Tungusta

Hallo,
habe vor paar Tagen eine Doku im Fehnsehen gesehen
(glaube, es war in „Welt der Wunder“ auf Pro Sieben).

Da wurde über aktuelle Erkenntnisse und Theorien zum Thema
Tungusta-Meteorit berichtet. Demnach soll es so sein, daß
es eher unwahrscheinlich scheint, daß es überhaupt ein Himmels-
körper war, sondern eine Gasexplosion infolge seismischer
Aktivitäten.
Es wäre doch eine Sensation, wenn der Tungusta-Meteorit sich
quasi in Luft auflöst. Bis heute solen ja eh keine außerirdischen
Materialien in der Gegend gefunden worden sein.
Wer weiß was zu diesem Thema.
Gruß Uwi

Demnach soll es so sein, daß es eher unwahrscheinlich scheint,
daß es überhaupt ein Himmels körper war, sondern eine
Gasexplosion infolge seismischer Aktivitäten.

Alerternative Hypothesen zum Tunguska-Ereignis gibt es wie Sand am Meer und sie vermehren sich wie die Karnickel. Die Vulkan-Hypothese ist nur eine davon und noch nicht einmal eine besonders neue. Genau wie die meisten anderen Theorien ist sie nicht haltbar, weil sie in mehren Punkten den Tatsachen wiederspricht:

  1. Wie in der Animation dargestellt wurde, hätte sich beim vulkanischen Auswurf ein Krater bilden müssen. In der Sendung selbst wurde aber gesagt, daß kein Krater gefunden wurde. Im Epizentrum - also dort, wo er hätte sein müssen - steht statt dessen der sogenannte Telegrafenstangenwald.

  2. Die von der ersten Expedition befragten Augenzeugen sprachen eindeutig von einem Feuerball, der sich vor der Explosion über den Himmel bewegte und so hell war, daß Gegenstände selbst im Sonnenlicht scharfe Schatten warfen.

  3. Aus der Lage der Baumstämme geht eindeutig hervor, daß sie von einer Detonation in rund 8km Höhe umgeworfen wurden. Das wurde schon vor langer Zeit experimentell überprüft (das Experiment wurde im Beitrag gezeigt) und später mit Hilfe von Computersimulationen bestätigt. Eine vom Erdboden ausgehende Feuersäule hätte die Bäume in einem gänzlich anderen Muster umgeworfen.

Es wäre doch eine Sensation, wenn der Tungusta-Meteorit sich
quasi in Luft auflöst.

Das ist keine Sensation, sondern bei einer Detonation in der Luft unvermeidlich. Dabei wurde immerhin die Energie von 2000 Hiroshima-Bomben frei. Ein 60-Meter-Steinklumpen verdampft dabei wie ein Wassertropfen im Hochofen.

Bis heute solen ja eh keine außerirdischen
Materialien in der Gegend gefunden worden sein.

Das weiß man nicht, weil man nicht weiß, wie man Meteoritenmalterial von irdischen Material unterscheiden soll, nachdem es auf mehrere tausend Grad erhitzt wurde. Es wurde im großen Umkreis um das Epizentrum (vor allem in den Baumstämmen) mikroskopisch kleine „Glasperlen“ gefunden, von denen nicht geklärt ist, woher sie stammen. Möglicherweise sind das die Überreste des Meteoriten.

Hallo,
ich bin bei solchen Beiträgen im Privatfehnsehen prinzipiell
auch immer sehr skeptisch. Meist werden da tolle Märchen unter
dem Mäntelchen der wissenschaftliche Sensation erzählt.

Alerternative Hypothesen zum Tunguska-Ereignis gibt es wie
Sand am Meer und sie vermehren sich wie die Karnickel. Die
Vulkan-Hypothese ist nur eine davon und noch nicht einmal eine
besonders neue.

Na ja, es soll ja nicht unbedingt ein Vulkan gewesen sein.
Seismische Aktivitäten, die Gas austreten lassen reichen ja aus.
Da müssen wohl bloß einige Erdspalten bis auf ein Gaslager
runerreichen.

Genau wie die meisten anderen Theorien ist sie
nicht haltbar, weil sie in mehren Punkten den Tatsachen
wiederspricht:

  1. Wie in der Animation dargestellt wurde, hätte sich beim
    vulkanischen Auswurf ein Krater bilden müssen. In der Sendung
    selbst wurde aber gesagt, daß kein Krater gefunden wurde. Im
    Epizentrum - also dort, wo er hätte sein müssen - steht statt
    dessen der sogenannte Telegrafenstangenwald.

  2. Die von der ersten Expedition befragten Augenzeugen
    sprachen eindeutig von einem Feuerball, der sich vor der
    Explosion über den Himmel bewegte und so hell war, daß
    Gegenstände selbst im Sonnenlicht scharfe Schatten warfen.

  3. Aus der Lage der Baumstämme geht eindeutig hervor, daß sie
    von einer Detonation in rund 8km Höhe umgeworfen wurden. Das
    wurde schon vor langer Zeit experimentell überprüft (das
    Experiment wurde im Beitrag gezeigt) und später mit Hilfe von
    Computersimulationen bestätigt. Eine vom Erdboden ausgehende
    Feuersäule hätte die Bäume in einem gänzlich anderen Muster
    umgeworfen.

Das sehe ich im Prinzip auch so. Diese Simulation zu widerlegen,
hat man sich ja auch nicht bemüht.
Auf eine Simulation der Expl. der angebliche Gaswolke hat man
sich in dem Beitrag wohl auch deshalb nicht eingelassen.

Es wäre doch eine Sensation, wenn der Tungusta-Meteorit sich
quasi in Luft auflöst.

Das ist keine Sensation, sondern bei einer Detonation in der
Luft unvermeidlich. Dabei wurde immerhin die Energie von 2000
Hiroshima-Bomben frei. Ein 60-Meter-Steinklumpen verdampft
dabei wie ein Wassertropfen im Hochofen.

Ja, ich meinte ja was anderes, nämlich daß es statt Himmelkörper
bloß ordinäres Gas gewesen sein soll.

Bis heute solen ja eh keine außerirdischen
Materialien in der Gegend gefunden worden sein.

Das weiß man nicht, weil man nicht weiß, wie man
Meteoritenmalterial von irdischen Material unterscheiden soll,
nachdem es auf mehrere tausend Grad erhitzt wurde. Es wurde im
großen Umkreis um das Epizentrum (vor allem in den
Baumstämmen) mikroskopisch kleine „Glasperlen“ gefunden, von
denen nicht geklärt ist, woher sie stammen. Möglicherweise
sind das die Überreste des Meteoriten.

Gerade hier wurde aber behauptet, daß man außerirdusches Mat.
wohl sehr gut von irdischem Mat. unterscheiden könne. Die
Glasperlen sollen angeblich ziehmlich eindeutig nicht außer-
irdischen Ursprungs sein.
Leztendlich hatte ich auch den Eindruck, daß die Sache mit der
Gaswolke so hervorgehoben wurde, weil’ von einem Deutschen
vertreten wurde. Ist der nun auch bloß ein Spinner, der mal
auf dienstreise nach Sibirien wollte?
Gruß Uwi

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Hi Uwi
Also das mit dem Gas… HRMPF
Wieviele Kubikmeter Erdgas als explosives Gemisch bräuchte man, um die Explosionskraft einer paar Megatonnen Nuklearwaffe zu erreichen. (Die Freigesetzte Energie ist ungefähr bekannt, anhand der Schäden, der Luftdruckschwankungen sowie seismischer Aufzeichnungen)

Ich schätze mal, dass das einige Kubikkilometer gas-Luft gemisch wären.
Nachdem aufgrund des Bodenbefundes eindeutig ist, dass die Explosion nahezu Punktförmig war, kann man diese These getrost in die Tonne treten.

Es ist nicht ungewöhnlich, dass von einem grossen Meteoriten nichts übrig bleibt, sehen wir mal von speziellen Fällen ab *g*

Beim wohl am besten untersuchten großkrater, dem Nördlinger Ries würde bis jetzt absolut gar nichts von dem Impaktor gefunden, ebenso nicht beim Steinheimer Becken.
Die Freigesetzte Energie ist derartig stark, dass das Objekt verdampft.

Über die natur des Tunguska-Objektes wird noch gestritten, einige meinen, es wäre ein Komet gewesen, andere sagen, es sei ein Steinmeteorit …
Alles das beruht auf ziemlich wabbeligen Modellrechnungen und windigen Geländebefunden… Ist halt Kaffesatzlesen auf hohem Niveau.

Gruß
Mike

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