Tulpenbaum stark zurückschneiden?

Hallo zusammen,

wir sind im Begriff ein Reihenhaus mit Garten zu erstehen. Im Garten, relativ nahe am Haus, steht ein schöner alter Tulpenbaum (Liriodendron tulipifera). Dieser ist offenbar aus den späten 60ern und grob geschätzt etwa 20 m hoch. Entsprechend seiner Größe nimmt der Baum viel Licht und wir sind am überlegen ihn deutlich zurückzuschneiden.

Ich verstehe nichts von Baumschnitt, der jetzige Eigentümer plant aber vor der Hausübergabe den Rückschnitt alleine durchzuführen. Meine Fragen:

  1. geht es in Ordnung in einer Reihenhaussiedlung einen ca. 20 m hohen Baum um 10 m einzukürzen ohne irgendeine Genehmigung einholen zu müssen (wir sind in der BRD!)?

  2. kann man solch eine Arbeit überhaupt alleine durchführen? Ich würde die verzweigenden Äste der Krone für sich genommen als kleine Bäume beschreiben und den „Rückschnitt“ als „Baumfällarbeiten in 10 m Höhe“.

  3. Wie reagiert ein solcher Baum auf einen solch radikalen Rückschnitt? (Oder steht man hier eher vor der Frage stehen lassen oder ganz fällen?)

  4. Ist die Jahreszeit (März/April) für den Rückschnitt vertretbar? Der Baum trägt bereits Knospen.

  5. Was wäre hinsichtlich des Rückschnitts in punkto Form zu beachten? Schließlich sollte ja noch so etwas wie Krone erhalten bleiben.

Vielen lieben Dank für eure Hilfe und Tipps.

Hallo,

wir haben zwar auch so einen Baum im Garten, aber der ist noch nicht mal 10 Jahre alt. Hat trotzdem schon im vergangenen Jahr ein paar Blüten hervorgebracht.

Wegen dem Rückschnitt kann ich Dir nicht direkt helfen. Aber dieser Baum ist der Staatenbaum von Indiana (deswegen haben wir ihn, weil wir dort längere Zeit gelebt haben).

Versuche doch englische Seiten im Internet mit den Suchbegriffen Liriodendron tulipifera Indiana zu finden. Dort dürften auch Pflegeanleitungen auftauchen. In Deutschland ist die amerikanische Version des Tulpenbaumes (vermutlich wegen seiner Größe) recht selten. Hier sind meist asiatische Varianten anzutreffen.

Gruß
Ingrid

Habe verstanden, dass Du nicht der Eigentümer bist ?
Tulpenbäume sind in dieser Größe fast schon Kultur/Naturdenkmale. Das kann beim Verstümmeln oder Beseitigen dicken Ärger geben.
Ohne Beteiligung der Unteren Naturschutzbehörde würde ich nicht an das Problem rangehen. Vielleicht haben sie Verständnis für Dein Lichtbedürfnis.
Udo Becker

Hallo Warteschleife,
Tulpenbäume sollten nicht beschnitten werden, steht in meinem Fachbuch. Habe aber einen Gartennachbarn mit 3 m hohem wunderschönen Tulpenbaum u. der schneidet den jedes Jahr nach der Blüte - kann ich gar nicht mit ansehen! Das Prachtstück, von dem Du schreibst: lass ihn erstmal blühen! Das Haus hätte besser drumrumbebaut werden sollen! Ich würde den nicht schneiden lassen! So ist die Natur eben! Mach dann doch später Fotos!
Grüße Lasse Wachsen

Du sprichst von Magnolien, nicht wahr? Liriodendron gehört aber in eine ganz andere Ecke!

Gruß
Horst

Hallo Horst,

Du sprichst von Magnolien, nicht wahr?

woraus schließt du das? Weder der eine noch der andere ist dankbar für Schnittmaßnahmen.

Liriodendron gehört aber in eine ganz andere Ecke!

So arg weit ist diese Ecke aber nicht entfernt :wink:

Gruß

Johnny

Hallo Johnny,

Du sprichst von Magnolien, nicht wahr?

woraus schließt du das? Weder der eine noch der andere ist
dankbar für Schnittmaßnahmen.

Von drei Magnoliensträucher bin ich Eigentümer. Und ich lege Wert darauf, die bei so etwa drei Meter Höhe zu belassen. Mit regelmäßigem Schnitt: Meistens im Herbst, teilweise auch recht rigoros. Manchmal auch ein Schnitt zwischendurch im Sommer, wenn einige Zweige mir zu sehr auszuschießen drohen. Der Blütenpracht tat’s bisher keinen Abbruch.
Gruß
Karl

Hallo,

das Ursprungsposting handelt nicht von Magnolien, die in Deutschland auch Tulpenbaum genannt werden.

In den USA http://en.wikipedia.org/wiki/Liriodendron wird der Liriodendron tulipifera durchaus 30 (dreißig) Meter hoch. Vom Bundesstaat Indiana ist er der „Staatenbaum“.

Schnitt sollte, wenn überhaupt, im Winter erfolgen: http://treesandshrubs.about.com/od/commontrees/p/Tul…

Gruß
Ingrid

woraus schließt du das?

Weil ein gebräuchlicher dt. Name so für Magnolie lautet und ein 3m hoher Liriodendron noch nicht blüht…

Weder der eine noch der andere ist dankbar für Schnittmaßnahmen.

Sagte ich auch nicht, odrr? :wink:

Gruß
Horst

Hallo Warteschleife,

bei Liriodendron ist die Periode zum Schneiden nur kurz - noch nicht Schneiden solange es Frost hat und nicht mehr, sobald der Baum austreibt.

Bei einem kräftigen Rückschnitt treibt der Baum entsprechend kräftig aus, mit vielen Trieben aus einer Stelle. Die müssen in den Jahren danach ausgelichtet und gekürzt werden, sonst hat man nach wenigen Jahren die gleichen Ausmaße wieder, allerdings mit bruchgefährdeten Ästen.

Die Genehmigung richtet sich nach dem Stammumfang, das ist auf Gemeindeebene geregelt, in den sog. Baumschutzsatzungen. Wenn es bei euch keine solche Satzung gibt oder der Baum dünner ist, sollte es keine Probleme geben. Evtl. ist noch die Vogelbrutzeit zu beachten.

Da die zu kappenden Äste wahrscheinlich recht dick sind, kann der Baum wegen der großen Wunden durch Pilze geschädigt werden. Die Schnittstellen müssen deshalb so glatt und klein wie möglich sein.

Gruß, Jens

Hallo Horst,

woraus schließt du das?

Weil ein gebräuchlicher dt. Name so für Magnolie lautet und
ein 3m hoher Liriodendron noch nicht blüht…

vielen Dank.

Gruß

Johnny