Tumore bei Ratten

Hallo!
Ich habe einen 1 Jahr alten Rattenbock, den ich noch nicht sehr lange habe und habe ihn dann auch erst mit fremden Ratten zusammengesetzt in seine neue Familie sozusagen. Er ist eigentlich fit und lebhaft, aber nun hat er an der Schulter anscheinend einen Tumor, ca. Haselnussgroß, aber mehr flach und nicht so kugelig. Der Tumor ist recht schnell gewachsen.
Als Kind hatte ich mal 9 Ratten und davon haben glaube ich 8 einen Tumor bekommen oder teilweise auch 2 Tumore. Damals war ich immer bei so einem uralten Landtierarzt, der wohl mehr Ahnung von Rindern und Schweinen hatte.
Er hat von einer OP immer abgeraten, sodass die Ratten dann irgendwann eingeschläfert wurden.
Nun haben sich die Zeiten aber geändert und ich habe durchaus bemerkt, dass Tumor OPs bei Ratten heute an der Tagesordnung sind.

Weiss jemand wie das heutzutage aussieht? Operiert wird vermutlich gerne und viel, aber wenn das nur das Leben um ein paar Monate verlängert, halte ich das nicht für sehr sinnvoll.

Hat jemand Erfahrungen mit so einer OP? Kann die Lage des Tumor an der Schulter die Beweglichkeit stark beeinträchtigen?

Grüsse Ali

Hallo Ali!

Erstmal wäre es sicher sinnvoll, dass überhaupt eine Diagnose gestellt wird. Vielleicht ist es gar kein Tumor, sonder ein Abszess? Dann wäre die Behandlung eine ganz andere.
Allein deswegen schon den Tierarzt aufsuchen.

Es wird meiner Erfahrung nach nicht gerne und viel, sondern fallbezogen operiert. Da spielen viele Dinge mit rein. Es kommt ja nicht nur auf den „Knubbel“ selbst an, sondern auch auf den Gesamtzustand des Tieres.
Auch das kann nur jemand beurteilen, der sich damit auskennt und das Tier vor Augen hat.

Das Leben um ein paar Monate verlängern ist bei der kurzen Lebensdauer einer Ratte eine ganz andere Sache, als es bei einem Tier mit viel längerer Lebenserwartung wäre. Das sollte man also in Relation sehen.

Die Lage des Knubbels kann die Bewegung einschränken, kann aber auch nicht, das kommt ganz drauf an. „An der Schulter“ kann viel heissen, auch da lässt sich ohne das Tier zu sehen nicht viel sagen.
Er wird mit Sicherheit ohne Behandlung irgendwann Probleme bereiten. Je nach Lage könnte die Ratte aber auch jetzt schon Schwierigkeiten haben, mit dem Hinterbein nach vorne zu kommen und sich z.B. am Ohr zu kratzen. Es kann auch sein, dass die Bewegung des Vorderbeins so eingeschränkt wird, dass die Futteraufnahme Probleme bereitet.
Und und und…kann alles, nichts muss.

Grüsse,
Bine

Tach,

ich denke ebenso, dass Du moeglichst schnell einen Tierarzt aufsuchen solltest. Zunaechst wird es nicht besser, wenn man wartet, davon ab muss es kein Tumor sein, sondern auch ein Abszess oder, wie bei einem meiner Ratties immer wieder wiederkehrend, Talgdruesenentzuendung oder sonstwas.

Ich habe ehrlich gesagt nicht die Erfahrung gemacht, dass auf Biegen und Brechen operiert bzw. behandelt wird, je nach erwarteten Behandlungskosten habe ich sogar schon Saetze wie „fuer eine Ratte wollen Sie so viel ausgeben?“ gehoert. Letzten Endes kostet eine Untersuchung bzw. ein Beratungsgespraech beim TA nicht allzuviel, so dass man sich ruhig auch eine zweite Meinung einholen kann, wenn einem das wirklich wichtig ist und man das Gefuehl hat, der TA sei nur am Geldverdienen interessiert.

Sollte eine OP tatsaechlich anstehen, so ist der Gesamtzustand der Ratte allerdings ausschlaggebend. Auch bei operablen Tumoren wird ein TA von einer OP abraten, sollte der Zustand des Tieres darauf hinweisen, dass eine Vollnarkose u.U. nicht ueberlebt wird, zu dem bei solch kleinen Tieren auch immer die Gefahr einer Ueberdosierung mitschwebt.

Gruss
Paul