Moin!
ich mache es auch kurz: Die Karriere als Wirtschaftsingenieur
mit Top-Abschluss von dem vagen Berufseinstieg der Freundin
abhängig zu machen halte ich gelinde gesagt für einen totalen
Irrweg.
Mein Rat: Mache mindestens die zwei Jahre voll und trenne
Beruflich und Privat. Ansonsten kommen nur faule Kompromisse
raus.
Dieser Rat (beruflich und privat komplett zu trennen) kann nur
von einem Mann kommen, sorry. In einer Partnerschaft muß man
Kompromisse eingehen.
So ist es.
Wo geht die Partnerschaft hin? Sind Kinder geplant?
Macht es daher Sinn, dass er seine Karriere hinte rihre anstellt?
Oder deutlicher: wie doof muss man eigentlich sein??? Fräulein Geisteswissenschaftlerin macht jetzt ein paar Jahre „was Soziales“, und bekommt dann Kinder. Da wäre es doch sinnvoll, dass derjenige in der Beziehung, der eine echte Perspektive auf eine lukrative Karriere hat, Vorrang in Bezug auf die Ortswahl erhält.
Der 80er Jahre Kindergarten ist zuende, heutzutage erleben Berufseinsteiger einen eisenharten Verteilungskampf. Wer sich finanziell vernünftig (ich schreibe ja schon gar nicht mehr „gut“, auch bei Akadmeikern nicht) stellen möchte, muss sich darüber Gedanken machen, wie er das am Besten hinbekommt. Das sollte in der vorliegenden Situation auch der PArtnerin klar sein oder ggf. klar gemacht werden. Denn sie wird ihre Kinder auch nicht in einem Studentenappartement großziehen wollen…
Ein Mann, der zu 100% seinen Job optimiert, ist meist die Frau
bald los, welche keine Lust hat, unter Aufgabe ihres
Privatlebens immer wieder dorthin umzuziehen, wohin es den
Mann auf der Karriereleiter verschlägt.
Das gilt nur für verwöhnte Prinzessinnen. Ein Mann mit hirn im Kopf lässt von solchen Frauen ohnehin die Finger, sobald es um eine ernsthafte, erwachsene PArtnerschaft geht.
Clevere Frauen mit Kinderwunsch halten dem Mann den Rücken frei.
Denn wie diejenigen hier, die eine Familie haben und einer steuerpflichtigen Tätigkeit nachgehen wissen, ist die Vereinbarkeit von Beruf und Familie in Deutschland sehr, sehr schwierig.
Einer sollte hierzulande eben voll arbeiten, der andere hauptsächlich zu Hause bleiben. Oder kennt jemand gerade einen freien Kita-Platz im Münchner Osten…?
Solche Männer sind
privat aus meiner Sicht als Frau einfach nur Nieten.
Das können nur Menschen behaupten, die viel Geld verdienen oder geerbt haben, bzw. noch nciht ganz in der Realität des Erwachsenelebens angekommen sind.
Meine Frau, Akademikerin und durchaus in der Lage, sich selbst zu ernähren, ist ganz froh, dass ich mich in den ersten 3 Jahren nach der Geburt um das Haupt-Einkommen kümmere.
Ich hatte ihr vorgeschlagen, die Rollen zu tauschen. Das wollte sie gar nicht.
Die echten „Nieten“ sind in meinen Augen eher diejenigen, welche es ohne alle möglichen staatlöichen Transferleistungen nicht schaffen, ihren Lebensunterhalt zu bestreiten.
Die Klappe aufreissen ist leicht. Eine Familie zu organisieren und zu ernähren, nicht.
Wieviele Kinder hast Du?
Im konkreten Fall wäre es auch aus meiner Sicht das beste,
weiter im Job zu bleiben, bis die berufliche Situation der
Freundin geklärt ist.
Ich hingegen würde ihm empfehlen, 2 Wochen krank zu feiern und in dieser Zeit ausgewählte, zielgerichtete Bewerbungsgespräche zu führen.
Kein Job ist es wert, sich krank machen zu lassen. Zumal nicht mit einem 1er Diplom nach einem jahr im berufsleben. Da ist noch alles offen und ein oder zwei kurzfristige Jobwechsel werden meist verziehen.
Die Zeiten der geradlinigen Karriere sind sowieo passé, auch Quereinsteiger haben immer wieder gute Chancen.
Allerdings bietet gerade ein Top- Abschluß des Mannes
Möglichkeiten, das zu machen, was man möchte, und trotzdem
später wieder einzusteigen.
Ich würde empfehlen, vor dem ersten Sabbatical mindestens 5 Jahre in einem (oder mehreren) qualifizierten Job(s) zu arbeiten.
Fließbandarbeit zu machen nur, um die Freundin bei der Suche nach einem ohnehin nicht lukrativen Job zu unterstützen, halte ich für den falschen Weg.
Ich rate dringend dazu, nun nach dem Studium keine Zeit mehr zu verschwenden und sich als junge Mann mit allen Chancen im Gepäck seiner Karriere zu widmen. Mit Familie kann kaum genug Geld verdienen und da es sich ja offenbar um eine Langzeitbeziehung handelt, sollte man sich Gedanken darüber machen, wann Kinder geplant sind und wie man bis dahin zumindest eine vernünftige Wohnung und 10 - 20.000 Eur für ein vernünftiges Auto und eine Baby-Erstausstattung zusammen bekommt.
Egoismus und Selbstverwirklichung haben da m.E.(!) einen eher kleinen Platz.
Sie hätte ja etwas Vernünftiges studieren können…
Viel Erfolg!
M.