Übergangsjob zwecks Jobwechsel als Akademiker

Hi,
um es kurz zu machen - ich suche einen neuen Job und suche Rat bei der richtigen Strategie wie ich die Zeit zwischen alt und neu überbrücke.

Ich habe Wirtschaftsingenieur studiert, habe ein 1er Diplom und arbeite seit einem Jahr bei einer Unternehmenberatung.
Die Wahl hat sich schnell als Fehler entpuppt, ich habe mich aber durchgebissen. Mittlerweile ist es aber so weit gekommen, dass ich jeden Tag mit Magenschmerzen zur Arbeit gehe und nachts nicht mehr gut schlafe. Deshalb möchte das Unternehmen zeitnah verlassen.
So weit, so gut-wo ist da Problem, der Knabe scheint ja nicht auf den Kopf gefallen mag jetzt vllt der eine oder andere denken…sucht man sich halt nen neuen Job :wink: Es gibt da aber noch einen 2. Faktor:
Meine langjährige Partnerin sucht nach abgeschlossenen Studium auch gerade Arbeit. Da es für Geisteswissenschaftler im Allg. ja nicht so einfach ist einen Job zu finden haben wir beschlossen, dass ich mich bei der Ortswahl nach Ihr richte, da es für mich als Schmalspuringenieur vermutlich einfacher wird etwas zu finden.
Long Story short…es wird noch etwas dauern, bis sie einen Job bekommt, ich möchte meiner Firma aber eig zeitnah den Rücken kehren.

Und nun die große Frage: Wie überbrückt man besten 2-3 Monate, so dass man es im Lebenslauf gut verkaufen kann?

Erschwerend kommt hinzu, dass die restriktive Arbeitszeitpolitik und meines Arbeitgebers und es mir eigentlich nicht ermöglicht Termine für Bewerbungsgespräche wahrzunehmen ohne dafür Urlaub zu nehmen. Wenn man dann 2-3 Stellen hat à 2 Termine…dann ist der Urlaub bald futsch.
Deshalb habe ich mir schon überlegt, ob ich mir einfach irgwo einen Job am Fließband besorgen soll - verdient man Geld und Schichtarbeit ist ja optimal um tagsüber Termine wahrzunehmen.

Hat jemand Tipps wie man so eine Übergangsphase gestaltet und was sollte man dabei beachten?

Danke für Ratschläge

Und nun die große Frage: Wie überbrückt man besten 2-3 Monate,
so dass man es im Lebenslauf gut verkaufen kann?

Das können auch leicht 6 Monate werden, bis die Partnerin etwas findet…

Deshalb habe ich mir schon überlegt, ob ich mir einfach irgwo
einen Job am Fließband besorgen soll - verdient man Geld und
Schichtarbeit ist ja optimal um tagsüber Termine wahrzunehmen.

Kennzeichnend für Akademiker ist in der Regel ein vorausschauendes Denken. UND eine Kündigung eines Akademiker- Jobs, mit folgender Arbeitsaufnahme am Fließband ist ein Negativmerkmal im Lebenslauf („Der ist nervlich so krank, daß er die 3 Monate im alten Job nicht noch durchgehalten hat.“).

Aus meiner Sicht wäre es bei insgesamt guten Chancen am Arbeitsmarkt dann cleverer, die 3 Monate mit einer beruflichen Weiterbildung (Stichwort: Wert auf dem Arbeitsmarkt erhöhen) und gespartem Geld (Stichwort: vorausschauendes Denken) zu überbrücken.

Erdbeerzunge

Hallo Erdbeerzunge, danke für deinen Post!
Das mit den 6 Monaten habe ich schon antizipiert. Kündigungsfrist + 2-3 Monate…

Fortbildung ist natürlich eine verlockende Alternative, das kam mir bisher noch nicht in den Sinn…da werde ich mich mal schlau machen.

Alternativ gibt es ja noch die Möglichkeit sich projektbezogen und befristet anstellen zu lassen, aber meine bisherigen Recherchen haben gezeigt, dass es a) keinen einfachen Zugang zu solchen Stellen gibt und man b) als Berufseinsteiger i.d.R. nicht die nötige Qualifikation hat.

Für weiter Ideen zum Thema Übergangsjob bei Akademikern bin ich natürlich offen!

Hi,
um es kurz zu machen - ich suche einen neuen Job und suche Rat

Hi,
ich mache es auch kurz: Die Karriere als Wirtschaftsingenieur mit Top-Abschluss von dem vagen Berufseinstieg der Freundin abhängig zu machen halte ich gelinde gesagt für einen totalen Irrweg. Du willst allen Ernstes eine Hiwi-Job annehmen um Deinen ach so kostbaren Urlaub nicht für Vorstellungsgespräche zu „verschwenden“? Du reisst damit Löcher in Deinen Lebenslauf an denen Du in 10 Jahren noch zu knabbern hast. Auf die Frage „Warum haben Sie eigentlich damals nach einem Jahr schon hingeschmissen“ kannst Du dann auch kaum mit Magenschmerzen und Schlafstörungen kommen.
Mein Rat: Mache mindestens die zwei Jahre voll und trenne Beruflich und Privat. Ansonsten kommen nur faule Kompromisse raus.
Viel Erfolg
Grüße
Christian

ich mache es auch kurz: Die Karriere als Wirtschaftsingenieur
mit Top-Abschluss von dem vagen Berufseinstieg der Freundin
abhängig zu machen halte ich gelinde gesagt für einen totalen
Irrweg.
Mein Rat: Mache mindestens die zwei Jahre voll und trenne
Beruflich und Privat. Ansonsten kommen nur faule Kompromisse
raus.

Dieser Rat (beruflich und privat komplett zu trennen) kann nur von einem Mann kommen, sorry. In einer Partnerschaft muß man Kompromisse eingehen.

Ein Mann, der zu 100% seinen Job optimiert, ist meist die Frau bald los, welche keine Lust hat, unter Aufgabe ihres Privatlebens immer wieder dorthin umzuziehen, wohin es den Mann auf der Karriereleiter verschlägt. Solche Männer sind privat aus meiner Sicht als Frau einfach nur Nieten.

Im konkreten Fall wäre es auch aus meiner Sicht das beste, weiter im Job zu bleiben, bis die berufliche Situation der Freundin geklärt ist.
Allerdings bietet gerade ein Top- Abschluß des Mannes Möglichkeiten, das zu machen, was man möchte, und trotzdem später wieder einzusteigen.

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Hi Erdbeerzunge,

Dieser Rat (beruflich und privat komplett zu trennen) kann nur
von einem Mann kommen, sorry. In einer Partnerschaft muß man
Kompromisse eingehen.

Ja, das gilt IMHO aber erst, wenn beide Partner beruflich Fuß gefasst haben. Haben sie hier in diesem Fall aber noch nicht. Er steht am Anfang seiner Laufbahn und Sie hat noch nicht die Ausbildung abgeschlossen. Zufriedenheit im Beruf ist nach meiner Meinung die Basis für ein zufriedenstellendes Privatleben. Was er jetzt vorhat kommt aber eher beruflichem Selbstmord gleich. Keine gute Basis.

Ein Mann, der zu 100% seinen Job optimiert, ist meist die Frau
bald los, welche keine Lust hat, unter Aufgabe ihres
Privatlebens immer wieder dorthin umzuziehen, wohin es den
Mann auf der Karriereleiter verschlägt. Solche Männer sind
privat aus meiner Sicht als Frau einfach nur Nieten.

Von ständigem Umziehen ist ja hier gar nicht die Rede. Von hundertprozentigem Optimieren auch nicht. Er steht kurz davor alles hinzuschmeissen, das wäre eher das krasse Gegenteil von Optimieren.

Im konkreten Fall wäre es auch aus meiner Sicht das beste,
weiter im Job zu bleiben, bis die berufliche Situation der
Freundin geklärt ist.

Nicht nur „bleiben“ auch aktiv planen, suchen, sich beraten lassen etc. Er steht am Anfang des Berufslebens, Fehler die er jetzt macht belasten ihn noch auf zig Jahre.

Allerdings bietet gerade ein Top- Abschluß des Mannes
Möglichkeiten, das zu machen, was man möchte, und trotzdem
später wieder einzusteigen.

Das kann ich so nicht unterschreiben. Ein Top-Abschluss ist gerade mal die Eintrittskarte in die große Veranstaltung „Karriere“. Zudem ist er als Wirtschaftsingenieur als potentielle Führungskraft ausgebildet worden. Alleine das Vorhaben später als „Feld- Wald- und Wieseningenieur“ irgendwo seine Brötchen zu verdienen, dürfte bei Bewerbungsempfängern zu Stirnrunzeln führen. Ein Einser-Wirtschafts-Ing. wird in der Praxis nie ein guter Konstrukteur oder Sachbearbeiter im technischen Vertrieb weil er ständig das Gefühl hat was anderes studiert zu haben.

Grüße
Christian

Moin!

ich mache es auch kurz: Die Karriere als Wirtschaftsingenieur
mit Top-Abschluss von dem vagen Berufseinstieg der Freundin
abhängig zu machen halte ich gelinde gesagt für einen totalen
Irrweg.
Mein Rat: Mache mindestens die zwei Jahre voll und trenne
Beruflich und Privat. Ansonsten kommen nur faule Kompromisse
raus.

Dieser Rat (beruflich und privat komplett zu trennen) kann nur
von einem Mann kommen, sorry. In einer Partnerschaft muß man
Kompromisse eingehen.

So ist es.

Wo geht die Partnerschaft hin? Sind Kinder geplant?
Macht es daher Sinn, dass er seine Karriere hinte rihre anstellt?

Oder deutlicher: wie doof muss man eigentlich sein??? Fräulein Geisteswissenschaftlerin macht jetzt ein paar Jahre „was Soziales“, und bekommt dann Kinder. Da wäre es doch sinnvoll, dass derjenige in der Beziehung, der eine echte Perspektive auf eine lukrative Karriere hat, Vorrang in Bezug auf die Ortswahl erhält.

Der 80er Jahre Kindergarten ist zuende, heutzutage erleben Berufseinsteiger einen eisenharten Verteilungskampf. Wer sich finanziell vernünftig (ich schreibe ja schon gar nicht mehr „gut“, auch bei Akadmeikern nicht) stellen möchte, muss sich darüber Gedanken machen, wie er das am Besten hinbekommt. Das sollte in der vorliegenden Situation auch der PArtnerin klar sein oder ggf. klar gemacht werden. Denn sie wird ihre Kinder auch nicht in einem Studentenappartement großziehen wollen…

Ein Mann, der zu 100% seinen Job optimiert, ist meist die Frau
bald los, welche keine Lust hat, unter Aufgabe ihres
Privatlebens immer wieder dorthin umzuziehen, wohin es den
Mann auf der Karriereleiter verschlägt.

Das gilt nur für verwöhnte Prinzessinnen. Ein Mann mit hirn im Kopf lässt von solchen Frauen ohnehin die Finger, sobald es um eine ernsthafte, erwachsene PArtnerschaft geht.

Clevere Frauen mit Kinderwunsch halten dem Mann den Rücken frei.

Denn wie diejenigen hier, die eine Familie haben und einer steuerpflichtigen Tätigkeit nachgehen wissen, ist die Vereinbarkeit von Beruf und Familie in Deutschland sehr, sehr schwierig.
Einer sollte hierzulande eben voll arbeiten, der andere hauptsächlich zu Hause bleiben. Oder kennt jemand gerade einen freien Kita-Platz im Münchner Osten…?

Solche Männer sind
privat aus meiner Sicht als Frau einfach nur Nieten.

Das können nur Menschen behaupten, die viel Geld verdienen oder geerbt haben, bzw. noch nciht ganz in der Realität des Erwachsenelebens angekommen sind.

Meine Frau, Akademikerin und durchaus in der Lage, sich selbst zu ernähren, ist ganz froh, dass ich mich in den ersten 3 Jahren nach der Geburt um das Haupt-Einkommen kümmere.

Ich hatte ihr vorgeschlagen, die Rollen zu tauschen. Das wollte sie gar nicht.

Die echten „Nieten“ sind in meinen Augen eher diejenigen, welche es ohne alle möglichen staatlöichen Transferleistungen nicht schaffen, ihren Lebensunterhalt zu bestreiten.

Die Klappe aufreissen ist leicht. Eine Familie zu organisieren und zu ernähren, nicht.
Wieviele Kinder hast Du?

Im konkreten Fall wäre es auch aus meiner Sicht das beste,
weiter im Job zu bleiben, bis die berufliche Situation der
Freundin geklärt ist.

Ich hingegen würde ihm empfehlen, 2 Wochen krank zu feiern und in dieser Zeit ausgewählte, zielgerichtete Bewerbungsgespräche zu führen.

Kein Job ist es wert, sich krank machen zu lassen. Zumal nicht mit einem 1er Diplom nach einem jahr im berufsleben. Da ist noch alles offen und ein oder zwei kurzfristige Jobwechsel werden meist verziehen.

Die Zeiten der geradlinigen Karriere sind sowieo passé, auch Quereinsteiger haben immer wieder gute Chancen.

Allerdings bietet gerade ein Top- Abschluß des Mannes
Möglichkeiten, das zu machen, was man möchte, und trotzdem
später wieder einzusteigen.

Ich würde empfehlen, vor dem ersten Sabbatical mindestens 5 Jahre in einem (oder mehreren) qualifizierten Job(s) zu arbeiten.
Fließbandarbeit zu machen nur, um die Freundin bei der Suche nach einem ohnehin nicht lukrativen Job zu unterstützen, halte ich für den falschen Weg.

Ich rate dringend dazu, nun nach dem Studium keine Zeit mehr zu verschwenden und sich als junge Mann mit allen Chancen im Gepäck seiner Karriere zu widmen. Mit Familie kann kaum genug Geld verdienen und da es sich ja offenbar um eine Langzeitbeziehung handelt, sollte man sich Gedanken darüber machen, wann Kinder geplant sind und wie man bis dahin zumindest eine vernünftige Wohnung und 10 - 20.000 Eur für ein vernünftiges Auto und eine Baby-Erstausstattung zusammen bekommt.

Egoismus und Selbstverwirklichung haben da m.E.(!) einen eher kleinen Platz.
Sie hätte ja etwas Vernünftiges studieren können…

Viel Erfolg!

M.