tür zarge einstellen

Hallo,
ich habe alte Holzzargen im Haus, kann man an denen etwas einstellen? Es sieht nicht so aus, ich kenne nur den Trick mit „Scheibe unterlegen“…
Vielen Dank!
Dirk

Hallo,
Dieses Thema ist sehr komplex.
Grundsätzlich ist an solchen Türen nichts einzustellen, sie sind meisst ein Fall für den Tischler. Man kann aber im Vorfeld schon verschiedene Dinge prüfen.
zuerst: sind die Lappenbänder (Scharniere) noch richtig festgeschraubt?
Wenn die Schrauben nicht mehr richtig halten; d. h. wenn sie überdrehen, kann man die Schrauben entfernen und die Löcher mit etwas Holzkaltleim und Streichhölzern oder ähnlichen Holzspänen verschließen und neu anschrauben.
Sind diese fest, überprüfen wir den Luftspalt an der Hinterseite der Tür. Ist dort kein Spalt zu sehen und die Tür klemmt vorn, so ist der Maler der „Übeltäter“;(beim schließen der Tür die Bänder beobachten, wenn sie sich bewegen, „Kneift“ die Tür)
Farbe entfernen (die meissten alten Türen haben mindestens 3 oder 4 Farbschichten), am besten mit einer Heißluftpistole(Vorsicht, auch die kann das Holz verbrennen, wenn man zu lange auf einen Punkt hält).
Ist hinten Luft(mehr als 3 mm) kann man die am Futterrahmen befindlichen Lappenbänder etwas zurückkröpfen, d. h. man schraubt sie ab,legt sie mit der vorher sichtbaren Seite auf eine Richtplatte und haut von hinten mit dem Hammer drauf (Vorsichtig).
Als nächstes betrachten wir den oberen Luftspalt.
Ist dieser vorn größer als hinten und das Türblatt schleift unten vorn, dann „Hängt“ das Türblatt.
Ist der Luftspalt hinten parallel, ist das Türblatt, durch Eigengewicht, wie ein Parallelogramm verzogen.
das Blatt hat sich gesenkt.
Dort wo das Querstück des Türblattes auf das Senkrechte trifft erkennt man im unteren Bereich einen Lutspalt, der nach oben kleiner wird. Wenn man kene Schraubzwingen hat die Quer über das Türblatt reichen ist das ein Fall für den Handwerker.
Hat man welche, kann man das Türblatt aufrichten.
Wenn man die Vorder- oder Hinterseite des Türblattes im bereich der Querstücken betrachtet, erkennt man eine sogenannte gekeilte Zapfenverbindung; das heisst inder Mitte befindet sich der Zapfen des Querstückes und links und rechts davon ein Keil.
Nun braucht man pro Querstück (nur dort wo auch Zapfen sind) eine Schraubzwinge.
Diese setzt man nun leicht diagonal am Türblatt an (an der Vorderseite weiter in Bodenrichtung als Hinten; Druckstücke verwenden, zum Schutz der Blattkante).
Wenn man die Zwingen jetzt anzieht, bewegt sich das Vorderstück nach oben und das Hinterstück nach unten.(mittels Winkel überprüfen).
Ist das Blatt gerade, werden mit einem geeigneten Gegenstand (Holzleiste oder Großem Durchtreiber) die Keile tiefer ins Türblatt versenkt.
Wenn Sie das Haus gerade erst kekauft haben und es schon längere Zeit leergestanden hat, bzw. die Luftfeuchtigkeit deutlich über 70% liegt, empfekle ich erst einmal garnichts zu unternehmen und die „Bude“ trocken zu heizen, da das Holz aufgequollen sein kann.
Ich hoffe, daß ich ihnen etwas weiter Helfen konnte; wie gesagt, das Thema ist sehr komplex.

m.f.G. Andreas Schumann

Vielen Dank für die wirklich ausführliche Antwort. Ich melde mich wieder, wenn ich Ergebnisse vorweisen kann :wink:

MFG
Dirk