahrnehmu…

Eine der Schwierigkeiten beim Verständis des Geschmackssinnes war/ist, das anscheinend mehrere „Bitter“-Rezeptoren in den selben Zellen sitzen, und sich der selben Signalkaskaden bedienen - was dazu führt, das wir verschiedene bittere Stoffe nicht unterscheiden können.
Das macht die Analyse schwer, da man nicht von Wahrnehmung (welche Stoffe schmecken wie?) auf die Eigenschaften der Rezeptoren (bindet Moleküle, die so aussehen) schließen kann.

Viele Grüße,
Ph.

Hallo,

mit:

Das macht die Analyse schwer, da man nicht von Wahrnehmung
(welche Stoffe schmecken wie?) auf die Eigenschaften der
Rezeptoren (bindet Moleküle, die so aussehen) schließen kann.

bist du 2010 aber auch nicht viel weiter über die Erkenntnisse von 1972 hinausgekommen:

laut Adolf Faller: „Der Körper des Menschen“ dtv-Verlag (1972) Seite 360:
„Ein Zusammenhang zwischen Geschmack und chemischem Bau der Stoffe ist nicht ersichtlich. Möglicherweise könnte die Molekülform einen Einfluß haben. Nur die Empfindung sauer ist eindeutig mit dem pH der Flüssigkeit verknüpft.“

Grüße

watergolf

Huhu!

bist du 2010 aber auch nicht viel weiter über die Erkenntnisse
von 1972 hinausgekommen:

Naja, das liegt daran, das ich keine Lust hatte, einen tierisch langen Artikel zu schreiben. Es gibt mindestens 5 Arten von Geschmackszellen (süß, sauer, bitter, salzig und unami).
Sauer ist recht einfach zu erklären: Diese Zellen messen den pH-Wert in der Zelle. D.h., Säuren, die leicht durch die Zellmembran kommen (organische) schmecken bei gleichem pH-Wert saurer als anorganische Säuren.

Unami ebenfalls: Einfach ein Glutamat-Rezeptor mit einer an Glutaminsäure-Salze angepassten Bindetasche.

Salzig auch noch: Natrium-Ionen-Detektor. Einige andere Metallkationen, die einen passenden Ionenradius haben, werden auch als „Salzig“ geschmeckt.

Zucker ist schon schwerer zu erklären bzw. zu verstehen:
U.A. schmecken Ringsysteme mit/ohne Alkohol- Aldehyd und Ketogruppen Süß. (Zucker, L-Tryptophan, etc.)

Das wird auch von einem einzelnen Detektor vermittelt.
Der entsprechende Rezeptor ist T1R2/T1R3. (Zwei Proteine, ein Rezeptor).
Der Rezeptor hat mindestens 3 Bindestellen, mit der er unterschiedliche Chemikalien als „Süß“ erkennt und bindet.
Die Kristallstruktur des Rezeptors ist bekannt, ebenso wie einige seiner Substrate.

Bitter: Es gibt diverse Rezeptoren, die alle in den selben Zellen vorhanden sind, und alle unterschiedliche Substanzen binden. D.h. dieselbe Geschmackszelle spricht auf unterschiedliche Substanzen an.

Aus diesen Grünen kann man bei Süß und Bitter nur schwer auf die chemische Strukturen schließen, die einen bestimmten Geschmack verursachen: Es gibt verschiedene Rezeptoren, die exakt den selben Geschmack verursachen.

Und insofern ist man sehr wohl weiter als 1972, da wenigstens Ansatzweise erklären kann, warum ein bestimmter Stoff bitter oder süß schmeckt.
Viele Grüße!
Ph.