Überdosierung Methylphenidat

Liebe wwwler,

ich bin momentan etwas in Sorge.
Mein Mitbewohner und bester Freund, nimmt derzeit Medikinet (Dosierung 10mg-10mg-0-0).
Da er aber auch suizidgefährdet ist, bin ich in der Befürchtung, dass er sich mit dem Medikinet evtl. versuchen könnte, das Leben zu nehmen.
Lt. Wikipedia und diversen anderen Foren, habe ich in Erfahrung bringen können, dass bei einer geringen Überdosis akute aber nicht unbedingt lebensbedrohliche Nebenwirkungen auftreten.
Bei jedoch hochgeradiger Überdosierung kann es zum Kreislaufkollaps und schließlich zum Tod führen.
Da ich nur ungerne seine Medikamente konfeszieren möchte (wegen Vertrauensbasis, etc.), um einen evtl. Suizid zu vermeiden, ist meine Frage, was kann ich tun, wenn ich eine akut lebensbedrohliche Überdosierung feststelle (mit oder ohne exessiven Alkoholkonsum)?

Dass ich sofort und ohne Umwege einen Notarzt rufe, und selbst die Ruhe bewahre, ist selbstverständlich, wenn auch etwas schwerer umzusetzen (zumindest Punkt 2).

Meine Intension ist aber, was kann ich in der Zwischenzeit, bis zum Eintreffen des Notarztes, tun?

Würde evtl. med. Kohle etwas bringen?
Muss ich versuchen, ein Erbrechen herbeizuführen, oder was wäre im worst-case zu tun?

Gewiss ich sollte evtl. einen (Fach-)Arzt befragen, aber es würde mir schon mal etwas weiterhelfen, wenn ihr ggf. Ideen oder Ratschläge habt, wie ich in diesen Fall Erste Hilfe leisten könnte.

Ich bedanke mich für Eure Ideen und Ratschläge
Orakel

Hallo,

wenn jemand nicht mehr bewusstseinsklar ist, kann es gut sein, dass er nicht mehr gut husten und schlucken kann. Da wäre es sehr gefährlich, wenn man - insbesondere als medizinischer Laie - probieren würde, ein Erbrechen herbeizuführen oder jemandem etwas zu trinken zu geben.

Wie lang ist dein letzter Erste Hilfe-Kurs denn her? Vielleicht wäre es eine gute Idee, den noch mal aufzufrischen, wenn es schon eine Weile her ist.
Während du auf den Rettungsdienst wartest, konzentrierst du dich auf die Basics:

  • bewusstloser Mensch mit ausreichender, normaler Atmung -> Stabile Seitenlage
  • bewusstloser Mensch ohne Atmung -> Reanimation
  • wenn er eigenständig erbricht: helfend zur Seite stehen

Ansonsten bin ich irritiert, was deine angegebene Suizidgefahr anbelangt: Weiß das sein behandelnder Arzt? Ist er da zu Hause richtig aufgehoben? Kommst du damit zurecht, ständig Angst zu haben, dass er sich umbringt?

Grüße
Liete

Hey,

ich bedanke mich für Deine Antwort.
Sein behandelner Arzt weiß von seiner Suizidalität.

Ob er zuhause richtig aufgehoben ist, weiß ich nicht.
Seine Eltern sind froh, dass er nicht mehr bei ihnen wohnt, da sie (seine Eltern) sich nicht mit der Angst rumschlagen müssen, dass er sich was antut; sei es SVV (selbstverletztendes Verhalten) oder suizidale Absichten.
Wie seine Eltern es „uncool“ ausdrückten, bin ich … Kollateralschaden, da ich mich nun um ihn Sorgen darf, und im „besten“ Fall dafür verantwortlich bin, was er tut.
In anderer Ansicht, ist er dennoch hier gut aufgehoben, weil ich versuche ihn irgendwie zu stabilisieren, bzw. ihn zur Seite zu stehen, wenn es ihn seeehr schlecht geht.
Aber im Grunde komme, ich damit überhaupt nicht zu Recht, ständig in Sorge zu leben, dass er sich etwas an tut.
Ich liebe ihn über alles, er bedeutet mir alles, und es zehrt ungemein an meinen psychischen Zustand ständig in der Angst zu sein, dass er sich mal etwas antut, wo ich nicht Mitspielen kann…

Aber gut, sowas würde dann in’s Psychologie-Brett gehören
Ich bedanke mich nochmals für Deine Antwort

Orakel

Sehr gern.

Pass auch auf dich auf.

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