Überlastung der Steckdosen - Steckdosenleisten?

Seid gegrüßt, hallo.

(Kurzvariante -Wenn man an eine Steckdosenleiste unzählige Geräte anschließt: Woher weiss ich, wann eine Steckdose überlastet ist?)

Es gibt ja diese Steckdosenleisten, die man in eine Steckdose steckt, sodass man sechs neue Buchsen hat. Oder auch als vierer Variante…Ich spreche gerade von den Steckdosenleisten (oder wie man das auch nennen mag), die man auf Knopfdruck ausschalten kann, sodass die sechs neuen Steckdosen ohne Strom sind. Angenommen, ich lege diesen Schalter um auf aus. Die Endgeräte sind nun ohne Stromzufuhr – aber sind sie das wirklich? Wäre es nicht sinnvoller, die Steckdosenleiste ganz herauszuziehen – ich ziele darauf ab, ob sie nicht vielleicht so ein erhöhtes Brandrisiko darstellen?

Apropos Brandrisiko, wenn zwei Steckdosen (in der Wand) unmittelbar nebeneinander sind, heißt das ja so viel, das sie an der selben „Stromleitung“ hängen. Mit Hilfe dieser Steckdosenleisten kann ich beispielsweise acht Steckdosen erzeugen. Nun, wie sinnvoll ist das aber? Angenommen, ich schließe da die ganzen Stromfresser an – Kühlschrank, Computer, Fernseher, großen Ventilator, Herd etc. Alleine schon vom Aufzählen klingt das zu viel für mich, wie viel solcher Geräte SOLLTE ich dort anschließen? Schließlich will ich die Wohnung ja nicht durch Überlastung abfackeln. Wie sieht es denn aus, wenn ich diese acht Steckplätze habe und nur kleine Sachen anschließe wie den PC-Drucker, Kaffeemaschine, Wasserkocher etc. Die werden selten gebraucht – stellen viele kleine Sachen im „Stand-By“ denn auch ein hohes Brandrisiko dar? Wie kann ich denn abschätzen, ob die Steckdose überlastet ist?

Welche Leistung wird denn genutzt
Hallo Disap,

aus einer Steckdose, die mit 10 A abgesichert ist lassen sich 2.300 Watt Leistung entnehmen. Dann darf die Sicherung abschalten, ohne dass Schäden auftreten.

sind. Angenommen, ich lege diesen Schalter um auf aus. Die
Endgeräte sind nun ohne Stromzufuhr – aber sind sie das
wirklich?

Ja! Selbst wenn nur 1-polig aufgetrennt wird.

Wäre es nicht sinnvoller, die Steckdosenleiste ganz
herauszuziehen

Als Blitzschutz ja.

Also nachrechnen.

  • Halogenbrenner: 300 Watt
  • Kühlschrank: 360 Watt für 5 min/h = 30 Watt Durchschnitt
  • Fernseher, groß: 120 Watt

= 450 Watt = ca. 25 % Auslastung

Vorsicht! Alle Steckdosen an der gleichen Sicherung müssen zusammengerechnet werden. Also aus der Sicht der Sicherung, nicht für die jeweilige Mehrfachsteckdose.

Apropos Brandrisiko, wenn zwei Steckdosen (in der Wand)
unmittelbar nebeneinander sind, heißt das ja so viel, das sie
an der selben „Stromleitung“ hängen.

… und an der gleichen Sicherung, die abschaltet, bevor die Leitung in der Wand durchbrennt.

Computer, Fernseher, großen Ventilator, Herd etc. Alleine
schon vom Aufzählen klingt das zu viel für mich, wie viel
solcher Geräte SOLLTE ich dort anschließen?

Die Anzahl ist Wurscht, es zählt nur der Stromverbrauch bzw. die Leistungsaufnahme. You know? 230 Volt x 10 A = 2.300 Watt. Oder umgekehrt: 100 Watt Glühbirne bei 230 V sind 0,43 A.

Damit die Last ein bisschen verteilt wird, wird der Herd/die Küche immer über eine eigene Sicherung angeschlossen. Genau wie das Badezimmer wenn da eine Waschmaschine drin laufen soll, wobei es neuerdings auch üblich ist einen FI für die Nassräume vorzusehen.

ich die Wohnung ja nicht durch Überlastung abfackeln.

Das wird die Sicherung schon verhüten, außer du überlastest wirklich den Mehrfachstecker oder eine Verlängerung und die fackelt ab. Aber auf den Dingern steht auch immer ein maximaler Strom oder eine maximale Leistung. Rechnen hilft weiter. Und die Verlängerungen zum Aufrollen haben heutzutage einen Thermoschalter. Trotzdem solltest Du die ab ca. 100 Watt komplett abrollen.

sieht es denn aus, wenn ich diese acht Steckplätze habe und
nur kleine Sachen anschließe wie den PC-Drucker,

PC-Drucker: 10 - x-Hundert Watt je nachdem ob Tintenpisser oder Laserdrucker.

PC: 80 - 400 Watt je nach Ausstattung. Ich komme mit ca. 150 Watt je PC aus.

Bildschirm: Steht normalerweise auf dem Typenschild hintendrauf.

Kaffeemaschine, Wasserkocher etc.

ca. 1.000 Watt, aber nur für kurze Zeit. Es kann mit Durchschnittswerten gerechnet werden.

– stellen viele kleine Sachen im „Stand-By“ denn auch ein
hohes Brandrisiko dar? Wie kann ich denn abschätzen, ob die
Steckdose überlastet ist?

Glotzen, ein Bildschirm, Stereoanlagen ziehen im Stand-by ein bisschen Strom. Herd, Wasserkocher, Föhn, Spülmaschine o.ä nicht.

Brandgefahr. Nun ja, wenn die Glotze oder der PC nicht RICHTIG ausgeschaltet sind und ein technischer Fehler im Netzteil auftritt … kann brandgefährlich werden. Deswegen hab ich tatsächlich überall Mehrfachsteckdosen oder Zwischenstecker mit Schalter (beleuchtet). Dann ist Aus wirklich AUS (außer für Blitzschläge).

Gruß

Stefan

Hallo Disap,

Servus Stefan. Eine richtig schöne und tolle Antwort, vielen Dank dafür.

aus einer Steckdose, die mit 10 A abgesichert ist lassen sich
2.300 Watt Leistung entnehmen. Dann darf die Sicherung
abschalten, ohne dass Schäden auftreten.

Leider kenne ich mich im Sicherungskasten (?) nicht so gut aus, daher die Frage: wie bekomme ich das denn heraus? Wo kann ich das ablesen, mit wie viel A eine Steckdose abgesichert ist?

Schöne Grüße
Disap

Hallo Fragewurm,

(Kurzvariante -Wenn man an eine Steckdosenleiste unzählige
Geräte anschließt: Woher weiss ich, wann eine Steckdose
überlastet ist?)

Wenns dunkel wird, weil der Leistungsschutzschalter ausgelöst hat.
Leistungsschutzschalter ist die richtige bezeichnung für das was gemeinhin als Sicherung bezeichnet wird. Zudem beschreibt es auch seine Aufgabe: Die Leitung für überlast zu schützen, allerdings zählen dazu nur die Fest velegten Leitungen, nicht jedoch diejenigen welche an der Steckdose in der Wand angeschlossen sind.

Der Leistungsschutzschalter hat üblicherweise einen Nennstrom von 10A, 13A oder 16A.

Jetzt wird schon langsam kompliziert: Die meisten Steckdosen sind aber nur für 10A ausgelegt! AUch wenn die STeckdose mit 16A (3’680W) abgesichert ist, darfst du sie eigentlich nur mit maximal 10A (2’300W) belasten.
Hier in CH gibt es übrigens 3fach Steckdosen mit den Einbaumassen einer normalen Steckdose, bei SchuKo geht das vom Platz her nicht. Bei diesen gelten die 10A für alle drei Stecker gemeinsam !!

Wenn allerdings die Kontakte korrodiert, verbrannt oder entsprechend verdreckt sind (Steckdose und/oder Stecker), kann die Steckdose auch schon bei Strömen weit unterhalb der zulässigen 10A verschmoren und, im ungünstigsten Fall, einen Brand auslösen. Heute ist die Geschichte noch etwas spektaktueller, weil die ganze Dose vermehrt aus thermoplastischen Kunsstoffen besteht. Früher wurde hauptsächlich Keramik und Duroplaste verwendet, welche nicht so schön zerlaufen, wenn sie zu warm bekommen.

Wird ein Stecker im normalen Betrieb wärmer als etwa 40°C, sollte man genauer hinsehen wieso der so warm wird. Ab 50°C kanns dann schon kritisch werden, weil dann meist ein Defekt vorliegt (verschmorte Kontakte).

Bei den Stecksodesleisten kommt es sehr auf die Qualität an. Bei den Billigdingern wird oft ein Anschlusskabel mit zu kleinem Querschnitt verwendet (Das macht halt einen Unterschied bei den Kosten, bei den heutigen Kupferpreisen) und meist sind die Kontakte auch recht billig gemacht.
Dummerweise ist das CE-Zeichen und auch „TÜV geprüft“ keine Garantie, da hier, besonders bei den Billigprodukten, oft gefälscht wird und das erst hilft wenn deine Bude schon abgebrannt ist und es die Versicherung merkt. Dann versucht die Versicherung das Geld vom Hersteller oder Vertreiber einzufordern, aber dann sind deine Wände schon frisch gerust ;-((
Wenn aber alles normgerecht und gesetzeskonform ist, steht auf deiner Steckdosenleiste die echte, maximale Belastbarkeit in Watt und/oder Ampere drauf.

Dir bleibt nichts anderes übrig als die Typenschilder deiner Geräte zu finden und dir die entsprechenden Daten zusammenzurechnen, wenn du es genau wissen willst…

MfG Peter(TOO)

Kleine Korrektur
Hallo,

  • Kühlschrank: 360 Watt für 5 min/h = 30 Watt Durchschnitt

Kaffeemaschine, Wasserkocher etc.

ca. 1.000 Watt, aber nur für kurze Zeit. Es kann mit
Durchschnittswerten gerechnet werden.

Das stimmt natürlich nicht. Wenn die Geräte gleichzeitig heizen, fliegt die Sicherung auch dann, wenn der Durchschnittswert weit unterhalb des erlaubten ist. Das merke ich regelmäßig, wenn meine Frau Waschmaschine und Trockner gleichzeitig einschaltet (hängen an der gleichen Sicherung).
Gruß
loderunner

hallo disap,

du solltest darauf achten,
daß der schalter der
steckdosenleiste die
phase und den neutral-
leiter abschaltet.

schaltet der schalter nur
einen pol ( n ) ab,dann
liegt über dem gerät za
50 V~.

oder du steckst die leiste
so ein,daß der einpolige
schalter die phase ab-
schaltet.das kannst du ja
messen.

mfg

kunde3

Hallo Disap,

Leider kenne ich mich im Sicherungskasten (?) nicht so gut
aus, daher die Frage: wie bekomme ich das denn heraus? Wo kann
ich das ablesen, mit wie viel A eine Steckdose abgesichert
ist?

Das steht auf der Sicherung drauf (höchstens 16 A). Bedenke: die Sicherung ist nicht nur für eine Steckdose zuständig, sondern für alle Steckdosen und Leuchten in einem oder mehrerer Räume. Im Sicherungskasten müßte nachzulesen sein, welche Sicherung welche Räume absichern.

Gruß
Otto

Leistungsschutzschalter ist die richtige bezeichnung für das

was gemeinhin als Sicherung bezeichnet wird. Zudem beschreibt
es auch seine Aufgabe: Die Leitung für überlast zu
schützen, allerdings zählen dazu nur die Fest velegten
Leitungen, nicht jedoch diejenigen welche an der Steckdose in
der Wand angeschlossen sind.

Klugscheissermodus an; „Es heist Leitungsschutzschalter, nicht Leistungs…“ Klugscheissermodus aus.

Sonst kann ich nur zustimmen.

Gruß
Jochen

Hallo Jochen,

Klugscheissermodus an; „Es heist Leitungsschutzschalter, nicht
Leistungs…“ Klugscheissermodus aus.

Du hast gewonnen und darfst den Tippfehler als Gewinn behalten :wink:

*SCNR*

MfG Peter(TOO)

Hallo kunde3,

schaltet der schalter nur
einen pol ( n ) ab,dann
liegt über dem gerät za
50 V~.

Wie kommst du zu dieser Aussage ??

MfG Peter(TOO)