Hallo,
ich bin bei solchen Beiträgen im Privatfehnsehen prinzipiell
auch immer sehr skeptisch. Meist werden da tolle Märchen unter
dem Mäntelchen der wissenschaftliche Sensation erzählt.
Alerternative Hypothesen zum Tunguska-Ereignis gibt es wie
Sand am Meer und sie vermehren sich wie die Karnickel. Die
Vulkan-Hypothese ist nur eine davon und noch nicht einmal eine
besonders neue.
Na ja, es soll ja nicht unbedingt ein Vulkan gewesen sein.
Seismische Aktivitäten, die Gas austreten lassen reichen ja aus.
Da müssen wohl bloß einige Erdspalten bis auf ein Gaslager
runerreichen.
Genau wie die meisten anderen Theorien ist sie
nicht haltbar, weil sie in mehren Punkten den Tatsachen
wiederspricht:
-
Wie in der Animation dargestellt wurde, hätte sich beim
vulkanischen Auswurf ein Krater bilden müssen. In der Sendung
selbst wurde aber gesagt, daß kein Krater gefunden wurde. Im
Epizentrum - also dort, wo er hätte sein müssen - steht statt
dessen der sogenannte Telegrafenstangenwald.
-
Die von der ersten Expedition befragten Augenzeugen
sprachen eindeutig von einem Feuerball, der sich vor der
Explosion über den Himmel bewegte und so hell war, daß
Gegenstände selbst im Sonnenlicht scharfe Schatten warfen.
-
Aus der Lage der Baumstämme geht eindeutig hervor, daß sie
von einer Detonation in rund 8km Höhe umgeworfen wurden. Das
wurde schon vor langer Zeit experimentell überprüft (das
Experiment wurde im Beitrag gezeigt) und später mit Hilfe von
Computersimulationen bestätigt. Eine vom Erdboden ausgehende
Feuersäule hätte die Bäume in einem gänzlich anderen Muster
umgeworfen.
Das sehe ich im Prinzip auch so. Diese Simulation zu widerlegen,
hat man sich ja auch nicht bemüht.
Auf eine Simulation der Expl. der angebliche Gaswolke hat man
sich in dem Beitrag wohl auch deshalb nicht eingelassen.
Es wäre doch eine Sensation, wenn der Tungusta-Meteorit sich
quasi in Luft auflöst.
Das ist keine Sensation, sondern bei einer Detonation in der
Luft unvermeidlich. Dabei wurde immerhin die Energie von 2000
Hiroshima-Bomben frei. Ein 60-Meter-Steinklumpen verdampft
dabei wie ein Wassertropfen im Hochofen.
Ja, ich meinte ja was anderes, nämlich daß es statt Himmelkörper
bloß ordinäres Gas gewesen sein soll.
Bis heute solen ja eh keine außerirdischen
Materialien in der Gegend gefunden worden sein.
Das weiß man nicht, weil man nicht weiß, wie man
Meteoritenmalterial von irdischen Material unterscheiden soll,
nachdem es auf mehrere tausend Grad erhitzt wurde. Es wurde im
großen Umkreis um das Epizentrum (vor allem in den
Baumstämmen) mikroskopisch kleine „Glasperlen“ gefunden, von
denen nicht geklärt ist, woher sie stammen. Möglicherweise
sind das die Überreste des Meteoriten.
Gerade hier wurde aber behauptet, daß man außerirdusches Mat.
wohl sehr gut von irdischem Mat. unterscheiden könne. Die
Glasperlen sollen angeblich ziehmlich eindeutig nicht außer-
irdischen Ursprungs sein.
Leztendlich hatte ich auch den Eindruck, daß die Sache mit der
Gaswolke so hervorgehoben wurde, weil’ von einem Deutschen
vertreten wurde. Ist der nun auch bloß ein Spinner, der mal
auf dienstreise nach Sibirien wollte?
Gruß Uwi