Hallo Matze,
Hallo watergolf93,
deine Frage:
–> „Warum, geben Tiere, Pflanzen und selbst die 3 Domänen des
Lebens, ihre Gene an den nächsten weiter?“
beantworte ich mit einer Gegenfrage: „Welche
Auswahlmöglichkeiten haben sie denn?“
Diese, oder keine. Hm. Wenn sie keine haben, vergehen sie. Ich glaube, mit diesen 3 folgenden Worten, kann man das „bestreben“, der belebten komplexeren Natur ganz gut beschreiben: Werden und Vergehen. Doch wissen Sie, vielleicht, ob es Forschungen in diesem - ich sag mal - Grenzbereich gibt? Welcher erklärt, warum es dieses „Werden und Vergehen“ geben könnte? Ich meine, jetzt nicht nur auf komplexe Zellvorgänge, wie Proteinbiosynthese, Apoptose, Nekrose oder Transportvorgänge bezogen, sondern auch auf physikalische Vorgänge, wie die Vernichtung einer Sonne. Ich glaube, mir wird gerade klar, das dieses „Werden und Vergehen“ zu einem der bisher unbekanntesten Phänomene gelten könnte, oder? Weil wir vielleicht, mit unseren Kategoriendenken da nicht weit kommen. Es gibt bei uns Geistes - und Naturwissenschaft. Jeder ist (vermeintlicher) Experte für etwas. Jeder lebt so in seinem gedanklichen Biotop, was mich auf einen Begriff aus der Filmwissenschaft bringt, welcher vielleicht auch auf Psychologie und Physik und Philosophie anwendbar ist: Es gibt 5 Dimensionen: Höhe, Länge, Breite, Zeit und die Psyche. Doch, vielleicht, müssen wir das „menschliche Denken“ überbrücken, um die „fundamentalen“ Prozesse zu erkennen. Mh. Einen Tag, nicht Mensch sein. Ich denke, das auch die Menschen zu sehr, in ihren Kleinkariertheiten längst den Überblick verloren haben. Die Arglosigkeit von Tieren, die haben wir leider nicht mehr. Hm. Neugierde lenkt die Wissenschaft, vielleicht auch Geld, ein eigentlich fiktiver Wert. Ach je (ich bin nicht religiös), je mehr man erfährt und lernt, umso weniger versteht man.
Vielleicht, muss man einen Sinergismus aus allen erschaffen, ein völlig neues Gedankenbilde, ein Dogma, ähnlich Darwins Entdeckung der Arten. Irgendwas, was alles vorrige auf den Kopf stellt. Wieviel unser Hypothesen, ist wahr? Satistiken bringen nicht wirklich Beweise mit sich. Wenn man einen Versuch 100mal durchführt, und zu 99% hinhaut, kann man auf 1000 Versuche vielleicht nur eine Erfolgsqoute von 10% erhaschen. Hm.
–> Deine „implizite“ Frage: „welcher Mechanismus, dem Leben
und den Tod zugrunde liegt“
findest du in vielen Lehrbüchern der Biologie erklärt.
Ich habe mal eine Theorie, eines Wissenschaftlers an der Uni Berlin gehört, welcher meinte, das man mit der Fähigkeit sich zu reproduzieren auch die Fähigkeit des Sterbens und des Todes erlangt hat. Dies hat uns auch unser Dozent, der Herr Prof. Dr. Fischer, an der Uni Jena erklärt. Um Inzucht zu vermeiden. Sterben meist die Elterntiere, kurz bevor die Juvenilen Adult werden und Geschlechtsreif.
So philosophisch wie du meinst ist die Frage gar nicht, sie
ist sogar sehr praktisch:
Die Evolution der Vielzelligkeit aus Einzellern über
Zellaggregate führte zur zunehmenden Differenzierung und
Arbeitsteilung der entstandenen Organismen.
Während Zellen einfacherer Kolonien alle potentiell
unsterblich sind (sich also durch Teilung immer weiter
vermehren können), tritt erstmalig bei der Grünalge
Volvox eine Leiche auf.
Hier fand eine Differenzierung zwischen Keimzellen (Gameten)
und somatischen (sich nicht sexuell reproduzierenden) Zellen
auf.
Bei Volvox handelt es sich um ein „Kolonialindividuum“,
bei dem die somatischen Zellen bei der „Geburt“ von
Tochterkolonien absterben.
Vielzellige Organismen die komplexer waren als diese Algen,
sterblich waren und immer wieder Leichen produzierten,
erschienen auf der Erde erst vor etwa 700 Millionen Jahren.
Diese Vielzelligkeit entstand im Laufe der Evolution mehrmals
unabhängig voneinander.
Stimmt, dieses Beispiel war mir bekannt, aus der Speziellen Zoologie.
Hm, Hydra, der Süßwasserpolyp, ist ja auch potenziell unsterblich. Soweit ich weiß. Den kann man einen Tentakel abschneiden und es bildet sich daraus auch, da die Zellen alle totipotent (oder war es pluripotent? - ich bring die beiden Begriffe immer durcheinander) sind. Und er hat ja eigentlich auch eine Vielzellikeit und Differenzierung. Wissen Sie, worin die Fähigkeit der Totipotenz begründet liegt? Kann man das genetisch irgendwie erkennen, ob der DNA-Strang totipotent ist, oder erkennt man es nur, wenn man es versucht zu „töten“, also den Polypen?
Viele Grüße
Danke, für Ihren anregenden und aufklärenden Artikel
auch wenn ich jetzt mehr zurückgefragt habe ^^"
Ich grüße Sie zurück und danke auch für die gewonnen Erkenntnisse.
Matze