Hi Michael,
Leider muss ich Dich enttäuschen: Ich bin überhaupt kein
Fachmann. Ein, zwei Bücher habe ich gelesen, ein bisschen
Wikipedia für den Hausgebrauch und die eine oder andere
Dokumentation angeschaut - das war es dann aber auch. Einen
Fachmann würde ich mich jedoch nie nennen!
Wenn man sieht was andere zur gleichen Fragen antworten und mit deiner Auissage vergleicht, bist du zu diesem Thema, für mich, einen nachgewiesenen Fachmann!
Die Sowjetunion hatte eine Staatsideologie, die alles was den
Amerikanern heilig war, ablehnte: Privateigentum, Demokratie
und individuelle Freiheit waren in der UdSSR nichts wert. Sie
war also so etwas wie der komplette Gegenentwurf zu den USA.
Da sind wir uns absolut einig.
Trotzdem fühlten sich die Amerikaner überlegen.
Allerdings!!!
Spätestens mit
Sputnik zeigten die Russen aber, dass sie fähig waren, die
Amerikaner sogar zu überholen. Das versetzte die Amerikaner in
Angst und Schrecken, denn plötzlich schien das komplette
Gegenteil der eigenen Identität zu einer Bedrohung zu werden.
Ich finde, DAS ist die Antwort auf meine Frage. Und deine Überlegungen weiter bestätigen das. Ich finde diese Gedanken sehr nachvollziehbar und logisch.
Außerdem wusste man am Anfang des kalten Krieges fast gar
nichts über dieses ferne und abgeschottete Land, und was fremd
ist, wirkt immer auch ein bisschen beängstigend.
Oooh, ja! Und ich denke, da hat die Sprache auch eine Rolle gespielt bzw. die USA haben sogar das als abschreckendes Beispiel genommen. Nach dem Motto: „eine so fremde, schwere, völlig unverständliche Sprache, mit einem noch unverständlicheres Alphabet…“
Das sind nun nur psychologische Gründe, keine strategischen,
aber erstens hatte ich Dir die strategischen Gründe schon
genannt, und zweitens hatte ich das Gefühl, dass Du in
Wirklichkeit mehr an der Psychologie interessiert warst.
Ja. darauf wollte ich hinaus.
Um es ganz platt zu sagen: Ich glaube das entscheidende Gefühl
war weniger Hass, sondern eher Angst.
Hihihihi! Das glaube ich auch. Und die USA haben dieses Gefühl auf die Spitze betrieben.
PS: Ich finde den Thriller „Thirteen Days“ übrigens äußerst
sehenswert.
Ich kenne den Film. Es ging über die Raketen auf Cuba. Hochinteressantes Thriller. Und alles wahr (vorallem die Vermutungen)
Also nochmals vielen herzlichen Dank und einen schönen Gruß,
Helena
PS. Diese Frage entstand als ich meinem Kind von den Raumfahrt-Geschichte erzählte. Er ist ein sehr wiesbegieriges Kind. Also holte ich ein bißchen zurück und fing an mit den „abwerben“ von deutschen Wissenschaftlern nach dem 2. Weltkrieg. Weiter ging es mit dem „Kampf“ der erste zu sein, die das Planet Erde und dessen Atmosphere verliessen. Die Frage an Kennedy, welche Forschung sich man widmen wollte: Der Boden des Ozeans oder der Mond. Natürlich die Hundin Laika und Yuri Gagarin. Auch Armstrong, Aldrin und Collins (die Namen haben ich mir all die Jahren noch gemerkt und nicht vergessern!), etc… Und dann kam seine Frage weshalb eben diesen Kampf. Dann erzählte ich ihn über den McCarthy. Und so kam ich auf die hier gestellte Frage: Warum diese Verfeindung zwischen den beiden?. Ich finde, gerade in diesem einen Fall, hat eine durchaus positive Wirkung gehabt. Aber das ändert nichts an der Tatsache, dass wir alle eben, wie auf den Film „Thirteen days“ gezeigt wird, ganz knapp vor einer 3. Weltkrieg gestanden sind und eigentlich keiner das gewollt hat.