Tschaikowsky: 'Eugen Onegin'

Hallo zusammen

In zwei Wochen werde ich in Zürich die Oper „Eugen Onegin“ von Tschaikowsky besuchen. Natürlich wie überall ausser Deutschland in russisch gesungen :wink:

Natürlich sind in allen Bibliotheken Bücher und CD bereits ausgeliehen!

Wer also etwas über diese Oper zu erzählen hat, den bitte ich herzlichst darum :smile:

viele Grüsse
Peter

Hallo Peter,

für den Anfang folgende Links:

http://www.impresario.ch/synopsis/syntcheug.htm
http://www.arila-siegert.de/knz/onegin.htm
http://www.tchaikovsky.host.sk/work/eugen.htm

Gruß

Salü Peet

Besten Dank für den gemachten Anfang :smile:

viele Grüsse
Peter

Hallo,

es ist eine der schönsten Opern überhaupt, greift dir voll ans Herz, wenn Tatjana und ihre Mutter…

naja, aber um das wirklich gut mitzufühlen, solltest du

a) die 30 Euro ausspucken und dir die CD kaufen…
b) es anhören und booklet mitlesen

Es gibt eine sehr schöne Aufnahme mit Neil Shikof, die kann ich empfehlen

Gruß

Yoyi

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Frauen Beeindrucken beim Onegin
Hi,

noch ein Tipp, du gehst doch bestimmt in Begleitung einer Dame?

Es gibt ein Zwölftonfeld im Onegin, erstaunlicherweise, denn Tschaikowsky war ja eigentlich überhaupt nicht fortschrittlich. Man kann es eigentlich auch nicht hören, man muss schon die Partitur studieren. Jedenfalls ist das etwas zum aufschneiden *grins*. Such dir die Stelle raus, und dann flüsterst du deiner Begleiterin ins Ohr „Hast du es grad gehört? Das war doch ein Zwölftonfeld!“. In der Pause ziehst du dann lässig die Partitur, die du als Bildungsbürger ja bei dir trägst, aus der Brusttasche und beweist ihr, das du recht hattest…

Es sei denn sie ist dir schon zu vertraut und weiß, daß du garnicht notenlesen kannst, das wäre natürlich Essig…

Gruß, Yoyi

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Es gibt ein Zwölftonfeld im Onegin, erstaunlicherweise, denn
Tschaikowsky war ja eigentlich überhaupt nicht
fortschrittlich.

Es jann aber auch passieren, daß die Dame daraufhin sagt: oho, gleich zwei Fehler! Es gibt kein Zwölftonfeld im „Onegin“. Und Tschaikowski war eigentlich fortschrittlich, völlig auf der Höhe seiner Zeit.

Es gibt nämlich auch solche Damen, die sich in der Musik auskennen. :smile:

Gruß

Puh!

Zum Glück kann ich eingreifen, sonst kann sich der Junge nicht im bewundernden Blick seiner Begleiterin sonnen…

Vorsicht! Erst genau hinsehen bzw. -hören…

Das Zwölftonfeld findest du im zweiten Bild, Vorspiel Nr. 10, Szene und Duett. Es ist zwar nicht als durchgehende Melodie gespielt, daher schwer zu erkennen, und ein Ton wird zweimal erreicht, aber:

g-b-c-des-es-fis-(cis)-e-gis-a-f-d-h

Natürlich keine echte, „richtige“ Zwölftonreihe, aber ähnlich genug um als Zwölftonfeld bezeichnet zu werden. Überprüfe es ruhig anhand der Literatur!

Gut, ob und wie fortschrittlich Tschaikowsky war, darüber kann man streiten, einigen wir uns: bein Zwölftonfeld habe ich recht, bei der Fortschrittlichkeit du, jetzt suchen wir uns ein Freundinnenpaar musikalischer Damen und versuchen sie gemeinsam zu beeindrucken!

Gruß

Yoyi

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Onegin
Ist für dich jede tonale Harmonisierung einer auf dem Ganzton-Halbton-Modus gebauten Melodie schon ein „Zwölftonfeld“? bei Bach auch? Wenn einige Musikwissenschaftler zu viel blödes Zeug schreiben, um avantgardistisch auszusehen, mußt du es nicht gleich übernehmen. Kurzum, ein Beispiel für ein „Zwölftonfeld“ ist ein Zwölftonakkord in der Zehnten von Mahler. Bei Tschaikowski handelt es sich um alterierte Akkorde und enharmonische Modulation. Diese Worte klingen doch auch gut. Genügt es für deine Anmache nicht?

Du kannst sicher darüber streiten, es aber für ein Fakt ausgeben, um small talk aufzufrischen, geht nur dann, wenn deine Dame die Oper besucht, um die Sachen zu besprechen, von welchen ihr beide keine Ahnung habt.

Aufmunternde Grüße

Hallo,

es ist vielleicht eine Marginalie, aber man freut sich doch, wenn man so etwas entdeckt?

Ansonsten: weniger Verbissenheit, vielleicht etwas Freundlichkeit, du wirst sehen, dann klappt es auch bei den Damen, ohne das der Promotionsausschuss deiner Uni mitkommt…

Gruß, Yoyi

Ist für dich jede tonale Harmonisierung einer auf dem
Ganzton-Halbton-Modus gebauten Melodie schon ein
„Zwölftonfeld“? bei Bach auch? Wenn einige
Musikwissenschaftler zu viel blödes Zeug schreiben, um
avantgardistisch auszusehen, mußt du es nicht gleich
übernehmen. Kurzum, ein Beispiel für ein „Zwölftonfeld“ ist
ein Zwölftonakkord in der Zehnten von Mahler. Bei Tschaikowski
handelt es sich um alterierte Akkorde und enharmonische
Modulation. Diese Worte klingen doch auch gut. Genügt es für
deine Anmache nicht?

Du kannst sicher darüber streiten, es aber für ein Fakt
ausgeben, um small talk aufzufrischen, geht nur dann, wenn
deine Dame die Oper besucht, um die Sachen zu besprechen, von
welchen ihr beide keine Ahnung habt.

Aufmunternde Grüße

es ist vielleicht eine Marginalie, aber man freut sich doch,
wenn man so etwas entdeckt?

Du wolltest sagen, es ist marginal. Nein, es ist nicht marginal, es ist fehlerhaft. Und wenn es dich freut, etwas falsches zu behaupten und dabei kritisiert zu werden, wirst du in diesem Forum viel Spass haben.

Freundliche Grüße

Hi,

es ist eine Marginalie, aber nicht verkehrt deswegen.

Denke an Liszts Faust-Symphonie, das Hauptthema, hier haben wir einen völlig vergleichbaren Fall:

  • es gibt eine Wiederholung
  • der 12. Ton gehört nicht mehr zur Melodie

Trotzdem wird diese abgeleitete Zwölftonreihe

as-g-h-es-fis-b-d-f-a-cis-e-(gis)-c

ganz selbstverständlich als Zwölftonfeld sehr vielfach in der Literatur erwähnt, weil es einfach recht deutlich auf Schönberg vorausweist.

Man kann so etwas vielleicht unterschiedlich Bewerten, aber einfach ein „falsch“ ist etwas zu plump.

Gruß Yoyi

(hehe, jetzt wirds schwierig zu kontern - beide Damen himmeln deswegen mich an! ätsch!)

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Liszt
Hallo du!

(hehe, jetzt wirds schwierig zu kontern - beide Damen himmeln
deswegen mich an! ätsch!)

Warum sollte ich? Es ist allgemein bekannt und kein Argument für dein Onegin-Beispiel als „Zwölftonfeld“.

Bis später :smile:

Staatskapelle Dresden - James Levine
Hallo unausprechlicher Namen

Verschiedene Bekannte haben mir „Kopien“ von Aufnahmen gesandt.
Ich selber habe mir die Aufnahme mit der Staatskapelle Dresden mit James Levine gekauft.

In der Biografie über P.I. Tschaikowsky (Rowohlt) ist ein Statment vermerkt, wonach der Autor selber diese Oper nicht für allgemein tauglich ansieht.

Obwohl die Kritik über die Premiere in der NZZ nicht gerade fantastisch war, freue ich mich voller Neugierde auf die erste „östliche“ Oper.

Grüsse Peter

Theorien
Salü peet

Jedes Posting das ich von Dir lese ist ein Hochgenuss.

Du liest die Fragen, bzw. Argumente sehr genau, bevor Du in neutralem bis freundlichen Ton eine exakte Antwort gibst. Und Du gehst stilvoll und sachlich hevorragend auf Argumente ein.

Danke für Deine Arbeit in diesem Forum - ein Zaungast

herzliche Grüsse
Peter

Hallo,

Hallo unausprechlicher Namen

Yoyi reicht *grins*

Verschiedene Bekannte haben mir „Kopien“ von Aufnahmen
gesandt.
Ich selber habe mir die Aufnahme mit der Staatskapelle Dresden
mit James Levine gekauft.

genau die meinte ich, mit Shicoff als Lenski

In der Biografie über P.I. Tschaikowsky (Rowohlt) ist ein
Statment vermerkt, wonach der Autor selber diese Oper nicht
für allgemein tauglich ansieht.

naja, das war wohl eher auf Bedenken hinsichtlich der dramatischen Qualität bzw. Eignung der literarischen Vorlage gemeint, er wollte sich der Kritik soweit entziehen das es als „Oper“ eventuell nicht tauge…

Ansonsten war Tschaikowsky sehr stolz auf dieses Werk, das wohl viel mit seinen persönlichen Konflikten zu tun hatte (durch die rigide Struktur der Gesellschaft an einem Leben und Lieben nach dem eigenen Wollen/Sehnen/Wünschen gehindert zu werden), das ist in den Personen Lenskis und Tatjanas sehr deutlich. Ich persönlich finde den Lenski als Charakter eigentlich nicht soooo interessant, aber wie Tatjana dort gezeigt wird das fasst mir sehr ans Herz.

Obwohl die Kritik über die Premiere in der NZZ nicht gerade
fantastisch war, freue ich mich voller Neugierde auf die erste
„östliche“ Oper.

Grüsse Peter

Viel Spass!

Gruß Yoyi

Onegin und Tatjana natürlich
Hi,

es muss natürlich heissen in den Figuren Onegin und Tatjana.

werden), das ist in den Personen Lenskis und Tatjanas sehr
deutlich. Ich persönlich finde den Lenski als Charakter
eigentlich nicht soooo interessant, aber wie Tatjana dort
gezeigt wird das fasst mir sehr ans Herz.

Gruß Yoyi